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Afraid1992
Hallo zusammen,

Wir haben aktuell ziemlich viele Baustellen in unserer Familie. Jetzt merke ich aktuell, dass mein Mann wieder stärker in eine Depression rutscht und frage mich, inwiefern ich ihm helfen kann. Sätze wie „meinst du nicht, dass du dir Hilfe suchen solltest“ oder „es ist aktuell evtl zu viel für dich“ führen nicht wirklich zu etwas.
Ich erwische ihn, wie er teilnahmslos eine halbe Stunde einfach auf dem Bett sitzt und weint, oder dass er sich auf der Toilette einschließt und eine Stunde lang weint und vor sich hin leidet.
Ich würde ihm so gerne helfen. Aber weiß nicht genau wie. Die Hausärztin hat ihm Fluoxetin verschrieben aber nicht einmal über eine mögliche psychologische Betreuung geredet. Was ich zum kotzen finde.

Er ist mit Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen hin, kommt mit AD‘s wieder raus und hatte nichtmal eine Ahnung, dass es Antidepressiva sind. Er schluckt sowieso alles, was ihm verschrieben wird, ohne es zu hinterfragen.
Ich finde es unmöglich. und er nimmt es aktuell auch nicht (evtl meinetwegen). Ich würde eine Betreuung zu den AD‘s viel sinnvoller finden, anstatt dass man diese einfach so nimmt.

Dazu muss man sagen, dass sein Vater 2017 an einem glioblastom verstorben ist und seine Mutter jetzt leider auch eins bekommen hat. Was ja absolut unwahrscheinliches Pech ist. wir haben nur noch ein paar Monate mit meiner Schwiegermutter und dabei ist der Tod seines Vaters nichtmal richtig verdaut

Wie kann ich meinen Mann in die richtige Richtung lenken, ohne dafür zu sorgen, dass er mir um mich zu schützen, gar nichts mehr erzählt?

Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich

27.10.2023 22:32 • 26.12.2023 x 5 #1


24 Antworten ↓


ZombieLunchbox
@Afraid1992 Hilfe anbieten, ihm dass Zeichen vermitteln, dass du da bist wenn er Hilfe braucht, mehr kann man meist nicht machen. Ist leider oftmals ein schmaler Grat zwischen ...ihm helfen zu wollen, und ihm mit Fürsorge nicht zu erdrücken. Also kein Druck aufbauen ist auf jedenfall wichtig

27.10.2023 23:09 • x 2 #2


A


Wie hilft man einem Depressiven am besten?

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Afraid1992
@ZobieLynchbox danke für deine Antwort. Das ist genau das, was ich tue. Komplett ohne Druck, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich da etwas direkter werden müsste, damit er merkt, dass er Hilfe braucht.

Ach, es ist einfach alles sehr viel derzeit

27.10.2023 23:23 • x 3 #3


ZombieLunchbox
@Afraid1992 ja, ich verstehe dich. Ist halt aus Sicht eines depressiven auch nochmal ne ganz andere Geschichte. Und oftmals spielen da auch Scham und Demut mit rein bei mir waren auch erst viele Niederlagen notwendig, bis ich begriffen hab dass Ichs alleine nicht packe. Aber Depressionen beziehen immer das Umfeld mit ein, insofern man noch eins hat, das ist leider das schlimme. Ich würde ihm einfach noch Zeit geben, und nochmal versuchen mit ihm zu reden. Viel Glück

27.10.2023 23:42 • x 2 #4


Afraid1992
Zitat von ZobieLynchbox:
Ich würde ihm einfach noch Zeit geben

Ja, vielleicht muss er erstmal verdauen. Andererseits hatten wir das ja wie gesagt 2017 schon und das ist sehr stark eskaliert mit seinem gefühlschaos. Da möchte ich aber nicht näher drauf eingehen, weil es hier leider auch Menschen gibt, die es böse gegen einen verwenden.

Jedenfalls waren wir aufgrund dessen ja auch schon getrennt. Einfach weil er sich nicht früh genug Hilfe geholt hat. Ich versuche mich auf ihn zu konzentrieren, merke aber, dass ich viel zu viel eigene Baustellen habe. Möchte helfen und habe Angst, dass es wieder so wird wie damals.

Er weiß, dass ich immer für ihn da bin. Auch weiß er es auch zu schätzen. Aber die Angst, dass er nicht genug mit mir redet, weil er mich wegen meinem psychischen Knacks schützen will, die ist eben da

27.10.2023 23:59 • x 3 #5


ZombieLunchbox
@Afraid1992 ja also ab einem gewissen Punkt solltest du natürlich auch aus Selbstschutz konsequent sein. Sich da selbst noch mehr runterziehen zu lassen bringt ja auch nichts. Und wenn das sowieso schon länger geht, wer weiß...viell. lernt ers nur auf die Art und Weise, wenn du weg bist.

28.10.2023 00:13 • x 2 #6


Afraid1992
Zitat von ZobieLynchbox:
viell. lernt ers nur auf die Art und Weise, wenn du weg bist.

Ohje, das habe ich wohl falsch ausgedrückt. Nein, also ich werde auf jeden Fall nicht weg sein, denn dafür gibt es aktuell gar keinen Grund und er hat auch aus seinen Fehlern gelernt. Nur möchte ich nicht, dass er wieder so tief fällt wie letztes Mal. Ich überlege halt, ob es vielleicht sinnvoll ist, dass ich mich einsetze für ihn. Ein paar stellen raussuche, ihn noch mehr in die Richtung lenke etc.
Aber wäre das vielleicht auch wieder übergriffig? Das sind so meine Gedanken.

Kämpfen tun wir so oder so gemeinsam.. da bin ich von der alten Schule. In guten und in schlechten Seiten. Aufgeben ist die letzte Option

28.10.2023 00:25 • x 2 #7


E
Ich versteh nicht ganz warum du ihm das AD ausgeredet hast. Offenbar geht’s ihm grade schlecht, so schlecht, dass er keine Hilfe von dir annehmen kann. Warum verweigerst du ihm das Medikament was ihm helfen kann aus dem ganz tiefen Loch zu kommen um so stabil zu werden vielleicht auch wieder deine Unterstützung annehmen zu können?
Wenn es ihm akut schlechter geht ist „mit dir drüber reden“ leider einfach zu wenig. Und klar ist es sinnvoll wenn er sich auch nen Therapeuten sucht um Dinge aufzuarbeiten aber erstens wird ihm das aufgrund der akuten Verschlechterung grade nicht möglich sein und zweitens dauert es mitunter über 12 Monate bis man überhaupt ein Erstgespräch hat. Es geht ihm aber doch jetzt schlecht und es wird sich sicherlich nicht mit Geduld und drüber reden bessern wenn sich die Situation aufgrund der Erkrankung deiner Schwiegermutter in den nächsten Monaten noch verschärft.

28.10.2023 05:52 • x 2 #8


Mi_ke91
Bei mir war er ähnlich, und bis man Mal selber an dem Punkt ist um Hilfe zu zulassen dauert es leider sehr lange. Du kannst nur für ihn da sein, wenn es ihm schlecht geht und er es zu lässt, Fang ihn auf. Nimm ihn in den Arm und hör ihm zu. Alleine sein ist in dieser Situation schlecht, meiner Meinung nach. Ich kann mir vorstellen das es gerade für dich auch überhaupt nicht leicht ist.
Wenn es so ist wie du sagst, finde ich es auch nicht so toll wenn die Ärztin ohne ihn richtig auf zu klären einfach ein Antidepressivum verschreibt. Aber ich kenne die Ärztin nicht und war nicht bei dem Gespräch dabei, deshalb ist es schwierig sich da als Außenstehender eine Meinung bilden zu können.
Ich weiß wie schwer es ist einen Therapieplatz zu bekommen. Es gibt allerdings die kassenärztliche Vereinigung, da kann man anrufen und fragen welcher Psychologe in deinem Umkreis noch freie Termine hat. Denn wenn man sich darüber einen Termin holt, hat man 3 vor Termine bei einem Psychologen. Und vielleicht hat man dann Glück so wie ich, das man einen netten Psychologen hat der einem zumindest eine Kurzzeittherapie anbietet. Das sind ca. 12 Sitzungen. Ist nicht viel, aber es ist definitiv ein Anfang und hat mir schon mal sehr geholfen das ich mir meiner Probleme bewusst geworden bin. Ruf dort einfach Mal unverbindlich an und informiere dich, vielleicht klappt es darüber ja.
Gruß Mike

28.10.2023 06:35 • x 3 #9


Edie-NY
@Afraid1992
Guten Morgen,
Es tut mir leid, dass ihr derzeit so große Probleme habt.
Für einen Mann ist es in den meisten Fällen schwerer sich eine Depression einzugestehen als für uns Frauen.
Genauso ist es mit dem Thema Hilfe annehmen und zulassen.
Da dein Mann schon 2017 an einer Depression gelitten hat, könnte sich das zu einer rezidivierenden (wiederkehrenden) Depression entwickeln.
Dein Mann benötigt dringend fachärztliche Hilfe. Ein Psychiater kann die richtige Diagnose stellen und auch die passenden Medikamente verschreiben. Wichtig wäre begleitend eine Psychotherapie.
Dein Mann muss das selber wollen und ins Tun kommen. Du kannst ihn nur verständnisvoll begleiten, ohne ihn unter Druck zu setzen.
Wenn dein Mann Medikamente verschrieben bekommt, hat das schon seinen Sinn und die sollte er auch einnehmen, das macht für ihn und für euch das Leben leichter und trägt zu einer Regulierung der Neurotransmitter bei.
Versucht so schnell wie möglich einen Facharzttermin zu bekommen und in der Zwischenzeit helfen eventuell Spaziergänge, Atemübungen, Ablenkung durch leichte Serien … und einfach da zu sein ohne Drama.
Hat dein Mann Schlafstörungen?

28.10.2023 10:17 • x 5 #10


ZombieLunchbox
@Afraid1992 achso ok, das find ich natürlich gut. Und dann kann das auch nur richtig sein. Aber ab einem gewissen Punkt muss ER halt mitmachen und wollen, das ist das Ding daran. Medikamente können gut stabilisieren, um da weiter ein gutes Fundament für ne Therapie etc zu haben, aber das muss man halt auch erstmal finden. Ansonsten probieren, probieren, probieren.

28.10.2023 13:01 • x 1 #11


Afraid1992
Zitat von Emelieerdbeer:
Ich versteh nicht ganz warum du ihm das AD ausgeredet hast.

Hallo @Emelieerdbeer und vielen Dank für deine Antwort.
Ausgeredet ist glaube ich das falsche Wort. Ich habe ihn gefragt, ob er wüsste, dass das ein AD ist und als er mir sagte, dass die Ärztin ihm das einfach mit den Worten „damit wird es etwas besser“ gegeben hat, meinte ich, dass man sowas begleitend zu einer Therapie nehmen soll.
Er meinte dann, dass er das sowieso gar nicht nehmen will. Eigentlich nimmt er sonst alles an Tabletten ohne es zu hinterfragen, was ja auch ok ist. Evtl denkt er dass AD genauso wie weinen etwas für schwache Menschen ist
Leider fehlt ihm da noch die Einsicht, dass es auch ihn treffen kann.


Zitat von Emelieerdbeer:
Wenn es ihm akut schlechter geht ist „mit dir drüber reden“ leider einfach zu wenig.

Das stimmt und das weiß ich auch. Er brauche da definitiv anderweitig Hilfe und ich hoffe, dass er sie dann auch annehmen wird, wenn es so weit ist.

28.10.2023 13:09 • #12


Afraid1992
Zitat von Mi_ke91:
Ich kann mir vorstellen das es gerade für dich auch überhaupt nicht leicht ist.

Hallo @Mi_ke91 und danke auch dir für die Antwort.

Nein, leicht ist es für niemanden von uns, aber ich komme schon klar und bin da auch eher ein Mensch, der zwar viel mit sich selber ausmacht, aber doch wenigstens ab und an über seine Gefühle redet. Zumindest mit 2-3 Freunden oder halt mal hier im Forum.


Zitat von Mi_ke91:
Wenn es so ist wie du sagst, finde ich es auch nicht so toll wenn die Ärztin ohne ihn richtig auf zu klären einfach ein Antidepressivum verschreibt.

Genau darum geht es mir auch. Keine Alternative bieten und auch das hätte sie doch wissen und sagen können:
Zitat von Mi_ke91:
Es gibt allerdings die kassenärztliche Vereinigung, da kann man anrufen und fragen welcher Psychologe in deinem Umkreis noch freie Termine hat.

In der Richtung hat sie überhaupt nichts gesagt und einfach Tabletten gegen das schlechte einschlafen verschrieben, die ein AD sind und das nichtmal erwähnen..

Das mit der kassenärztlichen Vereinigung ist eine gute Idee. Ich denke ich werde mich auch da mal schlau machen

28.10.2023 13:14 • #13


Mi_ke91
@Afraid1992
Sehr gerne! Wünsche euch auf jeden Fall alles gute.

28.10.2023 13:18 • x 1 #14


rednaxela
Zitat von Afraid1992:
Leider fehlt ihm da noch die Einsicht, dass es auch ihn treffen kann.

Vielleicht versuchst du ihn dahingehend positiv zu bestärken.
Auch wenn ich deine Meinung teile, dass AD's eher in Hände von Psychiatern gehören und/oder therapiebegleitend sinnvoller sind, ist es andererseits doch so, dass sie ihm gerade jetzt die nötige Stabilität geben können, damit er halbwegs wieder klar kommt.

Auch wenn sie unbedarft verschrieben wurden (das tun Hausärzte gerne), ist es vielleicht auch von Vorteil. Vielleicht macht sich dein Mann dann nicht so viel Sorgen um Nebenwirkungen. Viele bilden sich die eine oder andere Nebenwirkung ja auch gerne ein, oder sie kommen von der Krankheit und nicht den Tabletten, der Aspekt würde entfallen.

Bei Depressionen, gerade bei schweren, sind Medikamente ein sehr wichtiger Baustein. Mindestens genau so wichtig wie die Therapie.

Bei Angst sieht das anders aus, da reicht idR die Therapie, Medikamente kommen bei schweren Verläufen oder wenn sich Depressionen dazu gesellen zum Einsatz. Oft ist eine Therapie aber ausreichend.

28.10.2023 13:19 • x 1 #15


Afraid1992
Zitat von Edie-NY:
Es tut mir leid, dass ihr derzeit so große Probleme habt.
Für einen Mann ist es in den meisten Fällen schwerer sich eine Depression einzugestehen als für uns Frauen.

Hallo liebe @Edie-NY und danke

Ja, das Gefühl habe ich auch, dass Männer sich da etwas sperren. Was ich schade finde, weil eigentlich kann mein Mann vor mir weinen. In diesem speziellen Fall aktuell aber nicht und da mache ich mir dann auch schon Gedanken, ob er zu viel Rücksicht auf mich nimmt und es vor mir versteckt, damit ich mich nicht noch zusätzlich um ihn sorgen muss. Das würde mich sehr traurig machen, wenn es so wäre, weil ich ja jetzt für ihn da sein will. Egal, wie es mir geht

Zitat von Edie-NY:
Da dein Mann schon 2017 an einer Depression gelitten hat, könnte sich das zu einer rezidivierenden (wiederkehrenden) Depression entwickeln.

Es wurde damals ja auch nicht wirklich therapiert. Also gegen die Depressionen wurde nichts gemacht. Er hat dann eher an seiner Impulsivität/Aggressivität gearbeitet, die immer ausgeprägter wurde. Aber es war auch eine noch schlimmere Situation, wir haben seinen Vater ja alleine zuhause gepflegt bis zum bösen Ende.
Es hätte damals auch schon besser behandelt werden müssen.

Zitat von Edie-NY:
Wenn dein Mann Medikamente verschrieben bekommt, hat das schon seinen Sinn und die sollte er auch einnehmen, das macht für ihn und für euch das Leben leichter und trägt zu einer Regulierung der Neurotransmitter bei.

Also meinst du auch, dass er sie lieber nehmen sollte, auch wenn er nicht begleitend therapiert wird? Ja, wahrscheinlich quält er sich sonst unnötig und das mochte ich ja auch nicht. Ich denke wir werden nochmal darüber reden.

Aktuell wühlt es viele alte Wunden bei ihm hoch und Schuldgefühle, die er sich bis heute an dem tod seines Papas gibt. Da ist einfach so viel in seinem Kopf denke ich..

Zitat von Edie-NY:
Hat dein Mann Schlafstörungen?

Ja, seit ein paar Wochen leider. Er arbeitet ja im 3 Schicht System und das ist sowieso nicht ohne. Aktuell findet er aber wirklich kaum in den Schlaf

danke für deine ausführliche Antwort

28.10.2023 13:28 • x 2 #16


Afraid1992
Zitat von DerAlex:
dass sie ihm gerade jetzt die nötige Stabilität geben können, damit er halbwegs wieder klar kommt.

Danke Alex.

Ja, das müssen wir wohl nochmal besprechen. Nur weil ich nichts nehmen möchte, gilt das ja nicht für ihn. Da habe ich dann aber auch wieder bedenken, dass er sagt, er bräuchte keine Therapie weil er ja jetzt Tabletten nimmt. Er ist da wirklich absolut unwissend was das Wissen um sowas angeht und bräuchte jemanden, der ihn da richtig aufklärt.


Zitat von DerAlex:
Vielleicht macht sich dein Mann dann nicht so viel Sorgen um Nebenwirkungen.

Er macht sich keine Sorgen um Nebenwirkungen. Was er schon für Schmerzmittelkombis genommen hat ohne mit der Wimper zu zucken, da wurde mir vom zusehen schon ganz anders. Aber da hat er sich auch nicht reinreden lassen.

Zitat von DerAlex:
Bei Depressionen, gerade bei schweren, sind Medikamente ein sehr wichtiger Baustein. Mindestens genau so wichtig wie die Therapie.

Da hast du wahrscheinlich Recht und ich möchte auch nicht, dass er in eine schwere rutscht.
Ablenkung ist jetzt auch das A und O und da muss ich mir nochmal was einfallen lassen

28.10.2023 13:40 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Edie-NY
Zitat von Afraid1992:
Also meinst du auch, dass er sie lieber nehmen sollte, auch wenn er nicht begleitend therapiert wird?

Er sollte die Medikamente auf jeden Fall nehmen, aber trotzdem einen Facharzt für Psychiatrie aufsuchen und sich um einen Therspieplatz bemühen. Ohne all dem wird er es, wenn überhaupt, nur sehr schwer schaffen wieder auf die Beine zu kommen.

28.10.2023 14:05 • x 3 #18


Icefalki
Hallole,

Ich würde mal die aktivere Seite vorschlagen. Letztendlich ist es natürlich eine Gratwanderung, wieviel gut und wieviel zuviel ist.

Ich selbst neige auch zur Passivität, wenn es mir schlecht geht und bin manchmal froh, wenn mein Mann da ein Machtwort spricht.

Gut, ich weiss natürlich alles viel besser, grins, aber ich merke, wenn ich den Bogen überspannt habe.

Und Patienten brauchen ab und an einen starken Partner, egal ob jetzt Partner oder Arzt. Und letzteres ist zur Zeit gerade Mangelware.

Wäre es mein Mann, würde ich ihm folgendes Programm abverlangen:

Beim Hausarzt mal Vitamin B, D , Schilddrüse überprüfen lassen

Nur als Info:
https://www.google.com/url?sa=tsource=...EUIxU-wVIv

Termin beim Psychiater für das richtige Antidepressiva, vielleicht parallel dazu Termin beim Psychologen ausmachen.

Ein moderates Sportprogramm, allerdings nicht übertreiben. Gemeinsam 15 Minuten um den Block spazieren ist auch Bewegung.

Und dann deine Ehrlichkeit dabei. Wenn es dir zuviel wird, dann darfst du das auch sagen, und du darfst auch verlangen, dass er mitarbeitet.

Ich denke, dass du spürst, was bei ihm geht, und was nicht.

Und absolut ehrliche Kommunikation miteinander. Und wenn er zum Heulen aufs Klo geht, ist das gut so. Denn wer weint , verliert Stresshormone über die Tränen, ergo, raus ist raus, egal wo.

Ich habe damals meinen Popo zum Therepeuten gekriegt, weil mein Mann mit mir total überfordert war und ich null Kraft für ihn hatte.

Damals haben wir das aber auch nicht kommuniziert, ich wusste nur, jetzt überfordere ich ihn massiv.

Damals bekam man aber noch problemlos Termine und ich hatte dermassen Glück, einen Psychiater zu finden, der auch therapeutisch arbeitet.

Ich drück mal die Daumen, dass ihr irgendwo unterkommen könnt.

Habe gerade Eddy gelesen. Die ist Fachfrau, also würde ich deren Tipps absolut befolgen.

28.10.2023 14:09 • x 3 #19


Acanthurus
Hat er in der Vergangenheit schon einmal ein Antidepressiva genommen? Du schreibst das dein Mann andere Medikamente nimmt, sind das welche die ebenfalls die Psyche beeinflussen? Es ist gängie Praxis das Hausärtze Psychopharmaka berschreiben. Die wissen ja selbst wie lange man teilweise auf einen Facharzttermin warten muss. Ob Fluoxetin das passende für ihn ist weiß keiner, es hat eine sehr lange Halbwertzeit von mehren Tagen, wenn es nicht vertragen wird, muss man diese Zeit aussitzen. SSRI bei Schlafstörungen sind auch immer so eine Sache. Eine Möglichkeit wäre auch eine Notfallambulanz in einer psychiatrischen Klinik, dort hat meißtens immer ein fachkundiger Arzt Dienst. Keine Angst die zwingen niemanden dort zu bleiben. Es besteht aber die Möglichekeit zeitnah oder sofort ein Angebot für eine stationöre Therapie zu bekommen falls ein Platz frei ist. Wenn das nicht in Frage kommte bieten Ambulanzen auch regelmäßige stützende Gespräche an. Nachteil ist das man dort gegebenfalls bei den Terminen verschiedene Ärtze und/oder Therapeuten antreffen kann und seine Probleme erst mal wiederholt zu Sprache bringen muss. Es kann aber überbrückend nützlich sein bis man einen niedergelassenen Therapeuten findet.

28.10.2023 15:28 • x 1 #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl