meine Name ist Paul, bin 41 Jahre alt und wenn ich mir die Themen hier so durchlese, dann scheine ich gar nicht so allein mit dem Thema zu sein, wie ich immer gedacht habe. Trotzdem gibt es bei mir, wie bei anderen auch, ein paar Besonderheiten, deswegen schreibe ich das mal hier ins Forum, da ich mit niemanden darüber reden kann.
Eigentlich schon ein Klassiker aber die Umstände sind etwas anders. Mein Frau kommt mit meiner ganzen Familie nicht klar. Der Fokus liegt aber ganz klar bei meinen Eltern und meiner Schwester. Meine Frau ist und war schon immer ein Mensch der sein Geld zusammenhält, spart und an die Zukunft sowie die Altersvorsorge denkt. Meine Eltern und Schwester leben prinzipiell über ihren Verhältnissen. iPhone hier, Champagner da und die dicke Karre musste es auch sein. So bin ich seit meinem Teenie-Alter aufgewachsen. Nie was gespart, wenn Geld da war, wars auch wieder weg.
Ganz anders meine Frau und ihre Eltern. Eigenheim, Geld zur Seite, Altersvorsorge etc. Resultat war, dass vor unserer Beziehung meine Frau bereits 30-40000Euro gespart hatte und ich grad mal so nen 1000er aufm Konto hatte. Peinlich, ich weiß. Die erste Wohnung hatte sie alleine gekauft, ich hab von der Bank kein Geld bekommen. Wir haben die Wohnung saniert und da mein Vater ausm Handwerk kommt, hat er uns da mit Arbeitskraft und Materialien unterstützt. Würde man das zusammenrechnen, wären das schon paar 10k Euro. Ich habe mich von Beginn an, an den Wohn- und Lebenskosten beteiligt sowie einen erheblichen Teil der Sanierungsarbeiten selbst erledigt, aber bei größeren Investitionen, wie zB Hochzeitsfeier, kam das Geld zu 100% oder fast 100% von meiner Frau. Meine Eltern haben mir bzw. uns aber bei solchen Anlässen immer mit 4-Stelligen Beträgen beschenkt, was das meiner Meinung nach etwas ausgelichen hat. Vor paar Jahren hat sie die Wohnung verkauft und wir haben uns ein Haus gekauft. Mittlerweile hatte ich gelernt mit Geld umzugehen und auch Geld angespart, aber der Löwenteil des Geldes kam von der Frau. Ich habe aber dafür wieder eine Menge Eigenleistung investiert, die uns tausende von Euro gespart hat und bis heute spart.
Vor ca. 8 Jahren kam dann das erste große Ereignis. Mein Schwester hat sich eine große Wohnung gekauft. Ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre das nicht möglich gewesen, da meine Schwester genauso einen, aus meiner Sicht, verschwenderischen Lebensstil hat wie meine Eltern hat. Vor allem mein Vater buttert in diese Wohnung seit Jahren seine Zeit und meine Eltern gemeinsam ihr Geld in die Bude. Das meine Schwester weder ihr Leben noch ihre Wohnung selbstständig auf die Reihe kriegen würde, sehe ich genauso wie meine Frau. Meine Eltern unterstützen meine Schwester sehr viel mehr als mich, weil ich ja eine Frau habe und meine Schwester ohne Partner ist. Das das nicht fair ist, ist mir auch klar, aber da es uns gut geht, wir beide gute Jobs haben, akzeptier ich das. Mir ist prinzipiell Geld nicht so wichtig. Wir haben einen höheren Lebensstandard als Max Mustermann, also bin ich zufrieden.
Meine Frau akzeptiert das nicht. Sie drängt mich seit Jahren dazu das Thema mit meinen Eltern zu klären und fordert eigentlich einen finanziellen Ausgleich. Das können meine Eltern nicht, weil wie gesagt, nichts auf der hohen Kante liegt. Im Handwerk hat mein Vater kein festes Einkommen, sondern wird nach Projekten bezahlt. Dann hat er mal kurzfristig viel Geld und hat mir auch vor paar Jahren mal ein Auto gekauft (Ich schätze es hat ihn 4000-5000Euro gekostet). Ansonsten buttert er wie gesagt, vieles in die Wohnung meiner Schwester.
Ich habe bereits paar Mal mit meinen Eltern gesprochen und auch wenn es ihnen gar nicht bewusst war, haben sie eingesehen, dass es oft mir oder meiner Frau gegenüber nicht fair war. Trotzdem sagen sie auch, dass mein Vater sowohl in unsere Wohnung und später das Haus, viel Zeit und Material gesteckt hat. Fließen, Türen, Rohre, Arbeitskraft. Dabei hat er auch nicht unrecht. Ich für meinen Teil kann damit gut leben. Meine Eltern haben meine Schwester mehr unterstützt, weil sie halt auch mehr Unterstützung braucht. Ich bin stolz, das weitestgehend ohne Hilfe von anderen hinbekommen zu haben. Am liebsten wäre mir gewesen, dass meine Eltern weder mich noch meine Schwester in der Hinsicht unterstützt hätten, aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen.
Vor 4 Jahren kann dann unser Sohn zur Welt. Jetzt wird meinen Eltern vorgeworfen, sie hätten sich nicht so eingebracht, bzw. zu selten. Alles was kam, waren dann übertriebene Geschenke. Im Schnitt haben meine Eltern unseren Sohn alle 3-4 Wochen besucht, bzw genommen. Ich habe mich mit meinen Eltern aber auch ungern getroffen, weil meine Frau danach immer was zu meckern hatte und ich das vermeiden wollte. Nach einem Jahr, war besuchen eigentlich nicht mehr möglich, weil ich dann immer Stress mit meiner Frau hatte und ich dann Besuche vermieden hab. Ich habe unseren Sohn dann lieber zu meinen Eltern gebracht.
Mittlerweile musste ich meiner Schwester ein Kontaktverbot mit meiner Frau und Sohn aussprechen, da meine Frau sie einfach hasst. Meine Eltern will sie auch nicht mehr sehen, will aber auch nicht, dass ich allein mit unserem Sohn zu ihnen fahr, oder ihn dort abgebe. Ich erkämpfe alle paar Wochen einen Besuch meines Sohnes bei meinen Eltern, weil ich ihnen ihren Enkel nicht vorenthalten möchte.
Ich habe seit fast 2 Jahren die Hölle daheim. Ich stehe morgens mit Bauchschmerzen auf oder komm meist mit Bauchschmerzen heim, in der Hoffnung meine Frau hat gute Laune und spricht mich nicht auf meine Eltern an. Das führt meistens zu Streit. Ich gucke schon auf den Kalender, wann wieder ein Feiertag, Geburtstag oder ähnliches bevorsteht, weil ich weiß, dass es dann wieder eskalieren wird, weil dann ein Treffen im Raum steht. Ich versuche mittlerweile alles um meine Frau bei Laune zu halten. Mache nichts mehr für mich. Hatte früher 2-3 Hobbys, das habe ich alles aufgegeben. Ich bin im Haus immer am Machen und unterstützen, kam noch nie von der Arbeit heim und hab mich auf die Couch gehockt. Alles um meiner Frau keine Angriffsfläche zu geben, sonst kommen Sprüche wie: Ich (meine Frau) muss sich um alles kümmern und machen, bei meiner Schwester machen es ja die Eltern. Bei jeder Gelegenheit gibts einen Spruch in diese Richtung. Ich habe seit Jahren, auch vor der Geburt des Sohnes eine HomeOffice/Aussendienst Job. Bin meist um 14-15Uhr daheim, oder ganz daheim. Da beschäftige ich mich immer mit unserem Sohn oder mach was im/am Haus. Trotzdem bekomme ich immer wieder aufs Brot geschmiert, sie hätte alles gezahlt und muss sich um alles kümmern, was meiner Meinung nicht stimmt.
Mit ihr streiten kann ich gar nicht richtig, denn ihre Spezialität ist das silent treatment. wir sprechen dann zum Teil eine Woche! nicht miteinander. Mich macht das kaputt, Wir machen uns da beide kaputt.
Das Thema Trennung ist schon seit Jahren präsent, trotzdem will ich das nicht durchziehen, weil ich nicht Teilzeit Papa werden will. Also ertrage ich das alles. Wenn mein Ich in den 20ern mich heute sehen würde, würde er sich schämen, was für ein Waschlappen aus ihm geworden ist, aber meine Prio ist mein Sohn.
Es gibt eigentlich keine Lösung, da meine Frau den Lebensstil meiner Eltern nicht akzeptiert und meine Eltern sich aber nicht ändern werden. Ich bin gefangen zwischen Hammer und Amboss. Manchmal habe ich mir schon gewünscht meine Eltern wären tot, dann hätte diese Probleme nicht.
Es gibt Tage, da fühl ich mich mutig und denk mir Leck mich, dann geh ich halt (Sie wollte mich schon öfters rausschmeißen) Dann gibts Tage, an denen ich meine Eltern am liebsten anrufen würde, um den Kontakt abzubrechen.
Ich erwarte hier keine Lösungsvorschläge, aber vielleicht ist jemand in einer gleichen Situation und kann etwas dazu sagen. Am ehesten würde ich wissen wollen, ob meine Frau im Recht liegt. Würdet ihr auch wie sie reagieren?
Das zusammengefasst ist natürlich nur ein kleiner Auszug, alle Details zu schildern, würde den Rahmen sprengen, aber ich glaub ich hab das Wesentliche niedergeschrieben.
Danke fürs lesen. Ich hoffe niemand muss mal in eine solche Situation kommen. Ich weiß schlimmer geht immer, aber ich bin in meiner persönlichen Hölle.
26.06.2024 11:19 • • 28.06.2024 x 1 #1