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Zitat von Drkingschultz:
Ich würde hier einfach einen Arzt entscheiden lassen. Wenn der sagt, kann man zuhause versuchen, dann kann man es machen.


Ja, so würde ich es in dem Szenario auch empfehlen.

Hin zum Arzt, dem die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen (wie auch allen Freunden, Bekannten und Verwandten) und der soll sich ein Bild davon machen, was physiologisch und psychologisch Sinn am meisten Sinn macht.

Denn wissen erstmal alle Bescheid (Umfeld, Mediziner usw) helfen auch sehr viele Menschen dabei. Es gibt meiner Erfahrung nach, nur sehr, sehr wenige Menschen, die nicht so sozial befähigt sind, einem Menschen helfen zu wollen, wenn er es ihnen zeigt, Hilfe zu brauchen.

Und das ist nun mal so.
Wir alle brauchen immer Mal wieder Hilfe und das ist auch richtig so.

Manche schaffen es auch nicht von Kippen loszukommen...rauchen noch bei Lungenkrebs..

A


Ich bin Alk. und möchte es nicht mehr sein

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Zitat von illum:

Denn wissen erstmal alle Bescheid (Umfeld, Mediziner usw) helfen auch sehr viele Menschen dabei. Es gibt meiner Erfahrung nach, nur sehr, sehr wenige Menschen, die nicht so sozial befähigt sind, einem Menschen helfen zu wollen, wenn er es ihnen zeigt, Hilfe zu brauchen.

ICh denke auch, wenn man das klar kommuniziert, wird man zu 99% Unterstützung erfahren.

Man muß ja nicht überall alles erzählen. Ggf. reicht außerhalb des engeren Umfeldes auch Nein danke, ich darf aus gesundheitlichen gründen keinen Alk. trinken aus.

Den ersten Schritt hast gemacht, du gestehst es dir ein was du jetzt brauchst. Ich kenne dies aus meiner Erfahrung und davon hab in 48 Jahren viel gemacht auch gesehen und gehört. Du musst nicht Mut deinem Problem an die Öffentlichkeit gehen, das kann dich auch angreifbar machen. Also um es im Text nicht auszudehnen. Es gibt Gruppen wie zum Beispiel AA, NA und und diese sind sogar anonym und dort kannst du mit Menschen reden die genau das selbe Problem haben. Da wirst auch Menschen treffen die sogar 1 oder 10 oder noch mehr Jahre Trocken sind und trotzdem diese Gruppen aufsuchen um weiter trocken zu bleiben auch kannst mit dennen reden. Glaube das kann dir helfen bist Jung und musst nicht noch weiter dein Leben mit dem Gift kaputt machen. Sei Froh das du Freunde hast, Familie und einen guten Job. Viele Alk. haben das nicht ,schmeiss es nicht irgendwann weg.Du kannst es schaffen, auch habe viele Hoffnungslos geglaubte Menschen gesehen die es geschafft haben und trotzdem ist es ein Kampf der dein Lebenlang weiter geht hol dir Rat bei dennen die es genauso geht oder gegangen ist. Wünsche dir viel Kraft und einen Weg .

Wer ist bei einer Sucht schon ehrlich?
Jeder relativiert das erstmal.
Meine Oma hat ne Pulle Cognac pro Tag getankt,mein Onkel 3 Paeckchen Kippen pro Tag gequahlmt...alle ueber 90 geworden...usw..

Zitat von Mariebelle:
Wer ist bei einer Sucht schon ehrlich?
Jeder relativiert das erstmal.

Sehe ich nicht so.

Wer ehrlich Hilfe sucht, hier oder beiM Arzt oder sonstwo, der wird auch ehrlich alles aufn Tisch packen. Warum sollte er da was bagatellisieren? Er sucht ja Hilfe, also liegt ja auch aus seiner Sicht ein Problem vor. Warum soll man das dann verkleinern?

Zitat von Valeri26a:
Ich möchte keine Leberzirrhose bekommen, ich möchte nicht früh sterben, ich möchte ganz alt werden, ein tolles Leben führen, ich möchte Kinder kriegen. Ich möchte mein Leben genießen und leben können.

Du hast meinen größten Respekt. Und den hab ich eher selten vor Menschen

Du hast dich in einem sicheren Rahmen geoutet.

Du hast es versucht mit dem Nicht-Trinken.

Du willst ein normales Leben.

Ich sehe da nur Chancen.
Und gehe mit den anderen die vorschlagen zb den Hausarzt mit ins Boot zu nehmen. vielleicht einen begleiteten Entzug mit anschließenden Terminen. vielleicht mit Selbsthilfegruppen...

Ein Nachbar von mir ist Alk.. Momentan trocken. Der muss ein Antidepressiva nehmen, um eine bessere Belastbarkeit und größere Impulskontrolle zu haben. Und er ist Frührentner. Ohne große Belastungen. Er muss nur mit den Hunden raus und ich unterstütze ihn.

Hey @Valeri26a herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Schritt. Bzw sind es schon zwei Schritte.. Du hast es eingesehen UND du „gestehst“ es hier. Beides zwei super wichtige Schritte und somit bist du einigen schon einiges voraus.

Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber der Text hätte vor einigen Jahren 1 zu 1 von mir sein können. Auch ich war einige Jahre Alk. und die erhöhten Leberwerte und die Angst vor einer leberzirrhose haben dafür gesorgt, dass ich aufgehört habe. Und zwar ohne es immer wieder zu schieben. Denn sein wir mal ehrlich „nur 2-3 Gläser“, „nur am Sonntag“ „heute das letzte Mal“…. Wie oft haben wir das gesagt und uns nicht dran gehalten?

Also, die Einsicht ist da. Und mal dir diese Gedanken ruhig weiter aus. Machst du so weiter, wirst du eine leberzirrhose bekommen, Herzprobleme oder eine andere Krankheit. Auch Kinder wirst du nicht einfach so bekommen können, denn du möchtest ja bestimmt nicht, dass du in deiner Schwangerschaft betrunken bist und deinem
Kind schadest. Oder generell einem Kind eine Alk. Mutter vorsetzen. Du brauchst jetzt jemanden, dem du vertrauen kannst. Wenn du nicht darüber sprechen magst, schreib der Personen einen Brief mit deinen Probleme. Meinetwegen mach das, wenn du gerade betrunken bist, dann traust du es dich ja eher. Dieser Schritt muss getan werden um keinen Rückzieher zu machen. Denn sonst wirst du den machen. Du brauchst jetzt jemanden, der auf dich aufpasst.. Du musst damit aufhören. Mit deiner Vertrauensperson wendest du dich an einen Arzt und ihr werdet weitere Schritte besprechen können.

Glaub mir, wenn ich dir sage, dass der Alk. mir so viel zerstört hat. Bis heute schäme ich mich unglaublich für einige Dinge.. es gibt noch Bilder von den ganzen unzähligen Flaschen, die ich in meinen Schränken versteckt habe, weil ich es nicht immer geschafft habe, sie zu entsorgen. Wie ich besoffen auf dem Boden lag, weil ich einfach am Ende war oder ich erinnere mich an die Momente, in denen ich morgens vor der Berufsschule schon meinen Alk. gesoffen habe, den ich vorher in plastikflaschen umgefüllt habe. Es war wirklich widerlich und diese Gedanken, dieser Ekel vor dir selber, den musst du empfinden um wirklich aufhören zu können.

Ich wünsche dir alles, alles Gute. Wenn du es willst, wirst du es schaffen!

Man kann sich an ein Alk. Leben gewöhnen. Wichtig ist schon mal, dass du den ersten Schritt (und wichtigsten Schritt) gemacht hast, indem du es erkannt hast. Ich habe am Ende meiner Ehe auch sehr, sehr viel getrunken, ich war kurz davor eine Alk. zu werden. Ich habe in der Zeit auch gearbeitet, habe dann halt erst nach Feierabend getrunken, fast täglich eine Flasche Wein. Der Körper gewöhnt sich daran und man merkt den Alk. nicht mehr so, weswegen man immer mehr braucht, um den Pegel zu erreichen. An schlimmen Tagen waren es auch mal ein Liter oder an ganz schlimmen Tagen 1,25 Liter.
Ich war auch bei der Caritas zur Suchtberatung, die Frau war super toll und hat mir viele wertvolle Tipps gegeben. Und dann kam ein Abend, an dem ich gesoffen habe, wie eine Irre, mir ging es so schlecht und ich schwor, nie wieder an Alk. zu gehen. Ich fuhr am nächsten Tag zur Hausärztin, schilderte ihr mein Problem und ließ mir Blut abnehmen, alles war in Ordnung. Und ich habe tatsächlich nie wieder bis heute getrunken (außer 3 Monate später im Lokal ein Glas Wein, was bei mir zu Zittern geführt hat).
Ich habe in einer Weinregion gelebt, da war es selbstverständlich, dass eigentlich jeder Wein getrunken hat. Anfangs war es echt hart, dem zu widerstehen, wenn ich wo zu Besuch war, aber es ging und heute vermisse ich es gar nicht mehr.

Aber ich würde dir den Tipp geben, es auf keinen Umständen allein zu machen. Du trinkst solche Mengen (Wein und dann noch B.), dass ein kalter Entzug lebensgefährlich sein kann (ein Delirium kommt auch, wenn es kommt, erst am vierten Tag). Ich hatte keinen Entzug, außer leichtem Zittern, weswegen ich davon ausgehe, dass ich körperlich noch nicht abhängig war.
Sprich mit dem Arzt und zur Not gehst du in eine Entzugsklinik.

Auch witzig, B i e r wird von der Software zensiert, Whiskey und Wein gehen locker durch.

Zitat von Valeri26a:
Aber wie finde ich hier raus? Ich müsste es preisgeben, jeder wüsste Bescheid, das möchte ich absolut nicht.

Hej Valeri, ich nehme Bezug auf Deine Frage: Aber wie finde ich hier raus?
Zuerst einmal musst Du es nicht preis geben, es muss nicht jeder Bescheid wissen, wenn Du das nicht willst.
Der erste Schritt ist: Suche Dir Hilfe! Die Situation, Deine Alk. kannst Du nicht alleine bewältigen.

Es gibt die Caritas Suchthilfe Aachen, diese findest Du im Internet mit Telefonnummer.

Dein/e Hausarzt/Hausärztin kann Dich zunächst krankschreiben (auch für längere Zeit) und auch die müsste den geeigneten Weg/Ort für einen Entzug wissen. Eventuell mit anschließender Rehabilitation in einer geeigneten Einrichtung, bei der Du dann Hilfe erfährst.
Anschließend benötigst Du noch einige Zeit professionelle Unterstützung, auch wie Du mit Situationen in Deinem Leben umgehen solltest, damit Rückfälle möglichst ausgeschlossen werden.

Du findest da raus! Wenn Du es wirklich willst! Dann bitte augenblicklich! oder doch so schnell wie möglich!
Gib nicht auf! Suche Dir Hilfe!

Ich wünsche Dir auf Deinem Weg ganz viel Kraft!

Ich würde das auch nicht jedem sagen. Aber wenn es eine Person weiß, hilft das ungemein. Denn es wird Momente geben, da willst du schwach werden, aufgeben und dann ist es einfacher, wenn man da nicht alleine durch muss. Da reichen Ärzte oder Therapeuten oftmals nicht aus. Bis heute weiß es bei mir nur meine engste Familie und eine freundin, die ich damals schon hatte. Die meisten von ihnen erst im Nachhinein, als ich schon trocken war. Und NIE hat jemand etwas gemerkt

Zitat von Drkingschultz:
Auch witzig, B i e r wird von der Software zensiert, Whiskey und Wein gehen locker durch.

Es werden auch sachen zensiert wo ich mich frage wieso?

Also wer auch immer den Filter eingestellt hat ist schon sehr streng^^.



Aber um mal zur sucht zukommen, als erstes würde ich mir Hilfe suchen, vielleicht erstmal mit dem HA drüber sprechen.

Der wird dir schon was zu sagen.

Und zumindest jemand aus der Familie oder den besten Freund/Freundin anvertrauen.

Ich schließe mich hier mal an!
Genau dieses Thema wollte ich auch schon mal eröffnen!
Ich war lange Zeit,viele Jahre Alk.,hab 10 B..und 1 Flasche Wein tägl getrunken manchmal auch mehr...
es halt lange Zeit gebraucht,bis ich wirklich den Mut hatte zu meinem Hausarzt zu gehen und ihn um Hilfe zu bitten.Auch das Gespräch mit meiner Familie war sehr schwer für mich.....
Ich durfte mir dann auch erstmal in einer nahegelegenen Fachklinik alles zeigen und erklären lassen.Da wollte ich dann aber absolut nicht hin (was aber nicht heißt,dass ein Aufenthalt in einer Spezialklinik nicht sinnvoll wäre!).
Ich habe dann schlußendlich eine Entgiftung im Krankenhaus gemacht und anschließend ambulante Psychotherapie..........ich habe danach über 10 Jahre keinen Tropfen alk mehr getrunken und wollte das auch nicht mehr!
Irgendwann kam dann aber das erste Gläschen Wein.
Zwei Wochen später das nächste...
Dann ab und zu ein Schluck daheim aus der Weinflasche,weil es so schön warm machte im Bauch....
Und heute-ca 5 Jahre später-bin ich wieder bei fast einer Flasche Wein und 1-2 Flaschen braunes Hopfenwasser.
Ich vertrag nicht mehr so viel wie damals und ich trinke nur abends.
Ich kann es nicht lassen,nicht reduzieren...so oft ich mir das auch vornehme.....ist es einmal einen Tag wirklich weniger,ist es am nächsten Tag wieder mehr.
Und es belastet mich sehr!
Ich bin heimlicher Trinker,selbst mein Mann weiß von dem Ausmaß nichts.Weil er selber tägl 1-2-3 B. trinkt,fällt ihm auch die Fahne nicht auf und er findet es auch normal,dass ich abends eins mittrinke.

Leere und volle Weinflaschen sind im Schrank versteckt....das ist einfach nur krank und krass und ich wache nachts nach Albträumen auf!

@valerie26a es ist schwer aufzuhören,solange man nicht an diesem allerletzten Punkt angekommen ist,an dem man sich sagt:SCHLUß jetzt!
Mach den ersten Schritt und rede mit deinem Hausarzt,oder jemandem dem du vertraust.AA usw wurden ja auch schon angesprochen und sind natürlich auch super zur Unterstützung!
Respekt,dass du ehrlich zu dir selber bist ! Super,dass du hier Hilfe suchst,das ist der erste Schritt!
Irgendwann werd ich es auch wieder schaffen...hoffentlich
Wäre schön,wenn du hier weiter berichtest !

Alles,alles Gute für dich!

Zitat von Tsentsi:
Irgendwann werd ich es auch wieder schaffen...hoffentlich

Das denke ich auch! Du hast es schon einmal geschafft, du wirst es wieder schaffen.
Es wird ein Leben lang ein Kampf bleiben.. das Gefühl, dass alles so viel leichter wird. Dabei wird es eigentlich nur schlimmer.. der Alk. deines Mannes macht es dir natürlich um einiges schwerer trocken zu bleiben. Schei* Alk., ehrlich…

Ich hab den Spaß auch durch. 3 mal. Jedes mal die harten Sachen. 2 mal selbst entzogen zuhause. Ja ich weiss ist dumm aber ich lebe noch. Beim dritten Mal war ich so massiv abgerutscht das ich in die Klinik musste zum entgiften. Da war es aber dann minimum eine große Flasche vodka am Tag. Am we hab ich auch mehr geschafft . Ist auch niemand aufgefallen. Man entwickelt da Kräfte um es zu verheimlichen, das ist der Wahnsinn. Und ja irgendwann weiss man jetzt ist schluss sofern noch genug gehirnzellen da sind die dir sagen das du auf dem besten Weg bist unter die Erde. Die leber war dann schon vierstellig,ich konnte kaum noch essen und hab nur noch magensäure gekakkt. Hinzu das ich mitten in der Nacht aufgewacht bin und musste nach legen... richtig am Ende. Das hat sich eingebrannt und dann der Aufenthalt in der Klinik. Da will ich nie wieder hin ... vielleicht für dich eine Option. Ist auch nur 1 Woche. Dann bist entgiftet. Wenn dann länger bleiben willst bieten die Kliniken das in der Regel auch an. Ich bin aber nach 7 Tagen raus und seitdem trocken

Eindrucksvolle Geschichten, die da ans Tageslicht kommen. Danke!

Mein Vater ist trockener Alk., er hat es geschafft, ein paar Rückfälle, aber dann seit Jahrzehnten Ruhe. Er ist vom Typ her zwanghaft, ich glaube, dass ihm das geholfen hat. Die Ehe ist allerdings zerstört, was aber nicht nur diesen Grund hat. Die beiden leben noch immer zusammen, ich habe begriffen, dass ihr Modus, sich gegenseitig auf Fehler hinzuweisen, der ist, der ihre Beziehung stabil hält, aber mir läuft es regelmäßig kalt den Rücken runter, wenn ich das erlebe.

Meine Ex-Freundin war jahrelang Problemtrinkerin, vielleicht auch mehr, mich nervte, dass immer mehr der Alk. dabei sein musste, wenn wir was machten. Keine Fahrt, ohne dass schon Mittags oder am frühen Nachmittag an der Tanke zum B. holen gehalten werden musste. Wir hatten lange, letztlich aber fruchtlose Diskussionen um Alk. in der Beziehung. Meine Psychotherapeutin, die ich damals hatte, gab mir ein Buch über Co-Abhängigkeit. Ich weiß noch, dass ich die Situation damals gerne etwas weniger schlimm sehen wollte, als sie letztlich war.

Das Thema zu viel Alk. war für mich belastend, weil ich mit dem Alk. des Vaters sehr früh konfrontiert wurde, meine Mutter 'beichtete' mir, dass mein Vater Alk. sei, als ich 7 oder 8 war. Alk. ist offenbar auch ein Beziehungsgift, stelle ich gerade beim Schreiben fest.

Der erste Schritt ist wirklich, dass man tatsächlich etwas ändern will, Die Erweckungserlebnisse sind für Außenstehende oft nicht nachzuvollziehen. Bei meinem Vater war es so, dass meine Mutter und ich ihn am Morgen seines 40. Geburtstages weckten und er gar nicht wusste, wo die Glocken hingen.

Er dachte, dass er ja auch 80 werden könne und wollte solche Morgende nicht wieder erleben, das war sein Erweckungserlebnis. Läppisch irgendwie, da gab es sicher schlimmeres, aber ab da hörte er auch, ging zu einer Gesprächstherapeutin, für ein Jahr, in der Zeit trank er nicht.

Mit fiel die Roille zu, ihn bei seinen Rückfällen zu konfrontieren, ätzend, weil entwürdigend. Ich musste ihm sagen, er habe wieder getrunken, mit Herzrasen und fiesem Gefühl im Magen: Er leugnete, es folgte ein Nein/Doch Ping Pong, am Ende gestand er, gelobte Besserung, meistens half das.

Alk. entspannt halt, das ist die Eintrittspforte, die Ersttherapie für Angstgestörte, derselbe Rezeptor wie bei Benzos (Tavor etc.) nur ist da eben das Problem mit Gewöhnung und Dosissteigerung. Gesellschaftlich gut angesehen, 96% der Deutschen trinken Alk..
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Zitat von Cbrastreifen:
die Ersttherapie für Angstgestörte


Und gerade die sollten da besonders vorsichtig sein. Eben weil man damit so schön selber medikamentieren kann, Häufigkeit und Dosis verschreibt man sich ja selber.

Ich trinke grds. nur Alk., wenn ich mich gut fühle und die Menge ist so beschränkt, dass die entspanennde Wirkung von Alk. kaum spürbar ist. Netter Nebeneffekt: Man ist am nächsten Morgen auf jeden Fall fit.

Wir gaben zu, dass wir dem Alk. gegenüber machtlos sind – und unser Leben nicht mehr meistern konnten.
Guten Morgen @Valeri26a

Bin jemand aus der älteren Generation und habe als Co-Abhängiger in meinem Dasein viel gesehen, der Vater Alk. der Schwager Alk. und diverse Freunde und Kollegen, will jetzt keinen Vortrag halten aber die Volksdroge Alk. richtet seit Jahrhunderten schweren Schaden an. Ich selber stand kurz davor trotz meiner Erfahrung in meinem Umfeld, der erste in meinem Leben war mein Sandkastenfreund der mit 12 schon trank und mit 19 deswegen diese Welt verliess. Ich war auch wegen meiner Co-Abhängigkeit als Kind eines erwachsenen Alk. in Reha, die Klinik damals praktizierte nach dem 12 Schritte Programm, heute ist dass anders, die knallharte Tortur kommt kaum noch zum Einsatz.

In meinem Berufsleben waren dutzende Menschen daran erkrankt, einige kamen vollkommen fertig und betrunken zur Schicht, wurden meist an den Werksärztlichen Dienst und danach zum Sozialdienst verwiesen, es wurde ihnen nahegelegt eine Entgiftung zu machen und im Anschluss eine Reha, bei uns wurde dies innerhalb weniger Tage möglich, wollte man es nicht war die Kündigung schon unterzeichnet, eine Massnahme der Fürsorgepflicht wie es der Betrieb nannte. Du selber hast einen ersten und wichtigen Schritt gemacht indem du dies Forum aufgesucht hast und berichtest.

Der weitere Schritt, und da musst du dir klar drüber sein, ist einen/deinen Arzt zu konsultieren, wie hier schon geschrieben muss nicht jeder es wissen aber zumindest die engsten Vertrauten! Offenbarung demgegenüber ist ein wichtiger Schritt der nicht unterschätzt werden darf, es ist in der Tat dass eigene Eingeständnis sich und dieser Personen gegenüber zu vermitteln das dies eine sehr ernste Situation ist durch die man niemals alleine gehen sollte. Auch der Arzt muss sofort erkennen das es dir wirklich ernst ist, und ihn auch auffordern weitere notwendige Schritte umgehend einzuleiten. Das grösste Interesse an deiner Genesung hast du und ... die Krankenkasse! Dies sind oder werden sofort bereit sein Hilfen zu gewährleisten, was vermutlich auch die Rentenversicherung so erkennen wird. Nur müssen sie erst einmal Kenntnis davon erlangen.

Übergangsweise, weil Therapieplätze nicht so schnell verfügbar sind, suche dir ganz dringend eine Selbsthilfegruppe die es in jeder Stadt gibt die AA. Das wichtigste an dieser Masche, du musst Reden und immer wieder drüber Reden. Dies wirst du auch in deiner späteren stationären Reha erfahren. Glaube allein oder der eigene Willen reichen leider nicht aus, so viel kann ich dir versichern. Ich kenne Personen wo die Reha zwischen 8 und 16 Wochen lag. Du alleine, nur du kannst dich da rausholen natürlich mit Hilfe anderer. Dir werden Dingen begegnen welche dich entsetzen aber du wirst sie akzeptieren müssen, und da passt haargenau ein Spruch rein aus Star Trek - Widerstand ist zwecklos. Ganz viel Kraft wünsche ich dir dafür, Zuversicht weil viele andere es schon geschafft haben!

Das ist eine Geschichte, die mir irgendwie nahe geht. Es ist eher selten der Fall, dass ich einen Kloß im Hals spüre, wenn ich hier im Forum lese.
Mich macht es traurig, dass jemand so alleine ist, sich alleine so schlecht fühlt, solche Probleme und natürlich berechtigte Ängste hat, auch wenn er in dieser Situation nicht allein sein müsste. Dann auch noch in diesen jungen Jahren, gerade mal 26 Jahre alt.

Ich hoffe und ich wünsche mir, dass meine Kinder jederzeit zu mir kommen, sich mir anvertrauen, wenn sie Probleme haben, ganz egal, um was es geht.
Die Vorstellung, dass eins meiner Kinder in die Alk. rutscht, sehr leidet und nicht weiter weiß, sich aber nicht traut, mir davon zu berichten, die macht mich furchtbar traurig und bricht mir das Herz.
Weißt du, ich glaube, dass auch deine Eltern sich wünschen, dass du jederzeit zu ihnen kommst, wenn du Hilfe benötigst oder reden magst. Ich glaube, auch sie hoffen, das du weißt, dass du sie jederzeit aufsuchen kannst.
Diese jetzige Situation wollen sie ganz sicher nicht, sie wären sicher froh, wenn du dich öffnen würdest, auch wenn es erstmal ein riesen Schock für sie sein wird.
Bitte öffne dich ihnen, vielleicht auch schriftlich, wenn dir das leichter fallen würde. Eventuell kannst du ihnen auch einfach den Link deines Textes hier im Forum senden.
Auch würde ich dich bitten, deinen Hausarzt aufzusuchen. Dein Hausarzt hat Schweigepflicht, niemand anderes wird es erfahren. Er wird dir zuhören, dir helfen, er wird dich nicht verurteilen, habe keine Angst.
Es muss jemand davon wissen, nur so wird es dir wahrscheinlich leichter fallen, endlich trocken zu werden.

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