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Abend zusammen,

kurz zur mir 42 Mann und seit 15 Jahren in der IT Branche.

Habe schon viele sch. beruflich überlebt.

Hintergrund:
Ich soll einer Kollegin aus meinem Team (ca. 63) in einem Projekt helfen in Rahmen von 10 Tagen pro Monat bis Ende September. Man muss dazu sagen das wir den gleichen Vorgesetzten haben.
Die Kollegin leitet fachlich ein Team.

Sie hat eine recht gute Reputation was Arbeit wegschaffen angeht, auf Menschlicher Ebene ist Sie aber eher unbeliebt. Von Kollegen hörte ich schon so Sachen wie Verpeilt.

Meine Reputation ist OK, aber nicht berauschend (ich lege aber keinen Wert auf Bonuspunkte beim Chef).

Nun ist es so das ich diese Kollegin arbeitstechnisch gemieden habe, da wir die wenigen male die wir Beruflich zu tun hatten angeeckt sind. Wir verstehen uns weder schriftlich noch mündlich.

Ich habe zähneknirschend zugesagt das ich das Projekt mitmache und meinen Vorgesetzen den Hinweis gegeben das es aus meiner Wahrnehmung Kommunikationsprobleme zwischen mir und Ihr gibt.

Was ist Vorgefallen?
Ich habe den Anspruch an mich selbst das ich klare und gut strukturierte Mails schreibe.

Aber nicht überladen mit 100 Zeilen.

Die Kollegin Antwortet mir aber seit dieser einen ersten Arbeitswoche wie folgt z.B.

keine Hallo mein Name
was willst Du ?
kein viele Grüße

keine Hallo mein Name
habe ich doch gesagt
kein viele Grüße


Was löst das bei mir aus?

- Ich empfinde die Mails als unverschämt mir gegenüber
- Ich Versuche Ihr mündlich wie auch schriftlich Sachen zu vermitteln
(bei denen ich am Ende auch noch Recht habe)
- Ich komme nur schwer zurecht mit dieser Art der Kommunikation/des Umgangs
- Wenn ich bedenke das wir noch mehrere Wochen in stressigen Projekttagen zusammenarbeiten sollen und das schon jetzt so läuft dann gute Nacht.

Was kann ich machen? Habt Ihr eine Empfehlung an mich?

Danke Euch.

Heute 19:30 • 08.05.2025 #1


29 Antworten ↓


@Rimski Ähm erwartest du das die Kollegin sich dir deiner Wünsche wie sie zu formulieren hat anpasst?

Ich denke nicht dass das was mit dir zu tun hat- sondern das die Person einfach so kommuniziert. Ich kann mir meine Kollegen oder konnte mir diese auch nicht aussuchen

A


Konflikte auf der Arbeit - Gelassenheit VS Eigene Prinzipien

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@Rimski

Nabend

Was genau triggert dich so heftig an ihr? Also nicht oberflächlich à la „unverschämt“ oder „kein Hallo“ – sondern so richtig tief, im Bauch. Denn das hier klingt nicht nach „nervige Kollegin“, das klingt nach altem Schmerz im neuen Gewand.

Du schreibst, ihr seid ein paar Mal beruflich aneinandergerasselt und du meidest sie eigentlich. Jetzt musst du ran – Projekt, Chef will’s so, zähneknirschende Zusage. Und bäm, sie schreibt ohne Grußformel und ohne Schleifchen – und du gehst innerlich steil.

Die Frage ist nicht: Warum macht sie das? Sondern: Warum trifft’s dich so?
Warum haut dir ein „Was willst du?“ in der Mail den Boden weg? Klingt für mich so, als würdest du dich nicht gesehen fühlen. Nicht respektiert. Nicht ernst genommen.
Und das kratzt nicht nur an der professionellen Fassade – das packt tiefer an. Vielleicht weil du jemand bist, der sich Mühe gibt, der es sauber machen will, der vielleicht gelernt hat: Wenn ich mich klar ausdrücke, bin ich sicher. Und dann kommt da so ein Menschen-Torpedo und schei. auf genau das. Zack – Kontrollverlust, Wut, Ohnmacht.

Und hey, voll verständlich. Aber: Wenn du dagegen innerlich Krieg führst, hast du schon verloren. Dann spielt sie das Spiel, und du reagierst. Vielleicht nicht sichtbar, aber innerlich explodiert es ja schon. Die Frage ist: Willst du dich weiterhin von ihr emotional fernsteuern lassen? Oder rausfinden, welcher Teil in dir da eigentlich um Würde kämpft – und wie du den aufrecht halten kannst, ohne dass du dafür auf ihren Stil angewiesen bist?

Also: Was genau macht es mit dir? Und was davon hat vielleicht schon lange vor ihr (und auch schon vor deiner beruflichen Karriere etc, also wirklich frühe Tage) angefangen?

Warum ich das alles so frage?
Weil ich genau dasselbe Thema mit einem Arbeitskollegen habe (lustigerweise auch IT-kack Branche ).
Und mich hat das auch ewig getriggert. zusätzlich hat er dauernd versucht mich in die Pfanne zu hauen aber scheiterte jedes mal kläglich. Trotzdem hat es mich getriggert bis ich mal hin geschaut habe, warum überhaupt?
Seitdem ich das bearbeitet habe kann ich bei deinen blöden Kommentaren und Mails besser bei mir bleiben.

@Junika2906

Gegenfrage:
Würdest Du nicht ein Mindestmaß an Höflichkeit in der Kommunikation erwarten?
Wenn dir jemand Mails mit ! oder ? schreibt, obwohl Du dir aus deiner Sicht nicht zu schulen kommen hast so durchgehen lassen?

Erwarten tue ich von der Person nicht viel - Ihr Ruf eillt voraus.

Gefallen lassen tuen muss ich es aber nicht - Nennt sich auch Grenzen setzen.

@WayOut

Zunächst vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Was triggert mich?

Ich beschreibe meine Prinzipien mal:
- Sachlich und höfflich - Ich hasse Unhöflichkeit
- Ich kenne diese Person doch gar nicht - Ich finde das anmaßend wenn mir jemand gegenüber so auftritt
- Grenzen setzen will ich - Ich lass mir das nicht gefallen

Im übrigen legt unser Betrieb wärt auf Wir sollen uns doch alle Lieb haben und Wohlfühlen
Die Wahrheit ist eine andere. Dann passt Sie nicht in den Betrieb.

Was ich aber da raus lese - ist es also mein Problem wie ich damit umgehe?

Ich kann mich nicht mit jedem anlegen der nicht so kommuniziert oder so arbeitet wie ich ‍️

Klar erwartet man das- aber du kannst es nicht erzwingen.

@Rimski

Jo, da liegt der Hund begraben – nicht dass sie sich so verhält, ist dein Problem. Sondern was es in dir auslöst.

Klar ist das unhöflich. Klar ist das kein Kommunikationsstil für „wir haben uns alle lieb“. Aber du reagierst ja nicht einfach genervt – du fährst innerlich komplett hoch. Und das schreit halt nach alten Triggern. Wenn jemand, den du kaum kennst, mit einem knappen „hab ich doch gesagt“ schon so viel Macht über dein Nervenkostüm kriegt, dann geht’s nicht um sie. Sondern um ne Stimme aus deiner Vergangenheit, die sich genauso angefühlt hat: übergriffig, kalt, anmaßend – und du konntest nix machen.

Heute bist du kein Kind mehr, das sich fügen muss. Du willst Grenzen setzen, das ist stark – aber innerlich fühlst du dich noch wie früher: ohnmächtig, gekränkt, auf 180. Und da kannst du ansetzen. Nicht „Wie krieg ich sie zur Höflichkeit?“ sondern: „Wie kann ich mich klar abgrenzen, ohne dass mein Puls auf 180 geht?“

Und ja: es ist dein Job, damit umzugehen. Nicht, weil du schuld bist. Sondern weil es sonst keiner für dich tut.

@Junika2906

Du hast schon recht, ich habe Sie auch nicht versucht umzubiegen nach meinem Gusto.

Ein Mindestmaß an Respekt im Umgang miteinander sollte da sein. Ich habe Ihr auf auf die Mail mit den ? geantwortet und Sie höflichst darum gebeten Sachlich zu bleiben. Daraufhin hat Sie sich mehr oder weniger schriftlich entschuldigt. Aber das Sie das schon mehrmals gemacht hat und auch bekannt ist, wird Sie das wo so weiter durchziehen.

Dann werde ich mich auf Ihren Stil einstellen und wir gehen auf die nächste Eskalationsstufe keine Problem.

Ich kann auch anders.

Zitat von Rimski:
Ein Mindestmaß an Respekt im Umgang miteinander sollte da sein.

Puh ja- ich schlage seit 3 Jahren die Hände über dem Kopf zusammen was Respekt und Umgang angeht und zweifle mittlerweile am Hirn mancher Leute. Nicht gelernt oder legen keinen Wert drauf? Ich weiß es nicht.

Du meinst sie wirkt oder wird pampig?

@WayOut

Wie kann ich mich klar abgrenzen, ohne dass mein Puls auf 180 geht?

Interessanter Punkt. Keine Ahnung wie das geht? Nie gelernt?

Was das mit meiner Vergangenheit zu tun hat kann ich gerade nicht einordnen?
Vielleicht das ich in der Schule stark gemobbt wurde?

@Junika2906

Pampig würde ich nicht sagen.

Sie wirkt auf mich wie ein Holzklotz (für andere auch) - Emotionslos, Kalt, Herrisch.

Der Mail-Stil scheint aber bei Ihr Normal zu sein.

Leider nichts so meins.

Aber wie gesagt, ich wusste das es ein hartes Brett sein würde und habe von Anfang an meine eigenen Erwartungsschrauben runter gestellt. Nur ist es halt so das ich nicht jeden Tag Angst haben will.

Ich will nur meine Arbeit machen und gut ist.

@Rimski

Yes, genau das ist der Punkt: Wenn du in der Schule hart gemobbt wurdest, dann hast du damals gelernt, dass du dich nicht wehren konntest – null Kontrolle, viel Ohnmacht. Und das Gefühl sitzt tief. Heute reicht dann schon ’ne Kollegin mit schnippigem Ton, und dein System denkt: „Achtung, das passiert schon wieder!“ Zack, Puls auf 180.

Viele solcher Trigger haben ihre Wurzel auch in der Kindheit – z. B. wenn man gelernt hat, bloß keinen Ärger zu machen, sich anzupassen oder übergangen zu werden. Dann reagiert man als Erwachsener auf jede Grenzüberschreitung mit einer Mischung aus Wut, Angst und Kontrollwahn.

Und ja – das ist dann dein Anteil. Nicht im Sinne von „du bist schuld“, sondern im Sinne von: Du kannst was dran drehen. Klare Abgrenzung fängt eben nicht bei der Kollegin an, sondern da, wo du dich innerlich nicht mehr so schnell überrollen lässt.

@Rimski aber vor was hast du denn „Angst“?

Ich hab knapp 10 Jahre mit so einem Exemplar gearbeitet - ein hochnäsiges dummes… Feuerwehrauto ich hab’s halt irgendwann genau so mit ihm gemacht… ihn quasi gespiegelt…

Der hat dann schon irgendwann gefragt warum ich so pampig bin- ich hab ihm dann bloß gesagt du T. Ich mach das halt genauso wie du es machst… und ab da hat er sich Mühe gegeben gehabt

@WayOut
Deine Worte sind Weise/Mit Erfahrungswerten und sicherlich gut.

Nur Frage ich mich bei:
Klare Abgrenzung fängt eben nicht bei der Kollegin an, sondern da, wo du dich innerlich nicht mehr so schnell überrollen lässt.

Ist das nicht ein bisschen Selbstortur? Nach dem Motto Ich füge mich und werde Resilienter, damit mir keiner was kann?

@Junika2906

Du hast Ihn Quasi gespielt.

Klar, das könnte ich auch versuchen zu machen.

Dabei stelle ich mir die Frage:

- Will ich so sein?
- Bringt uns das nicht wieder auf eine neue Eskalations-Stufe?
- Ist das nicht furchtbar anstrengend sich so zu verstellen?

Klar kann helfen, nur leider ist Sie mir fachlich Vorgesetzt - Gott sei Dank nicht disziplinarisch.

@Rimski was ist daran anstrengend genau so flapsig zu antworten und dir Nix bei zu denken - gib die Info weiter die weiter muss und gut..

Mich würde es eher fertig machen wenn ich mich täglich darüber aufregen müsste das ich 100 mal sagte „hallo das is Grütze von dir“ und es dann wieder und wieder so gemacht wird..,

Das empfand ich als anstrengender mich darüber aufzuregen wie es einfach genauso zu machen. Heißt ja nicht das du andern gegenüber auch so bist- aber sie würde das von mir halt dann so in der Form nicht mehr kriegen. Weil sich den Mund fusselig reden macht auch unzufrieden

Und wenn sie fragt warum so flapsig - ja dann kannst immer noch sagen joa ich kommuniziere mit dir so wie du mit mir da kann dir noch nicht mal wer n Strick draus drehen.
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@Junika2906

Dann streiche ich bei Mails das:

Guten Morgen/Tag/Abend und Viele Grüße und schreibe dann in Einzeilern (so wie Sie es macht).
Dann füge ich noch ein Paar ! vielleicht auch ein ?.

Klar ist nicht so anstrengend, da muss ich mir keine Mühe machen.

Problem ist hier nur:
Das die Arbeitsqualität darunter leider wird. Wir sind in einem IT Projekt da brauchst es klare und Transparente Kommunikation.

hmm.... führe gerade noch einen inneren Kampf.

@Rimski

Du wirst sie nicht ändern, Punkt. Du bist nicht ihr Chef, nicht ihre Erziehungsberechtigte und auch nicht dazu da, ihr Benehmen zu korrigieren. Klar, ihr Verhalten ist unhöflich und nervt – aber offenbar kommst du gerade am schlechtesten damit klar, während andere sie zwar auch nicht mögen, aber trotzdem mit ihr arbeiten können ohne derartige trigger.

Und genau da liegt der Knackpunkt: Nicht sie muss sich ändern, sondern du darfst entscheiden, wie viel Raum du ihrem verhalten in deinem Kopf gibst.

Klar abgrenzen heißt nämlich nicht, jemanden zu erziehen. Es heißt: Du bleibst bei dir, auch wenn draußen einer rumbockt. Du reagierst nicht mehr impulsiv, sondern bewusst. Und ja – das ist Arbeit. Aber keine Selbstortur. Es ist Freiheit. Weil du aufhörst, dich ständig von anderen Leuten aus der Ruhe bringen zu lassen.

Du kannst kündigen, du kannst’s dem Chef melden, du kannst dich sogar aus dem Projekt ziehen lassen. Aber du wirst diese Kollegin nicht „zurechtbiegen“, nur weil sie dich triggert. Und das ist das Nächste: Was dich da so anfasst, kommt wahrscheinlich nicht nur von ihr. Vielleicht sitzt da was Tieferes – aus Schulzeiten, Kindheit, alte Geschichten, wo du dich schon mal so hilflos oder respektlos behandelt gefühlt hast. Und genau das ist dein Hebel.

Wenn du an einem Spielplatz vorbei läufst, ein Kleinkind schaut sich an und sagt du bist doof.
Wirst du dann sauer? Oder denkst du dir ach zwerg, du weißt doch gar nicht was du da redest und machst?

Also...Warum wirst du bei ihr sauer und kannst ihr nicht auch denken ach zwerg, du weißt ja gar nicht was du da redest/machst?

Weil sie älter ist und es besser wissen müsste? Sagt wer? Wenn sie so erzogen wurde dass das ok ist was sie macht dann kannst du da genauso wenig dran machen wie bei dem Kleinkind wenn die Mutter nicht sagt das sagt man nicht‍️ es ist nicht deine Aufgabe ihr zu sagen das macht man nicht.
Aber es ist deine Aufgabe das geschwafel nicht so ernst zu nehmen und ihm so viel Macht zu geben.

Seitdem bei uns Skype, Teams usw eingeführt ist, ist einiges eher Chat artig.
Auch in den E-Mails.

Kommt auch drauf an, sitzt die Person auf dem selben Gang, haben wir uns gesprochen, dann ist man wie mittendrin im Chat.

Oder: ist es intern oder extern. Extern bin ich formeller.

Klar, was willst du, kann man auch verstehen als Nerv nicht du Vogel oder sonst was anzweifelndes, kommt auf Kontext und Beziehung an.

Manche verzweifeln auch an langen E-Mails oder detaillierten Attributen.
Und ggf sitzen beide Seiten mit ? ? ? da

Also die 4 Ohren, Schulz v Thun wären ggf interessant, Sachaussage, Beziehung, Appell. Hakt da was?
In der Botschaft!

Die Form alleine, kurz ohne Anrede, würde ich nicht als Anwurf verstehen.
Nur unterschiedlicher Stil, ggf. Generationenfrage oder derbe Subkultur vs. feinere geschliffene Tõne.

A


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