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Zitat von Danah:
Ich hoffe und ich wünsche mir, dass meine Kinder jederzeit zu mir kommen, sich mir anvertrauen, wenn sie Probleme haben, ganz egal, um was es geht.

Würde ich gar nicht mal so schwarzmalen. Im Eröffnungsbeitrag war von einer tollen Familie, gutem Freundeskreis, erfüllender Arbeit die Rede. Das sind ja alles schonmal sehr gute Voraussetzungen, auch in Verbindung mit dem jungen Alter und der erst kurzen trinkkarriere.

Es gibt viele, die trinken seit Jahrzehnten, haben geusndheitliche Probleme dadurch, ewig arbeitslos, keine Familie (mehr) und der Freundeskreis besteht dann, sofern vorhanden, auch meist aus Trinkern. Die haben keine wirkliche Motivation mehr und auch keinen Rückhalt.

Hier ist eigentlich das Gegenteil der Fall, daher m.E. eine sehr gute Prognose, wenn der Wille da ist.

Zitat von Valeri26a:
ich habe eigentlich ein gutes Leben,


Wahrscheinlich belastet dich irgendetwas, deswegen die Flucht ins Vergessen.

Aber darum geht es jetzt noch nicht. Es geht darum, genügend Mut zu besitzen um dir Hilfe zu holen und mit allen damit verbundenen Konsequenzen umgehen zu wollen. Und lieber jetzt, da freiwillig und noch rechtzeitig, als später mit gesundheitlichen und/oder sozialem Absturz.

Ich habe 20 Jahre beim Idiotentest gearbeitet und viele Menschen sind erst dann wach geworden, als alles den Bach runter gegangen ist: Die Gesundheit, die Ehe, die Familie, die Arbeit, der Führerschein.

Das will niemand und deswegen wünsche ich dir von ganzen Herzen, dass du dir Hilfe suchst. Den ersten Schritt hast du schon getan, also, sei tapfer und geh weiter.

A


Ich bin Alk. und möchte es nicht mehr sein

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@Valeri26a Hallo und toll, dass du den Mut gefunden hast, hier zu schreiben.
Es ist eine Krankheit, die du hast und hat mit Schwäche oder Schuld gar nichts zu tun.
Alleine kommst du da nicht raus. Das kann man behandeln, aber es wird ein längerer Weg. Hast du eine Vertrauensperson, der du dich offenbaren könntest? Es gibt auch Anlaufstellen wie die anonymen Alk..
Eine gute Möglichkeit wäre es auch, mit dem Hausarzt zu sprechen.
Du brauchst erstmal einen körperlichen Entzug, dann Unterstützung durch eine Gruppe ebenfalls Alk..
Nur Mut, du schaffst das und denke auf keinen Fall, dass du Schuld daran hast.

Zitat von Drkingschultz:
auch in Verbindung mit dem jungen Alter und der erst kurzen trinkkarriere.

Also wir reden hier von 6 Jahren Alk... das muss man auch definitiv so nennen und sollte man jetzt auch nicht beschönigen. Klar stehen die Chancen gut, dass sie dort wieder herauskommt, aber dann muss jetzt was geschehen. Nur weil andere jahrzehntelang trinken, macht es das nicht besser. Ich habe „nur“ 3 Jahre täglich getrunken und trotzdem hat meine Gesundheit enorm darunter gelitten. Psychische Probleme/Ängste/Depressionen.. dafür reichen wenige Jahre aus. Bei manchen Menschen sogar nur Monate

Ich habe nichts beschönigt. Aber eine Alk. entwickelt sich über Jahre oder Jahrzehnte. Körperliche Probleme (Leber, Herz, Magen, usw.) treten meist erst rund 20 Jahre nach exzessivem Trinken auf.

Zitat von Afraid:
Psychische Probleme/Ängste/Depressionen.. dafür reichen wenige Jahre aus

Da ist aber auch die Frage, wieviel war davon vorher schon da. Es gab ja einen grund für den massiven Alk..

@Drkingschultz ich finde schon, dass du es (schon wieder) beschönigst.
Ich hatte Leberwerte die katastrophal waren. Bereits nach 2 Jahren.. ansonsten habe ich mich gut ernährt und sogar Sport gemacht. Zusätzlich aber eben jeden Tag getrunken. Außerdem habe ich seitdem einen viel höheren Ruhepuls als vor dem Alk.. Ich war damals unter 20.. also das kann man definitiv nicht verallgemeinern. Ich finde es nicht gut sowas hier zu schreiben.
Mir als Alk. hätte das damals signalisiert „na dann kann ich ja problemlos noch ein paar Jahre saufen.“ Man klammert sich an solche Aussagen.

Zitat von Drkingschultz:
Da ist aber auch die Frage, wieviel war davon vorher schon da. Es gab ja einen grund für den massiven Alk..

Ja, das stimmt.

Mag ja sein, dass die Werte katastrophal waren. Und wie sind sie jetzt? Sind irreparable Schäden aufgetreten oder nicht?

Mehr hab ich nicht gesagt.

Ich verwahre mich entscheiden gegen die Behauptung, ich habe etwas beschönigt oder suggeriert, dass sie ja noch weitertrinken kann.

Hallo zusammen!

Vielen, vielen Dank für all die lieben Nachrichten und Antworten, ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll, so überrascht bin ich. Es ist schön, so viele liebe Worte zu lesen, so viele Tipps und so viel Hilfe zu bekommen.

Heute geht es mir nicht so gut, ich bin extrem enttäuscht von mir selbst, gestern wieder getrunken zu haben. Nach nur einem Abend ohne Alk. ging es mir schon ganz anders, ich hatte ein besseres Gewissen, ich fühlte mich mal nicht total schlapp, weil ich besser schlafen konnte. Ich weiß nicht, warum ich gestern wieder trinken musste, es war total sinnlos. Heute habe ich Herzrasen, mir ist total schlecht und müde bin ich auch. Gestern Abend habe ich insgesamt zwei Flaschen Wein getrunken und ein paar Dosen B.ier. Ich bin tatsächlich noch mal los, um mir mehr zu kaufen. Erinnerungen habe ich nicht. Ich schäme mich so sehr.

Heute ist ein Geburtstag und ich bin eingeladen, meine Cousine feiert, es wird gegrillt. Ich weiß nicht, was ich tun soll, am liebsten würde ich absagen, weil es mir so schlecht geht und weil ich es furchtbar anstrengend finde, mir nichts anmerken zu lassen.
Andererseits hatte ich mich darauf gefreut und wahrscheinlich würde es mir gut tun, unter Menschen zu sein.

Ich beginne jetzt von vorne, heute wird Tag 1. ohne Alk. sein, ich muss es schaffen.
Ich weiß, dass ein kalter Entzug gefährlich werden kann, ich habe auch echt Respekt davor. Allerdings möchte ich noch immer nicht, dass es jemand erfährt. Ich schäme mich viel zu sehr.
Wenn ich merke, dass es mir immer schlechter geht, wenn ich merke, dass schlimmere Beschwerden hinzukommen, dann werde ich mich wohl beim Arzt oder im Kh melden müssen, aber das möchte ich auch nur dann tun.
Ich bin gerade so motiviert, ich will es hinkriegen.
Abends werde ich mich wohl ablenken müssen. Nachher kaufe ich mir andere, Alk. Getränke.

Bisher hat niemand gerochen, das ich trinke, zumindest wurde ich noch nie darauf angesprochen.
Bevor ich am nächsten Tag raus gehe, dusche oder bade ich, ich benutze Parfüm, ich habe immer Kaugummis im Mund und dabei, ich achte sehr darauf, dass niemand etwas riecht, vor allem, wenn ich bei meiner Familie bin.

Ich habe Angst davor, es meinen Eltern zu sagen, ich möchte sie nicht belasten, es reicht, dass es mir schlecht geht. Sie können nichts dafür, ich möchte nicht, dass sie vor Sorge verrückt werden, gerade meine Mutter würde es nicht aushalten, ich kenne sie.

Ich werde es erstmal alleine versuchen, wenigstens noch ein letztes Mal, ich weiß nicht, ob ihr das versteht.
Es tut so gut hier zu schreiben, eure Texte zu lesen, es ist total befreiend und es hilft mir schon sehr.
Ich werde mich regelmäßig bei euch melden, vielleicht fällt es mir auch leichter, wenn ich regelmäßig mit euch schreibe.

Es tut mir leid, dass ich gerade nicht auf alles eingehe, es wurde so viel geschrieben, vieles muss ich noch mal lesen, ich werde definitiv noch mehr erzählen und beantworten.

Vielen lieben Dank euch allen!
Ich werde jetzt eine Runde spazieren gehen, ich brauche frische Luft, ich hoffe, dass es mir später wieder besser geht.

@Drkingschultz meine Werte sind mittlerweile super. Es waren ja aber auch nur 3 Jahre. Mir geht es um die Aussage, dass körperliche Probleme erst nach 20 Jahren auftreten.. das ist so nicht richtig. Nach 20 Jahren sind die meisten schon wirklich am Ende. Möchte aber auch nicht diskutieren. Du hast da deine Meinung und ich meine. Für mich liest sich das etwas nach schönreden.

Ein professioneller Hausarzt-Psychiater würde dir eine Entgiftung mit Langzeit Reha empfehlen, hast das schon mal abgefragt?

Ich respektiere und bewundere deine Entschlossenheit, das Problem anzugehen und auch deinen Optimismus.

Ich fürchte aber, dass du es ganz allein nicht dauerhaft packst. Ich meine, wenn es problemlos möglich wäre, wärst du gar nicht hier. Du würdest dir keinen Alk. mehr kaufen und fertig.

Du packst einen körperlichen Entzug, das ist möglich. Aber das langfriste Trockenbleiben ist ja die größte Herausforderung. Ein körperlicher Entzug ist nach ein oder zwei Wochen durch. Aber die Entwöhnung dauert oft 12-16 Wochen in einer Reha.

Wenn du es ohne ärztliche Hilfe angehen willst, ist das so. Aber gerade für die Nachsorge kann ich dir nur raten, dich an eine Selbsthilfegruppe zu wenden. Wirst du rückfällig, war der körperliche Entzug für die Katz. Wäre doch schade drum.

Ich glaube ja auch, dass diene Eltern unter der Unsicherheit mehr leiden als unter einer klaren Diagnose (die ja nicht aktu lebensgefährlich ist siondern behandelbar).

Früher oder später merkt man eh was, da sich dein Konsum nach oben schraubt und damit auch die Probleme und Ausfälle. Du kaufst dir damit nur Zeit zu einem hohen Preis.

Zitat von Valeri26a:
Allerdings möchte ich noch immer nicht, dass es jemand erfährt. Ich schäme mich viel zu sehr.

Vielleicht noch mal als ergänzender Denkanstoß:

Würdest du dich schämen, wenn du eine Krebsdiagnose hättest? Oder einen Herzinfarkt? Schlaganfall? Magen-Darm-Grippe?

Wenn überall nein, warum schämst dich dann für die Alk.?

(Brauchst du auch nicht beantworten, ist nur für dich zum drüber nachdenken).

Ich wünsche Dir viel Kraft, Erfolg und Durchhaltevermögen für Deinen Entzug! Du schaffst das! Ich finde die Idee aber auch sehr gut, wie Afraid zuvor meinte, dass man eine Vertrauensperson hat, die davon weiß und auf einen aufpasst. Gibt es da vielleicht jemanden?

Zitat von Drkingschultz:
Vielleicht noch mal als ergänzender Denkanstoß: Würdest du dich schämen, wenn du eine Krebsdiagnose hättest? Oder einen Herzinfarkt? ...

Vielleicht deshalb, weil leider zu viele Menschen einen Alk. verurteilen und gleich in eine gewisse Schublade stecken.
Wenn Menschen an Alk. denken, dann denken sie meist an pöbelnde, auf der Straße lebende Menschen.
Ich kann also nachvollziehen, dass es unangenehm ist, seine Alk. mitzuteilen.
Das man Alk. in allen Gesellschaften findet, dass selbst der eigene Hausarzt ein Alk. sein kann, der Chirurg oder der Lehrer deines Kindes, der Polizist oder Sanitäter im RTW, das wissen nicht viele. Man merkt es den wenigsten an.

Die Zig. Sucht ist toleriert...keine Ahnung warum

Zitat von Danah:
Vielleicht deshalb, weil leider zu viele Menschen einen Alk. verurteilen und gleich in eine gewisse Schublade stecken. Wenn Menschen an Alk. denken, dann denken sie meist an pöbelnde, auf der Straße lebende Menschen. Ich kann also nachvollziehen, dass es unangenehm ist, seine Alk. mitzuteilen. ...

Keiner kann einen Pegeltrinker erkennen ,ausser Blutprobe u Auffaelligkeiten.

Zitat von Mariebelle:
Die Zig. Sucht ist toleriert...keine Ahnung warum

Vermutlich weil sie den Verstand nicht so stark in Mitleidenschaft zieht wie Alk.. Das dürfte auch der Grund sein, dass psychische Erkrankungen weniger akzeptiert werden als körperliche.
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In diesem Forum werden staendig Fotos von Bierflaschen usw eingestellt..

Zitat von Mariebelle:
Die Zig. Sucht ist toleriert...keine Ahnung warum


Weil ich locker 40 Zig. am Tag rauchen kann, trotzdem sozial nicht negativ auffalle, meiner Arbeit nachgehen kann, meinen Alltag auf die Reihe kriuege, Auto fahren kann.

Bis man durch das Rauchen krank wird, entsteht der Gesellschaft also kein Schaden. Und wenn man einen Herzinfarkt erleidet und gleich weg ist, spart es sogar Kosten für die Gesellschaft.

Zitat von Drkingschultz:
Weil ich locker 40 Zig. am Tag rauchen kann, trotzdem sozial nicht negativ auffalle, meiner Arbeit nachgehen kann, meinen Alltag auf die Reihe kriuege, Auto fahren kann. Bis man durch das Rauchen krank wird, entsteht der Gesellschaft also kein Schaden. Und wenn man einen Herzinfarkt erleidet und gleich weg ist, spart ...

Nein.
Du riechst schlecht,hast ggfs Reizhusten,musst staendig raus ,um ne Kippe zu rauchen um auf Pegel zu kommen..

A


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