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47

T
Hi. ich habe ein blödes Problem.
Ich bin gerade emotional einfach total in einem Loch und immer wenn ich denke, ich halte es nicht aus, trinke ich Alk.. Ich trinke zwar nicht viel, was schonmal gut ist, aber halt aus fragwürdigen Gründen. Und bisher habe ich halt immer gesagt, dass es ok ist, weil ich nur einmal betrunken war (sonst trinke ich nur so viel dass ich es halt merke und mich ruhiger fühle, aber nicht betrunken). Dann wurde daraus aber zweimal und dann dreimal. Spätestens wenn ich mich übergeben muss merke ich, dass es zu viel war. Diese Grenze ist bei mir wohl ziemlich schnell erreicht, ich vertrage einfach nicht viel.
Ich denke zwar einerseits, dass es ok ist weil ich eigentlich nie objektiv gesehen viel trinke, aber es ist halt schon mehr als vor drei Monaten. Und ein gesunder Umgang mit negativen Emotionen sieht anders aus.
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, weil ich nicht irgendwann in ein paar Jahren abhängig sein will und zurückschaue und denke hättest du damals nur was gemacht.
Was ich einfach brauche ist etwas anderes das hilft und nicht ungesund oder sonst wie fragwürdig ist.

29.09.2020 17:51 • 18.10.2020 #1


57 Antworten ↓


AntiAD
Alk. beruhigt, genau wie Medikamente. Aber beides löst nicht die Probleme, sondern schafft neue und verschleppt die bestehenden.

Da ich aber selber mit einem Medikamentenentzug kämpfe und selbst unter unheimlicher Unruhe leide bin ich wohl nicht prädestiniert als Ratgeber.

Ich möchte dennoch zur Therapie und zu viel Bewegung und Meditation raten. Es verschafft mir, jedenfalls zumeist, Linderung. Auch wenn der neuralgische Knoten noch nicht geplatzt ist.

29.09.2020 17:58 • x 3 #2


A


Aus fragwürdigen Gründen Alk. trinken

x 3


Wofo
Lass das trinken sein macht dich
Kaputt und das leben und wenn erst
Mal da drin bist ist es schwer davon
Zukommen


LG

29.09.2020 18:01 • x 3 #3


4_0_4
Zitat von Taavi:
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, weil ich nicht irgendwann in ein paar Jahren abhängig sein will

Wenn Du so einen Leidensdruck hast und selbst keine Werkzeuge hast um das emotional zu verarbeiten oder Freunde die dir dabei helfen, solltest Du vielleicht mal darüber nachdenken eine Therapie zu machen.

Emotionales Leid mit gegährtem Zucker wegzudrücken halte ich absolut für unzuträglich wenn das immer wieder vorkommt.
Ich habe was das angeht für meinen Geschmack schon zu oft gesehen und auch life bei anderen mitbekommen.

Trigger

In dem Krankenhaus wo ich gearbeitet habe, ist die Freundin der Tochter, meiner Lebenspartnerin wegen Al-Vergiftung eingeliefert worden. Nach dem dritten Anlauf mit dem Defi war der Kreislauf wieder da. gute 2 Wochen später war sie wieder am trinken.

29.09.2020 18:53 • x 4 #4


T
Danke. Ja an sich weiß ich ja, dass ich das nicht machen sollte. Ich arbeite auch daran an der Situation rauszukommen und hoffe dass es von alleine besser wird wenn die Umstände weniger belastend sind. Ich ziehe dann auch bald um und werde dann mal wegen Therapie gucken.

Ist es eigentlich theoretisch möglich, da was mit Medikamenten zu machen? Können Antidepressiva so wirken dass es einem entweder gut genug geht dass man sowas dann nicht mehr braucht oder dass man keine Lust mehr hat zu trinken? Mein Arzt hatte angedeutet dass er mir was verschreiben kann aber ich hab erst nein gesagt und weiß jetzt nicht was sein Vorschlag gewesen wäre.

29.09.2020 18:59 • x 2 #5


AntiAD
Du hast das Problem früh genug erkannt, bevor es dich vereinnahmen konnte. Trinke nicht mehr zur Entspannung, sondern ausschließlich in Ruhe und auch dann mit bedacht. Bitte. Viele Geschichten fangen so an wie deine. Und deine hat noch nicht richtig gestartet und ist somit abwendbar.

Höre bitte auf einen betroffenen und nehme Medikamente erst wenn nichts mehr hilft.

29.09.2020 19:03 • x 1 #6


4_0_4
Die meisten Antidepressiva sollte man wirklich nicht mit Al mischen. Das sollte dir bewusst sein.

Es gibt auch rezeptfreie Arzneimittel die unterstützen können. Geh doch mal bei deinem Hausarzt vorbei und frage ihn einfach.
Richtige AD können helfen, es ist und bleibt aber ein Medikament. So was nimmt man eher wenn man in die Richtung Handlungsunfähigkeit geht.

Bewegung an der frischen Luft, Soziale Kontakte pflegen. Eine Ressource für den Winter suchen. eine Ressource kann beispielsweise ein Hobby sein.

In einer Therapie kann man so etwas lernen. Zudem kann man seinen Sorgen dort offen einer neutralen und erfahrenen Person erzählen.

29.09.2020 19:08 • x 1 #7


Icefalki
Es gibt so eine Erfahrung: Alk. und Medikamente ändern am Grundproblem rein gar nichts. Allerdings kann ein Antidepressiva sehr gut wirken und macht nicht abhängig. Manchmal ist man so durch den Wind, dass man keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, deshalb stellt man mit Medikamenten die Therapiefähigkeit erstmals her.

Und kein Therapeut wird Alk. verordnen. Insofern definitiv Finger weg vom Alk. als Tröster.

Wenn es dir mies geht, gibt es Wege, die einen heraushelfen können, aber dazu braucht es Fachleute.
Dieser Weg ist dann definitiv erfolgversprechender als Freund Alk..

29.09.2020 19:25 • x 1 #8


AntiAD
Zitat von Icefalki:
Es gibt so eine Erfahrung: Alk. und Medikamente ändern am Grundproblem rein gar nichts. Allerdings kann ein Antidepressiva sehr gut wirken und macht nicht abhängig.


Das ist leider falsch. Sie machen nicht süchtig, aber abhängig. Das kann ich dir, aus eigener Erfahrung, versichern.

29.09.2020 19:47 • #9


Schlaflose
Zitat von AntiAD:
Das ist leider falsch. Sie machen nicht süchtig, aber abhängig. Das kann ich dir, aus eigener Erfahrung, versichern.

Und ich kann dir aus eigener Erfahrung versichern, dass sie nicht abhängig machen.

29.09.2020 19:53 • #10


Wofo
Es ist gut das du es erkannt hast
Hole dir hilfe werf dein leben nicht
So weg ich spreche aus Erfahrung
Es geht dadurch soviel kaputt lass
Dich behandeln und wenn es garnicht
Geht versuchst du es Medika es muss
Ja nicht auf dauer sein erstmal
Stabil werden ich kann nur sagen Alk
Ist der teufel das ist meine persönliche
Meinung dazu

LG

29.09.2020 19:58 • #11


AntiAD
Zitat von Schlaflose:
Und ich kann dir aus eigener Erfahrung versichern, dass sie nicht abhängig machen.


Sie machen ebenso abhängig wie jeder anderer Deckel des Problems. Das Problem selbst lösen ist die Devise und nicht seine Symptome bekämpfen

29.09.2020 20:15 • x 1 #12


4_0_4
Ganz so pauschal sehe ich das nicht. Sonst würde ich auch welche nehmen müssen.

Sicher gibt es welche mit wo eine Sucht oder Abhängigkeit ausgelöst werden kann.

29.09.2020 20:32 • x 1 #13


Icefalki
Zitat von AntiAD:
Das kann ich dir, aus eigener Erfahrung, versichern.


Nein, sie machen nicht abhängig, kann ich auch aus eigener Erfahrung versichern.

29.09.2020 23:13 • #14


Calima
Zitat von Icefalki:
Nein, sie machen nicht abhängig, kann ich auch aus eigener Erfahrung versichern.


Das stimmt zumindest, was das eine Charakteristikum von Abhängigkeit - die Toleranzbildung - betrifft. Und allein deswegen ist dieser Weg besser, als zu saufen.

30.09.2020 07:41 • x 1 #15


AntiAD
Zitat von Calima:
Das stimmt zumindest, was das eine Charakteristikum von Abhängigkeit - die Toleranzbildung - betrifft. Und allein deswegen ist dieser Weg besser, als zu saufen.


Deswegen schrieb ich nicht von Sucht, sondern von Abhängigkeit. Ich habe heute Nacht ab 2 Uhr wach gelegen. Mit 7,5 mg mirtazapin hätte ich geschlafen.

Aber egal, ich kann vor beidem nur warnen. Alk oder Medikamente lösen die Probleme nicht.

30.09.2020 07:46 • x 2 #16


E
Zitat von AntiAD:
Deswegen schrieb ich nicht von Sucht, sondern von Abhängigkeit. Ich habe heute Nacht ab 2 Uhr wach gelegen. Mit 7,5 mg mirtazapin hätte ich geschlafen. Aber egal, ich kann vor beidem nur warnen. Alk oder Medikamente lösen die Probleme nicht.


Sorry aber das ist das Selbe als wenn du die These aufstellen würdest Insulin macht nicht süchtig aber abhängig.
Depression hat häufig mit Fehlern im Hirnstoffwechsel zu tun und ja dann helfen Medikamente diesen Fehler auszugleichen und wenn du sie nicht nimmst geht es dir schlechter einfach weil dein Stoffwechsel dann wieder im Ungleichgewicht ist hat aber weder etwas mit sucht noch mit Abhängigkeit zu tun sondern nur damit dass die Hirn mit Medikament normaler verstoffwechselt als ohne.

30.09.2020 09:02 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

T
Danke für eure Antworten.
Ich bin auch irgendwie skeptisch weil die Meinungen bei Psychopharmaka sehr auseinander gehen und weil ich eigentlich noch nie wirklich Medikamente genommen habe. Aber schlechter als Alk. kann es ja eigentlich nicht sein.
Wenn man mir vor einem halben Jahr gesagt hätte, dass ich mal darüber nachdenken würde, Psychopharmaka zu nehmen, wäre ich extremst irritiert gewesen. Vor einem halben Jahr hätte ich aber auch nicht gedacht, dass ich ständig das Bedürfnis haben würde, Vodka in mich reinzukippen.
Im Moment sieht es so aus, als würden sich zumindest alle äußeren Probleme in den nächsten Wochen lösen. Trotzdem kann ich mich nicht freuen. Ist mir einfach irgendwie alles egal.

30.09.2020 11:34 • #18


Icefalki
Es geht immer auch um Aufarbeitungen der Problematik. Je früher man mit professioneller Hilfe da rangeht, desto besser.

Und es gibt auch durchaus Unterschiede in der Schwere der Problematik, deshalb kann man nie verallgemeinern, ob nun Medis angebracht sind, oder nicht.

Ich musste damals, nach 17 Jahren unbehandelt, viele Fragebögen ausfüllen, einige Tests durchführen, und erst nach Auswertung bekam ich ein AD und natürlich begann dann die Therapie. Ich kenne durchaus alle Seiten der Medaille.

Sich auf der positiven Wirkung eines Antidepressivums auszuruhen, meinen, jetzt wäre alles paletti , ist ein Trugschluss. Spätestens nach Absetzen beginnen die Problematiken erneut. Gilt für Benzos, Alk., Dro. und AD's .

Therapie bedeutet, dass man seine Sichtweisen verändern lernt. Und dafür muss man die erstmals kennen. Gleichzeitig auch eine gewisse Akzeptanz entwickeln, dass man durch Prägung des bisherigen Lebens nunmal gewisse Einschränkungen hat, und sie akzeptieren lernen darf. Von nix kommt nämlich nix. Allerdings, solange man sich im Ausnahmezustand befindet, kann man nicht an sich arbeiten, da die Symtome viel zu heftig sind.

Wer dann noch einen Therapeuten findet, der richtig gut ist, kann sich glücklich schätzen. Viele Faktoren sind entscheidend, damit man das Leben wieder geniessen kann, bzw. erkennen lernt, dass manche Prüfungen im Leben auch ihre positiven Seiten haben, so unfassbar das für viele auch klingen mag.

30.09.2020 12:01 • x 2 #19


Schlaflose
Zitat von AntiAD:
Deswegen schrieb ich nicht von Sucht, sondern von Abhängigkeit. Ich habe heute Nacht ab 2 Uhr wach gelegen. Mit 7,5 mg mirtazapin hätte ich geschlafen.


Bevor du mit dem Mirtazapin angefangen hast, konntest du aber auch nicht schlafen, oder?

Ich hatte schon 10 Jahre lang massivste Schlafstörungen, bevor ich mit den ADs anfing. Klar, wenn ich sie komplett absetzen würde, könnte ich wahrscheinlich auch wieder nicht mehr schlafen, genauso wie in der Zeit vor den ADs. Ich sehe da keinen Unterschied. Unter Abhängigkeit verstehe ich, dass man Entzugserscheinungen körperlicher hat, wenn man das Medikament nicht mehr nimmt. Und bei Sucht hat man noch zusätzliche Entzugserscheinungen psychischer Art, die sich im starken Verlangen, das Medikament zu nehmen, äußern, wie halt bei Rauchern die Zig., bei Trinkern, der Alk. und Dro. der Stoff.

30.09.2020 12:58 • x 1 #20


A


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