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merle82
Die Suche nach einem geeigneten Antidepressivum halte ich nicht mehr lange aus.

Ich habe so gut wie alle Beruhigungstabletten durch, nichts wirkt. Ich überlege, ob ich, bis ich ein Antidepressivum gefunden habe, welches wirkt, Benzodiazepine einnehme.

Ich kämpfe nun seit 10 Monaten mit Unruhe und Panikzuständen, habe mittlerweile starke Depressionen bekommen.
Mein Gott, dann bin ich eben abhängig, und schleiche es, wenn es mir besser geht mit meinem Psychiater wieder aus.


Gibts hier unter euch auch jemandem, bei dem nichts ausser Benzos anschlägt?

Ich habe einfach keine Kraft mehr.

27.08.2023 22:11 • 02.01.2024 x 2 #1


82 Antworten ↓


S
Hallo,

welche Antidepressiva nimmst Du denn? Hast Du schon mehrere ausprobiert, die nicht halfen? Es dauert ja immer so seine Zeit.
Nimm doch Benzos, wenn sie Dir helfen. Mein Vater hat die über 10 Jahre genommen und ist davon noch losgekommen.

27.08.2023 22:21 • x 1 #2


A


Nichts wirkt ausser Benzos

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merle82
@Saina91 Ich habe in meinem Leben schon: Citalopram, Clomipramin, Venlaflaxin, Mirtazapin eingenommen. Manche über mehrere Jahre. Duloxetin half mir am Längsten. (über 10 Jahre). Nun wurde ich umgestellt auf Paroxetin. Ich habe jetzt 10 Wochen durchgehalten, es wirkt gar nichts. Nun versuche ich zurück zum Duloxetin umzustellen, da man dieses ja auch noch höher dosieren kann. Ich hatte damals nur 60mg und es geht auch noch bis 120mg. Welche Benzos hat dein Vater genommen und wie war der Entzug?

27.08.2023 22:48 • x 1 #3


S
@merle82

Und die Antidepressiva haben Dir alle nicht geholfen? Vielleicht haben sie ja etwas geholfen und es wäre ohne diesen Medikamenten schlimmer? So richtig verschwinden ja die Symptome nie bei Medikamenten. Leider.
Welche Symptome hast Du denn?

Also so genau weiß ich das bei meinem Vater nicht. Welche das waren. Ich glaube, er hat die einfach irgendwann nicht mehr genommen.

27.08.2023 22:52 • x 1 #4


merle82
@Saina91 Doch, habe ja geschrieben, dass einige Antidepressiva über mehrere Jahre geholfen haben. Nach Jahren dann jedoch nicht mehr.
Symptome: Von morgens bis abends: Unruhezustände, Angstzustände bis hin zu mehreren Panikattacken. Ich kann schwer allein sein und meine Wohnung nur ab und zu in Begleitung verlassen.

27.08.2023 23:04 • x 2 #5


T
Da hast du noch einige ADs, die man ausprobieren könnte. Ich habe außer Jartrosom und Paroxetin schon genommen. Teils nur kurze Zeit wegen zu starker Nebenwirkungen, teils auch an die 2 Jahre.
Ich weiß, dass es ein langwieriger Prozess ist das richtige Mittel in der richtigen Dosis zu finden. Und aus Erfahrung kann ich sagen, ergänzend ist eine Therapie sehr wichtig.

Benzos auf Dauer sind wegen der möglichen Abhängigkeit keine gute Lösung. Für den Notfall dennoch ein sehr gutes Mittel, um die Lebensqualität ein Stück zu erhalten. Wenn du durchgehend angespannt bist, würde ich da ansetzen mit einer geeigneten Dauermedikation, um ein Level zu halten, wo Ausnahmezustände, in denen Benzos notwendig sind, wirklich die Ausnahme sind.

Ich weiß es ist leicht gesagt, aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass es sich lohnt.

Bei mir schlagen im Akutfall auch nur Benzos an. Wie aber im anderen Thread geschrieben, konnte ich durch die richtige Dauermedikation die notwendige Tavordosis von 5mg auf 1mg reduzieren.
Wenn du wirklich vorhast, Benzos erstmal dauerhaft zu nehmen, rate ich dir das aber im stationären Bereich zu machen, um beim wieder Absetzen nicht ohne Hilfe da zu stehen.

28.08.2023 05:32 • x 2 #6


merle82
@TheCrazyTeam Mit welcher Dauermedikation konntest du die Tavordosis reduzieren?
Zitat von TheCrazyTeam:
Wenn du durchgehend angespannt bist, würde ich da ansetzen mit einer geeigneten Dauermedikation, um ein Level zu halten

Ausprobiert wurde Atosil, Seroquel, Pipamperon, Baclofen, Truxal, Lasea. Nichts half und mein Arzt ist ratlos.

29.08.2023 22:12 • x 1 #7


T
Was machst du eigentlich Tagsüber die Ganze Zeit? Mit was beschäftigst du dich?
Ich glaube du gibst deinen Gedanken viel zu viel Aufmerksamkeit und bist zu sehr auf dich selbst fokusiert.

30.08.2023 02:34 • x 2 #8


T
@merle82
In meinem Fall war es die Kombination von retardiertem und unretadiertem Quetiapin.

Es gibt definitiv bei dir noch Möglichkeiten. Hast du die Möglichkeit, dir bei einem anderen Arzt eine Zweitmeinung einzuholen?

30.08.2023 05:45 • #9


merle82
@ThE-Joker Seitdem vor 10 Monaten ein Trauma hoch kam, halte ich Tag für Tag nur aus. Ängste, Unruhe, Panikattacken und Depressionen. Den ganzen Tag habe ich katasprophisierende Gedanken und es gelingt mir absolut nicht mich abzulenken.
Zitat von ThE-Joker:
Ich glaube du gibst deinen Gedanken viel zu viel Aufmerksamkeit und bist zu sehr auf dich selbst fokusiert.

Ja, ganz genau, ich denke es ist chronifiziert. Ich kann mich auf nichts einlassen, ausser auf miene Gedanken.

30.08.2023 23:54 • x 2 #10


T
Zitat von merle82:
Seitdem vor 10 Monaten ein Trauma hoch kam, halte ich Tag für Tag nur aus. Ängste, Unruhe, Panikattacken und Depressionen. Den ganzen Tag habe ich katasprophisierende Gedanken und es gelingt mir absolut nicht mich abzulenken.

Wie verarbeitest du dein Trauma? Was tust du aktiv dagegen?
Du solltest anfangen deine Ängste anzunehmen, auch wenn es dir sehr schwer fällt.
Bei diesen katastrophierenden Ängsten musst du anfangen, die musst du Schritt für Schritt abbauen indem du dir selbst klar machst, das diese nie auftreten werden. Was genau beschäftigt dich denn?


Zitat von merle82:
Ja, ganz genau, ich denke es ist chronifiziert.


Quatsch. Chronifizieren das tust du nur in deinem Kopf. Die Angst kannst du jederzeit stoppen und weg ist sie, du brauchst nur die richtigen Werkzeuge dafür und das sind nicht die Tabletten sondern dein Verstand.
Du musst die Zeitfenster finden, die Momente wo du kaum oder gar keine Angst empfindest und damit arbeiten.
Was auch immer es ist, was dich ablenkt und die Angst kurz vergessen lässt nutze es und arbeite damit.
Mach dir klar, das genau diese Ablenkung der Schlüssel sein wird deine Ängste einzudämmen.
Ob nun Sport, Lesen, Kommunikation/Soziales, Spazieren, Arbeiten, TV, PC was auch immer, es gibt immer etwas was mehr Aufmerksamkeit erfordert als die Angst. Und das machst du dir zu nutze.
Zeitgleich musst du noch überschüssige Energie abbauen, natürlich mit Ausdauersport, damit schwächst du deine Angst, nimmst ihm quasi die Energie was es braucht um dir auf den Senkel zu gehen.
Du wirst dann merken das die Angst mit der Zeit immer schwächer und schwächer wird.

31.08.2023 03:52 • x 3 #11


merle82
@ThE-Joker
Zitat von ThE-Joker:
Du wirst dann merken das die Angst mit der Zeit immer schwächer und schwächer wird.A

Das hörts sich so toll an und ist sicherlich bei leichteren Fällen gut umsetztbar. Ich habe diese Angst- und Panikstörung nun seit 24Jahren, mal mehr und mal weniger schlimm. Oft reichte ein neues Antidepressivum und eine Therapie und es ging wieder ein paar Jahre gut.

Zitat von ThE-Joker:
Wie verarbeitest du dein Trauma? Was tust du aktiv dagegen?

Ich habe versucht mir einen Traumatherapeuten zu suchen, leider ohne Erfolg. Dann fand ich einen, der jedoch sofort sagte, dass ich viel zu akut für eine Therapie sei und er mich so nicht aufnehme.

Zitat von ThE-Joker:
Bei diesen katastrophierenden Ängsten musst du anfangen, die musst du Schritt für Schritt abbauen indem du dir selbst klar machst, das diese nie auftreten werden.

Leider sind in meinem Leben katasprophisierede Gedanken schon eingetreten.

Zitat von ThE-Joker:
Du musst die Zeitfenster finden, die Momente wo du kaum oder gar keine Angst empfindest

Die gibt es seit 10 Monaten nicht. Ich empfinde Angst und Unruhe wenn ich schlafen gehe, nachts aufwache oder morgens die Augen öffne. Ablenkung funktioniert seitdem auch nicht. Auch nicht mit Dingen, die mich früher begeistert haben. Gut, ich muss dazu sagen, dass duch die 10monatige Angst- und Panikstörung jetzt noch eine schwere Depression hinzu kam. Das macht es nicht umbedingt leichter.

Aber ich danke dir sehr für deine ausführliche Antwort.

03.09.2023 00:14 • x 2 #12


T
@merle82 hat deine Umstellung zurück zu Duloxetin geholfen?
Ich hab es auch jahrelang genommen Anfang des Jahres ausgeschlichen und nehme es aktuell wieder

03.12.2023 12:29 • x 1 #13


goodmensch
@TheCrazyTeam quetiapin hat mir auch sehr geholfen beim reduzieren von Tavor, haben aber riesen Hunger bei mir gemacht

05.12.2023 08:39 • x 1 #14


laribum
bin von escitalopram auf quetitapin und das ist als wenn man ein völlig neues leben anfängt. Bei mir ein riesen unterschied zu vorher. Einfach gewechselt ohne nebenwirkungen......nix. Aber ich bin viel wacher und kann besser schlafen

09.12.2023 11:53 • #15


B
@merle82
Bei mir ist es zur Zeit auch so ich schleiche venlafaxin gerade bei 150mg aus die ich insgesamt ca 8jahre genommen habe und jetzt benötige ich jeden 2tag travor 1,0mg dass ist das einzige was mir hilft

10.12.2023 21:12 • x 1 #16


T
@merle82 nimmst du Duloxetin noch?

10.12.2023 21:17 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

B
@Tina_uhl
Habe noch keine ahnung was mein psychater mir dann geben möchte erfahre ich erst wenn ich venlafaxin ausgeschliechen habe.einige bekamen paroxetin was ich so gelesen habe

10.12.2023 21:24 • #18


S
@merle82 Du fragtest nach Benzos:
Ich habe 55 Jahre lang früher Valium, heute Diazepam (unregelmäßig) geschluckt. Angefangen in einer Zeit, als es in fast jeder Damenhandtasche war ( war schließlich Mamy`s little helper)- bei mir auch berufsbedingt....
Auch verschrieben es die Ärzte damals viel schneller als heute und es war viel leichter zu bekommen.
Irgendwann vor 1-2 Jahren wollte mein HA mir keine Diazepam-Tabl.mehr verschreiben und zum leichteren Absetzen gab er mir ein Rezept für Diazepam flüssig. D.h.:
20 tropfen= 10 mg
10 tropfen= 5 mg
Entzug:
1. Woche 19 Tropfen tgl.
2. Woche 18
3. Woche 17 usw.

Ich bin jetzt bei 5 Tropfen abends zum Einschlafen und im wirklich äußersten Notfall ( Panikattacke o.ä.), d.h. also 2.5 mg.
Mein HA akzeptiert das (mit Privatrezept)- heißt, du zahlst in der Apotheke 11.50 E. für 25 ml.
Antidepressiva halfen mir nicht.
Bin jetzt mit dieser Lösung zufrieden.

11.12.2023 01:16 • x 3 #19


merle82
@Tina_uhl Hi, ich bin in die Klinik gegangen. Dort wurden die Benzos ausgeschlichen. Das Duloxetin nehme ich jetzt in Höchstdosis und zusätzlich Doxipin. Damit gehts mir ganz gut, zumindest viel besser als vorher.
Auch wenn ich mit soviel Psychopharmaka auch nicht glücklich bin und hoffe, wenn ich eine geeignete Therapie gefunden habe, alles wieder reduzieren oder absetzen kann.

11.12.2023 19:44 • x 1 #20


A


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