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Hey,
Seit etwa einem Jahr arbeite ich im sozialen Bereich (den genauen Beruf möchte ich nicht nennen, da ich paranoid bin und Angst habe, dass man mich erkennt). Meine Ausbildung lief schon nicht gut. Wärend Corona usw. Meine Staatsexamen habe ich beim ersten Anlauf komplett verschossen und beim zweiten Anlauf in der Ausbildung gerade so bestanden.
Seit ich in meinem Beruf arbeite passieren mir immer wieder irgendwelche organisatorischen Fehler.
Ständig muss meine Chefin zu mir kommen und irgendwas von mir bearbeiten oder mich auf etwas hinweisen. Erst neulich habe ich 2 Seiten mit einer Auflistung der Fehler, die ich in Akten gemacht habe, vorgelegt bekommen. Die Praktikantin, die bei uns war will inzwischen schon garnicht mehr bei mir zuschauen und ich habe das Gefühl, dass mich meine Kollegen einfach nur für einen inkompetent Idioten halten.

Aber wie kam es denn zu den Fehlern: Ich bin 28 und Leide seit meiner Kindheit an chronischen Depressionen. In 2 Langzeit Psychotherapie habe ich gelernt wieder Lebensfähig zu werden und ich wage zu behaupten, dass ich heute zu 99% Tod wäre, wenn ich mich damals nicht zur Therapie gezwungen hätte. Ich bin ein zerstreuter Grübler, der oft Schlafprobleme hat und nie im Leben wäre ich dazu in der Lage jeden Tag voll konzentriert zu arbeiten eher im Gegenteil.

Ich hab das Gefühl zu kapput zu sein. Dass ich meinen Beruf nicht beherrsche und mir etwas Anderes suchen sollte nur um dann aber festzustellen, dass es da auch nicht klappen wird.

Ich weiß nicht mehr weiter.

Gestern 18:31 • 02.10.2024 x 1 #1


6 Antworten ↓


Hi! Ich vermag nur ansatzweise nachzuvollziehen, wie herausfordernd und belastend deine derzeitige Situation sein mag, gerade im beruflichen Kontext. Es ist vollkommen verständlich, dass du dich durch die wiederkehrenden Fehler frustriert und entmutigt fühlst. Ferner ist es mehr als offensichtlich, dass du unter erheblichem Stress stehst, welcher potentiell durch deine chronische Depression geschürt wird und die damit korrelierenden Symptome nur noch unnötig verstärkt. Du bist dir vermutlich der Tatsache im Klaren, dass etwaiger Stress im Kontext psycho-sozialer Belastungen nicht nur die allgemeine Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann, sondern auch dein Selbstbewusstsein und somit den Umgang mit der aktuellen Situation.

Ich kann deine Chefin nicht einschätzen, würde aber vielleicht noch einmal ein konstruktives Gespräch mit ihr verlangen. Ich meine, so ein strukturiertes Feedback-Gespräch könnte in diesem Zusammenhang nicht nur Klarheit über die spezifischen Probleme verschaffen, sondern auch die Möglichkeit bieten, gezielte Unterstützungsmaßnahmen zu erfragen. Es ist wichtig, ihr zu signalisieren, dass du gezielt an den Bereichen arbeiten möchtest, welche dir derweil Schwierigkeiten bereiten.

Darüber hinaus könnte es sinnvoll sein, deine eigenen Bewältigungsmechanismen zu reflektieren, Strategien für dich zu entwickeln, welche dabei helfen können, die durch Überforderung hervorgerufenen Symptome zu lindern (Achtsamkeit, Sport, Zeitmanagement-Strategien). Es wäre eine Überlegung wert, deine therapeutische Begleitung erneut in Anspruch zu nehmen, um die Belastungen im Alltag besser verarbeiten zu können, welche sich ja insbesondere in deinem beruflichen Alltag zu manifestieren scheinen.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern (und das fällt auch mir wahnsinnig schwer), dass du nicht alleine bist und gerade dieses Maß an Selbstreflexion als Zeichen von Stärke gewertet werden kann - du bist in der Lage, deine Emotionen verstehen und auch benennen zu können, ergo wirst du auch erneut lernen, sie adäquat zu regulieren.

Was für Grübeleien halten dich des Nachts vom Schlafen ab?

A


Psychisch zu kaputt um zu arbeiten / normal zu leben

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Hallo,
habe heute auch Kritik einstecken müssen , arbeite seit 20 Jahren im sozialen Bereich. Hat mich auch umgehauen. Bin derzeit kaum die Richtige um dir Tipps zu geben oder einen Rat.
Ich kann dir aber sagen, dass es keine Schande wäre in deinem Alter vielleicht im falschen Job zu sein. ( ich bin da eben leider schon seit 20 Jahren)

Hallo Jakob02,

Erst einmal danke für die ausführliche Antwort.
Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher. Es ist so als ob mein Körper am Abend nicht zur Ruhe kommt und sich mit Stress aufläd. Ich fange dann an Tagträume zu haben, die sich durch die ganze Nacht ziehen. Das kann dann alles Mögliche sein. Nicht einmal schlechte Dinge, sondern wirklich alles. Gestern war ich die ganze Nach wach weil ich mir vorgestellt habe wie ich eine Beziehung mit einer guten Freundin führe. Den Abend davor hab ich mir vorgestellt wie ich meknen Job kündige weil ich zu schlecht bin. Oftmals frage ich mich ob ich einfach nur verlernt habe zur Ruhe zu kommen.
Ich hab schon vieles Probiert. Wirksam waren Schlaftabletten von Hoggar aber der Effekt ist am nächsten Tag echt furchtbar. Man fühlt sich noch geräderter als wenn man keinen Schlaf hatte.
Ich führe auch seit Monaten ein Tagebuch habe gezielt Grübelzeiten eingeplant und mein Tablett aus dem Schlafzimmer verbannt. Mein Körper scheint sich seinen Schlaf immer kurz vor der absoluten Grenze zu hohlen.

Hallo Iamnotimport,

diese Themen könnten für deine Fragen ebenfalls nützlich sein:

Möchte wieder normal leben können, wer noch?

Was soll ich tun? Kann ich wieder normal Leben?

Ich will endlich wieder normal leben.!

Mein Leben ist kaputt was kann ich noch tun?

Depressionen haben mir mein Leben kaputt gemacht

Die Angststörung macht mein Leben kaputt

Mein Leben geht daran kaputt.

Du hast auch die Möglichkeit, in diesen Kategorien zu schreiben, und die entsprechenden Mitglieder werden benachrichtigt.

Beste Grüße
Carsten

Zitat von Iamnotimport:
chronischen Depressionen.


Nun, dann weisst du doch, dass mangelnde Konzentration ein Resultat daraus sein könnte.

Ich persönlich bin für Offenheit, wenn auffällt, dass man Defizite hat.

1. Das ganze Aufrechterhalten einer Normalität, die man nicht besitzt ist stressig ohne Ende.

2. Wenn das ganze eh in die Binsen gehen sollte, hast du eh nix zu verlieren, insofern ist

3. Ein offenes Gespräch mit der Führung absolut sinnvoll.

@Iamnotimport
Schlechter Schlaf ist durchaus auch ein medizinisches Problem. es gibt hier so Art Schlaflabore , in denen abgeklärt wird , woran das Problem liegt.
Ich empfehle aber aus eigener Erfahrung auch etwas : Seit dem Tod meines Bruders kenne ich das Problem auch . Ich bin beispielsweise totmüde , und kaum liege ich im Bett , kommen schlimme Erinnerungen an meine Kindheit.
Es ist aber viel besser , wenn ich mich körperlich ordentlich verausgabt habe. Ab Mittag sollte man auch keinen Kaffee oder Schwarztee trinken.
Vielleicht liegt dir deine Arbeit nicht. Vielleicht raubt diese Tätigkeit dir den Nachtschlaf.
An der fehlenden Konzentrationsfähigkeit könnten natürlich auch die Depressionen schuld sein ! Vielleicht versuchst du es einmal mit einem leichten Antidepressivum ?




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