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Hallo Leute,

ich bin neu hier und will einfach mal meinen Kummer von der Seele schreiben. Um all das was im meinen Leben schief lief aufzureiben bräuchte ich zulange, also halte ich es kurz. Würd mich freuen, wenn sich jemand die Zeit nimmt und mir seine Meinung sagt.

Wie der Titel es schon sagt bin ich seit fast 4 Jahren Einsam und das in allen Hinsichten. Eigentlich bin ich ja noch ziemlich jung mit meinen 19 Jahren (naja, in knapp 2 Monaten werde ich 20 Jahre), trotzdem komme ich mir vor wie eine alte Oma, die bald abdankt.

Keine Freunde, keinen Partner und kein Ziel im leben. Als ich 16 Jahre war, hatte ich meinen ersten und bisher letzten Freund, mit dem ich 2 Monate zusammen war. (Mehr als rumknutschen war auch nicht drin, zudem selten gesehen, er zog um ohne Bescheid zu sagen, erfuhr es nur von einer Freundin) Mit meiner ältesten Schwester (27 Jahre) verstehe ich mich sowieso nicht (Raucherin, trinkt zuviel, Aufmerksamkeitssyndrom, gestellte Freundlichkeit), und meine andere Schwester Ella (26 Jahre) hat sowas von versch...n! Ich zog 2009 mit ihr zusammen und nachdem sie ständig irgendwelche Männer nach Hause brachte, mit ihnen im Nachbarszimmer ständig Sex hatte, mir meistens nicht mal Bescheid sagte, dass jemand kommt oder übernachten wird, sie dann ungewollt schwanger wurde, ihr derzeitiger Freund sie liegen ließ und sie deswegen all ihren Frust und Menschenhass an mir ausließ, zog ich wieder zu meinen Eltern. Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihr und will nichts mehr von ihr wissen. (Alles was sie zu mir sagte, würde hier den Rahmen sprengen...)
Ich muss sagen, dass ich Ella SEHR geliebt habe. Sie war seit langher die einzige Person, die ich liebte und mich verstand. Ich hab ihr sehr vertraut, mich immer gefreut wenn wir zusammen was unternahmen, wir haben viel gelacht...sie war ein Seelenverwandter. (So dachte ich zumindest...) Jetzt alles aus. Ich konnte diesen Verlust am Anfang schwer hinnehmen, doch dann hab ich an einem Tag wo es zuviel war, einfach entschlossen, dass meine Liebe zu ihr heute endet. (Ohne jetzt richtig sie zu hassen, sondern einfach sie gehen lassen und akzeptieren)

Bevor ich von meinen Eltern wegzog war hier die Hölle los, ich hasste meine Mutter. Meinen Vater fand ich ganz ok. Jetzt ist es besser, doch lieben tue ich meine Mutter trotzdem nicht. (Sie uns früher immer geschlagen, angeschrien und bedroht...ihr könnt euch ihre teuflischen Augen nicht vorstellen) Sie weiß sie hat einen Fehler gemacht, sie macht heute sowas nicht mehr. Doch ich muss sagen es ist zu spät als dass ich mich wieder wie ein Kind mit Liebe an sie binde, ich habe die verzweifelte Suche nach einer Mutter schon mit 12 Jahren aufgegeben, jetzt habe ich nicht mehr das Bedürfnis danach...
Mein Vater war kaum da, also mit Liebe ist auch nicht viel...Mit meinen Eltern gehe ich neutral um, wir lachen auch mal, aber was zu spät ist, ist zu spät.

Freunde habe ich keine, und irgendwie will ich auch keine. Ich denke, dass mich sowieso keiner versteht, oder verstehen will. Ich treffe mich villt. 1-2 Jahr mit jemanden (Freundin), aber danach will ich nichts mehr von der Person wissen. Mit Männern habe ich mich seit mein Exfreund wegfuhr nicht mehr getroffen, auch nicht wirklich geredet.
Jetzt seitdem ich bei den Eltern wohne habe ich auch keine Arbeit mehr (hab vorher als Tierpflegerin gearbeitet).
Also nichts mit rausgehen. Ich gehe nur mit meinen Eltern 1-2 pro Woche spazieren und am Wochenende Essen einkaufen, das wars. Den Rest der Zeit sitze ich in meinem Zimmer, mit meinen 2 Katzen, die ich schon gekauft hatte als ich mit meiner Schwester zusammenlebte. Meine Katzen sind, wie krank das vielleicht klingen mag, meine Familie, denn sie waren immer da als ich mit meiner Schwester gestritten habe und wochenlang ohne (menschlichen) Kontakt im Zimmer hockte. (Gut, ich bin einkaufen gegangen und hab einpaar Menschen auf der Straße gesehen...mehr aber auch nicht)

Ich rede generell nicht gerne mit (fremden) Menschen, nicht aus Peinlichkeit, naja teilweise auch, aber eher weil ich einfach nicht will. Ich will lieber allein sein. Doch ich weiß, dass der Grund, dass ich ich ab und zu heule, nun mal der ist, dass ich keinen Menschen habe, den ich liebe und der mich liebt. Ich hasse auch Menschenmassen, in Supermarkt (ich kriege leichte Bedrängnisgefühle, Platzangst?) obwohl es normal voll ist. (Wenn 1-2 Leute im Laden wären, könnte ich denen ja auch dem Weg gehen, dann wäre es auch ok, aber so gehts ja nicht) Ich hasse es wenn mich (fremde) Leute anschauen, besonders Männer. Ich hasse es, wenn mich Männer auch noch ansprechen. Leider bin ich auch noch für die meisten Männer sehr attraktiv, sodass ich oft auf der Straße angemacht werde. Als ich mit meiner Schwester zusammenlebte, haben sogar die Kerle von ihr auf mich gegafft (ich fands so eklig!), ich lebte da ja in Offenbach und da war die Gegend echt gefüllt mit Abschaum. (Nichts gegen euch Männer generell, ich meine diese Zecken die sich auf der Straße an einen hängen...) Ich konnte es nicht mehr ertragen und ich habe mir eine Glatze Zuhause eines Nachts rasiert. (teilweise auch weil meine Haare zuoft gefärbt wurden und hässlich für mich waren) Seitdem laufe ich nur mit Capi draußen rum, meine Haare sind zwar jetzt schon 2-3cm wieder gewachsen, aber ich will nicht dass die Leute anfangen zu glotzen, weil ich auffallend kurze Haare habe. Seit ich das Capi trage, schaut mich auch kaum jemand (Männer) mehr an, was ich sehr erleichternd finde. (Andererseits auch traurig, weil ich mir ja eigentlich einen Partner wünsche)

In die Schule gehe ich nicht seit ich 16 Jahre bin (hab nur Realabschluss), keine Ausbildung, kein garnichts! Meine Eltern zahlen mir noch alles, sagen zwar öfters, dass ich was machen soll, unter die Leute kommen soll, aber lassen das auch liegen. Der Grund ist, dass sie Verständnis haben, weil bei mir als ich 16 Jahre war, ein Gehirntumor entdeckt wurde. (Es wächst bisher nicht, aber er wäre, wenn es wachsen würde nicht zu operieren, zu tief im Schädel, nur Chemotherapie oder so käme dann in Frage)

Normalerweise müsste ich jährlich mit ablichten lassen, ob das Ding wächst, doch seit ich 18 Jahre bin (Umzug nach Offenbach) habe ich keine Untersuchung mehr gemacht. Einerseits bin ich faul und ich hasse es die ganzen kranken Menschen im Krankenhaus sehen zu müssen, besonders die nach der Chemotherapie, andererseits gehe ich nicht hin, weil ich nicht plötzlich erfahren will, dass das schei.. Ding gewachsen ist und ich eine Chemotherapie bekommen muss. (Ich sterbe lieber als diese ungesunde Chemie in meinem Körper zu haben, die einen nur andere Krankheiten bringt und eine Garantie gibts auch nicht, dass man gesund wird!) Also lebe ich seit 2 Jahren im Glauben, dass Ding wächst nicht. Ich werde mich da sowieso nie mehr blicken lassen, da kippe ich liebe zufällig ohne wissen einfach um und krepiere, als dass ich Monate voraus weiß, dass mir vielleicht nicht mehr zu helfen ist.
Andererseits fühlen sich auch meine Eltern schlecht, meine Mutter besonders, weil sie die ersten 2 Jahre nach dem Befund des Tumors kaum an meiner Seite stand, ging zwar mit zu den Untersuchungen, aber Zuhause saß ich allein rum (Pc - bester Freund), kam aus meinen Zimmer nur, wegen gemeinsamen Abendessen (und klar Klo ect). (Frühstück und Mittag immer alleine gekocht und alleine im Zimmer gegessen, ich sah manchmal tagelang meine Mutter und Vater nicht, weil ich öfters sogar das Abendessen im Zimmer allein aß) Ich nehme an, dass meine Eltern selber mit dem Schock nicht umgehen konnten, deswegen haben sie mir nicht zur Seite gestanden...

Weiterhin entwickelte ich in Offenbach plötzlich Aggressionen gegenüber meinen Katzen, die ich mir da geholt hatte. (nach 2 Monaten, als ich sie gekauft hatte) Mit Aggressionen meine ich: Schreien, Schlagen, hart angefasst, einmal sogar auf den Boden geworfen, 2 mal auch getreten (sodass gegen die Wand geflogen). Ich selbst verstand mich nicht mehr, warum ich so ausflippte, wenn sie was kaputt gemacht hatten oder so. Ich habe mich fertig gemacht, was ich für eine Missgeburt bin, doch als es immer wieder einen Auslöser gab, vergaß ich all die Schuldgefühle und tobte unkontrolliert. In 5 Monaten hatte ich es endlich geschafft sie nicht mehr zu schlagen oder ähnliches. Bis heute hasse ich mich selber und könnte heulen, wenn ich mich an die Gesichter meiner Babys erinnere oder heute, wenn sie neben mir sitzen und ich mich eigentlich über den PC aufrege und deren ängstliches und gedemütigtes Gesicht sehe und sie denken, dass ich sie wieder schlagen werde. Sowas wie Gewalt wollte ich nie jemanden antun, weil ich es so gehasst habe, als meine Mutter mich ins Gesicht schlug und ich mich genauso fühlte, wie auch meine Katzen als ich ihnen das antat.
Naja, ändert kann man die Vergangenheit nicht und ich hatte einfach beschlossen, es wieder gut zu machen, mit BIO-Frischfleisch und alles was dazu gehört, ich achte auf deren Gesundheit sehr, weil sie (unwissentlich) schon krank zu mir kamen und Giardien hatten, was sehr schwer loszuwerden ist. (brauchte 6 Monate und unmengen von Geld!)
Naja, zudem hab ich auch geschworen, dass ich niemals ohne sie in Urlaub fahre, sodass sie niemals eine Nacht ohne mich verbringen müssen. (Obwohl ich sie so traktiert habe, sind sie trotzdem wie normale menschenbezogene Katzen geworden, sind immer auf meinem Schoß, laufen mir immer nach, schlafen immer neben mir...irgendwie macht mich das noch mehr traurig, wie sie nur so lieb zu mir sein können, obwohl ich so ein Monster war...)
Ich war mit den Katzen, wie meine Mutter zu uns, 2 absolut gegensätzliche Gesichter. Einerseits eine unglaublich liebevolle Person, die viel mit einem unternimmt, sich kümmert, zärtlich ist und Liebe gerade zu ausstrahlt, und andererseits wenn wieder so ein Auslöser kommt, ein gefühlloses Monster. (Unsere Mutter hörte nicht mal auf, als wir weinten oder unendlich oft um entschuldigen flehten; genauso ich nicht beeindruckt war, als meine Katzen zusammengekauert auf dem Boden lagen, klar Prügelte ich meine Katzen nie, nicht wie meine Mutter, sondern eher 1-2 Schläge und der Rest Geschrei, aber ich fühlte echt kein Mitleid...obwohl, wenn ich jemanden leiden sehe, der von jemand anderes gequält wird, ob Tier oder Mensch, leide ich total mit und könnte heulen)

Im Endeffekt trage ich das gleiche Schicksal wie meine Mutter, entsetzliche Schuldgefühle, die nie mehr wieder gut zu machen und immer vor Augen sind.

Ich denke, einerseits weil ich meine Katzen so behandelt habe, andererseits weil ich keinem Menschen traue, lebe ich in Einsamkeit. Im Inneren denke ich wahrscheinlich, dass ich die Einsamkeit verdient habe und Freude nicht empfinden darf. Nur in Träumen habe ich Freude. Und dann auch noch mein Tumor, der mir im Weg steht, ob er nun wächst oder nicht, ich will nicht eine Partnerschaft anfangen und gleich sagen müssen Du, ich hab nen Gehirntumor und der kann nicht operiert werden, also stell dich darauf ein, dass ich vielleicht bald im Krankenhaus lande und ne Chemotherapie machen muss oder einfach verrecke. Wer will mich dann schon? Da rennt doch gleich jeder Kerl weg, egal wie schön und klug man auch ist. Genauso wie Freunde, keiner will Probleme haben, und auch nichts mit Problemen der Freunde zu tun haben, jedenfalls nicht mit SOWAS.

Jedenfalls halte ich mich heute nur noch mit meinen Katzen, mit Japanisch lernen, Anime gucken, Bücher lesen, Rumträumen und einbisschen Spazierengehen am Leben.

Bin gespannt, was ihr dazu sagt, wenn überhaupt was dazu zu sagen ist. Und ja, bitte schreibt mir nicht, nur weil du geschlagen wurdest, ist es keine Ausrede dass du geschlagen hast oder schlagen kannst, und wenn man was nicht will, dann macht man es auch nicht (diesen Satz habe ich SEHR OFT gehört) Sorry, aber dann habt ihr keine Ahnung, so behandelt worden zu sein. Die die geschlagen wurden, werden schlagen, nur die die SEHR stark sind schlagen niemals (dazu gehöre ich nicht), die die stark sind hören auf zu schlagen (das bin ich, und auch meine Mutter, sie selber wurde ja auch von ihrer Mutter geschlagen und von ihrem Vater sogar krankenhausreif geprügelt) und die die schwach sind begehen Selbstmord. So sehe ich es zumindest, aus Erfahrung.

Also wie ihr seht, ein Haufen Sch.. nach dem Anderen. Liegt wohl bei mir in der Familie. (Wie gesagt Mutter hat geprügelt, mein Vater ist ein halber Choleriker, meine älteste Schwester raucht, *beep* und säuft sich das Hirn weg und hat keine richtigen Freunde, sondern nur zum vorzeigen, und Ella wechselt die Partner wie Handschuhe aus naivität, weil sie fast jedem glaubt, wenn er sagt ich liebe dich und sie am Ende doch nur flachlegen wollten, und Freunde hat sie auch keine, tja und ich bin auch mehr oder weniger ein totaler Psycho, der niemanden glauben würde, wenn er sagt ich liebe dich.)

Das interessante ist aber, wenn ich MAL mit jemandem Fremden spreche, beschreiben die Leute mich immer als nett, hilfsbereit, schüchtern, warmherzig, Sonnenschein. Blabla.

Das war zwar lang noch nicht alles, aber ich belasse es dabei und danke jedem der es bis zum Ende ausgehalten hat, diesen Schrott zu lesen!

Grüße aus dem einsamen Zimmer,

Rita

30.11.2010 05:40 • 23.12.2010 #1


9 Antworten ↓


Zuckerschnute33
Hallo!

Ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich schreiben soll......

Du schreibst das Du keine Lust hast Dich mit Leuten zu treffen und lieber allein bist....dann sollte es doch auch eigentlich kein Problem sein das Du es bist?!
Oder aber es ist eine Schutzbehauptung dann kann ich Dir nur raten was zu tun...
Bei dem was man ließt und was Du schon erlebt hast solltest Du vielleicht mal eine Therapie in Betracht ziehen.

Ich finde es auch ganz unglücklich das Du nicht mehr arbeitest und wieder bei Deinen Eltern wohnst - gerade bei Eurer Vorgeschichte.

Das was Du mit Deinen Katzen gemacht hast laß ich mal unkommentiert stehen....spricht für mich aber auch definitiv dafür das Du Dir mal professionelle Hilfe suchen solltest.

Du kannst doch nicht mit 19 nicht mehr arbeiten und bei Deinen Eltern bleiben - als Übergang ok - aber doch nicht als Zukunftsperspektive!

Ich fürchte Du wirst schon den ersten Schritt machen müßen wenn Du willst das sich etwas ändert an Deiner Situation, es wird keiner kommen und an Deine Tür klopfen.

Für mich ließt es sich so als würdest Du zur Zeit im Selbstmitleid ertrinken und das ist nicht gut. So änderst Du leider nichts.
Überlege Dir was Du machen möchtest und wie Deine Zukunft aussehen könnte - wenn Du es alleine nicht schaffst hol Dir Hilfe von einem Therapeuten.

Fühl Dich gedrückt.

LG Zuckerschnute

01.12.2010 00:06 • #2


A


Seit 4 Jahren einsam.

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C
Hallo!

Habe deinen Beitrag gelesen und er hat mich irgendwie berührt.
Da ist wirklich eine ganze Menge bei dir passiert. Es ist schwer da Worte zu finden.

Du schreibst du magst dich mit niemanden treffen, aber auf der anderen Seite wünscht du dir ja auch einen Partner.
Ich glaube du hättest schon gern Kontakte, sonst würde dich die Einsamkeit nicht so quälen.

Ich finde auch, du sollest einen ersten Schritt machen.
Bist du denn auf Jobsuche? Ich würde das in Angriff machen. So kommst du auch wieder raus und es ist wichtig auf eigenen Beinen zu stehen.

Das mit den Katzen finde ich echt schlimm. Aber wie du ja geschrieben hast, kann man die Vergangenheit nicht mehr ändern und es bringt gar nichts, wenn du dir deshalb Vorwürfe machst! Hauptsache ist, dass du weißt es war falsch und dass du es nun nicht mehr machst.

Das mit deinem Tumor tut mir sehr leid! vielleicht ist es ja eine Schutzfunktion von dir, dass du nicht mehr zur Kontrolle gehst. Ich hoffe auf alle Fälle, dass sich das ändert und du es wieder kontrollieren lässt.
Ich kann mir vorstellen, das dich das ganz schön belastet und einige Probleme auch daraus resultieren.

Bei alldem was du erlebt hast, würde ich dir auch zu professioneller Hilfe raten.
Ein erster Schritt ist schon mal, dass du hier bist und dir alles von der Seele geschrieben hast. Mache weiter und mache dich nicht weiter selbst fertig.
Leider kann man nur durch Aktivität was ändern.

ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Alles Liebe!

01.12.2010 17:56 • #3


R
Hey...

hört sich alles ziemlich krass an bei dir...machst auf mich den Eindruck, dass du ein ziemlich widersprüchlicher Mensch bist....lieb nett, sonnenschein wie du`s selber nennst auf der einen seite...die ausaster auf der andern...oder dass du dich zwar einsam fühlst aber andererseits menschen meidest und nicht so gern kontakt mit fremden hast wenn ich das richtig verstanden habe...

Spricht finde ich auf jeden Fall für dich dass du auch merkst dass du fehler gemacht hast (bei den katzen)...und vor allem dass du versuchst das wieder gut zu machen.
Und die katzen scheinen dir ja verziehen zu haben ist doch auch schonmal was positives...vor allem wenn du dich wie du schreibst jetzt besser unter kontrolle hast

hast du vielleicht schonmal überlegt zu nem psychotherapeuten zu gehen?
Bin selber bei einer therapeutin mittlerweile in behandlung und finde das tut einem zuminstens gut jemanden zu haben der den ganzen gefühls-kram mit dir aufarbeitet...oder zumindestens hab ich da jemanden dem ich die sachen erzählen kann und der mir auch eine andere meinung sagen kann...bei meiner therapeuten kann ich mir sicher sein dass die das was sie mir erzählt auch ehrlich meint und mir nicht nur nach dem mund redet aus bequemlichkeit wie ich das bei einigen leuten vermute...

ach und dazu dass das alles schrott wäre was du schreibst...ICH persönlich find`s interessant...also wenn du möchtest schreib ruhig noch mehr mich würd`s interessieren wie bei dir aussieht...ob dir vielleicht irgendwas noch einfällt...was du von den vorschlägen die hier kommen hältst...
wären jetzt nur mal son paar beispiele

04.12.2010 19:02 • #4


A
Hallo Rita,

ich fand es total spannend Deine Geschichte zu lesen, insofern da Du einen sehr exakten Blick auf Dein Leben hast - sehr strukturiert erklärst wie Du fühlst, was Sache ist und aus meiner Sicht viel klarer beschreibst, als dies andere Menschen fähig sind zu tun.

Vor allem fühle ich aus Deiner Story die Kraft und Energie die in Dir steckt. Du hast eigentlich den Schlüssel zu all deinen Troubles schon in der Hand, wie ich meine - das Schloss musst du wohl noch finden.

Einsamkeit ist häufig das Resultat von Selbsthaß - das beschreibst Du indem Du meinst du könntest niemanden glauben der sagt: Ich liebe Dich.
Insofern Du einem anderen Menschen nicht abnimmst, dass er Dich liebt - stößt Du ihn damit auch zurück und das Resultat kann nur sein - er liebt dich nicht - das nennt man auch
self fulfilling prophecy.

Ich habe in meinem Leben gelernt, dass man sich zuerst selbst respektieren und lieben muss, bevor das mit anderen Menschen klappt. Das schreibt sich leichter als es ist, wie meine Erfahrungen gezeigt haben, allerdings ist es das Schloss zu Deinem Schlüssel.

Du schreibst ja, Du wärst eine hübsche Frau und du verunglimpfst Dich absichtlich (Glaze) um nicht beachtet zu werden - fühlst dich aber in der anderen Seite einsam. Das passt natürlich vielleicht emotional in Deiner Psyche zueinander - praktisch machst du damit ein Ausschlussverfahren hin zur Einsamkeit. Nicht deswegen, weil unhübsche Menschen nicht geliebt werden können, sondern zu zeigst damit jedermann/frau: Ich hasse mich und wenn ich mich selbst schon hasse - hasse ich dich erst recht.

Die Geschichte mit Deinem Tumor ist selbstverständlich eine sehr ernstzunehmende. Wie ist es denn überhaupt zu der Diagnose gekommen - hast du häufig Schmerzen gehabt - oder unnachvollziehbare Reflexe in den Gliedmaßen?
Ich bin Chemiker und weiß wovon du schreibst, wenn Du den Begriff Chemotherapie benutzt - allerdings und auch das ist Fakt - entwickelt sich die Chemie als Naturwissenschaft permanent weiter und die Anzahl der möglichen Therapiemöglichkeiten steigen stark nicht linear mit der Zeit - insofern Du Dir selbst im worst case gute Chancen ausrechnen darfst.

An Deiner Stelle würde ich auf jeden Fall abklären lassen wie die Sache aktuell sich entwickelt hat und zwar aus folgenden pragmatischen Gründen:

1. Wenn der Tumor statisch geblieben ist - kannst Du beruhigt in die Zukunft gehen - da er sich dann ja 2 Jahre nicht verändert hat.
2. Wenn der Tumor gewachsen ist und Dir die Ärzte gute Chancen ausrechnen kannst Du etwas gegen den Weiterwuchs tun (Stw. Chemotherapie).
3. Wenn die Diagnose ist du hast noch 5 Monate zu leben, dann kannst du in den 5 Monaten fett auf den Putz hauen und das ohne Konsequenzen.

Sorry, das war jetzt wirklich sehr pragmatisch, aber so würde ich das für mich persönlich sehen, obgleich ich natürlich zugegebenermaßen heilfroh bin nicht in dieser Situation zu sein.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft und das BESTE. Freue mich wieder von Dir zu lesen!

Lg Andi

05.12.2010 14:41 • #5


Zuckerschnute33
Ich denke wenn der Doc Dir sagt das Du nur noch 5 Monate zu leben hast, ist Dir nicht wirklich danach auf den Putz zu hauen!

Wenn man gesund ist und den Tod nicht vor Augen hat läßt es sich leicht sagen das man die restliche Zeiot genießen soll ohne Rücksicht auf Verluste - vor allem wenn man noch so jung ist und sein Leben eigentlich noch vor sich hat.

LG Zuckerschnute

05.12.2010 17:45 • #6


R
o,

erstmal Danke an alle dir mir geantwortet haben und sich das Ganze von mir durchgelesen haben.

Naja, manche finden es spannend und manche finden sowas nervig, wenn man rumheult, deswegen meinte ich meine Geschichte Schrott, weil ich das man hör auf rumzuheulen, du bist nicht die einzige die leidet, es gibt schlimmeres schon oft gehört hatte. (Von meiner Schwester Ella, mit der ich mich ja verstritten habe)

Ja, ich denke eine Arbeit wäre ein großer Schritt nach vorn, obwohl ich natürlich auch nicht vor hatte lange hier rumzuhocken. Ich bin seit Anfang Oktober 2010 hier, also fast 3 Monate verschwendet.

Im Grunde schätze ich mich auch so ein, dass ich eigentlich die Lösung all meiner Probleme kenne, doch irgendwie mache ich keinen Schritt dahin. Aus Angst, vielleicht, dass ich versage und ich abgelehnt werde, was ich ja leider schon sooft wurde.

Meine Geschichte fing natürlich nicht erst da an, wo ich letztens began zu schreiben. Meine schlechten Erfahrungen beganen, besonders mit der Außenwelt schon ab der Grundschule (Die Innenwelt, also mein Zuhause war ja sowieso schon im Ar..)

Ich hatte eine sehr gute Freundin, Sarah, ich kannte sie seit dem Kindergarten. Doch in der 3. Klasse, ging alles den Bach runter. Es kam eine neue Schülerin in die Klasse, die Sabina und ich fand sie nett und wollte auch mit ihr spielen, Sarah spielte auch erst mit Sabina, doch dann began sie mir zu verbieten mit Sabina zu spielen.
Doch ich war schon immer sturkopf, wie meine Mutter auch mir erzählte, mein erstes Wort als Baby war nicht Mama oder so, sondern Nein!. Also spielte ich trotzdem heimlich mit Sabina und dann wieder mit Sarah, nun hatte Sabina mir auch schon verboten mit Sarah zu spielen. Kurzum. Sarah und Sabina verbündeten sich plötzlich gegen mich und hetzen die halbe Klasse auf mich und alle anderen Freunde von ihnen.
Ich wurde zum ersten Mal Außenseiter (früher hatte ich nemlich total viele Freunde, war extrovertiert und ich war sogar beliebt), keine Freunde mehr in der Klasse, ich wurde mit Müll beschmissen, beschimpft *beep* alles mögliche. Sogar auf der Straße von Kindern, die ich eigentlich gar nicht kannte, aber wusste, dass sie zu Sarah gehörten.

In der 4. Klasse, hörte meine Mutter von einem Projekt in einem Gymnasium, wo sie die besten aus den 4. Klassen in eine Klasse brachten und diese nur in 11 Jahren das ABI machen sollten. Also im Grunde ne Klasse überspringen. Also, meldete sie mich da an, als ich zusagte. (Denn in der alten Klasse wollte ich nicht mehr bleiben!)
Neue Schule, neue Chance. Ich fand 3 Freundinnen und ich hatte eine schöne Zeit (ich wurde war trotzdem bemoppt ect aber ich war zumindest nicht allein) bis ich 13 Jahre war, denn da mussten wir weit wegziehen wegen der Arbeit meines Vaters. Im Endeffekt brachen die Kontakte ab, nur mit einer davon schreibe ich noch Mails.
Diese neue Klasse war der Horror, ich fand keine Freunde, wurde noch mehr gemoppt, ausgelacht wenn ich was in der Klasse sagte, ich rutsche mit den Zensuren absolut nach unten, meine erste 4 und 5 auf dem Zeugnis. Mit 16 Jahren kam dann noch der Tumor hinzu. Ich began zu schwänzen (teilweise auch schon vor dem Tumor) und es kam am Ende natürlich raus. Ich erzählte alles meinen Eltern, und sie beantragten ein Jahr Schulurlaub wegen dem Tumor. Der wurde bewilligt.
Danach versuchte ich noch 2mal in einer neuen Klasse den Neuanfang, doch im Endeffekt wurde ich wieder beurlaubt, weil ich schwänzte nach 1-2 Monaten Schulanfang. Ich wurde in allen Klassen ausgegrenzt, aber auch ich habe mich selbst ausgegrentzt.
Am Ende brach ich die Schule komplett ab, und nahm meinen Realabschluss mit.
Dann zog ich mit 18 1/2 Jahren von Zuhause aus, zu meiner Schwester Ella.

Ich kann auch mal von meiner Mutter erzählen, da sie schon einen großen Teil in meinem Leben spielte.
Als Kind (bis ca 8 Jahre) liebte ich sie sehr, obwohl sie mich oft anschrie und einmal auch schlug, sie spielte sehr viel mit mir, war sehr kreativ und eigentlich ein lebensfroher Mensch. Unsere Eltern stritten aber sehr viel, es gab viel Geschrei Zuhause. Oft sagte Mutter zu mir, dass wir morgen ins Frauenhaus gehen, was am Ende nicht passierte. Sie dachte auch nicht viel nach, was sie mir damit antat. Jeden Tag nach der Schule kam ich ins Treppenhaus rein und stellte mein Fahrrad in den Keller, und dachte daran, dass das heute vielleicht nicht mehr mein Zuhause sein wird oder ob ich meinen Vater nie wieder sehe. Meine Eltern wollten sie auch mal scheiden lassen, was auch nicht im Endeffekt passierte.
Ich verstand noch nicht viel, ich liebte meine Mutter, obwohl sie meine Schwestern absolut widerlich behandelte. Ich erinnere mich noch an eine Szene, da sollten meine Schwestern ihre Zimmer aufräumen, klar bockten sie rum und machten nichts. Meine Mutter rastete aus, schrie herum und nahm ein hartes Handtuch in die Hand und schlug meiner ältesten Schwester damit ins Gesicht und hielt sie mit der anderen Hand an ihrem Arm. Ella wurde hysterisch und versuchte Mutter zu beruhigen, doch diese zerrte meine älteste Schwester ins Badezimmer und schloss ab. Ella und ich dachten, sie würde sie jetzt umbringen, dass dachte meine älteste Schweser sicher auch. Ella heulte nur hysterisch und klopfe gegen die Badtür, ich stand nur star da, geheult hatte ich nicht. Wir hörten nur die Schläge aus dem Bad und das Geheule und Geflehe unserer Schwester. Sie hatte sie war nicht umgebracht, sie hatte auch keine so großen blauen Flecken, aber gebrochen hatte sie ihre Seele trotzdem.
Ich weiß auch noch als ich 4-5 Jahre war, nur bruchteilig natürlich, dass Mutter, als ich mich anziehen sollte und rumgealbert hatte, mich hinten am Jackenkragen hochzog und mich auf den Boden schleuderte. Klar ging ich an zu heulen, doch sie meinte nur Hör auf zu heulen. Geh ins Bad, wasche deine Augen mit kaltem Wasser ab! (Damit man nicht sieht, dass ich geheult hatte)
Als ich dann so 12 Jahre war, hasste ich meine Mutter nur noch. Sie war auch gewalttätiger zu mir geworden. Einmal schlug sie mir mit einem schweren Duden heftig auf den Kopf, die Beule danach war sehr schmerzhaft. Mit der flachen Hand schlug sie mich auch öfters, aber ich bekam irgendwie immer erst richtig angst, wenn sie was in der Hand hatte, denn dann tats mehr weh und sie schlug dann auch doller zu.

Ich erinnere mich nicht ganz, was ich alles im letzten Text schrieb, ich hoffe ich wiederhole nichts.

Diese Gewalt-Nebenwirkungen, habe ich bis heute. Zb. auch auf der Arbeit, was Mega-peinlich ist, wenn jemand was von oben vom Regal neben mir holen will und seinen Arm hebt, ducke ich mich automatisch und schließe die Augen. Es ist so in mich reingefressen, dass ich es gar nicht aufhalten kann, es kommt so, als würde mein Körper es allein übernehmen. Es ist mir immer so peinlich, weil die Leute mich dann immer so anschauen, als ob ich sie nicht alle habe. Ich fühle dabei nicht mal richtig Angst oder so, wenn ich sehe, wenn sich der Arm hebt, weil ich gar keine Zeit habe zum nachdenken.

Naja, da hat schon Zuckerschnute recht, einfach fröhlich weiterleben, wenn man weiß, man lebt nur noch 5 Monate, dass geht irgendwie nicht. Klar hört sich das logisch an, aber man verfällt da ziemlich schnell in eine totale Trauer. Ich weiß ja wovon ich rede, weil ich immer dachte, vor den Untersuchungen jedes Jahr, dass sie es mir sagen und da hatte ich nur totale Angst und wollte nicht mehr raus und auch mit niemandem was zu tun haben, weil ich eigentlich nur am heulen war. Denn ich stehe gerade am Anfang meines Lebens, war nie richtig verliebt und was richtig tolles habe ich auch noch nicht erlebt. (Ich wollte ja eigentlich die Welt sehen...aber ich mache ja nicht mal Urlaub im Ausland)

Ja, man muss sich selbst lieben lernen, aber das kann man auch nur, wenn man stolz auf sich ist und auch das kann man nur, wenn man Erfolge hatte auf die man stolz ist. D.h. man muss zb arbeiten um Erfolge zu kriegen, oder bei Wettbewerben teiknehmen.

Wahrscheinlich sollte ich wirklich einfach aufhören zu rumzuheulen und meinen Hintern bewegen. Leider stimmt es, wenn man sagt Tränen ändern nichts.
Ich werde mich mal um eine Arbeit kümmern.

Ich wollte ja mal Schriftstellerin werden, bis heute schreibe ich gerne, allerdings nur Fantasy-Geschichten keine realen Welten. Meine Geschichten sind ständig voller Dramen, Tod, Hass und Rache und meistens kein Happy Ending. Ich habe ja mal ein Roman geschrieben, aber als ich bei 50igsten Seite war, hörte ich auf. Mir fehlte auch da mein Selbstbewusstsein und ich hatte wieder Angst, dass ich abgelehnt werde.

Zu der Frage, wie der Tumor entdeckt wurde. Das war ein reiner Zufall, ich hatte eine totale Nackenverspannung nach dem Sport und dann wurde der Hals und das Gehirn durchleuchtet und voila, da war plötzlich dieses kleine blöde Ding fast direkt hinter meinem linken Auge. Keine Symptome. (Außer meine eingebildeten, als ich über den Tumor nachdachte, bekam ich gleich Kopfschmerzen...)
Habe heute noch solche Phasen, wo ich angst habe zu sterben. Das passiert oft nachts, wenn ich eigentlich schon einschlafe, bilde ich mir ein zb dass ich ersticke. Keine Ahnung wie das überhaupt funktioniert, ich krieg dann eine halbe Panik, weil ich dann wirklich nicht mehr einatmen kann. Ich beruhige mich aber dann immer schnell und lenke mich ab, nehme mein Handy raus und spiele irgendwelche blöden Denkspiele drauf, dann ist alles wieder gut und ich versuch schnell einzuschlafen, damit ich nicht wieder auf dumme Gedanken komme. Denn mich in etwas rein zu versetzen, kann ich leider nur zu gut.

Ich erinnere mich gerade auch, als ich bei meiner Schauspiellehrerin war, und sie meinte, ich hätte viel Talent, waren meine beiden Schwestern auch dabei. Ich spielte eine Rolle einer Frau, deren Vater ermordet wurde und wie mich meine Schwestern anschauten als ich dann losheulte in der Szene. Die hätten fast selbst geheult. (Naja, wir kennen uns ja nur zu gut, und sie wussten aus welchem Grund diese Tränen eigentlich kamen...aus der Vergangenheit...)

Man, mein Text ist schon wieder so lang geworden...ich sollte mir das abgewöhnen...

Freue mich auf neue Antworten!

Rita

13.12.2010 01:00 • #7


R
nene das abgewöhnen lässte mal bleiben
ist doch schonmal was! schauspielen, romane schreiben...hört sich für mich doch zumindestens nach ein paar ideen an

hoffe dass du`s schaffst

13.12.2010 10:34 • #8


P
Hallo Rita,

Ich hab nicht viel Zeit, ich lasse dir nur ein paar Zeilen da und hoffe dass sie dir helfen.
Das Erste ist: Es gibt Menschen die kriegen schon besonders große Steine in den Weg gelegt, und die haben es nicht immer einfach. Auch in Sachen Motivation nicht. Manchmal hat man das Gefühl dass eh Alles umsonst ist und sich das Anstrengen eh nicht lohnt. Das Schicksal wartet ja nur mit der Keule hinter der nächsten Ecke um einen wieder in die Knie zu zwingen.
Du hast sicherlich viel erlebt, dir scheint viel auf der Seele zu brennen.
Aber bedenke bitte: Schlimme Erlebnisse, traurige Schicksale und eine unheilbare Krankheit mögen ein Teil von dir sein, aber sie machen dich nicht aus!
Ich weiß wie es ist wenn man mit Schicksal, Tod, Außenseitersein, Krankheit, diversen Schwierigkeiten, etc. pp zu kämpfen hat. Es wirkt auch mich ein wenig so als gingest du davon aus dass all das Schlimme das dir passiert dich ausmacht, dass das dein ICH ist. Das ist aber nicht so. Du bist ein Mensch ganz unabhängig von dem was dir passiert. Du kannst genau so pupsnormal leben und pupsnormale Hobbies haben wie alle anderen auch, und genau so viel lachen wie die. Du brauchst dich nicht zu verstecken.

Das Andere ist: Vom Daheim Rumsitzen und Abwarten wird es nicht besser.
Wie wäre es wenn du schrittweise den Weg zurück in ein normales Leben gehst? Verbinde doch z.B. deine Tierliebe mit einem Nutzen für den dir Viele dankbar sein würden: Tierschutz. Meld dich in einem Katzenforum an, schreib ein paar Sachen, beginne dich zu engagieren, triff dich mit Leuten. Ich hab die Erfahrung gemacht dass man gerade im Tierschutz alle möglichen Typen kennen lernen kann, und Jeder ist da offen, finde ich. Da bleibt keiner Außen vor! Und man setzt sich gemeinsam für eine gute Sache ein. Das verbindet! Meine beste Freundin hab ich über den Tierschutz kennen gelernt. Zu der kann ich wirklich mit allen meinen Problemen kommen, egal wann der Schuh drückt, sie ist für mich da.

Vielleicht musst du das Alles aufarbeiten. Vielleicht musst du auch einen Schlusstrich ziehen, dich neu erfinden, und von Vorne anfangen. Ich weiß es nicht. Ich würde Beides machen. Versuch dir Etwas aufzubauen was dir Halt gibt. Hobbies, Freunde, Arbeit. Das sind drei feste Stützen mit deren Hilfe man so schnell nicht ins Wanken kommt.
Such dir vielleicht einen Therapeuten, rede dir den Mist von der Seele, lass dir zuhören und dir kluge Sachen mit auf den Weg geben. Geh zum Arzt und kümmere dich um deine Gesundheit. Hör auf so faul zu sein. Rumhocken, Verstecken und Lamentieren bringen dich nicht weiter. Damit igelst du dich bloß noch mehr ein, und je länger du tatenlos rumsitzt desto schwerer wird es am Ende wieder aus dem Loch heraus zu kommen das du dir selber geschaufelt hast.

Und denk dran: All das Schlimme ist vielleicht ein Teil von dir, aber es macht dich nicht aus. Klar, irgendwie in einem drin ist es IMMER, aber man braucht nicht ständig daran zu denken oder rücksicht darauf zu nehmen. Man kann es hinter sich lassen und trotzdem ein Leben leben das glücklich macht.

Ein bisschen klingt es so als würdest du andere Menschen schon deswegen nicht an dich heran lassen weil du denkst sie würden dich eh nicht verstehen. Das stimmt nicht. Andere haben auch Probleme, und sie sind einfühlsamer als man vermutet. Trau den Anderen doch einfach mal zu dass sie gute Freunde sein könnten, trau den Männern zu dass sie gute Partner sein könnten - denn sie können es, alle! Du musst ihnen aber auch die Chance dazu geben, und zwar aus tiefstem Herzen heraus, nicht nur zum Schein.

Alles Gute,
Bianca

13.12.2010 19:16 • #9


L
Hallo, Rita!

Ich habe deinen Beitrag erst heute abend gelesen. Ich werde dir in den nächsten Tagen eine PN zukommen lassen.

Wo wohnst du jetzt?

Ich wohne in Hanau.

Du schreibst, dass du schriftstellerisch ambitioniert bist. Ich auch. Ich würde mich gerne mit dir austauschen.

Bis bald.

LG: Uli

24.12.2010 00:26 • #10


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