Zitat von Yannick:Aber wenn ich in meinen negativen Gedanken an die Fragen komme, was habe ich eigentlich falsch gemacht, oder was mache ich falsch, komme ich eigentlich zu dem Schluß, dass ich zumindest nichts anders mache, als andere auch, also kann das so falsch eigentlich gar nicht sein.
Habe ja auch in anderen Threads schon geschrieben vom Glück oder dem Schicksal was einem einfach auch hold sein muss. Habe so oft erlebt, dass mehrere Menschen das Gleiche tun, aber das Ergebnis ein anderes ist.
....was mit schöner Regelmäßigkeit bestritten (oder im günstigsten Fall ignoriert) wird von all denen, denen das Glück hold ist (wen wundert's?) - ebenso leider auch von Psychotherapeuten - zumindest denen, die ich kennengelernt habe - und das waren nicht wenige. Über dieses Thema habe ich mich ja schon anderweitig ausgelassen. Also, du triffst mit wenigen Sätzen den Nagel auf den Kopf.
Zitat von Yannick:Anderen scheint das immer nur so zuzufliegen, obwohl sie sogar viel weniger zu bieten haben, nicht nur materiell, sondern auch emotional, empathisch....
...vor allen Dingen Letzteres! Gleich und Gleich gesellt sich gern. Es gibt mehr Unsensible, Kaltschnäuzige, Rücksichtslose als Menschen mit gegenteiligen Eigenschaften, von daher ist es für die Erstgenannten natürlich leichter, ihresgleichen zu finden. Wer selber grob ist, hat auch weniger Probleme mit diesem Verhalten anderer Menschen.
Zitat von Yannick:Also, was kann man gegen die Angst tun?
Tja, schwierig.... Wir alle hier können uns wohl nur weiter gegenseitig Mut machen und uns gegenseitig aufrichten. Uns sagen, dass eigentlich wir empathischen und einfühlsamen die viel wertvolleren Menschen sind. Und dadurch vielleicht sogar besonders stark.
Über diese Aussage von dir habe ich lange nachgedacht. Macht lebenslanger Kampf gegen das Unrecht, das einem (oder auch anderen) widerfährt, wirklich stark? Vielleicht, wenn man irgendwann - spätestens am Lebensende - zurückblickend sagen kann: Der Einsatz hat sich gelohnt. Ansonsten zermürbt dieser Kampf und führt früher oder später bei jedem/jeder Betroffenen dazu, dass ihn/sie die Kraft verlässt.
Was ich auf keinen Fall sagen will, ist, dass es sich nicht lohnt, zu kämpfen. (Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren). Ich bezweifle nur, dass man automatisch an dieser Aufgabe wächst - etwa nach dem Motto Was nicht tötet, härtet ab.Wenn jeder Kampf (um im Bilde zu bleiben) mit einer Niederlage endet, zerbricht man daran.
Jeder Mensch braucht ab und dann ein Erfolgserlebnis - und sei es ein noch so winziges. Wer nicht erfolgverwöhnt ist, erfreut sich auch an Kleinigkeiten: ein liebes Wort oder wie Udo Jürgens einst sangnur ein Lächeln genügen oft schon, ebenso ein Aufenthalt in der schönen Natur, wenn die Vögel dazu singen...
Sensible Menschen wissen das zu schätzen und schöpfen daraus Kraft - aber das funktioniert nicht überdauernd, wenn belastende Ereignisse (die wir nicht ändern können!), überwiegen.
Ich persönlich glaube nicht daran, dass jeder nur soviel Last tragen muss, wie er auch kann.
Mir gefällt zwar dieser Abschluss noch nicht, muss aber aus Zeitmangel hier abbrechen!