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L
Hallo meine Lieben,
vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Ständig denke ich über Sätze nach, die gefallen sind von Freunden oder von meinem Bruder. Oft denke ich sogar ständig über die selben Sätze nach, die sie gesagt haben und bin jedesmal Tag für Tag wütend deswegen.
Dabei müssen diese Sätze ja garnicht böse gemeint worden sein… mir geben diese Sätze aber ein Gefühl von das „Opfer“ sein oder der Verlierer sein.
In den Momenten wo sie aber sowas sagen checke ich das garnicht unbedingt. Erst wenn ich allein bin zu Hause…
Es nervt und schlaucht einfach

28.11.2022 16:08 • 29.11.2022 #1


18 Antworten ↓


Shelby
Hast du mal ein Beispiel für so einen Satz?

28.11.2022 16:13 • #2


A


Ständige Wut aufgrund von Gedanken

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L
@Shelby
„Du warst ja mal wegen unseren Eltern in Behandlung“ - mich macht die Formulierung wütend „in Behandlung“ als wäre ich in eine Geschlossene gekommen und zweitens, da die Aussage falsch ist. Ich war in Therapie aufgrund von Panikattacken und ich deswegen nichtmehr zur Arbeit gegangen bin.

Richtig unberechtigt deswegen wütend zu sein.

Oder eine Aussage einer Freundin „Ja verstehe ich, dass Person X dein bester Freund war zu der Zeit wo wir alle weggefahren sind ohne dich“
Einfach nein - ich bin in der Lage ohne diese Clique zu sein, glücklich ! Diese Freundschaft zu Person X war auch so die bessere Freundschaft.

Ich fühle mich einfach wie ein Opfer. Wahrscheinlich hätte ich manchen Leuten nie erzählen dürfen, dass ich zur Therapie gehe. In Deutschland ist das immer mit „omg die hat ein Knacks“ verbunden. In anderen Ländern kümmert sich fast jeder um seine Seele.

28.11.2022 16:21 • x 1 #3


Shelby
mhmh, verstehe. In solchen Sätzen schwingen so hintergründige Unterstellungen mit, das fühlt sich blöd an.

Ich kenn das schon auch und versuche sowas dem Weg zu gehen. Was letztlich heißt diesen Menschen aus dem Weg zu gehen. Das ist aber ein Schritt der Konsequenzen hat, außerdem ist es halt nicht immer so leicht möglich. Man muss schon sehr unabhängig leben um frei entscheiden zu können mit wem man sich abgibt und mit wem nicht.

28.11.2022 16:38 • #4


L
Danke für deine Antwort (:
Ich denke gewisse Themen sollte ich wirklich von einigen Menschen fernhalten.

28.11.2022 16:39 • x 1 #5


S
Dir hat bestimmt vieles in der Kindheit gefehlt, sonst würdest du dich nicht als Opfer oder Verlierer sehen. Du hast vielleicht kein Selbstwertgefühl entwickeln können, da du dich nicht angenommen gefühlt hast. Konzentrier dich auf dich und nicht auf die anderen. Kämpf nicht um gesehen zu werden, und um dein äusseres Selbstbild. Mach dir nicht diese Gedanken um andere. Schau, was dir Freude bereitet und zieh Kraft daraus. Es kostet viel Energie über das nachzudenken, was andere sagen. Diese Gedanken bringen dir nur weitere Unsicherheit. Ich wünsche dir, dass du etwas findest, was dich begeistert, vielleicht Entspannungssportarten um zu innerer Ruhe zu kommen, lange Spaziergänge an der frischen Luft, ruhige Musik anhören und auch Mal die Traurigkeit raus zu lassen. Akzeptier dich so wie du jetzt bist, du bist liebenswert und völlig in Ordnung.

29.11.2022 07:27 • x 3 #6


Shelby
Zitat von Lernna:
Danke für deine Antwort (: Ich denke gewisse Themen sollte ich wirklich von einigen Menschen fernhalten.


Das andere ist das, was auch ohne die anderen in einem selber vorgeht. Du wirst vermutlich auch ohne äußere Trigger regelmäßig durch deine eigenen Gedanken in Stress kommen und mit der Zeit in Wut geraten. Mir dieser Vorbelastung gehst du dann in soziale Interaktionen und dann reicht eben der eine Tropfen, der das Fass zu Überlaufen bringt.

Das entschuldigt nicht die dummen Sprüche der Anderen. Es kann aber aufzeigen, warum diese Sprüche dich so dermaßen auf die Palme bringen.

29.11.2022 08:34 • x 1 #7


L
@Sonnenblume343
@Shelby
Vielen Dank für eure hilfreichen Nachrichten. Mir war das garnicht so bewusst, dass ich das alles durch so einen aus der Kindheit geprägten Filter sehe und verarbeite.

Echt traurig auch irgendwie. Selbst wenn etwas gut läuft zB erste Dates mit jemanden, entstehen sofort negative Gedankenspiralen. Ich gönne mir nichtmal Glück und Freude.
Wahnsinn.
Ich hoffe so sehr dieses Innere Stresspaket und diesen Filter auflösen zu können, auch wenn ich nicht weiß wie.
Früher hat mir autogenes Training geholfen, jetzt habe ich dafür kein Nerv mehr irgendwie..

29.11.2022 08:46 • x 1 #8


L
@Shelby @Sonnenblume343

Wie würdet ihr mit folgendem Thema umgehen an meiner Stelle:

ihr lernt aktuell einen Menschen kennen, der euch ein mega gutes Gefühl gibt, Raum gibt, Zeit gibt, Aufmerksam ist.. ihr habt das Gefühl genug zu sein, könnt offen reden, ihr fühlt euch wohl…

Aber er ist 12 Jahre älter.
Für mich kein Thema, da es sich gut mit ihm anfühlt.
Ich habe eher Angst auf die Reaktionen meines Bruders, meiner Freunde, vielleicht irgendwann meiner Familie.
Ich wäre doch sofort die, die spinnt, die, die nichtmehr ernst genommen werden kann oder einen Komplex hat
Mich wirft sowas mega zurück.. obwohl ich der Überzeugung bin, dass Menschen lieben können wen sie wollen solang sie glücklich sind und gute Absichten dahinter stehen.

29.11.2022 11:02 • #9


Shelby
Zitat von Lernna:
Wie würdet ihr mit folgendem Thema umgehen an meiner Stelle:


Zitat von Lernna:
Ich habe eher Angst auf die Reaktionen meines Bruders, meiner Freunde, vielleicht irgendwann meiner Familie.


Ich bin kein guter Beziehungs-Ratgeber, ich kann mich nur auf deine Aussage beziehen, dass du Sorge hast wie dein Umfeld darauf reagieren würde. Ich persönlich tue immer was ich will, die anderen haben das zu akzeptieren. ABER, das ist nicht immer die beste Lösung für jeden Menschen in jeder Lage!

29.11.2022 11:27 • x 1 #10


Abendschein
Zitat von Lernna:
Aber er ist 12 Jahre älter.
Für mich kein Thema, da es sich gut mit ihm anfühlt.
Ich habe eher Angst auf die Reaktionen meines Bruders, meiner Freunde, vielleicht irgendwann meiner Familie.
Ich wäre doch sofort die, die spinnt, die, die nichtmehr ernst genommen werden kann oder einen Komplex hat
Mich wirft sowas mega zurück.. obwohl ich der Überzeugung bin, dass Menschen lieben können wen sie wollen solang sie glücklich sind und gute Absichten dahinter stehen.

Du hast Angst vor der Reaktion anderer? Ersteinmal ist noch nichts passiert, das sind Deine Gedanken.
Was sind 12 Jahre? Macht das Alter einen Menschen aus? mein Mann hätte auch 20 Jahre älter
sein können, ich hätte ihn trotzdem geheiratet. Was dann die anderen sagen, wäre mir egal,
ich möchte mit ihm leben und nicht die anderen.

29.11.2022 11:32 • x 1 #11


Icefalki
Zitat von Lernna:
die nichtmehr ernst genommen werden kann oder einen Komplex hat


Eben, da du ja von denen attestiert bekommen hast, ne Macke zu haben, ist dies doch dein Freibrief. Was regen die sich auf, die wissen doch, dass du nimmer normal tickst.

Jetzt haben die den Salat, du magst doch tatsächlich einen 12 Jahre älteren Mann. Furchtbar verwerflich. Aber eigentlich doch nur logisch, wenn man einen an der Klatsche hat.

Ok, jetzt mal ernsthaft: uns allen geht es besser, wenn wir uns mit Menschen umgeben, die uns und wir ihnen, zugewandt sind. Und Familie kann man sich nicht aussuchen, aber den Partner schon. Oder?

29.11.2022 11:43 • x 1 #12


-IchBins-
@Lernna
Vielleicht hilft es dir, dein Vertrauen in dich selbst wieder aufzubauen? Auch das Selbstwertgefühl kann man aufbauen und stärken, dann macht dir das nichts mehr aus, was andere sagen.
Ich kenn ähnliches aus meiner früheren Zeit. Heute ist mir das egal, was andere sagen.

Wichtig ist, dass du mit dir im Reinen bist und wenn es sich gut anfühlt, dann tu es.
Wichtig ist, dass DU dich gut fühlst. Wenn andere etwas dagegen sagen, sind es deren Grenzen, nicht deine.
Wenn andere etwas sagen, könntest du als Beispiel antworten: Sei(d) froh, dass ihr nicht das durchmachen müsst, was ich durchmache - du bist quasi einen Schritt weiter, denn du bist in Therapie und lernst.
Ich finde, alle die in Therapie sind, sind nicht schwach, denn sie holen sich Unterstützung, was andere, die wir denken, normal oder gesund sind, nicht tun. Oft sind wir stärker, als wir denken. Dieser Satz wurde mir öfter gesagt von meiner Hausärztin, von einem Physiotherapeuten und von einer Bekannten, welchen ich zunächst nicht geglaubt hatte, aber es hatte sich dann doch tatsächlich bestätigt.

Denk in erster Linie an dich, was dir jetzt gut tut, alles andere ist erst mal zweitrangig. Vielleicht lernst du auch in der Therapie, wie du deine Gedanken trainieren kannst (verschiedene Sichtweisen....uvm.)

29.11.2022 12:33 • x 1 #13


L
@-IchBins-
Danke für deine Antwort.
Genau das war auch immer meine Baustelle. Mich selbst zu stärken und mich unabhängig von den anderen zu machen.

Ich habe das Gefühl in meinem Umfeld bin ich eher die Schwache dadurch, dass ich in Therapie bin und offen darüber kommuniziert habe.
Man wird irgendwie kleingehalten.
Ich bereue es so sehr so offen darüber geredet zu haben. Ich sehe es nämlich auch als Stärke sich um sich selbst zu kümmern !
In anderen Ländern sind Therapien ja auch Standard.
Das macht mich einfach wütend… ich möchte ernst genommen werden, geachtet und geschätzt werden

29.11.2022 13:34 • x 1 #14


S
Für dich ist es wichtig nach deinen Vorstellungen zu leben. Du musst ihnen nicht gefallen und sie glücklich machen, du solltest dich glücklich machen. Dir fehlt es an Selbstbewusstsein und du fürchtest deine Familie und deren Reaktionen. Weißt du, jeder hat genug mit sich selbst zu tun, wenn er sich auf sich selbst konzentrieren würde. Oft beurteilen einen andere Menschen,aber wenn du genau hinsiehst, dann nur um von sich selbst abzulenken. Du brauchst die Zustimmung anderer nicht, triff deine Entscheidungen und, wenn sie etwas sagen, dann reagier nicht darauf. Konzentrier dich darauf, die Aufmerksamkeit bei dir zu lassen. Lerne glücklich zu sein und akzeptier, was andere sagen, aber reagier nicht darauf. Du beendest dann diesen Kampf und bist nicht mehr von ihren Reaktionen abhängig.

29.11.2022 13:59 • x 1 #15


L
Oh Dankeschön. Wahnsinnig tolle Worte.
Ich gebe dir mit allem was du schreibst so recht.. nur bleibt dieses Horrorszenario in meinem Kopf: Freunde, Familie wenden sich von mir ab - ich bin komplett allein - das Leben zieht an mir vorbei und jeder sieht von Außen wie ich gescheitert bin und der Looser bin.

Klar letztendlich brauche ich auch keine Freunde, die sich wegen meinen persönlichen Entscheidungen von mir abwenden aber dieser Dorn in meinem Kopf bleibt. Ich muss ja die Verliererin sein, wenn ich links liegen gelassen werde überspitzt dargestellt.

29.11.2022 14:05 • #16


Shelby
Zitat von Lernna:
nur bleibt dieses Horrorszenario in meinem Kopf


Ja, genau darum gehts. Es ist in einem Kopf und nur dort kannst du es ändern.

29.11.2022 14:06 • x 3 #17

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S
Das Leben besteht aus Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Wenn du dich verleugnest, nur um anderen zu gefallen, lebst du nie dein Potential. Es gibt keine Sicherheit im Leben, wenn du aufmerksam hinschaust, siehst du, dass alles sich immer wieder verändert. Um glücklich zu sein, solltest du loslassen und zwar die Vorstellungen, die nur in deinen Gedanken sind und dich zweifeln lassen. Vielleicht kannst du zum Vorbild für deine Familie werden, wenn du nicht mehr reagierst, und sie erkennen, dass dein friedlicher Weg, der Bessere ist. Wichtig ist zu lernen, die Kraft aus seinem Inneren zu ziehen und nicht auf die Bestätigung der anderen zu hoffen. Denn, was für ein Leben lebst du, wenn du davon abhängig bist, wie sie über dich denken.

29.11.2022 14:55 • x 1 #18


L
@Sonnenblume343 Danke

29.11.2022 20:48 • #19


A


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