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kyra96
Ich stehe gerade vor einer für mich schwierigen Entscheidung.
Ich habe eine Angsstörung vermehrt auf Herzinfarkt und Lungenkrebs,
In meinem privaten Leben kann ich keine Öffies fahren (mein Partner ist Busfahrer) und hat mich schon desöfteren mitgenommen, ich kann nicht mehr auf Konzerte oder ins Stadion gehen und Kino nur mit Fluchtweg. Es ist alles sehr schwierig und mein Partner unterstützt mich auch. Ich versuche dann auch immer irgendwie was zu schaffen. Als wir vor kurzem ein verlängertes Wochenende in Berlin waren, war ich so auf mich stolz, dass ich mit Bus und Bahn durch Berlin gefahren bin,

Wir fliegen auch jedes Jahr nach Mallorca, den gleichen, das gleiche Hotel,
Das schaffe ich aber auch weil ich mich da bestens auskenne und auch weiss wo der nächste Arzt oder Krankenhaus ist.

Jetzt hänge ich gerade in einem Tief und ich war bei meinem Doc am Dienstag und hab mich mal ausgeheult. Er kennt mich seit Jahren und hat mir Psychopharmaka angeboten solange ich noch keinen Therapieplatz habe,
Ich ringe noch mit mir weil vor 12 Jahren über 4 Monate citalopram genommen habe, es freiwillig wieder abgesetzt habe, weil ich merkte, dass das nicht mehr ich bin.
Seitdem nehme ich opipramol und zu grössten Not Lorazepam.

Wie habt ihr euch entschieden und geht's euch jetzt besser? Was sind eure Tabletten?
Ich hätte gern mal Erfahrungen.

Mein Doc ist jetzt im Urlaub und ich habe mir Bedenkzeit eingeräumt.
Ich bin nicht krank geschrieben und treffe mich auch mit Freunden Abends mal trinken gehen.

08.03.2024 20:22 • 16.03.2024 x 2 #1


13 Antworten ↓


Romy11
Ich habe mich vor wenigen Tagen für die erneute Einnahme von Citalopram entschieden. Hatte lange Pause gemacht. In der Therapie kamen leider Dinge hoch die ich gar nicht mehr bewusst wahrgenommen hab über die Jahre. Und das hat mich jetzt in ein so tiefes Loch gestürzt, mit Angst vor allem eigentlich, dass ich mich wieder dazu entschieden habe. Weil aus der Vergangenheit weiss ich noch, dass es mir geholfen hat.
Ich versuche die Dosis so niedrig zu halten wie es geht. Bei Höheren merke ich auch, dass ich nicht mehr ich bin. Da geht in der Therapie nichts mehr weiter.

08.03.2024 20:50 • x 3 #2


A


Ohne Psychopharmaka eine Angststörung behandeln?

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oli3000
@kyra96 Ich hatte auch Opipramol und das hat mich nicht verändert, aber bei einer halben Tablette etwas die Angst genommen. Mit Citalopram war ich lustiger als Mario Barth, habe nur noch Witze gerissen. Das war schon grenzwertig, auch wenn es lustig klingt. Ich konnte wegen extrem schlechten Leberwerten aber irgendwann nix mehr nehmen und daher denke ich, wenn Du mit Opipramol klar kommst, dann ist das doch eine Möglichkeit!

08.03.2024 20:52 • x 1 #3


kyra96
Mein Arzt hat von einem mit F gesprochen was nicht so abhängig machen soll. Hab den Namen vergessen

08.03.2024 21:04 • #4


Rosenzauber
@kyra96 Fluanxol vielleicht?

08.03.2024 21:21 • x 1 #5


kyra96
Zitat von Britta35:
@kyra96 Fluanxol vielleicht?

Ich dachte daran ist eher etwas bei schizophren?

08.03.2024 21:29 • #6


oli3000
@kyra96 Fluoxitin?

08.03.2024 21:34 • x 1 #7


kyra96
Citalopram möchte ich nicht mehr nehmen weil ich nicht mehr ich war bei 20 mg.
Da ich immer noch in meinem Tief hocke und da nicht raus komme, trotz Arbeit und tollen Freunden, habe ich mich entschieden, dass ich das Angebot von meinem Arzt annehme und mir übergangsweise mit den Tabletten helfen lasse.
Ich möchte nicht mehr diese Angst habe und jeden Tag denken dass ich einen Herzinfarkt bekomme.
Ich hoffe ich werde meine Entscheidung nicht betreuen, aber noch ist mein Arzt für 1,5 Wochen im Urlaub

11.03.2024 20:14 • #8


Hotin
Guten Abend Kyra,

seit fast 10 Jahren lese ich Dich immer wieder hier im Forum. Im Moment
scheint es Dir leider nicht so gut zu gehen.

Zitat von kyra96:
Ich möchte nicht mehr diese Angst habe und jeden Tag denken dass ich einen Herzinfarkt bekomme.

Das kann ich verstehen. Wir Menschen steuern ja unsere Gedanken überwiegend selbst. Du also auch.

Warun lenkst Du Deine Gedanken immer in die Richtung - Ich bin garantiert krank.
Welche schlimme Krankeit ist denn in den letzten 10 Jahren bei Dir ausgebrochen?

Wenn Du diese Ängste nicht mehr so stark fühlen möchtest, dann solltest Du beginnen,
ab jetzt deutlich mehr langsamer und bewusster zu denken.
Denn Deine Ängste wachsen stark an, wenn Du überwiegend nur schnell und unterbewusst denkst.
Der Hirnforscher Professor Kölsch erklärt so etwas in einem seiner Bücher.

Zitat von kyra96:
Da ich immer noch in meinem Tief hocke und da nicht raus komme, trotz Arbeit und tollen Freunden, habe ich mich entschieden, dass ich das Angebot von meinem Arzt annehme und mir übergangsweise mit den Tabletten helfen lasse.

Das kannst Du natürlich auch machen. Aber kann ein Medikament Ängste wegzaubern?

Zitat von kyra96:
Ich stehe gerade vor einer für mich schwierigen Entscheidung.

Vor welcher schwierigen Entscheidung stehst Du eigentlich im Moment?
Ob ich das richtig verstanden habe, da bin ich mir nicht so sicher.

12.03.2024 00:23 • x 1 #9


kyra96
Danke für deine liebe und sehr schön geschriebene Antwort @Hotin
Meine schwere Entscheidung bezieht sich darauf, ob ich mir übergangsweise mit Tabletten helfen lasse.
Ich fliege bald in Urlaub und möchte den Urlaub auch genießen können.
Ich versuche mich schon abzulenken, gehe 2x die Woche zum Sport und laufe 1x die Woche.
Treffe mich mit lieben Freunden, aber immer wenn ich alleine bin kreisen meine Gedanken sich wieder nur um die Angst
Da ich wirklich Probleme mit dem Rücken habe und Verspannungen, welches beides leider nicht besser wird, kommt dann täglich diese Angst.
Ich versuche gerade einen Therapieplatz zu bekommen ist aber nicht so einfach.
Trigger

vlt erinnerst du dich noch an meine schlimme Krankheit aus 2014.



Diese hat mich dank eines sehr netten Arztes (Ironie) in eine Angststörung versetzt.
Obwohl ich zum Glück geheilt bin, komme ich aus der Spirale nicht mehr raus.
Damals hatte mir eine Therapie sehr gut getan.

12.03.2024 08:23 • #10


-IchBins-
Zitat von kyra96:
Wie habt ihr euch entschieden und geht's euch jetzt besser? Was sind eure Tabletten?
Ich hätte gern mal Erfahrungen.

Ich hatte in der Vergangenheit einige verschiedene über Jahre, die mir nichts gebracht haben.
Notfallmedikament waren damals Diazepam, Zoplicon und noch weiter zurück Tavor, von welche ich nur 4 Stück bekam und nur dreimal eine halbe nahm, den Rest hatte ich entsorgt, ebenso war es mit Zoplicon und Diazepam.
Seit einigen Jahren nehme ich gar keine Medikamente mehr und das ist auch gut so für mich persönlich, weil ich es auch ohne hinbekommen habe. Mit dem Rest kann ich gut leben.

Die Arbeit an mir selbst hat mir am Ende soweit geholfen, dass ich keine Panik mehr habe, die Ängste mit Dauerunruhe sind weg. Ein Rest Angst gibt es noch, aber das ist nicht der Rede wert. Damit kann ich mich gut arrangieren.
Es kommt auch auf jeden einzelnen an, wie der Mensch gestrickt ist, welche Prägungen, Erfahrungen usw. ihn ausmachen. Der eine schafft es ohne, der andere nicht.
Da das meiste durch Erfahrungen oder Gedanken entsteht manchmal auch durch ein Erbe, kann es hilfreich sein, die Ursache zu erkennen, um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wie alles entstanden ist und somit verarbeitet werden kann. Das Ergebnis kann sein, dass die Ängste so angenommen werden können, wie sie sind, um dann mit etwas mehr Gelassenheit und sich ohne große Panik manchen Dingen stellen zu wollen, wenn man bereit dazu ist.
Eine Therapie kann hilfreich sein, kann aber auch schaden (war bei mir der Fall aufgrund von falscher Therapieform). Ich habe den ganzen Rucksack selbst abgenommen und erst mal reingesehen, was da alles darin ist, dann habe ich eins nach dem anderen ausgepackt und mich entschieden, vieles zu entsorgen. Das war sehr hilfreich für mich persönlich.

12.03.2024 08:37 • x 1 #11


Hotin
Guten Morgen kyra,

Vielen Dank auch für Deine Antwort.

Zitat von kyra96:
Meine schwere Entscheidung bezieht sich darauf, ob ich mir übergangsweise mit Tabletten helfen lasse.

Wenn Du das für sinnvoll findest, dann kläre das mit Deinem Arzt ab. Schaden wird so etwas
bestimmt nicht.

Zitat von kyra96:
Ich versuche mich schon abzulenken, gehe 2x die Woche zum Sport und laufe 1x die Woche.

Ablenken funktioniert bei starken Ängsten im Grunde gar nicht. Weil immer dann, wenn Du wieder
zur Ruhe kommst, beginnen Deine Gedanken dann wieder von neuem um Deine Probleme zu kreisen.

Um zu verstehen, was da ungefähr abläuft habe ich Dir am Ende dieses Textes einen Link eingefügt.
Dies könnte Dir bestimmt helfen, eine andere Sicht darauf zu bekommen, was in unseren Gedanken
passiert.
Bitte sieh das nur als Anregung. Vielleicht kommen wir darüber einmal ins Gespräch.

Zitat von kyra96:
Treffe mich mit lieben Freunden, aber immer wenn ich alleine bin kreisen meine Gedanken sich wieder nur um die Angst

Ich verstehe das. Deswegen suche ich dieses Gespräch hier mit Dir.
Gut wäre, wenn es Dir gelingt, einmal ganz in Ruhe und sehr langsam und bewusst darüber
nachzudenken, ob und wie Dir Deine unterbewussten sehr schnellen Gedanken helfen können.
Unsere unterbewussten Gedanken können leider ganz viele starke Ängste, wie automatisch, in
unsere Gedanken einspielen und uns damit sehr belasten.

Helfen kann Dir meiner Meinung nach, wenn Du häufig übst zu unterscheiden, welche Deiner
Gedanken Du bewusst gedacht hast und welche Du meistens immer unterbewusst denkst.
So hast Du beispielsweise die Antwort an mich langsam und bewusst geschrieben.
Angst wird dabei vermutlich kaum dazugekommen sein.

Bist Du dann aber allein, öffnest Du Dein Denken vermutlich wieder sehr für Deine
unterbewussten Gedanken. Was ja auch weitgehend normal und verständlich ist.
Schließlich willst Du ja zur Ruhe kommen. In Ruhe willst Du dann ja nicht unbedingt bewusst
nachdenken, weil das Kraft und Energie kostet. Also öffnest Du Deinen unterbewussten
Gedankenkeller. In Deinem Gedankenkeller, also Deinem Unterbewusstsein
aber hast Du früher vermutlich viele, viele Angstgedanken gespeichert.
Und die können wir nicht löschen. Was Du aber machen kannst und solltest, ist folgendes.

Damit Dich diese Angstgedanken zukünftig nicht mehr so ärgern können, brauchst Du neue,
weniger angstbesetzte Gedanken, die Du selbst in Deinen unterbewussen Gedankenkeller
einlagern solltest. Machst Du das immer wieder, liegen dann in Deinem Unterbewsstsein irgendwann
Gedanken mit Angst und Gedanken ohne Angst nebeneinander.
Und dann hast Du eines Tages die Auswahl, welche Gedanken zu zum täglichen Denken
aus Deinem Gedankenkeller holst.
Vermutlich hört sich das etwas kompliziert an. Grundsätzlich ist es aber eher einfach.

Je häufiger Du frisch denkst, also bewusst denkst, umso schwächer sollten mit der Zeit
Deine Ängste werden.

Hier noch ein Link zu einem Beitrag von mir.

agoraphobie-panikattacken-f4/gedankenkarussell-stoppen-tipps-wie-man-es-schafft-t123286.html#p3090546

Falls Dich das interessiert, können wir gern mal weiter darüber reden.

12.03.2024 10:37 • x 1 #12


Ichbins23
Ich hab mal Escitalopram genommen,hatte gefährliche Suizid Gedanken+ jetzt nehme ich zum Abend Opipramol 25 und kann gut schlafen die Ängste fühlen sich schon besser an

16.03.2024 08:43 • #13


Dunkelbunte
Zitat von kyra96:
hat mir Psychopharmaka angeboten solange ich noch keinen Therapieplatz habe,

Psychopharmaka oder ein SSRI?

Zitat von kyra96:
citalopram genommen habe, es freiwillig wieder abgesetzt habe, weil ich merkte, dass das nicht mehr ich bin.

Ich nehme Citalopram seit Sommer 2010 und komme sehr gut damit zurecht.
Ausgeglichener.
Vllt war es einfach nicht das Richtige für dich...

Zitat von kyra96:
Wie habt ihr euch entschieden und geht's euch jetzt besser? Was sind eure Tabletten?
Ich hätte gern mal Erfahrungen.

Meine Angst und Panikstörung begann bei mir im August 2002. Da nahm ich nichts. Als die Therapie im April 2003 startete, hatte ich das Insidon, was ich 3 Monate genommen hatte, weil sonst nichts mehr möglich gewesen wäre, (einkaufen, Müll wegbringen, Pferd verkaufen) komplett weggelassen. Die Psychotherapie über, mit viel Konfrontationstraining und Tiefenanalyse, zog ich ohne Medikament durch.

Rückblickend kann ich sagen, es war zwar die Hölle, ich war allein. Job verloren, Pferd verkauft, bei den Zeugen Jehovas ausgestiegen, kein Kontakt zur Familie, keine Partnerschaft und damals keine Freunde gehabt.

Aber wenn man es so, auf die harte Tour lernt, hält ein ganzes Leben.

Heute würde ich es nicht noch einmal ohne medikamentöse Unterstützung machen. Man muss und sollte sich nicht wegdröhnen. Dann lernt und verändert sich das Gehirn auch nicht richtig. So ganz knapp alltagstauglich sein...Aber immer an der Grenze zur Panik. Und dabei die Therapie.

Wäre meine Empfehlung des Hauses

16.03.2024 08:54 • #14


A


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