Pfeil rechts
232

C
Zitat von Hotin:
Leider weiß ich nicht, was Du hier meinst.

Das erste gefettete Zitat klingt kurz, knackig und Kantig, nach dem kategorischen Imperarativ.
Wenn man den als Richtschnur hat und verfehlt, kann man sich durchaus mies fühlen, was dem zweiten gefetteten Zitat entspräche. Klarer?

01.11.2022 19:21 • x 2 #61


Hotin
Zitat von Cbrastreifen:
Wenn man den als Richtschnur hat und verfehlt, kann man sich durchaus mies fühlen, was dem zweiten gefetteten Zitat entspräche. Klarer?


Ich verstehe nicht, was Du sagen möchtest? Was hat unser Gespräch mit sich mies fühlenzu tun?

01.11.2022 19:32 • #62


A


Der schlechte, böse Teil in mir - wie soll ich damit umgehen

x 3


C
Zitat von Hotin:

Ich verstehe nicht, was Du sagen möchtest? Was hat unser Gespräch mit sich mies fühlenzu tun?

Im zweiten Zitat steht ... ich will mich so verhalten wie es mir guttut ..., verhält man sich anders, geht es einem mies = nicht gut.
Wir müssen es aber auch nicht zerfleddern.

01.11.2022 19:36 • #63


Hoffnungsblick
Aus Mangel an Empathie haben nicht alle Menschen auch das Wohl der anderen im Auge, sondern primär oder nur ihr eignes. Aber sie achten darauf, dass sie selbst keine Schwierigkeiten bekommen und verhalten sich daher angepasst.

Zitat von kritisches_Auge:
Von Natur aus bin ich eher Cholerikerin, aber als ich dem einmal nachgab ( Gegenstände habe ich noch nie geworfen ) hatte es so katastrophale Folgen, dass ich mir eine eiserne Kontrolle angewöhnte und darüber bin ich froh.

Das ist vernünftig.

Als idealtypischer Choleriker wird man der Theorie nach vom Element Feuer dominiert. Da ist es doch klug, wenn man das Feuer beherrschen kann. Es ist auch notwendig, denn sonst wird man vom Feuer beherrscht und das ist nicht empfehlenswert...

Wenn wir aus Zorn ausrasten, dann räumen wir dem Gegenüber zu viel Macht über uns ein. Er schafft es, uns auf 180 zu bringen und das ist dann ein Punkt für ihn. Das spürt der Zornige und er wird nur noch wütender.
Man sollte dem Gegenüber nicht so viel Macht über die eigenen Gefühle geben.

Ärger aufzustauen bringt aber auch nichts. Wenn man aus Nettigkeit Ärger zu oft hinunterschluckt, was eigentlich nicht wahrhaftig ist, dann explodiert dieser Ärger irgendwann. Er verwandelt sich in Zündstoff. Besser ist es, rechtzeitig mitzuteilen, wie man sich fühlt. Kommunikationstechniken zu erlernen kann hilfreich sein.

Es gibt auch Menschen, die fühlen sich dann pudelwohl, wenn sie andere nach Strich und Faden anschreien und beleidigen können. Das ist für sie eine Dominanzgeste, mit der sie versuchen, ihre Hilflosikeit zu kompensieren.

01.11.2022 20:57 • x 1 #64


kritisches_Auge
@Hotin wenn ich nicht möchte, dass weitererzählt wird was ich jemand anvertraue und tue es dann selber, fühle ich mich nicht gut.

Allerdings wird es in der Realität wohl ab und zu geschehen ohne dass es überhaupt bemerkt wird.

01.11.2022 21:06 • #65


Hotin
Zitat von Cbrastreifen:
Im zweiten Zitat steht ... ich will mich so verhalten wie es mir guttut ..., verhält man sich anders, geht es einem mies = nicht gut.
Wir müssen es aber auch nicht zerfleddern.

Ich finde es durchaus gut und wichtig, an dieser Stelle einmal genauer hinzuschauen.
In beiden Fällen ist das angestrebte Ziel von Menschen das, dass es einem letztlich gut geht.
Allerdings ist es einmal ein Verhalten, bei dem man sich nur hauptsächlich selbstbezogen, also egoistisch
verhält.
Im anderen Fall geht es einem Menschen gut, weil er andere Menschen in sein soziales Verhalten einbezieht.

In beiden Fällen geht es dem Menschen letztlich gut.

01.11.2022 21:22 • x 1 #66


Hotin
Zitat von kritisches_Auge:
wenn ich nicht möchte, dass weitererzählt wird was ich jemand anvertraue und tue es dann selber, fühle ich mich nicht gut.

Allerdings wird es in der Realität wohl ab und zu geschehen ohne dass es überhaupt bemerkt wird.

Das sehe ich wie Du.
Ich verstehe jedoch nicht, in welcher Verbindung dies zu unserem Gespräch steht.

01.11.2022 21:26 • #67


Hotin
Zitat von Hoffnungsblick:
Aus Mangel an Empathie haben nicht alle Menschen auch das Wohl der anderen im Auge, sondern primär oder nur ihr eignes.

Das sehe ich wie Du. Und welche Folgen kann das haben?
Kann es z.B. sein, dass gerade Menschen, die immer wenig Empathie hatten irgendwann dann beklagen,
dass sie immer allein sind?

01.11.2022 21:31 • x 1 #68


Gaulin
Zitat von Hotin:
Kann es z.B. sein, dass gerade Menschen, die immer wenig Empathie hatten irgendwann dann beklagen,
dass sie immer allein sind?

Das sehe ich nicht so. Gerade Empathen fühlen sich oft allein oder sind allein. Zumindest die, die es schaffen sich abzugrenzen.

01.11.2022 22:02 • x 3 #69


S
@Moelli80 ich würde schon eine Therapie in Erwägung ziehen. Denn du hast bestimmt auch Kinder oder möchtest welche haben.und wenn die so aufwachsen müssen stelle ich mir nicht lustig vor.

01.11.2022 22:17 • #70


kritisches_Auge
Ich würde das differenzierter betrachten.
Es kommt darauf an ob die Empathen auch handlungsfähig sind, unterstützen können oder ob es bei dem reinen Mitgefühl bleibt.

Menschen ohne viel Mitgefühl müssen nicht automatisch egoistisch sein, sie denken und fühlen nicht intensiv mit dem anderen mit, aber können ihm ein Brötchen in die Hand drücken wenn er Hunger hat.

Schizoide Menschen wollen für sich bleiben, eine Beziehung wird oft nicht gewünscht und diese Menschen werden sich auch nicht allein fühlen.

Allein fühlen sich Menschen die sich nach einer Beziehung sehnen, aber sozial ungeschickt sind.

01.11.2022 23:22 • x 3 #71


Moelli80
Zitat von Steffi55j:
@Moelli80 ich würde schon eine Therapie in Erwägung ziehen. Denn du hast bestimmt auch Kinder oder möchtest welche haben.und wenn die so ...

Hallo,
Ich habe 4 Kinder und Sie werden ganz anders erzogen wie ich es wurde.
Bei Kindern und Frauen, werde ich auch selten laut.
Da muss schon was extremes vorgefallen sein.
Anders ist es, wenn man was gegen Sie sagt.

Eine Therapie mache ich schon.
Bin auch um einiges ruhiger geworden als früher.

Meine Frau bringt mich auch immer runter, Sie ist echt ein Engel für mich.
Vor Kindern Zeige ich sowas nicht.
Ich bin selbst mit viel Gewalt, Stress und Demütigung aufgewachsen.
Da möchte ich sicherlich nicht das eins meiner Kinder selbst sowas erlebt.
Ich musste z.b. früher alles essen und auch aufessen, auch wenn ich es nicht mag. Hab ich es nicht getan, war da immer der Kochlöffel oder hab komplett das essen ins Gesicht bekommen und manchmal sogar den Teller auf den Kopf. Mit viel angeschrien werden ect.
Meine Kinder müssen nichts aufessen oder was sie nicht mögen. Z.b.
Wäre schön wenn sie mal was probieren, aber wenn nicht ist es halt so.
Mir kommen halt nur manchmal den Bilder in Kopf von früher, aber ich seh die momentan eher postiv, weil das möchte ich so nicht weiter geben.

Meine Kinder sind auch nun fast alle Erwachsen, ausser der kleinste er ist 11.
Und glaub mir, die haben alle ein gutes Leben.
So eins wie ich es mir gewünscht hätte.

02.11.2022 07:00 • x 3 #72


C
Zitat von Hotin:
In beiden Fällen ist das angestrebte Ziel von Menschen das, dass es einem letztlich gut geht.
Allerdings ist es einmal ein Verhalten, bei dem man sich nur hauptsächlich selbstbezogen, also egoistisch
verhält.
Im anderen Fall geht es einem Menschen gut, weil er andere Menschen in sein soziales Verhalten einbezieht.

In beiden Fällen geht es dem Menschen letztlich gut.

Ja.
Man landet bei dem gleichen Punkt, es geht einem gut.
Das Motiv ist jedoch in beiden Fällen nicht unbedingt egoistisch, da das eine Beispiel explizit andere in den Blick nimmt, damit relativiert es auch den scheinbaren Egoismus des anderen.
Was Dir als Widerspruch erscheint, ist keiner, bzw. muss nicht zwingend einer sein.

02.11.2022 07:15 • x 3 #73


C
Zitat von kritisches_Auge:

Menschen ohne viel Mitgefühl müssen nicht automatisch egoistisch sein, sie denken und fühlen nicht intensiv mit dem anderen mit, aber können ihm ein Brötchen in die Hand drücken wenn er Hunger hat.

Ja.

Und wenn man sich selbst am Ende gut fühlt, muss das ursprüngliche Motiv nicht unbedingt egoistisch gewesen sein. Es gibt echten Altruismus, der dadurch gekennzeichnet ist, dass man das Ziel hat, das Wohlergehen des anderen zu vergrößern.
Fühlt man sich am Ende auch selbst besser, so ist dies ein Kollateraleffekt, aber eben nicht die ursprüngliche Intention. Das wird oft verwechselt.

Ein facettenreicheres Thema, als man anfangs glaubt.

02.11.2022 07:26 • x 1 #74


marialola
Ich möchte nicht allzu altruistisch sein, ich war es von Natur aus und es wurde mir oft schlecht gedankt. Es genügt mir, wenn ich anderen keinen Schaden zufüge.
Ich nehme für mich in Anspruch, klar Contra zu geben, wenn man meine Grenzen überschreitet.
Nur ist mein großer Wunsch dabei, es sehr deutlich und klar, aber in einer ruhigen und überlegenen Art zu tun. Und das gelingt mir leider nicht immer. Daran möchte ich arbeiten.
Wenn ich nämlich wütend werde wird es unschön. Früher noch unschöner als jetzt.
Ich denke aber, es macht mich zum Unterlegenen, wenn ich die Beherrschung verliere.
Es ist kein schönes Bild und macht aus Recht Unrecht.
Natürlich gibt es Situationen, wo eine gewisse Aggression hilft, etwa wenn man ein Gegenüber grenzwertiger Art vor sich hat. Da hat mir mein entschlossenes Auftreten sehr oft geholfen, dann habe ich das aber sehr bewusst und kontrolliert eingesetzt.
Danach muss ich immer grinsen, wenn ich einem deutlich größeren Mann eine Tracht Prügel androhe, wenn er nicht gleich verschwindet. Das wirkt immer, weil ich das so überzeugend bringe. Das sind aber jetzt nicht die Situationen, um die es mir geht.
Es geht um Konflikte, wo ich emotional berührt bin und dann die Fassung verliere, sehr krass und verletzend argumentiere und später, wenn ich dann wieder alleine zur Ruhe komme sehr traurig bin und oft weinen muss.
Dieses Verhalten möchte ich überwinden, unbedingt.
Sorry wenn das etwas wirr war, mich berührt das gerade sehr.

02.11.2022 13:39 • x 4 #75


Hoffnungsblick
Zitat von Hotin:
Und welche Folgen kann das haben?
Kann es z.B. sein, dass gerade Menschen, die immer wenig Empathie hatten irgendwann dann beklagen,
dass sie immer allein sind?

Diese Folgen halte ich für möglich, aber nicht zwingend. Irgendwelche Folgen hat das eigene Verhalten immer. Wahrscheinlich kommt es immer auf die Balance an zwischen dem einem selbst und den anderen. Es entsteht dann ein Flow und man denkt nicht darüber nach, ob etwas richtig für einen selbst oder/und den anderen oder falsch war.

Zitat von Cbrastreifen:
Was Dir als Widerspruch erscheint, ist keiner, bzw. muss nicht zwingend einer sein.

Stimmt. Wenn mein Verhalten ausgeglichen ist, tut es sowohl mir als auch den anderen gut.

Zitat von marialola:
Ich denke aber, es macht mich zum Unterlegenen, wenn ich die Beherrschung verliere.

Das empfinde ich auch so.

Zitat von marialola:
Da hat mir mein entschlossenes Auftreten sehr oft geholfen, dann habe ich das aber sehr bewusst und kontrolliert eingesetzt

Klar und entschlossen auftreten, bewusst und kontrolliert, das finde ich gut.

Es gibt auch so etwas wie den heiligen Zorn, einen bewusst eingesetzten, eindeutig scharfen Ton um berechtigte Bedürfnisse zu verteidigen oder zu artikulieren. Hier denke ich ist auch entscheidend, dass man bewusst handelt.

02.11.2022 14:31 • x 3 #76


Hotin
Zitat von marialola:
Ich möchte nicht allzu altruistisch sein, ich war es von Natur aus und es wurde mir oft schlecht gedankt. Es genügt mir, wenn ich anderen keinen Schaden zufüge.

Deine Meinung teile ich. Wir sollten das von Fall zu Fall steuern.

Zitat von marialola:
Nur ist mein großer Wunsch dabei, es sehr deutlich und klar, aber in einer ruhigen und überlegenen Art zu tun. Und das gelingt mir leider nicht immer.

Auch wenn Dir das nicht immer gelingt, es hilft schon viel, wenn Du erkannt hast, wie das funktioniert.

Zitat von marialola:
Natürlich gibt es Situationen, wo eine gewisse Aggression hilft, etwa wenn man ein Gegenüber grenzwertiger Art vor sich hat. Da hat mir mein entschlossenes Auftreten sehr oft geholfen, dann habe ich das aber sehr bewusst und kontrolliert eingesetzt.

Es ist besonders Hilfreich, wenn Du hin und wieder Aggressionen bewusst und vor allem Kontroliert einsetzen kannst.
Wenn ich das will, kann ich mich bewusst künstlich aufregen. Ob mein Gegenüber das dann erkennt,
dass ich es absichtlich mache weiß ich nicht genau.

Zitat von marialola:
Es geht um Konflikte, wo ich emotional berührt bin und dann die Fassung verliere, sehr krass und verletzend argumentiere und später, wenn ich dann wieder alleine zur Ruhe komme sehr traurig bin

Kannst Du dafür mal Beispiele nennen, welche Situationen Du meinst?

Zitat von marialola:
Dieses Verhalten möchte ich überwinden, unbedingt.
Sorry wenn das etwas wirr war, mich berührt das gerade sehr.

Ich denke, das kann Dir bald gelingen. Für mich ist das nicht unklar. Ich denke ich verstehe Dich gut.

02.11.2022 16:18 • x 1 #77

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kritisches_Auge
Ich verstehe auch sehr gut was du meinst.
Früher mussten meine Kinder nur einen bestimmten Satz sagen, ich weiß noch nicht einmal genau welcher es war, und ich ging wie das HB- Männchen an die Decke,
Ich fühlte mich nicht ernstgenommen, ausgelacht.

Und dann sagte ich mir, ich bin doch keine Katze die immer genau die gleichen Bewegungen in bestimmten Situationen ausführt, ich will das nicht mehr, ich rege mich nicht mehr auf.

Und als die Kinder dann einmal wieder diesen Satz sagen, es waren schon große Kinder, blieb ich vollkommen cool. Die beiden sahen sich erstaunt an.

Ich reagiere nicht mehr auf bestimmte Sätze.

02.11.2022 16:43 • x 3 #78


Islandfan
Zitat von Cbrastreifen:
Es gibt echten Altruismus, der dadurch gekennzeichnet ist, dass man das Ziel hat, das Wohlergehen des anderen zu vergrößern.

Gibt es den tatsächlich? Habe oft schon darüber nachgedacht und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es keinen 100prozentigen Altruismus gibt, denn irgendwie ist immer ein kleinerer oder größerer Eigennutz dahinter. Was ich nicht als schlimm werte, sondern eher menschlich.

02.11.2022 16:56 • x 1 #79


kritisches_Auge
Es ist eine Kernaussage der Psychologie, dass ich alles was ich tue letztendlich für mich mache.

02.11.2022 17:00 • x 4 #80


A


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