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Romulus100
Hallo alle,

ich bin mit meiner mittlerweile Ehefrau seit mehr als 8 Jahren zusammen und wir haben mittlerweile auch eine etwas über 1 jährigen Tochter.
Und seit 8 Jahren besteht (nicht immer gleich ausgeprägt, durchaus phasenweise) das gleiche Problem. Meine Frau und Mutter können nicht miteinander.
Und es dreht sich dabei stehts um Fremdbestimmung, Geld etc.

Als kurze Erklärung: Wir wohnen in einem schönen Haus mit Pool, haben zwei Autos, fahren oft auf Jahr im Urlaub. Die Sache ist aber, dass das Haus meinen Eltern gehört, mein Auto von meinen Eltern ist und generell wir unseren Lebensstandard aufgrund des Geldes meiner Eltern haben.
Meine Mutter erwartet keine Dankbarkeit, aber schiebt manchmal (vermutlich nicht mal mit Absicht) gerne Kommentare was sie nicht alles gemacht haben und wir uns das alles eh nicht leisten können (stimmt auch).
Meine Frau nennt es gerne einen goldenen Käfig. Ich finds bisschen übertrieben.

Nun gab es glaub ich vor 6 Jahren schon einen heftigen Streit in einem Urlaub mit meinen Eltern, wo es um Haushaltsführung etc ging und meine Frau mitten in der Nacht mit dem Bus aus Kroatien nach Hause ist.
Damals gabs immer wieder das Problem, mit Putztipps und dass wir das Haus nicht gut genug behandeln (was ein Blödsinn ist) etc.
Diese Problemchen gibts Gott sei Dank nicht mehr, seit der Geburt unserer Tochter ist meine Mutter nur noch mit dem Kind beschäftigt wenn wir uns sehen und denkt gar nicht mehr an Haushalt etc.

Was aber noch immer der Fall ist, meine Frau kommt sich wie in einem goldenen Käfig vor und behauptet sie würde als Mensch zweiter Klasse behandelt werden. Ich selbst sehe das eigentlich nicht so.

Zum jetzigen Streit: Meine Eltern kauften sich ein neues Auto, ich übernahm das alte. Gedanke dahinter dass wir wieder ein neueres haben und nicht so schnell Geld für ein Auto ausgeben müssen. Im Endeffekt freut sie sich über Geschenke von allen, außer bei meinen Eltern, da ist ein Beißreflex da. Über ein Glas Marmelade von Nachbarn freut sie sich. Bei einem gekauften Fernseher meint sie provokant, wir könnens uns ja selbst leisten.
Meine Frau macht schon seit Wochen provokante Kommentare in Richtung meiner Eltern, den Grund was jetzt wieder Schuld ist habe ich nicht in Erfahrung gebracht.
Jedenfalls ist meine Mutter beim letzten Besuch ausgezuckt, war richtig aggressiv und auch sehr beleidigend gegenüber meiner Frau, was natürlich nicht zu akzeptieren ist.

Meine Frau möchte jetzt mit meiner Mutter nie wieder etwas zu tun haben, die Kleine soll sie auch nicht sehen dürfen etc.
Von mir aus sollen Frau und Mutter sich eine Zeit lang nicht sehen, aber dass sie meinen Eltern die Enkeltochter verbietet kann ich nicht akzeptieren.

Seit 8 Jahren dreht sich vieles in meinem Leben darum dass ich versuche familiär für Frieden zu sorgen, Notlügen zu machen etc. Ich mag nicht mehr. Ich hatte Panikattacken und Angstzustände immer wieder im Leben, psychisch belastet mich familiärer Unfrieden sehr, bin leider sehr harmoniebedürftig und leide wenns wen schlecht geht.

Zu der ganzen Situation kommt hinzu dass unsere Ehe selbst nicht gut läuft. Schon vorm Kind quasi kein Kuscheln, kein Küssen und so gut wie nie Sex. Das ist die zweite Baustelle.

Ehrlich gesagt, gäbe es meine Tochter nicht, hätte ich mich wohl scheiden lassen, denn mir fehlt komplett der Glaube, dass sich das Verhältnis Mutter und Ehefrau je bessert, noch dass unsere Beziehung sich bessert.

Sorry für den langen Text, über Ratschläge wäre ich dankbar

31.08.2023 13:28 • 04.09.2023 x 1 #1


62 Antworten ↓


Feuerschale
Hallo Romulus100

Wie nah wohnt ihr denn an deinen Eltern? Gehört ihnen nur das Haus und sie wohnen woanders?
Ihr wart als Ehepaar gemeinsam mit den Eltern in Urlaub? War das eine Ausnahme?

Allgemein denke ich, es ist nicht einfach, wenn die Eltern noch sehr nah sind, sobald man erwachsen ist.
Was sich herausliest ist, dass ihr zumindest noch finanziell abhängig seid, besonders bei größeren Anschaffungen, aber auch bei der gesamten Grundlage wie Wohnen, mobil sein.

Ich glaube ja nicht, dass Geschenke immer so ganz umsonst sind und ohne Erwartungen.
Und wenn nicht Dankbarkeit erwartet wird, dann vielleicht ein Mitspracherecht oder man erlaubt es sich, sich zu erheben über den Beschenkten (der kriegts ja nicht hin, ich schon) ? Ein Verurteilen und sich erheben, nicht schön.

Ich halte so einen dauernden Zufluss in eine Richtung nicht für gut, nicht gut fürs Selbstwertgefühl.
Mal eine Freude machen und auch mal geben genauso wie nehmen ist ja was anderes.

Ein weiterer Gedanke, der mir noch kommt:
Es wirkt in der Beziehung und in den Sympathien so, als würdest du näher bei den Eltern stehen als bei deiner Frau.
Das finde ich von so einer Bedeutung der Ehe her nicht so gut, da würde ich denken erst mal kommt mein Partner- dann meine Kinder, und irgendwann auch die Eltern.
So Anschaffungen wären ein Thema, was ich mit dem Partner besprechen würde, nicht mit den Eltern.
Als Frau würde ich mich da wohl in ähnlicher Situation ziemlich ausgebootet und entmächtigt fühlen.

Du sagst, deine Mutter habe deine Frau respektlos und aggressiv behandelt (nur einmalig, oder nur einmalig, wo du dabei warst?) , und du verstehst nicht, wenn deine Frau sagt sie fühle sich wertlos und wie ein Mensch zweiter Klasse?
Du nennst sie provokant?

Du wirst nicht alleine an der Ehe zweifeln, das wird sie ja vermutlich auch und sie klingt nicht glücklich.
Wahrscheinlich hält sie sich da auch gerade nur noch am Muttersein fest und blendet erst mal aus.

Könntet und wolltet ihr denn aus eigenen Kräften, eigenem Einkommen leben und die Eltern mehr von eurem Leben trennen? Wenn sie und deine kleine Familie dir wichtig sind, solltest du dich eher auf ihre Seite stellen, wäre mein Rat.

Viele Grüße und euch alles Gute

31.08.2023 13:58 • x 6 #2


A


Meine Ehefrau und Mutter verstehen sich nicht

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hereingeschneit
Zitat von Romulus100:
hätte ich mich wohl scheiden lassen,

Und kann nur vermuten, dass das ein Grund ist, warum sich Ehefrau und Mutter nicht so vertragen. Deine Frau fühlt sich nicht an erster Stelle. Du hast dich nicht abgenabelt von deiner Mutter.
Bevor du deiner Mutter den Rücken kehrst, auf Wohlstand verzichtest.... trennst du dich lieber von deiner Frau.
Auch wenn du es so nie ausgesprochen hast, aber ich könnte mir vorstellen, dass du das durch dein Verhalten und für wen du Partei ergreifst (rechtfertigen versuchst) ihr so vermittelst.
Das ist für deine Frau kein schönes Gefühl und einigen reicht das nicht. Sie wollen bei irgendjemanden die Nummer eins sein. Sie wollen jemanden, der voll und ganz hinter einem steht.

Vielleicht schon mal darüber nachgedacht auf den Wohlstand zu verzichten? Hast du deine Frau schon mal gefragt, was du/ihr verändern könntet, damit sie sich wohler fühlt? Und hast du sie dabei ernst genommen oder ihre Vorschläge abgelehnt, weil sie nicht deinen entsprechen?

31.08.2023 14:02 • x 5 #3


Romulus100
Zitat von Feuerschale:
Wie nah wohnt ihr denn an deinen Eltern? Gehört ihnen nur das Haus und sie wohnen woanders?
Ihr wart als Ehepaar gemeinsam mit den Eltern in Urlaub? War das eine Ausnahme?

Hallo, erstmals danke für deine Antwort!

Ja sie wohnen wo anders, aber in der gleichen Kleinstadt, also mit dem Auto sinds 5 Minuten. Wir waren schon insgesamt 5-6 Mal gemeinsam auf Urlaub ja, das war keine Ausnahme.

Zitat von Feuerschale:
Was sich herausliest ist, dass ihr zumindest noch finanziell abhängig seid, besonders bei größeren Anschaffungen, aber auch bei der gesamten Grundlage wie Wohnen, mobil sein.


Wir sind finanziell nicht abhängig, aber der Lebensstandard wäre ein anderer. Also ich bin Lehrer, meine Frau Staatsbedienstete, jetzt in Karenz. Als noch, sagen wir halbwegs junger Lehrer verdient man in Österreich jetzt auch nicht die Welt, also ohne finanzielle Unterstützung wären wir wohl in einer Mietwohnung (bei extremen) Preisen und das was wir uns leisten, könnten wir nicht, das stimmt.



Zitat von Feuerschale:
Es wirkt in der Beziehung und in den Sympathien so, als würdest du näher bei den Eltern stehen als bei deiner Frau.
Das finde ich von so einer Bedeutung der Ehe her nicht so gut, da würde ich denken erst mal kommt mein Partner- dann meine Kinder, und irgendwann auch die Eltern.


Das stimmt auch. Ich kann meine Eltern eher verstehen. Aus meiner Perspektive denke ich mir, wir haben doch ein schönes Leben, Kind ist gesund, keine Geldsorgen, sichere Jobs. In meinem empfinden reißt sich meine Mutter auch mehr am Riemen als früher. Also sie lobt meine Frau oft was für eine gute Mutter sie ist und ignoriert viele Kommentare.
Meiner Frau darf jeder was schenken, Eltern nicht. Andere dürfen zumindest sagen was sie über Kindererziehung etc denken, meine Mutter nicht. Anderen macht sie keine Vorwürfe, meiner Mutter immer. Bei dem was ich mitbekomme (bin auch nicht immer dabei, sie haben sich in besseren Zeiten durchaus auch zu Zweit getroffen einige Male) verstehe ich meine Frau leider tatsächlich schlechter, da hast du Recht.



Zitat von Feuerschale:
Du sagst, deine Mutter habe deine Frau respektlos und aggressiv behandelt (nur einmalig, oder nur einmalig, wo du dabei warst?)

Was zwischen den Beiden gesprochen wird, wenn meine Frau mal auf Besuch bei ihr war, weil ich nicht da war, weiß ich nicht, wenn ich dabei ists nicht aggressiv oder respektlos.
Bei einem Streit wird meine Mutter aggressiv und verwendet Schimpfwörter die ein no-go sind. Das habe ich ihr auch gesagt, sie hat meine Frau eine Entschuldigung geschrieben. Aber ja, dass man da beleidigt ist verstehe ich, weil die ganzen Wörter die sie sagte, waren zutiefst beleidigend.

Zitat von Feuerschale:
Könntet und wolltet ihr denn aus eigenen Kräften, eigenem Einkommen leben und die Eltern mehr von eurem Leben trennen?

Können ja, weil wir ja keine Schulden und quasi Eigentum haben. Würden wir aufs Eigentum verzichten, ginge es auch, aber da wird man ja in den momentanen Zeiten ausbluten.
Trennen von den Eltern nein, aber das haben meine Frau und ich sogar gemeinsam. Wir haben beide eine Enge Bindung mit den Eltern bzw. sie zu ihrer Mutter, denn ihren Vater sieht sie nicht mehr. Wir bzw. auch sie alleine besucht auch ihre eigene Mutter regelmäßig, insgesamt verbringen wir wohl mehr Zeit mit Ihrer Mutter als mit meinen Eltern.

Ich gebe dir Recht, Abstand wäre gut, ich kann auch schlecht nein sagen, wenn mir geschrieben wird, sie hätte Sehnsucht nach der Kleinen und obs einen Sprung vorbei schauen dürfen.
Gleichzeitig wohnt die Mama meiner Frau alleine, ist Einzelgängerin, hat auch keine Freunde... da schaut meine Frau oft vorbei.

31.08.2023 14:27 • x 2 #4


Romulus100
Zitat von hereingeschneit:
Bevor du deiner Mutter den Rücken kehrst, auf Wohlstand verzichtest.... trennst du dich lieber von deiner Frau.
Auch wenn du es so nie ausgesprochen hast, aber ich könnte mir vorstellen, dass du das durch dein Verhalten und für wen du Partei ergreifst (rechtfertigen versuchst) ihr so vermittelst.
Das ist für deine Frau kein schönes Gefühl und einigen reicht das nicht. Sie wollen bei irgendjemanden die Nummer eins sein. Sie wollen jemanden, der voll und ganz hinter einem steht.

Ich mag ja meine Eltern, sowie meine Frau ihre Mutter, persönlich besteht ja für mich dann kein Grund ihnen den Rücken zu kehren. Ich ergreife nur hier Partei für meine Eltern, vor meiner Frau habe ich bei beiden Streits für sie Partei ergriffen, auch wenn ich tatsächlich eher die Sicht meiner Eltern nachvollziehen kann.

Auf Wohlstand verzichten ist in der heutigen Zeit aber quasi ein Irrsinn. Mieten kosten ein Vermögen (selbst für kleinste Wohnungen), Autos kosten ein Vermögen, alles kostet ein Vermögen. Ein Kind kostet ein Vermögen. Als gerade Alleinverdiener geht es sich zwar aus aber was bleibt übrig? Nicht viel...

Ein Kind in der Großstadt in einer kleinen Wohnung oder in einem Haus ohne Schulden... Wald daneben, Pool zu Hause, genug Geld dass man Urlaube machen kann, dem Kind was kaufen kann... ich finde durchaus darauf zu verzichten wäre nicht klug, geb ich zu.

31.08.2023 14:33 • x 1 #5


hereingeschneit
Deine Frau scheint wohl etwas mit zweierlei Maß zu messen. Schlecht da wirklich Ratschläge zu geben, man weiß ja nicht welche Verletzungen sich da im Laufe der Jahre angesammelt haben.

Vielleicht könntest du deine Frau mal fragen, ob es irgend etwas gäbe, wie sich die Situation mit deiner Mutter wieder verbessern könnte und was das dann wäre. Was müsste passieren, dass sie sich ihr wieder mehr zuwenden kann.

31.08.2023 14:37 • x 2 #6


Feuerschale
Zitat von Romulus100:
Ja sie wohnen wo anders, aber in der gleichen Kleinstadt, also mit dem Auto sinds 5 Minuten.

Ok, dann ist ja doch eine gewisse räumliche Trennung da. Ich dachte schon, es wäre im selben Haus.
Zitat:
Zitat von Romulus100
Aus meiner Perspektive denke ich mir, wir haben doch ein schönes Leben, Kind ist gesund, keine Geldsorgen, sichere Jobs.

Das Materielle ist das eine. So emotionale Seiten was anderes. Liebe, Zufriedenheit, Achtung, Respekt,....
Sowas brauchen Frauen, behaupte ich mal
Zitat von Romulus100:
Also sie lobt meine Frau oft was für eine gute Mutter sie ist und ignoriert viele Kommentare.
In meinem empfinden reißt sich meine Mutter auch mehr am Riemen als früher.

Dann scheint ja so eine Anlage zu sein, dass deine Mutter sich am Riemen reißen muss. D h eine Art
Grundeinstellung des Besserwissens und der Aggression ist wohl da?

Loben ist auch ein drüber stellen über einen anderen.
Und wenns mal gar nicht klappt mit dem am Riemen reißen, dann sind beißenden Hunde losgelassen...
Wenn mich einer nur nicht beißt, weil am Riemen gerissen, fühle ich mich in seiner Nähe auf jeden Fall nicht wohl....
Würde auch nicht glauben, dass die Person mir wohlgesinnt ist und wohlmeinend.
Zitat von Romulus100:
Andere dürfen zumindest sagen was sie über Kindererziehung etc denken, meine Mutter nicht.

Mit anderen ist sie vielleicht auch gleichberechtigt und mehr auf einer Welle. Freunde sucht man sich selber aus.
Zitat von Romulus100:
Bei einem Streit wird meine Mutter aggressiv und verwendet Schimpfwörter die ein no-go sind. Das habe ich ihr auch gesagt, sie hat meine Frau eine Entschuldigung geschrieben. Aber ja, dass man da beleidigt ist verstehe ich, weil die ganzen Wörter die sie sagte, waren zutiefst beleidigend.

Es sind ja nicht nur die Worte, sondern es zeigt eine ganze Haltung. Die in schlechten Phasen dann so richtig
rausrutscht.
Zitat von Romulus100:
Trennen von den Eltern nein, aber das haben meine Frau und ich sogar gemeinsam. Wir haben beide eine Enge Bindung mit den Eltern bzw. sie zu ihrer Mutter, denn ihren Vater sieht sie nicht mehr. Wir bzw. auch sie alleine besucht auch ihre eigene Mutter regelmäßig

Völlig trennen meine ich auch nicht. Aber Treffen nach euer beider Spielregeln und nicht nach den Spielregeln
der Mutter. Deine Frau trifft z B ihre Mutter bei der Mutter.

Deine Mutter könnte man auch nicht in eurem Haus treffen sondern bei ihr oder an einem neutralen Ort.
Vielleicht wäre es für deine Frau besser, wenn deine Mutter nicht alles live vor Ort kommentiert. Oder sie ist gar nicht immer dabei.

Und mit Trennen meine ich noch: wirtschaftlich trennen, unabhängig werden von den Zuflüssen der Elternseite.

Sind nur mal Gedanken. Vielleicht ist ein Anstoß dabei oder du hast eine andere Sichtweise wenn du dich
mit deiner Frau unterhältst.

31.08.2023 14:44 • x 3 #7


moo
Es mag Ausnahmen geben aber idR ist zuviel Nähe zu jeglicher Elternpartei zumindest schwierig. Dass Du die finanziellen und logistischen Vorzüge (Oma-Verfügbarkeit) zu schätzen weißt, kann ich nachvollziehen.

Die Verquickung von Eigentumsüberlassung, Großelternschaft und Generationskonflikt bedarf von jeglicher Seite eine gewisse Lebenserfahrung. Letztere insbesondere hinsichtlich Selbstlosigkeit, Verständnis, Anstand, Einfühlungsvermögen, Augenmaß für Ignoranz bzw. Übergrifflichkeit. Man kann zwar an solchen Umständen wachsen doch man muss immer dabei bedenken, dass Ihr fünf regelmäßig auch getrennt, also Ihr für Euch und Deine Eltern für sich sind. In diesen Phasen wird gesprochen und da schleichen sich leicht Übertragungen ein.

Soll heißen, die jeweils eigenen Probleme werden auf die Gegenpartei projiziert und im Dialog mit dem Partner aufgeladen. Irgendwann entlädt sich die Spannung bei z. T. banalen Angelegenheiten. Derlei verstärkt den Konflikt und chronifiziert ihn. Ich kenne das sehr gut aus meinem Umfeld (Mutter meiner Verfallsbegleiterin wohnte mit zweitem Ehemann nebenan).

Der bzw. hier die Reingeschmeckte (Deine Frau) wird sich naturgemäß immer ein wenig als Gast und nie als vollwertiger Gastgeber vorkommen, wenn Ihr von Euren Eltern besucht werdet. Selbiges gilt bei gemeinsamen Urlauben. Sie bleibt die Annektierte. Insbesondere bei vermögenden Schwiegereltern ist dieses Wertigkeitsgefälle oft sehr ausgeprägt. Wie will man sowas durch Reden verbessern?

Frau und Kind den Eltern zuliebe verlassen wäre unklug. Dass Deine Frau aktuell ihr Leid durch Berührungskälte ausdrückt (ausdrücken muss!?) ist m. E. sehr gut nachvollziehbar und hier voreilige Schlüsse zu ziehen sähe ich als fatal an. Viel eher würde ich mit Kind und Kegel ausziehen und u. U. längere Arbeitswege aus mich nehmen.

Falls Deine Eltern mögen, können sie Euer derzeitiges Heim ja vermieten und Euch ab und an unterstützen. Noch eleganter scheint mir ein Überschreiben des Hauses an Dich und ihr wärt dann endgültig Herr und Herrin im - eigenen - Haus. Derlei Varianten mögen sich etwas vermessen anhören aber man will nicht glauben, was alles ginge, würde man es mal ganz offen ansprechen. Auch ein gemeinsamer Termin beim Notar kann Wunder wirken...

31.08.2023 15:17 • x 5 #8


boomerine
Ich könnte jetzt sagen, die Situation kenne ich, ja es war einmal.

Fast ähnlich wie bei euch.

Nur das die Schwiegereltern im EG wohnten und wir im ersten Stock.

Es war ein goldener Käfig.

Ich hätte ein super Leben führen können, traumhaft, für jede Frau die nicht arbeiten mag.

Nur Haushalt, Ehemann und Schwiegereltern

Traumhaft, Garten, Balkon, keine Miete, usw. usf.

Sie liebte mich, abgöttisch, damaliger Zeit war ich schlank, sie kaufte immer ein, wenn sie unterwegs war, auch Klamotten, sie hatte einen super Geschmack, es freute mich, ja es war schön.

Kinder waren mir verwehrt.

Leider oder im nachhinein gottseidank

Wir waren ein Dreamteam.

Nur irgendwann wird es langweilig und aus so einen Käfig auszubrechen das ist schwer wenn der Verlobte nicht hinter dir steht.

Somit ging der Knatsch an, widersprechen ? weg gehen ohne ihm ? wegfahren ohne die Eltern ?

Dann kam das Thema Hochzeit ?

reden und planen kann man ja, aber ohne mich, er stand nicht hinter mir.

Und somit bin gegangen.

Geld und super Schwiegereltern mag es geben, nur in den wenigsten Fällen geht das gut.

Überlege dir gut, was du willst mit deiner Frau.

31.08.2023 18:40 • x 3 #9


Susanne05
Warum überschreiben dir deine Eltern das Haus nicht?
Scheint ja von Ihnen nicht gebraucht zu werden.

31.08.2023 19:02 • x 1 #10


Romulus100
Zitat von Feuerschale:

Dann scheint ja so eine Anlage zu sein, dass deine Mutter sich am Riemen reißen muss. D h eine Art
Grundeinstellung des Besserwissens und der Aggression ist wohl da?

Sorry für die später Antwort, hatte einiges um die Ohren und mit Kind wenig Zeit. Am Riemen hat sie sich die letzten Jahre eh gerissen trotz immer wiederkehrender Provokationen. Aber ja man hat das ständige Gefühl dass etwas in der Luft liegt.


Zitat von Feuerschale:
Völlig trennen meine ich auch nicht. Aber Treffen nach euer beider Spielregeln und nicht nach den Spielregeln
der Mutter. Deine Frau trifft z B ihre Mutter bei der Mutter.


Sie trifft ihre Mutter bei ihrer Mutter, weil sie nicht mobil ist und es öffentlich lange dauert. Außerdem sagt sie explizit, wenn schon sollen meine Eltern zu uns kommen, weil sie das mit der kleinen besser findet, dass Treffen bei uns sind.

Zitat von Feuerschale:
Und mit Trennen meine ich noch: wirtschaftlich trennen, unabhängig werden von den Zuflüssen der Elternseite.


Das ist natürlich eine Möglichkeit, da wir die Zuschüsse nicht mehr wirklich brauchen. Aber davor muss einmal der Streit belegt werden oder auch nicht.

02.09.2023 10:49 • x 1 #11


Romulus100
Zitat von hereingeschneit:
Deine Frau scheint wohl etwas mit zweierlei Maß zu messen. Schlecht da wirklich Ratschläge zu geben, man weiß ja nicht welche Verletzungen sich da im Laufe der Jahre angesammelt haben.

Sie misst sehr mit zweierlei Maß, nur weiß ich nicht warum sie das so stark bei meinen Eltern tut. Bei anderen zwar auch, aber im geringeren Ausmaß.

02.09.2023 10:50 • #12


Romulus100
Zitat von moo:
Soll heißen, die jeweils eigenen Probleme werden auf die Gegenpartei projiziert und im Dialog mit dem Partner aufgeladen. Irgendwann entlädt sich die Spannung bei z. T. banalen Angelegenheiten. Derlei verstärkt den Konflikt und chronifiziert ihn. Ich kenne das sehr gut aus meinem Umfeld (Mutter meiner Verfallsbegleiterin wohnte mit zweitem Ehemann nebenan).

Eigene Probleme werden ständig übertragen. Meiner Meinung nach hat meine Frau auch psychische Probleme (nicht negativ gemeint, hatte ich ja auch immer wieder) aber zugeben oder reden darüber würde sie nicht.


Zitat von moo:
Der bzw. hier die Reingeschmeckte (Deine Frau) wird sich naturgemäß immer ein wenig als Gast und nie als vollwertiger Gastgeber vorkommen, wenn Ihr von Euren Eltern besucht werdet. Selbiges gilt bei gemeinsamen Urlauben. Sie bleibt die Annektierte. Insbesondere bei vermögenden Schwiegereltern ist dieses Wertigkeitsgefälle oft sehr ausgeprägt. Wie will man sowas durch Reden verbessern?

Es wurde beim ersten Streit darüber geredet und es wurde ausgemacht, dass meine Frau, wenn ihr etwas nicht passt, es gleich sagen soll. Ist nie passiert, vl dennoch aus Angst? Ich weiß es nicht.

Zitat von moo:
Frau und Kind den Eltern zuliebe verlassen wäre unklug. Dass Deine Frau aktuell ihr Leid durch Berührungskälte ausdrückt (ausdrücken muss!?) ist m. E. sehr gut nachvollziehbar und hier voreilige Schlüsse zu ziehen sähe ich als fatal an. Viel eher würde ich mit Kind und Kegel ausziehen und u. U. längere Arbeitswege aus mich nehmen.

Das mache ich auf keinen Fall. Aber es läuft bei uns auch schon jahrelang unrund und ich weiß nicht wieso, reden kann man ja auch nicht mit ihr. Wir leben quasi schon viel zu lange unterm selben Dach als Wohngemeinschaft aber nicht als Mann und Frau.

Zitat von moo:
Falls Deine Eltern mögen, können sie Euer derzeitiges Heim ja vermieten und Euch ab und an unterstützen. Noch eleganter scheint mir ein Überschreiben des Hauses

Das wäre eine Lösung, aber eine die nie passieren wird. Bei einer Scheidung wäre ich der Aufgeschmissene, obwohl alles aus der Geldtasche meiner Eltern, sowie meiner eigenen gekommen ist. Zudem hat meine Frau ihre alte Wohnung auch offiziell noch. Da lebt halt momentan ihre Schwester drin, aber sie ist hauptgemeldet, weil wenn nicht, würde sie sie verlieren. Heißt meine Frau hat genauso ihre Sicherheit. Da ist es ja dann fair dass ich die meinige habe.

02.09.2023 10:55 • x 1 #13


Reconquista
Zitat:
Meine Frau nennt es gerne einen goldenen Käfig. Ich finds bisschen übertrieben.

Das ist nicht ein bisschen übertrieben sondern die traurige Wahrheit. Die Frage ist, warum Deine Frau das mitmacht. Sie hätte erst gar nicht in dieses Haus einziehen sollen. Zu verführerisch ist das Materielle. Du hast dich in eine entwürdigende Lebenssituation gebracht und solltest schleunigst damit beginnen, dich unabhängig von den Eltern und ihrem Mammon zu machen! Einen eigenen Haushalt gründen. Auch wenn er bescheidener sein wird, wird er sich tausendmal besser anfühlen und Ihr werden dort glücklicher sein als jetzt und all die vergangenen Jahre! Sei ein Mann!

02.09.2023 11:04 • x 5 #14


Afraid1992
Ich würde mich auch wie in einem goldenen Käfig fühlen.. man möchte sich mit seinem Partner ja etwas eigenes aufbauen. Wenn man die Eltern sieht, dann wird einem das immer wieder vor Augen geführt, dass man irgendwie auf deren kosten lebt. Das würde mich auch sehr belasten an der Stelle deiner Frau. Und auch ihre Kommentare bzgl „also ohne uns könntet ihr euch das niemals leisten“. Sorry, das geht gar nicht. Entweder gibt man gerne und erwähnt es nicht immer wieder, oder man lässt es bleiben. Also ich würde meinen Schwiegereltern nicht immer wieder die Füße küssen wollen, weil sie mir finanziell etwas ermöglicht haben. Und wenn das Verhältnis eh angespannt ist, dann geht das erst Recht nicht. Ich verstehe wirklich nicht, warum deine Mutter das immer wieder erwähnt und du das als nicht schlimm empfindest? Für deine Frau ist das (zu Recht) demütigend

02.09.2023 11:13 • x 5 #15


Luna70
Sorry, falls ich es überlesen habe, aber was möchte denn deine Frau bezüglich Wohnsituation und finanzieller Unterstützung? Wäre sie bereit dazu, dass ihr auszieht, eine eigene Wohnung mietet und von eurem eigenen Geld lebt?

02.09.2023 11:18 • x 2 #16


Icefalki
Zitat von Romulus100:
Meine Mutter erwartet keine Dankbarkeit


Tut sie aber, wenn deine Frau vom goldenen Käfig spricht.

Wir leben auch ziemlich privilegiert und können unseren Söhne auch gut unterstützen. Im Gegensatz zu deiner Mutter vermeide ich aber Einmischung wie die Pest.

Meine beiden Schwiegertöchter sind unterschiedlich, die eine genießt, die andere akzeptiert es verstandesmässig, macht aber deutlich, dass sie da nie abhängig von werden würde.

Als Mutter habe ich da aber keine Probleme, da man Kinder loslassen muss und Unterstützung von Herzen, ohne Gegenleistung kommen sollte.

Insofern solltest du deiner Mutter mal deutlich machen, dass ihre monetären Zuwendungen wirklich positiv ankommen, allerdings sie sich kein Einmischen dafür kaufen können. Oder sich bei deiner Frau auf Platz1 einreihen können.

Deine Frau hat ihre Mutter, deine Mutter spielt da ganz am Ende der Skala mit.

Und ich denke, genau hierum geht es: Deine Mutter will auf Platz 1, deine Frau verweigert das, hat aber Probleme, da sie von den positiven Seiten deiner Familie auch profitiert.

Es ist immer einfach, wenn man aus der Familie stammt, die finanziell gut da steht. Da fühlt sich derjenige schon etwas in der Klemme, der diese Selbstverständlichkeit nicht hat.

Und wenn der reichere dann auch noch deutlich macht, dass er für den Wohlstand bezahlt und deswegen erwartet......

Ich bin immer der Meinung, dass Eltern sich so verhalten sollen, dass ihre Kinder damit gut leben können. Tun sie das nicht, sollte man ihnen das mal sagen.

02.09.2023 11:19 • x 6 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Q
@Feuerschale Das sehe ich ganz ähnlich. Es ist für eine neu gegründete Familie wie deine immer schwierig, wenn ein Elternteil, in dem Falle du, noch zu sehr an seiner Kernfamilie klammert.
Mir kommt es ebenfalls so vor, dass dies bei dir der Fall ist und du, sorry, aus Bequemlichkeit möchtest, dass deine Frau sich mit deiner Mutter gut zu stellen habe, obwohl deine Mutter sie oftmals geringschätzig behandelt.

Offensichtlich erwartet insbesondere deine Mutter für ihre materiellen Zuwendungen ein Mitspracherecht in deiner Ehe und Familie. Wenn du deine Ehe retten willst und wirklich hinter deiner kleinen Familie stehst, musst du die Komfortzone im Hinblick auf deine Eltern mal verlassen.

02.09.2023 11:57 • x 6 #18


Q
@Romulus100 Ich meinte natürlich dich, nicht@Feuerschale.

02.09.2023 11:58 • #19


Q
@Romulus100 Warum fahrt ihr denn ständig mit deinen Eltern in Urlaub und das, was du schreibst, deutet eklatant auf mangelnde Loslösung deinerseits vom Elternhaus hin. Finde ich krass.

02.09.2023 12:02 • x 3 #20


A


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