Zitat von aurora33:Hi @Yannick Obwohl du wohl noch um einiges jünger bist als ich, erkenne ich mich doch in einigem wieder. Oft liebe ich es allein zu sein und fühle mich auch ganz und gar nicht einsam, aber irgendwie scheint es so zu sein das mit dem älter werden auch eine gewisse Angst aufzieht. Vielleicht ist das normal und der Lauf der Zeit? Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass man sich Gedanken darüber macht, was ist wenn es mir nicht gut geht, wer ist dann für mich da? Wenn man jung und fit ist, dann sind solche Gedanken weit weg. Liebe Grüße
Hallo @aurora33 ,
Neulich kam die Angst wieder. Aber diesmal fühlte sie sich nicht so schwer an.
Es ist also immer unterschiedlich, genauso wie unsere Gedanken. Mal erscheint vieles meilenweit weg, mal ist es so nah, so dass es uns erdrückt.
Ich denke auch, dass sich Ängste verändern mit der Zeit. War es hier oder auf einer anderen Seite, wo ich das gelesen habe?
Manches, was uns in jungen Jahren Angst macht, erleben wir viel gelassener mit dem Alter. Umgekehrt kommen neue Ängste und Gedanken hinzu, die wir uns in jungen Jahren nie vorstellen konnten.
Womöglich findet dieser Austausch auch nochmal besonders intensiv statt, was man allgemein als Midlife-Crisis bezeichnet?!
Frauen verlieren allmählich die Fruchtbarkeit. Die biologische Uhr tickt... Fragen kommen auf, falls man keine Kinder hat, ob man da richtig gehandelt hat. Hätte man sich nicht doch einfach mit irgendjemanden einlassen sollen? Oder war es besser, sich bewusst zu entscheiden, dass eben kein Kind kommt, wenn es nie zum Treffen mit einem wirklich passenden Partner gekommen ist.
Nur ein Beispiel, vielleicht aber DAS Beispiel für die Damen... (Hoffe, ich werde jetzt gleich hier nicht gesteinigt. )
Männer bemerken auch irgendwann, dass sich Dinge ändern. Hormonhaushalt ändert sich auch da. Testosteron wird weniger, die Lust nimmt ab. Auch Mann merkt, dass er nicht unsterblich ist. Kinder machen geht vielleicht weiterhin. Aber wie lange kann man Vater werden, ohne dass andere nicht vermuten, ob man nicht doch eher der Opa ist?! Oder sich eben selbst auch so fühlt...
Oft merkt man ja auch lange nicht, wie doch die Zeit vergeht... Man schwelgt in seinen Erinnerungen, entdeckt neues, reist um die Welt, genießt das Leben... Und zack, auf einmal wird dir bewusst, du bist eben keine 22 mehr, sondern 42. :O
Und ich finde, so geht es mir zumindest, man wird auch immer sensibler für Meldungen über Todesfälle. Ich sage einfach mal, die meisten von uns haben doch mindestens einen irgendwo im Bekanntenkreis, den es entweder schon erwischt hat oder zumindest schon gegen irgendwas (meist ja dieser schei. Krebs heutzutage) ankämpfen muss oder musste.
Für mich war dieses Ereignis, wo mir die eigene Sterblichkeit zum ersten Mal vollends bewusst geworden ist, der Tod meiner beiden Eltern innerhalb von nur 5 Jahren.
Seitdem frage ich mich bei vielen Dingen, wo ist der Sinn? Ich gehe jeden Morgen ins Büro, sitze meine Zeit ab - wo ist der Sinn? Warum soll ich hier sitzen, selbst wenn es mal nichts zu tun gibt? Kann ich auch anderswo sitzen...
Und ja, die Angst ist da, was ist, wenn einem selbst was passiert?
Wann wird dieser Moment kommen? Wo werde ich dann sein? Unter den Kollegen? Alleine am Abend zuhause?
Manchmal wie gesagt, macht mir das Angst.
Manchmal sage ich mir auch: Wenn's dich erwischt, dann ist es eben so. Ist allen anderen auch so ergangen. Irgendwann machste den Ar*** zu (wobei eigentlich geht er ja ganz am Ende auf, denn es ist ja nen Muskel ).
Das am Ende irgendwie Beruhigende ist, wie ich finde, es geht nicht nur uns hier so, die in ihrem Leben viel mitmachen müssen. Sondern auch die, bei denen es gefühlt immer gut läuft, müssen irgendwann dran glauben, Angst vorher hin oder hier.
LG
Yannick