Pfeil rechts
26

Kleine_Matz
Für mich fühlt sich die Angst, alleine zu sein, am schlimmsten an. Daheim geht es teilweise, da gibt es mal solche und mal solche Tage. Aber alleine z.b in die Stadt zu fahren oder mit dem Auto 20, 30km zu fahren - das ist wirklich schlimm für mich. Da geht es mir auch nicht gut. Meine Ohren sind taub, mein Magen fühlt sich komisch an und ich habe eine enorme Unruhe in mir. Ich kann auch nicht aufhören, mekne Gedanken um negative Sachen kreisen zu lassen.
Wie geht ihr mit sowas um? Ich weiss das man sich dem stellen muss, aber sobald ich alleine bin steigere ich mich bei jedem kleinen Gefühl extrem rein weil ich weiß das wenn jetzt was passiert, keiner da ist

11.09.2018 11:54 • 18.10.2018 #1


25 Antworten ↓


Fabilinschen
Hallo kleine-Matz

mir geht es seit Jahren auch so ich bin froh wenn ich zu Hause bin aber wenn niemand da ist bekomme ich gleich Panik
und wenn ich Einkaufen oder zur Arbeit muss ist es richtig schlimm bin immer froh wenn meine Familie zu hause ist
sonst habe ich immer mit meiner besten Freundin telefoniert wenn ich alleine zu Hause war
sie ist aber vor 3 Wochen unerwartet gestorben jetzt ist es noch schlimmer alleine zu sein ich vermisse sie so sehr
und mir fehlt es mit ihr zu telefonieren wir haben sehr viel über unsere Ängste gesprochen konnten aber auch
über andere Themen reden und hatten viel spass zusammen

Lg Fabilinschen

11.09.2018 20:22 • x 1 #2


A


Was tun gegen Angst wenn man alleine ist

x 3


Kleine_Matz
Hallo Fabilinschen

Was genau macht dir denn Angst beim alleine sein?

17.09.2018 21:38 • #3


Holly83
Ich habe auch diese Angst alleine zu sein momentan ,ich denke als Teil meiner allgemeinen Angst und meiner Herzangst.

Was befürchtest du denn alleine?was denkst du was passiert ,warum das alleine sein schlimm ist?
Bei mir ist es zum Beispiel glaube ich die Angst das ich alleine bin und mir dann was passiert, ich Umfalle oder es mir schlecht geht und niemand da ist der mir helfen kann und ich dann irgendwann tot gefunden werde wenn mein Freund von der Arbeit heim kommt

17.09.2018 22:01 • #4


K
Huhu ich kenne die Angst nur zu gut mit dem alleine sein, ihr könnt aber mega stolz auf euch sein das ihr es trotzdem macht. Ich habe den Fehler gemacht das ich es immer vermieden habe und steh ich da und kann nichts mehr alleine. In 2 Tagen geh ich in eine Klinik und hoffe das sie mir da helfen können zu lernen mit meinen Ängste und mit meiner Panik umzugehen.

17.09.2018 22:09 • x 1 #5


Fabilinschen
Hallo

ich kann gar nicht genau sagen was mir so Angst macht sobald die Symptome kommen
ist zack die Angst da sonst hatte ich immer meine Freundin zum reden
jetzt muss ich mich alleine damit auseinander setzten
es hat echt gut getan mit jemandem zu sprechen der weiß was mann durch macht

Lg Fabilinschen

18.09.2018 13:01 • #6


alex-hae
ich kenne das Gefühl.
ich hab ebenfalls Angst alleine zu sein. besonders stark wird dieses Gefühl wenn ich daran denke, dass keiner in der Nähe ist der mir hilft wenn was passiert. Da steigere ich mich manchmal richtig rein.

18.09.2018 21:39 • x 3 #7


Yannick
Hallo,

auch ich erkenne mich in einigen Beschreibungen hier wieder.
Mir hat das Alleinsein auch bislang nicht viel ausgemacht. Ich war eben alleine und eigentlich selten einsam. Finde die Unterscheidung ist meistens wichtig, denn Alleinsein wollen ja (immer mehr) viele von sich aus, Einsamsein ist eher etwas unfreiwilliges.

Allerdings habe ich in den letzten Wochen auch immer öfter mal ein Gefühl von Angst, der das Alleinsein begleitet. Dast ist dann auch auf einmal da und auch ich verliere mich dann schnell in einem Kreis aus negativen Gedanken, aus denen ich dann so leicht keinen Ausweg mehr finde.

Aufgrund des nahezu ständigen Alleinseins im Leben, war ich in der noch guten Lage diese Sache zu erkennen und meist durch positive Einstellung gegenzusteuern. Hab dann meist schnell nen Urlaub geplant oder, wenn die Arbeit es nicht zuließ, mir ein kurzfristiges Verwöhn-Event gegönnt, z.B. zum Fussball gehen, Konzert, in eine andere Stadt fahren und da was machen, etc.

Aber jetzt ist da diese Angst, die mich blockiert und die Fragen aufwirft. Das ist etwas völlig neues und das geht auch viel weiter:
Es ist eben auch die Angst, auch die andere Lebenshälfte allein zu bleiben. Vielleicht ist das das, was man Midlife crisis nennt.
Gefühlt alle anderen haben den Standard-Weg gemacht: Partner gefunden, Kind bekommen, Haus gebaut oder zumindest Wohnung gekauft.... Und man selbst? Langsam habe ich das Gefühl, mein Leben verläuft rückwärts.

Aber wenn ich in meinen negativen Gedanken an die Fragen komme, was habe ich eigentlich falsch gemacht, oder was mache ich falsch, komme ich eigentlich zu dem Schluß, dass ich zumindest nichts anders mache, als andere auch, also kann das so falsch eigentlich gar nicht sein.
Habe ja auch in anderen Threads schon geschrieben vom Glück oder dem Schicksal was einem einfach auch hold sein muss. Habe so oft erlebt, dass mehrere Menschen das Gleiche tun, aber das Ergebnis ein anderes ist.
Freunde habe ich nicht viel Glück gehabt mit, obwohl ich immer wieder nachgelaufen bin. Bei Partnerinnen sah es meist ähnlich aus. Anderen scheint das immer nur so zuzufliegen, obwohl sie sogar viel weniger zu bieten haben, nicht nur materiell, sondern auch emotional, empathisch....

Also, was kann man gegen die Angst tun?
Tja, schwierig.... Wir alle hier können uns wohl nur weiter gegenseitig Mut machen und uns gegenseitig aufrichten. Uns sagen, dass eigentlich wir empathischen und einfühlsamen die viel wertvolleren Menschen sind. Und dadurch vielleicht sogar besonders stark.
Ich sage mir bzw. versuche es zumindest, dass nur die ganz starken Menschen dem Alleinsein ausgesetzt werden. Weil ohne diese besondere Willenskraft und Stärke könnte man das alles gar nicht schaffen!

LG
Yannick

19.09.2018 12:24 • x 4 #8


I
Hallo, ich bin neu hier und kenne diese Angst nur zu gut. Mittlerweile geht es ab und zu besser. Immer wenn ich alleine bin, versuche ich mir vorzustellen was das schlimmste ist, was mir passieren könnte. Dann akzeptiere ich das und denke, ja und? Du Angst machst mir nicht mein Leben kaputt. Manchmal funktioniert es, manchmal auch nicht.

19.09.2018 15:28 • x 1 #9


alex-hae
Zitat von Ina777:
Hallo, ich bin neu hier und kenne diese Angst nur zu gut. Mittlerweile geht es ab und zu besser. Immer wenn ich alleine bin, versuche ich mir vorzustellen was das schlimmste ist, was mir passieren könnte. Dann akzeptiere ich das und denke, ja und? Du Angst machst mir nicht mein Leben kaputt. Manchmal funktioniert es, manchmal auch nicht.



Hey, sag mal.. wie genau machst du das? Ich hab das Gefühl ich bin gar nicht in der Lage dazu, das zu akzeptieren und mir zu sagen, das es ok ist und ich das überstehe..
liebe Grüße

19.09.2018 15:30 • x 2 #10


I
Ich musste es auch erst lernen. Ich versuche mich zu konzentrieren, werde sehr streng mit mir selbst. Du kannst auch laut mit dir selber sprechen. Frage dich, was jetzt passieren wird, wenn du alleine bist. Dann gibt dir diese strenge Antwort. Akzeptiere das Schlimmste.
Es klappt nicht immer, aber manchmal und das ist ein tolles Erlebnis.
LG

19.09.2018 15:44 • x 3 #11


alex-hae
Danke dir! Ich werde es mal versuchen wenn es wieder soweit ist..

19.09.2018 15:46 • x 1 #12


I
Versuche es. Ich drück dir die Daumen.

19.09.2018 15:47 • x 1 #13


F
Hallo ihr,

im Prinzip kam ich immer gut zurecht, wenn ich allein war oder auch bin. Nur manchmal überkommt mich halt auch die Angst.

Versuche mich da abzulenken, wie heute z. B. Musikhören, was im Haushalt gemacht, lesen oder schreiben, schwimmen bei dem schönen Wetter, Entspannungs-CD. LG

19.09.2018 16:29 • #14


E
Zitat von Yannick:
Hallo, auch ich erkenne mich in einigen Beschreibungen hier wieder. Mir hat das Alleinsein auch bislang nicht viel ausgemacht. Ich war eben alleine und eigentlich selten einsam. Finde die Unterscheidung ist meistens wichtig, denn Alleinsein wollen ja (immer mehr) viele von sich aus, Einsamsein ist eher etwas unfreiwilliges. Allerdings habe ich in den letzten Wochen auch immer öfter mal ein Gefühl von Angst, der das Alleinsein begleitet. Dast ist dann auch auf einmal da und auch ich verliere mich dann schnell in einem Kreis aus negativen Gedanken, aus denen ich dann so leicht keinen Ausweg mehr finde. Aufgrund ...


Wieder mal 'n toller Beitrag, den Ich absolut nachvollziehen kann. Wenn Ich gäy wäre, würde Ich dich heiraten. Bei mir war es gaaanz früher auch total anders, da Ich immer viel mit Kollegen zu tun hatte. Soziale Kontakte habe Ich seit einigen Jahren so viele wie ein 100-Jähriger... Aber auch da muss Ich mir an die eigene Nase packen, da Ich nicht soo viel unternommen habe, diesen Zustand zu ändern. Irgendwie überfordert mich das, das Bedürfnis ist auch oft nicht da, alleine habe Ich eh NIE Langeweile (1, 2x im Jahr, wenn überhaupt) und die meisten Menschen sind mir ziemlich fremd, Kontakt über Distanz zu halten, ist auch so eine Sache (früher waren Kollegen und Freunde alle nur ein paar Minuten entfernt)... Ein komischer Zwiespalt ist das manchmal. Mit all den Jahren merkt man aber: Je isolierter man ist und je weniger Kontakte man hat, desto mehr verpasst man vom Leben (auch wenn sich das Manche hier ewig schönreden!) - und man hat nur dieses eine.

19.09.2018 23:51 • x 1 #15


A
Hi @Yannick Obwohl du wohl noch um einiges jünger bist als ich, erkenne ich mich doch in einigem wieder. Oft liebe ich es allein zu sein und fühle mich auch ganz und gar nicht einsam, aber irgendwie scheint es so zu sein das mit dem älter werden auch eine gewisse Angst aufzieht. Vielleicht ist das normal und der Lauf der Zeit? Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass man sich Gedanken darüber macht, was ist wenn es mir nicht gut geht, wer ist dann für mich da? Wenn man jung und fit ist, dann sind solche Gedanken weit weg. Liebe Grüße

23.09.2018 23:31 • #16


Q
Zitat von Yannick:
Aber wenn ich in meinen negativen Gedanken an die Fragen komme, was habe ich eigentlich falsch gemacht, oder was mache ich falsch, komme ich eigentlich zu dem Schluß, dass ich zumindest nichts anders mache, als andere auch, also kann das so falsch eigentlich gar nicht sein.
Habe ja auch in anderen Threads schon geschrieben vom Glück oder dem Schicksal was einem einfach auch hold sein muss. Habe so oft erlebt, dass mehrere Menschen das Gleiche tun, aber das Ergebnis ein anderes ist.

....was mit schöner Regelmäßigkeit bestritten (oder im günstigsten Fall ignoriert) wird von all denen, denen das Glück hold ist (wen wundert's?) - ebenso leider auch von Psychotherapeuten - zumindest denen, die ich kennengelernt habe - und das waren nicht wenige. Über dieses Thema habe ich mich ja schon anderweitig ausgelassen. Also, du triffst mit wenigen Sätzen den Nagel auf den Kopf.

Zitat von Yannick:
Anderen scheint das immer nur so zuzufliegen, obwohl sie sogar viel weniger zu bieten haben, nicht nur materiell, sondern auch emotional, empathisch....


...vor allen Dingen Letzteres! Gleich und Gleich gesellt sich gern. Es gibt mehr Unsensible, Kaltschnäuzige, Rücksichtslose als Menschen mit gegenteiligen Eigenschaften, von daher ist es für die Erstgenannten natürlich leichter, ihresgleichen zu finden. Wer selber grob ist, hat auch weniger Probleme mit diesem Verhalten anderer Menschen.

Zitat von Yannick:
Also, was kann man gegen die Angst tun?
Tja, schwierig.... Wir alle hier können uns wohl nur weiter gegenseitig Mut machen und uns gegenseitig aufrichten. Uns sagen, dass eigentlich wir empathischen und einfühlsamen die viel wertvolleren Menschen sind. Und dadurch vielleicht sogar besonders stark.


Über diese Aussage von dir habe ich lange nachgedacht. Macht lebenslanger Kampf gegen das Unrecht, das einem (oder auch anderen) widerfährt, wirklich stark? Vielleicht, wenn man irgendwann - spätestens am Lebensende - zurückblickend sagen kann: Der Einsatz hat sich gelohnt. Ansonsten zermürbt dieser Kampf und führt früher oder später bei jedem/jeder Betroffenen dazu, dass ihn/sie die Kraft verlässt.

Was ich auf keinen Fall sagen will, ist, dass es sich nicht lohnt, zu kämpfen. (Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren). Ich bezweifle nur, dass man automatisch an dieser Aufgabe wächst - etwa nach dem Motto Was nicht tötet, härtet ab.Wenn jeder Kampf (um im Bilde zu bleiben) mit einer Niederlage endet, zerbricht man daran.

Jeder Mensch braucht ab und dann ein Erfolgserlebnis - und sei es ein noch so winziges. Wer nicht erfolgverwöhnt ist, erfreut sich auch an Kleinigkeiten: ein liebes Wort oder wie Udo Jürgens einst sangnur ein Lächeln genügen oft schon, ebenso ein Aufenthalt in der schönen Natur, wenn die Vögel dazu singen...
Sensible Menschen wissen das zu schätzen und schöpfen daraus Kraft - aber das funktioniert nicht überdauernd, wenn belastende Ereignisse (die wir nicht ändern können!), überwiegen.
Ich persönlich glaube nicht daran, dass jeder nur soviel Last tragen muss, wie er auch kann.

Mir gefällt zwar dieser Abschluss noch nicht, muss aber aus Zeitmangel hier abbrechen!

28.09.2018 13:43 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

C
Natürlich ist Einsamkeit jenseits der eigenen Zuständigkeit auch ein gesellschaftliches Phänomen. In der westlichen Welt hat es in den letzten Jahrzehnten Auflösungserscheinungen gegeben in allem, was mit Zusammenhalt und Zugehörigkeitsgefühlen zu tun hatte.
Früher war Geselligkeit eine Grundvoraussetzung, die man vorfand und nicht selber mühsam herstellen musste: Familie, Verein, Arbeitsplatz/- kollegen,evtl. auch Kirche bildeten den sozialen Kitt, der Geborgenheit spendete aber auch beklemmend sein konnte.
Voraussetzung war ein gemeinsames Wertesystem, das unhinterfragt regelte was erstrebenswert und was ablehnenswert war.Im Idealfall war man geborgen und aufgehoben in einer Welt mit viel Nestwärme und Gemeinsamkeit.
Im schlimmsten Fall kollidierten die eigene Persönlichkeit und der eigenene Drang nach Selbstentfaltung mit den starren Regeln und Tabus.
Was folgte,war eine Befreiung des Individuums von den Regeln der Gruppen und der überkommenen Traditionen; eine Emanzipation von einseitigen Werten und Idealen.
Am Ende dieser Entwicklung stand die Freiheit des Einzelnen. Die Freiheit, seine eigenen Lebensform zu wählen, ohne dafür Restriktionen in Kauf nehmen zu müssen.
Aber wir alle zahlen dafür auch einen Preis : einen Preis in Form von Vereinsamung, Entwurzelung. Wir zahlen mit der Angst zurückzubleiben, uns zu verfehlen und aus unseren Möglichkeiten zuwenig gemacht zu haben.
Wer beliebig viel Wahlmöglichkeiten hat, kann nie sicher sein, dass seine Entscheidung die richtige war. Wir leben ohne Netz und doppelten Boden.
Das ist der Preis, den es kostet, ein freier Mensch zu sein.

In anderen Gesellschaften sieht das noch ganz anders aus. Ich erinnere mich eines Arbeitskollegen der mehrfach in Mosambique in Urlaub war. Er berichtete mir vom Leben in den kleinen Dörfern. Wie man dort abend zusammen sitzt. 20, 30 ,40 Leute, die erzählen und niemand schliesst sich aus. Keiner zieht sich zurück. Jeder ist eingebunden in eine Gemeinschaft, die Sicherheit und Gewissheit spendet.

Für mich wäre das nichts, soviel steht fest. Ich brauche meine Rückzugsorte, jenseits aller sozialen Kontrolle. So gut gemeint sie auch sein mag. Ich zahle für diesem Luxus mit den wenigen Momenten, in denen ich mich wirklich einsam fühle.

Anders geht es wohl nicht.

28.09.2018 17:52 • #18


Kleine_Matz
Zitat von Holly83:
Ich habe auch diese Angst alleine zu sein momentan ,ich denke als Teil meiner allgemeinen Angst und meiner Herzangst.

Was befürchtest du denn alleine?was denkst du was passiert ,warum das alleine sein schlimm ist?
Bei mir ist es zum Beispiel glaube ich die Angst das ich alleine bin und mir dann was passiert, ich Umfalle oder es mir schlecht geht und niemand da ist der mir helfen kann und ich dann irgendwann tot gefunden werde wenn mein Freund von der Arbeit heim kommt


Genau das ist auch meine Angst

28.09.2018 19:21 • x 2 #19


Q
Zitat von Yannick:
Wir alle hier können uns wohl nur weiter gegenseitig Mut machen und uns gegenseitig aufrichten. Uns sagen, dass eigentlich wir empathischen und einfühlsamen die viel wertvolleren Menschen sind. Und dadurch vielleicht sogar besonders stark.

Zitat von Quasinemo:
Ich persönlich glaube nicht daran, dass jeder nur soviel Last tragen muss, wie er auch kann....

.....denn, wäre es so, dann würden Schicksalsschläge ausschließlich belastbare Menschen treffen. Man weiß z. B. , dass Verliebte über eine höhere Schmerztoleranz verfügen als andere. Sind sie deshalb häufiger Schmerzen ausgesetzt? Es verhält sich wohl eher umgekehrt: Unglücke aller Art suchen häufiger bereits Leidende heim. Was Krankheiten angeht, gibt es dafür eine ganz plausible Erklärung: unser Immunsystem schwächelt natürlich unter der Einwirkung einer kräftezehrenden Lebenssituation. Doch auch ganz allgemein bewahrheitet sich nach meiner Einschätzung die Aussage ein Unglück kommt selten allein.

Nur auf einem Gebiet können Einsame punkten: Sie halten Kontaktarmut über einen erheblich längeren Zeitraum aus diejenigen, die bisher immer in Beziehungen gelebt haben und durch Trennung oder Todesfall im näheren Umfeld plötzlich allein da stehen. Dieser Zeitraum meint aber nicht das ganze Leben. Der Mensch gewöhnt sich an vieles - nicht an alles.

Zitat von Yannick:
Ich sage mir bzw. versuche es zumindest, dass nur die ganz starken Menschen dem Alleinsein ausgesetzt werden. Weil ohne diese besondere Willenskraft und Stärke könnte man das alles gar nicht schaffen!


Willenskraft bildet die Voraussetzung für unseren Antrieb; sie selbst benötigt aber auch ein Fundament, auf dem sie entstehen kann: Hoffnung. Lässt man unberücksichtigt, ob die Hoffnung berechtigt ist oder nicht, ob sie sich auf das Leben oder den Tod ihres Trägers bezieht, dann stirbt sie tatsächlich immer zuletzt.

05.10.2018 13:15 • #20


A


x 4


Pfeil rechts


Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Reinhard Pichler