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Schlaflose
Zitat von Hoffnungsblick:
Den weniger guten Anteil in uns zu akzeptieren ist nicht immer einfach. Mir fällt das auch nicht leicht. Aber es gelingt mir öfter, auch meine negativen Anteile zu akzeptieren bzw. mich als fehlbaren Menschen anzuerkennen.

Mir fällt das sehr leicht. Bei mir dauert es ziemlich lange bis ich mich so aufrege, dass ich richtig ausraste, aber dann rappelt es und ich werde aggressiv, ausfallend, beleidigend, zynisch usw. Es können auch Teller fliegen u.ä. Und ich genieße das, wenn die brave, unscheinbare Schlaflose die Leute schockiert

01.11.2022 10:56 • x 2 #41


Schlaflose
Zitat von Islandfan:
Da ist das beste Beispiel die Genderdiversität. Von mir aus kann jeder sich so fühlen, wie er will, kann seine Identität und Sexualität völlig individuell ausleben. Es entspricht aber nicht der Mehrheit, so hart das klingt. Die Sprachforscher entwickeln nun aber eine Sprache, die nun jeder am besten nutzen ...

Gestern habe ich eine aufgezeichnete Folge der Sendung Mein Lokal, Dein Lokal geschaut. Es war ein Restaurant dran, das sich auf Wildgerichte spezialisiert hat. Und es wurde sich aufgeregt, dass es keine vegetarische und vegane Gerichte gibt, das sei in der heutigen Zeit ein No-Go und man würde diese Gruppe ausschließen. Ich möchte gerne ein vegetarisches oder veganes Lokal sehen, das auch Fleischgerichte anbietet, um die Fleischesser nicht auszuschließen

01.11.2022 11:03 • x 3 #42


A


Der schlechte, böse Teil in mir - wie soll ich damit umgehen

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Flame

01.11.2022 11:16 • #43


kritisches_Auge
Ich habe immer mehr den Eindruck, dass wir dazu erzogen werden sollen lieb und nett und gut zu sein, was früher die Kirche war, ist heute die politische Korrektheit.

Und ich verspüre öfters den Wunsch, etwas Unbraves, Unheiliges zu sagen, mich wundert, dass die Leute das alles so brav hinnehmen.

Von Natur aus bin ich eher Cholerikerin, aber als ich dem einmal nachgab ( Gegenstände habe ich noch nie geworfen ) hatte es so katastrophale Folgen, dass ich mir eine eiserne Kontrolle angewöhnte und darüber bin ich froh.

01.11.2022 11:25 • x 4 #44


Islandfan
Zitat von kritisches_Auge:
Und ich verspüre öfters den Wunsch, etwas Unbraves, Unheiliges zu sagen, mich wundert, dass die Leute das alles so brav hinnehmen.


Geht mir ganz genauso wie dir. Ich möchte auch nicht alles oberkorrekt sagen. Am liebsten spreche ich so, wie mir die Schnauze gewachsen ist (sagt man das so?)

Zitat von kritisches_Auge:
Von Natur aus bin ich eher Cholerikerin, aber als ich dem einmal nachgab ( Gegenstände habe ich noch nie geworfen ) hatte es so katastrophale Folgen, dass ich mir eine eiserne Kontrolle angewöhnte und darüber bin ich froh

Ich kann auch mal richtig ausrasten, das tut meiner Seele gut und zertrümmere dann Sachen. Aber ich würde niemals mit Gegenständen nach jemandem werfen oder handgreiflich werden. Diese Sachen stelle ich mir dann immer nur in meiner Phantasie vor und balle innerlich die Faust.

01.11.2022 11:37 • x 2 #45


C
Zitat von kritisches_Auge:
ch habe immer mehr den Eindruck, dass wir dazu erzogen werden sollen lieb und nett und gut zu sein, was früher die Kirche war, ist heute die politische Korrektheit.

Jein.
Ich habe da letztens eine interessante Sendung gehört, in der eine Philosophin über Narzissmus sprach und darüber, dass wir uns heute zum ersten Mal nicht mehr dem Über-Ich unterwerfen (das Gehorsam gegenüber Autoritäten, Vaterfiguren etc. einfordert), sondern uns dem Ich-Ideal unterwerfen (das maximale Konkurrenz verlangt) und somit das Ich gerade nicht mehr einhegt.

Die politische Korrektheit ist glaube ich tatsächlich der Versuch das Ich wieder einzuhegen, aber vielleicht sogar eher eine Reaktion auf den Verlust der Bedeutung der Über-Ich-Repräsentanten, also Institutionen und Autoritäten, die von allen anerkannt werden.
In der oft lausigen Form vielleicht nicht immer der glücklichste Versuch.

01.11.2022 11:38 • x 5 #46


Schlaflose
Zitat von Islandfan:
Geht mir ganz genauso wie dir. Ich möchte auch nicht alles oberkorrekt sagen. Am liebsten spreche ich so, wie mir die Schnauze gewachsen ist (sagt man das so?) Ich kann auch mal richtig ausrasten, das tut meiner Seele gut und zertrümmere dann Sachen. Aber ich würde niemals mit Gegenständen nach jemandem werfen ...

Nach Personen werfe ich nicht und werde auch nicht handgreiflich, aber nur weil ich mich nicht strafbar machen und wegen Körperverletzung angezeigt werden will. Und ich zerstöre auch nicht anderer Leute Eigentum aus demselben Grund. Ansonsten würde ich das auch machen, ohne mit der Wimper zu zucken

01.11.2022 12:35 • x 1 #47


kritisches_Auge
Mein Ich- Ideal ist aber ein anderes als das was die politische Korrektheit vorschreibt, für mich ist das ein Basteln an Symptomen.

Ich habe ein etwas ungutes Gefühl weil wir uns so weit von dem TE entfernen.

01.11.2022 12:39 • #48


C
Zitat von kritisches_Auge:
Mein Ich- Ideal ist aber ein anderes als das was die politische Korrektheit vorschreibt, für mich ist das ein Basteln an Symptomen.

Schrieb ich ja.

Zitat von kritisches_Auge:
Ich habe ein etwas ungutes Gefühl weil wir uns so weit von dem TE entfernen.

Okay, anderes mal, anderswo.

01.11.2022 12:41 • #49


Hotin
Zitat von Spaceman:
Aus irgendwelchen Gründen, werde ich wenn das passiert gedanklich und emotional feindselig, aggressiv, zynisch, herablassend, etc. Ich sehe die Welt dann irgendwie aus einer Aggro-Perspektive.

Bestimmt kann es Dir gelingen, herauszufinden, was Dich in solchen Momenten aggressiv und
herablassend reagieren lässt.

Es stellt sich die Frage. Was möchtest Du mit Deiner Reaktion hauptsächlich erreichen?
1. Soll der andere auf sein Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden? Dann müsstest Du anders reagieren.
2. Willst Du von Deinem Recht gebrauch machen, andere zu maßregeln, weil sie sich in Deiner Gegenwart
falsch verhalten? Wenn ja, dann sage ich Dir. Das wird Dir kaum gelingen. Diejenigen, die Du
kritisierst, werden Dir gegenüber hauptsächlich nur Aggressionen entwickeln. Das hindert sie größtenteils
daran, sachlich darüber nachzudenken, ob sie etwas falsch gemacht haben.

Zitat von Spaceman:
Es ist aber auch schon mal vorgekommen, dass ich aus heiterem Himmel einen Radfahrer wütend beschimpft habe, weil der mir auf der falschen Seite entgegen kam (ich fahre auch manchmal auf der falschen Seite! )

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, was Deine wütende Reaktion in dem Radfahrer jeweils auslöst?
ich glaube, Deine Reaktion löst das Gegenteil von dem aus, was hilfreich ist.
Vor einer Woche bin ich im dunklen hinter einem Radfahrer mit meinem Auto hergefahren. Er hatte nur ein
winziges rotes Rücklicht an, welches so angebracht war, dass es nur hin und wieder zu sehen war.
An einer geeigneten Stelle habe ihn angesprochen. In normal ruhigen Ton habe ich ihn gefragt, ob er
weiß, dass er von Autofahrern kaum mit seiner dunklen Kleidung und diesen Rücklicht gesehen wird.
Ich hatte den Eindruck, er denkt darüber nach.

01.11.2022 13:56 • #50


kritisches_Auge
Das ist richtig, Hotin, erfordert aber genau diese Disziplin die ich immer einhalten soll und was eben nicht immer geht. Manchmal kann und will ich nicht zuerst daran denken wie meine Reaktion auf den anderen wirkt, sondern brauche auch einmal ein Ventil.

Wenn ein Radfahrer mich beinahe umfährt, lasse ich einen Brüller los und ich glaube auchl, dass sich manche mehr davon beeindrucken lassen als von einer immer ruhigen Reaktion.

01.11.2022 14:28 • x 3 #51


Hotin
Hallo Auge ,
ich stimme Dir zu.

Zitat von kritisches_Auge:
Wenn ein Radfahrer mich beinahe umfährt, lasse ich einen Brüller los und ich glaube auchl, dass sich manche mehr davon beeindrucken lassen als von einer immer ruhigen Reaktion.

Kann sein.

Zitat von kritisches_Auge:
erfordert aber genau diese Disziplin die ich immer einhalten soll und was eben nicht immer geht.

Nichts geht immer.

Zitat von kritisches_Auge:
Manchmal kann und will ich nicht zuerst daran denken wie meine Reaktion auf den anderen wirkt, sondern brauche auch einmal ein Ventil.

Wenn Du von manchmal sprichst, stimme ich Dir zu.

Nicht immer und machmal bedeuten jedoch. Von 10 mal, schafft man es drei mal nicht.
Wenn wir uns sozial verhalten wollen, dann sollten wir aber fast immer zuerst daran denken.
Wie wird der andere Mensch das aufnehmen, was ich an ihn übermittele.
Ich will doch mit meiner Sprache und meiner Körpersprache etwas erreichen.
Wenn ich häufig anderen zeige, das ich bevorzugt Ventile benutze, befürchte ich manchmal weniger
erst genommen zu werden. Mein Gegenüber erkennt unterbewusst den Egoismus in meiner Reaktion
Und das möchte ich wenn möglich vermeiden.

01.11.2022 14:43 • #52


kritisches_Auge
Hier gibt es sehr viele Facetten und verschiedene Situationen.
Es ist ein großer Unterschied ob ich in einer ähnlichen Situation ausraste oder bei immer den gleichen Menschen.

Ich möchte einmal bei dem Beispiel der Radfahrer bleiben, schon eine Freundin warnte mich davor auf Radfahrer zu achten, sie würden auf dem Bürgersteig fahren wie die Wilden, sie wäre schon einige Male beinahe umgefahren worden.

Mir ist das erst ein Mal passiert, aber wenn, würde ich bestimmt nicht säuseln, sondern eher kräftig brüllen und täten das andere Fußgänger auch, würden die Radfahrer vielleicht doch mehr acht geben.

Geht es aber bei Freunden und Bekannten um ein bestimmtes oder ein ähnliches Thema würde ich mir selber blöd vorkommen wenn ich dabei immer wieder aggressiv reagierte.

Mich sozial zu verhalten ist nicht unbedingt man größtes Ziel, ich will mich so verhalten wie es mir guttut und ich möchte auch nicht immer etwas erreichen. Es ist eine Sache der Intelligenz oder der Klugheit, in eine Diskussion nicht einzusteigen wenn sie zu nichts führt.
Ich kann mich einmal mit einem Impfgegner unterhalten und wenn ich gegen die Wände rede, werde ich sicher keine Energie mehr daran verwenden.

Um noch einmal auf Punkt 1 zurückzukommen: Menschen sind sehr unterschiedlich wie Kinder auch, manche weinen schon wenn man sie schief ansieht, bei anderen geht es in ein Ohr rein und in das andere wieder raus, ein Radfahrer könnte sich schlecht fühlen wenn er jemanden einmal beinahe angefahren hätte, ein anderer würde nur lachen und denken, dann soll die Alte doch besser aufpassen, dann hilft es doch manchmal, immer wieder auf negative Reaktionen zu stoßen.

01.11.2022 16:54 • x 1 #53


I
Zitat von kritisches_Auge:
Mich sozial zu verhalten ist nicht unbedingt man größtes Ziel, ich will mich so verhalten wie es mir guttut und ich möchte auch nicht immer etwas erreichen.

Gefällt mir

01.11.2022 17:00 • #54


kritisches_Auge
Ich denke auch, wenn es mir bei etwas gutgeht, ist meine Ausstrahlung eine andere.

Ich hatte einmal eine fürchterliche Angst, meinem Kind etwas anzutun, es war nie etwas vorgefallen, aber die Schwester eines Schülers hatte ihr Kind gewürgt, weil es sie nicht arbeiten ließ. Ich musste immerzu daran denken.

Und dann hörte ich von meiner damaligen Therapeutin einen Satz der wirklich segensreich war, für mein ganzes Leben.
Sie sagte: Sie handeln nie völlig impulsiv sondern haben immer noch die Sekunde in der Sie sich entscheiden.
Das hat natürlich auch Nachteile, aber die Vorteile überwiegen für mich.

01.11.2022 17:30 • x 1 #55


Hotin
Zitat von kritisches_Auge:
Ich möchte einmal bei dem Beispiel der Radfahrer bleiben,

Dein Beispiel teile ich überwiegend. Ich weiß, wie sehr Radfahrer, vor allem die mit den E-Bikes
Fußgänger gefährden. Meistens fehlt ihnen, sich in Füßgänger hineinzuversetzen.
So schnell, wie die vorbei sind, kannst du nur laut werden.

Zitat von kritisches_Auge:
aber wenn, würde ich bestimmt nicht säuseln, sondern eher kräftig brüllen und täten das andere Fußgänger auch, würden die Radfahrer vielleicht doch mehr acht geben.

Das glaube ich weniger. An manchen Stellen ist es schon kurz vor einer Auseinandersetzung,
Radler gegen Fußgänger.

Zitat von kritisches_Auge:
Mich sozial zu verhalten ist nicht unbedingt man größtes Ziel, ich will mich so verhalten wie es mir guttut und ich möchte auch nicht immer etwas erreichen.

Hier unterscheiden sich unsere Sichtweisen komplett.
Genau deshalb versuche ich mich möglichst sozial zu verhalten. Es tut mir gut, wenn ander Menschen
sich dann ebenfalls sozial (verständnisvoll und rücksicht nehmend) verhalten. Es ist also vor
allem in meinem Interesse, wenn ich mich sozial verhalte

Wenn Du nicht daran interessiert bist, dich oft sozial zu verhalten, werden Deine Mitmenschen das schnell
Dir gegenüber auch nicht machen. Warum sollten sie das tun?

Dadurch kann es sehr gut sein, dass Du ein völlig anderes Menschenbild bekommst als ich es erhalte. Obwohl wir die gleichen Leute treffen.
Ist Dir schon mal aufgefallen, wie unterschiedlich sich eine Person verhält, in Abhängigkeit davon,
mit wem sie spricht?

Zitat von kritisches_Auge:
Menschen sind sehr unterschiedlich wie Kinder auch, manche weinen schon wenn man sie schief ansieht, bei anderen geht es in ein Ohr rein und in das andere wieder raus, ein Radfahrer könnte sich schlecht fühlen wenn er jemanden einmal beinahe angefahren hätte, ein anderer würde nur lachen und denken, dann soll die Alte doch besser aufpassen, dann hilft es doch manchmal, immer wieder auf negative Reaktionen zu stoßen.

Da gebe ich Dir recht. Und gerade, weil Mensche so sehr unterschiedlich sind, sollten wir uns ihnen
gegenüber möglichst sozial verhalten. So erhält jeder Mensch eine ähnliche Chance mit mir ein vernünftiges Verhältnis zu beginnen.


Meistens hat man nähmlich nur eine Chance beim Kennenlernen. Nach wenigen Worten und wenigen Sekunden oder Minuten steht das Urteil über mich fest. Manchmal kann man das dann nicht mehr korrigieren.

01.11.2022 17:50 • x 1 #56


kritisches_Auge
Ich würde das viel einfacher, viel pragmatischer ausdrücken: tue nichts von dem du nicht möchtest, dass es dir angetan wird.

01.11.2022 19:01 • x 3 #57

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Hotin
Zitat von kritisches_Auge:
Ich würde das viel einfacher, viel pragmatischer ausdrücken: tue nichts von dem du nicht möchtest, dass es dir angetan wird.

Hier bin ich mit Dir wieder einer Meinung.

Zitat von kritisches_Auge:
Mich sozial zu verhalten ist nicht unbedingt man größtes Ziel, ich will mich so verhalten wie es mir guttut und ich möchte auch nicht immer etwas erreichen.

Diese beiden Aussagen widersprechen sich leider.
Es müsste dann wohl besser heißen.
Ich möchte mich so verhalten, wie es mir und meinem Gegenüber guttut.
Und falls Du doch auch auf das Wohl Deines Gegenüber mitachtest, dann willst Du schon auch etwas erreichen.

01.11.2022 19:13 • #58


C
Zitat von Hotin:
Diese beiden Aussagen widersprechen sich leider.

Nein, man kann sich durchaus schlecht fühlen, wenn man unter der Latte der eigenen ethischen Prinzipien hergehüpft ist.

01.11.2022 19:16 • #59


Hotin
Zitat von Cbrastreifen:
Nein, man kann sich durchaus schlecht fühlen, wenn man unter der Latte der eigenen ethischen Prinzipien hergehüpft ist.

Leider weiß ich nicht, was Du hier meinst.

01.11.2022 19:18 • #60


A


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