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Hallo zusammen,
ich bin seit 5 Wochen in einer Tagesklinik und nun an einem Punkt angekommen, wo ich merke, es tut sich was, aber gleichzeitig ist mir bewusst geworden, wie angespannt/verkrampft ich wirklich bin.

Die Frage ist jetzt, wie geht es für mich weiter?

Der ursprüngliche Plan war Wiedereingliederung zum Januar hin, aber da habe ich nun doch große Bedenken/Angst, dass ich noch nicht so weit bin. Die Gefahr ist groß direkt in alte Muster zu verfallen und im Alltag erneut schnell in die Überforderung zu kommen.
Ich hab große Anspannung und bin gleichzeitig sehr erschöpft/gestresst, weil ich meine Grenzen immer wieder übergangen habe.

Überlegung/Ansatz seitens der TK:

Langfristige ambulante Psychotherapie (habe nur aktuell keinen Platz, mir bereits die Finger wund telefoniert und die Wartelisten reichen bis in den Himmel. )
Zwei Wochen Verlängerung der TK würde mir laut denen nichts bringen
und ansonsten stand noch die Überlegung im Raum doch stationär in eine Klinik zu gehen, um mal komplett aus dem Alltag raus zu kommen (damit kann ich mich jedoch nicht wirklich anfreunden und als ich angefangen habe mich für diese Option zu öffnen, hat eine blöde Reaktion gereicht, das zunichte zu machen).

Ich kenne bereits einige Ansätze, die helfen könnten, darunter Themen wie Achtsamkeit/Meditation/Entspannungsmethoden PMR/Body Scan/Autogenes Training/gesunde Ernährung/Sport etc.
Ansonsten bekomme ich eher pauschale Ratschläge, die die Themen zwar benennen, aber mir kein wie zur Umsetzung vermitteln.
Es ist, als sage man mir Spiele Fußball und geh sofort mit aufs Feld ohne mir vorher die Regeln zu erklären, sodass ich dann letztendlich doch einfach unter gehe, weil ich sie mittendrin gar nicht erkennen kann.
Klar muss man sich auch mal Dinge selbst erarbeiten (von nichts, kommt nichts), aber momentan fehlen mir dazu gefühlt die Bausteine und ein Konzept. Sportler haben bspw. einen Trainingsplan und rennen nicht einfach drauf los, wenn sie einen Marathon laufen wollen.

Die einzige Idee, die ich zur Zeit habe, wäre einer dieser MBSR Kurse (Mindfulness-Based Stress Reduction - auf Deutsch: achtsamkeitsbasierte Stressreduktion).
Ich habe die Hoffnung, dass sowas für mich der aktuell nötige Trainingsplan sein könnte, um in Zukunft nicht wieder an der selben Stelle stehen zu bleiben und mich im Kreis zu drehen.
Aber ich bin auch offen und dankbar für andere Ideen und Vorschläge, die ich vielleicht noch gar nicht kenne oder aktuell nicht auf dem Schirm habe.

LG sandracookie

Heute 19:30 • 23.11.2025 #1


7 Antworten ↓


Hallo meine Liebe.

Wie sieht es denn medikamentös aus? Nimmst du ein AD und/oder wurdest du auf eins eingestellt?

Was mir nach der TK hilft: psychisch funktionelle Ergotherapie. Die kann dir dein Hausarzt verordnen. Da muss man auch herum telefonieren, die Wartezeit ist aber um einiges kürzer als bei einer Therapie.

Die mache ich 1 x wöchentlich sowie 1 x wöchentlich Verhaltenstherapie.

Ich habe zum 01.10. wieder angefangen zu arbeiten, 30 Stunden/Woche.

Ist es einfacher geworden? Nein. Sind meine Symptome weg? Nein. Aber (!) ich weiß wo meine Baustellen liegen und kann an diesen besser arbeiten und erlerntes besser umsetzen.

Liebe Grüße Greta.

A


Tagesklinik fast rum - brauche Ideen für die Zeit danac

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@Greta__

Liebe Greta,
Danke für deine Antwort.
Ich habe seit Anfang September alle AD abgesetzt. Das Duloxetin hat mich nur noch müde und antriebslos gemacht und das Venlafaxin (37,5 mg), auf dass ich wechseln sollte, hatte bei mir nach nur 5 Tagen so krasse Nebenwirkungen, dass ich das nie wieder nehmen möchte.
Das habe ich auch so mitgeteilt bei den Ärzten der TK und da ich auch schon Bupropion und Fluoxetin durch habe, haben sie nichts anderes vorgeschlagen...

Klingt interessant mit der psychisch funktionellen Ergotherapie - da kann ich mal nachhaken und recherchieren, ob es das bei mir in der Nähe gibt und überlegen, ob es auch für mich was wäre.
Um das Herumtelefonieren kommt man leider selten drum herum...

Zitat von Greta__:
Ist es einfacher geworden? Nein. Sind meine Symptome weg? Nein. Aber (!) ich weiß wo meine Baustellen liegen und kann an diesen besser arbeiten und erlerntes besser umsetzen.

Danke, dass du hier ehrlich bist und differenzierst. Es ist nie ein leichter Weg, aber wenn man erstmal weiß, was Sache ist, dann kann man anfangen dran zu arbeiten und mit der Zeit wird diese Arbeit dann auch Früchte tragen.
Ich hoffe ich komme auch bald an den Punkt, wo ich weiß wie ich an was arbeiten kann - da habe ich leider immer noch viele Unklarheiten.

Habt ihr Ergotherapie bei euch? Journaling, Gestaltungstherapie? Das hat mir extrem geholfen und das mache ich u.a. in der psychisch funktionellen Ergotherapie.

Wir arbeiten an meinem Selbstwert, Selbstfürsorge und in der Verhaltenstherapie geht es u.a. um die Beziehungsstörungen.

Du kommst auch dahin, da bin ich mir sicher

Zitat von sandracookie:
Zwei Wochen Verlängerung der TK


wuerde ich durchsetzen mit der Begruendung, dass Du aber noch unsicher bist wg. der Arbeit - hatte ich damals auch aber bei mir waren sie sehr nett, ich konnte selber bestimmen, wann ich gehen moechte.

Du koenntest zB mit der Ergotherapeutin einen Plan machen, wie Du den Tag strukturieren koenntest

Zitat von Greta__:
Journaling


hatte Deinen Post noch gar nicht gelesen, genau, sehr gute Idee

Zitat von Luce1:
hatte Deinen Post noch gar nicht gelesen, genau, sehr gute Idee

Das hab ich in der Tagesklinik gelernt, das war wirklich super. Manchmal schmerzhaft, aber immer bereichernd für mich. Konnte da sehr viel lernen.

Mir hat sehr ein Stressmanagement Kurs geholfen, denn mEn ist Stress bzw der fehlende Ausgleich zum Stress ein häufiger (Mit-)Verursacher von Krisen. Der Kurs wurde zu einem Teil von der KK gezahlt.

Weitere Säulen meibee Heilung waren gesunde Ernährung, Ausgleich von Nährstoffmängeln, Bewegung, Schlaf und darauf achten, schöne Dinge zu tun, die mir Energie geben (z.B. Hobbies).

Durch diesen kurz gesagt gesunden Lebensstil bin ich immer mehr in Verbindung zu mir gekommen und kann nun sehr genau meine Ktäfte einteilen, gezielt wieder aufladen und kenne meine Grenzen.




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