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L
Hallo ihr.
An mich wird sich kaum jemand von euch erinnern... ich werde mal den einen älteren Thread, den ich hier gestartet habe, hervor kramen.

Ich wollte nur kurz umreißen, was mir alles so passiert ist und wie ich es schließlich geschafft habe, jetzt ohne Ängste und bisher auch ohne irgendwelche Zweifel oder pessimistischen Gedanken zu leben.

Ich bin jetzt 20 Jahre alt und habe gerade angefangen zu studieren.
Mit 12 und der Pubertät ging es bei mir damit los, dass ich Angst hatte vor der Schule. Ich dachte, ich sitze dort fest und wenn mir schlecht wird oder ich eine Panikattacke bekomme, kann ich nicht einfach gehen. (die anderen würden sich ja wundern und was würden erst die Lehrer sagen?!)

Das wurde immer schlimmer, schließlich auch so, dass ich mich nicht getraut habe, bei Freunden (und später meinem 1. festen Freund) zu übernachten. Klassenfahrten waren der absolute Horror, weil Pflicht bestand... und ich jedes Mal ein Drama gemacht habe bzw. dachte, ich halte es nicht mehr aus.

Mit 12 war ich zum ersten Mal beim Psychologen, ein Schuss in den Ofen.
Die Dame sprach 2 Stunden mit meiner Mutter, ohne mich auch nur gesehen zu haben, und wollte mich dann in eine psychiatrische Klinik einweisen mit den Worten Dort lernst du mit anderen zusammen kochen und putzen, dann wirst du selbstständig!
Meine Eltern waren zum Glück so weise, und haben mich nicht dort hin geschickt.

Ich habe die Psychologin gewechselt und parallel die Unterstützung einer Heilpraktikerin für Homöopathie gesucht.
1 Jahr Verhaltenstherapie + Globuli zeigten ihre Wirkung und ich ging mit 15 doch recht gestärkt aus dieser Sache heraus.

Leider nicht lange. Die dauerhaften Ängste gingen zwar zurück, aber es war immer noch fast ein Unding, woanders zu übernachten.
Die Angst vor Referaten war mit zunehmendem Leistungsdruck in der Schule natürlich auch vorhanden.

Aber schließlich habe ich auch das Abi geschafft, mich ab und zu überwunden mal irgendwo zu übernachten und diese Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten und auch die Sache mit den Referaten klappte, bzw. mein Lehrer stellte mir sogar großes Talent aus .

Letztes Jahr hat sich dann mein 1. Freund plötzlich und unerwartet von mir getrennt.
Hätte mir vorher jemand gesagt, dass es so kommt, hätte ich wahrscheinlich große Angst gehabt, sofort in tiefe Depressionen zu verfallen und die Sache überhaupt nicht zu meistern.
Im Endeffekt ging es mir nach 3 Monaten so gut wie lange nicht mehr.
Zwischendrin immer wieder kleine Durchdreher...

Und nun das Eigentliche: Eine gute Bekannte hat eine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Homöopathie abgeschlossen und mich in Behandlung aufgenommen, um meine Ängste so weit es geht zu beseitigen.

Was soll ich sagen? Nach ein paar Monaten hatte ich eine heftige Entzüngunh am Steißbein... mir nichts dabei gedacht.
Die Heilpraktikerin war restlos begeistert und erklärte mir, dass wohl meine psychischen Probleme sich jetzt an dieser Entzündung entladen und damit komplett verschwunden sein werden, wenn die Entzündung abgeklungen ist.

Mir ging es davor auch schon gut, aber mittlerweile habe ich einen neuen Freund, bin 4 Tage die Woche Tag und Nacht bei ihm und wir haben gerade unseren ersten gemeinsamen Urlaub gebucht.
Und das, wo ich sonst nie außer Haus schlafen wollte!

Ich bin einfach nur überglücklich, weil ich nicht die leisesten Angstgedanken verspüre, nicht mal im Bezug auf den Urlaub und wollte euch das gerne mitteilen, vielleicht ermutigt es den ein oder anderen, dass man auch nach 8 heftigen Jahren trotzdem irgendwann heil raus kommt.

Ausführlicheres kann ich gerne berichten, wenn ich übermorgen mehr Zeit habe.

Liebe Grüße!

08.11.2009 23:22 • 16.01.2010 #1


27 Antworten ↓


S
Ach das freut mich riesig für dich hast deine Gedanken positiv umstruckturiert und hast dadurch wieder Lebensqualität erlangt.. Klasse super..

Weiter so und alles Gute

LG Suma

09.11.2009 09:05 • #2


A


Ich habs geschafft (und kann es immer noch nicht glauben)

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G
Huhu,

das freut mich für Dich - bleib so optimistisch !

LG
Gabi

10.11.2009 17:04 • #3


A
toll sowas zu lesen..freu mich für dich...
gruss mausi

10.11.2009 18:24 • #4


P
Das freut mich riesig für dich, das tut gut zu lesen wie es andere es schaffen.
Das macht auch mir Mut.
Danke für deinen Bericht.

Glückauf

Thomas

P.S.
Habe nach langer Suche endlich einen Therapeuten gefunden. Ich hoffe das es was wird.

11.11.2009 18:57 • #5


L
Hallo.
Es freut mich sehr, dass ihr euch mit mir freut.

Ich gehe zwar nicht davon aus, dass ich nie wieder irgendwelche Panikattacken oder Angstzustände bekomme, aber hoffentlich nur noch sehr selten und mittlerweile hab ich ja alles recht gut unter Kontrolle.

Es ist nur einfach so unfassbar, weil ich so oft hier die Erfolgserlebnisse gelesen und auch in anderen Büchern davon erfahren hab und mir dachte Wie soll das denn gehen?...
Und jetzt ist es bei mir auch so.

Meine Heilpraktikerin ist völlig begeistert und total glücklich mit mir und der ganzen Sache.
Ich bin zwar auch nicht 100%ig überzeugt von Zuckerkügelchen, aber wenn sie helfen, ist mir egal, wie das funktioniert

12.11.2009 19:36 • #6


A
Wow, ich habe mich gerade hier in diesem Forum angemeldet und es stimmt mich total optimistisch, dass auch ich es schaffen kann!

Allerdings mache ich gerade eine Verhaltenstherapie. Meinst Du, es würde mir etwas nützen, zusätzlich zum Heilpraktiker zu gehen? Wie sieht so eine Behandlung denn eigentlich aud?

Ganz liebe Grüße
Arwen

13.11.2009 10:52 • #7


L
Hallo.
Ich habe ja auch parallel eine Verhaltenstherapie und die Homöopathische Behandlung gemacht.
War auch bei mehreren Heilpraktikerinnen, da eine schwanger wurde und die nächste dann umgezogen ist.

Das läuft so ab, dass man dort zur 1. Sitzung kommt und erst mal alles von sich erzählt. Ich saß damals 2,5 Stunden bei ihr.
Das geht los vom Kindesalter, an was man sich erinnern kann, ob man lieber süß oder salzig isst, schnell friert, etc.
Eigentlich ist es eine komplette Analyse des eigenen Selbst und man macht sich mal Gedanken über sich, die man vorher vielleicht nicht unbedingt gemacht hat.
Ich fands immer spannend.
Und die Atmosphäre war bei mir immer sehr locker und freundlich, ich hab mich wohlgefühlt.
Wobei ich auch sagen muss, dass ich generell noch nie Probleme hatte, meinen Therapeuten mein Seelenleben aufzudecken, mir war das nie peinlich und vielleicht ist das für jemanden, der sich für seine Störungen schämt, anders.

Dann folgten noch 2 Sitzungen von jeweils 60 Minuten und dann habe ich die ersten Globuli bekommen.
2mal haben diese sofort angeschlagen, das andere Mal musste ich noch ein paar Fragen klären bzw. wir haben noch Dinge entdeckt, die ein anderes Mittel für mich zur Folge hatten.

Ich kann dir gerne noch weitere Fragen beantworten!

13.11.2009 19:13 • #8


A
Hallo Lilu,

ich finde das ganze sehr spannend, das ist absolutes Neuland für mich.
Einen Heilpraktiker muss man privat bezahlen, oder?
Ich musste erst mal googeln, was denn Globuli sind. Inwiefern haben sie denn bei Dir sofort angeschlagen?

Viele Grüße
Arwen

14.11.2009 12:04 • #9


L
Hallo.
Ja, Heilpraktiker muss man selbst bezahlen.
Kann u.U. auch richtig teuer werden, aber wenn es hilft...!

Ich habe ganz am Anfang einmal eine Langzeitdosis Globuli bekommen. Das waren 3 dieser Kügelchen. Die sollten dann meinen psychischen Haushalt langsam wieder stabilisieren.
Wurde mir ganz nett erklärt in Form eines Dominosystems. Diese Globuli lösen nur den 1. Stein zur Besserung aus, alles andere kommt dann wie von selbst.
Zusätzlich habe ich akut-Globuli bekommen, die ich immer mitnehmen und einnehmen konnte, wenn ich Panik bekam.
Hat auch immer super geholfen, nach ein paar Minuten war ich wieder recht entspannt bzw. habe gemerkt, wie die Anspannung abfällt.
Das alles aber zusätzlich zur Therapie.

Mittlerweile bekomme ich nur noch Langzeitdosen, die letzte vor einigen Monaten, als es mir mal wieder nicht so gut ging.

14.11.2009 12:37 • #10


L
Vielleicht hilft dir das noch ein bisschen weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathie#Anwendung

Ansonsten bei Google mal Klassische Homöopathie eingeben.

Liebe Grüße

14.11.2009 12:40 • #11


A
Ohje, was heist denn richtig teuer? Ich beführchte, dass ich mir das gar nicht leisten kann, da ich mit dem Krankengeld eh vorne und hinten nicht klar komme...

14.11.2009 12:45 • #12


L
Das ist sicher von Heilpraktiker zu Heilpraktiker unterschiedlich,
aber ich habe bei meiner Erstanamnese (also der ersten Sitzung) für 2,5 Stunden um die 200€ bezahlt.
Jede weitere Sitzung hat dann soweit ich mich erinnern kann, 80€ gekostet.
Aber meinen Eltern war damals so ziemlich alles recht, was hilft und da es ja so gut funktioniert hat, haben wir das auch nie bereut.

14.11.2009 14:29 • #13


T
ich finde das unglaublich toll solche nachrichten zu höhren ,erstrecht wenn es grade zeiten bei mir sind die nich so toll sind =) mann weiß dann wieder das es immer einen ausweg gibt das man alle ängste die man hat beseitigen kann oder überwinden kann ..und natürlich freut es mich auch für dich das du es geschafft hast nach den 8 langen jahren..gruß tati

19.11.2009 19:41 • #14


L
Hallo.
Ja, vor allem weil ich jetzt wirklich jedem sagen kann, dass man die Ängste überwinden kann.
Vorher habe ich das selbst nie geglaubt und für eine Art Schutzmechanismus der Betroffenen gehalten, wenn sie sich und anderen einreden wollten, dass alles gut wird.
Aber dass es wirklich funktioniert hätte ich auch nicht geglaubt.

19.11.2009 20:38 • #15


T
ja es motiviert mich zB, weil ich manchmal echt denke...ich werde sie nie los es ist eben mein schicksaal das ich es abbekommen hab ...aber dann denke ich wieder ...auch wenns mir noch so schwer vorkommt man kann alles schaffen =) und daran werde ich jetzt fest halten...bis ich das gleiche sagen kann wie du!:D

22.11.2009 22:30 • #16


D
Hast du während deiner Therapie beim Psychologen auch andere Medikamente bekommen (Antidepressiva o.ä)

Würde das mit dem Heilpraktiker ja auch mal gerne versuchen aber da ich Medis nehme weiß ich nicht ob das sich so gut verträgt.

LG

22.11.2009 22:41 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

L
Nein, ich habe keine anderen Medikamente genommen.
Mein Hausarzt wollte mir zwar schon mit 12 gleich Antidepressiva geben, aber meine Eltern haben das erst mal abgelehnt, weil wir das mit den Globuli versuchen wollten.

Ob sich da irgendwas gegenseitig beißt, kann ich aber leider auch nicht sagen.

24.11.2009 12:37 • #18


C
Hallo....
Mit 12 schon Antidepressiva? Du meinst mit 12 jahren?

Zum Glück lehnten das deine Eltern ab...

Und ganz Toll das es Dir wieder gut geht...

Weiter so

Liebe Grüsse
Eva

25.11.2009 16:09 • #19


L
Ja, mit 12 Jahren.
Im Nachhinein schon heftig, ich hatte das auch gar nicht mehr so in Erinnerung, erst als ich mit meiner Mum neulich darüber geredet hab, ist mir das wieder eingefallen.
Das ist schon etwas krass.

25.11.2009 18:02 • #20


A


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