Hallo DP80,
bitte korrigier mich, wenn ich dich an irgendeiner Stelle falsch verstanden habe.
Aber was ich von dir in diesem Thread lese, kommt bei mir so an, dass du dir wünscht, angenommen und willkommen zu sein und es ist für dich sehr schwer und anstrengend, dies nicht zu erleben. Kann mir vorstellen, dass das auf Dauer Energie kostet und nervt und frustriert. Oder?
Zitat von DP80:Ich bin mir auch sicher, dass ich hier noch etwas schreiben kann, dass es Berg auf geht. Ich war zum Jahreswechsel volle Elan, auch wenn danach erstmal ein Monat des Stillstands folgte.
Liest sich doch schon mal gut! Was hat dir zu deinem Elan verholfen? Was hat dich motiviert?
Zitat von DP80:Nun ist es allerdings so, dass ich wohl meinen Arbeitsplatz verlieren werde und dadurch doch drann denke, wieder in den Pott zurück zu kehren.
Hat dich der Arbeitsplatz in deiner jetzigen Region gehalten? Oder umgekehrt: zieht dich noch anderes wieder in den Pott zurück?
Zitat von DP80:Leider habe ich 10 wichtige Jahre verschwendet um jetzt eigentlich festzustellen, dass ich vor Orte hätte mich ändern müssen.
Ärgerst du dich über dich selbst, weil du denkst, du hättest das schon früher erkennen können und hättest weniger Zeit verschwendet? Angenommen ich würde schreiben, du hast die Zeit vielleicht gebraucht um zu dieser Erkenntnis zu kommen - wie würde es dir damit gehen wenn ich das so schreiben würde?
Zitat von DP80:Allerdings gestaltet sich das ganze auch sehr schwierig, da im Ruhrgebiet die Integration von optisch Behinderten doch um einiges Schwieriger ist, als in den restlichen Bundesländern.
Da kenne ich mich selbst leider zu wenig aus... deswegen mal interessiert nachgefragt: was ist denn mit der Integration von optisch Behinderten im Ruhrgebiet schwieriger? Betrifft das die gesamte Region Ruhrgebiet?
Zitat von DP80:Gut, jezt ist man wat älter und vielleicht wird einen ja jetzt die Chance gegeben, sich in Vereinen Integrieren zu können. Wo ich allerdings schwarzsehe, ohne Job eine Freundin zu finden, was eigentlich mein größter Wunsch ist.
Das heißt, wenn ich dich richtig verstehe siehst du jetzt Chancen, dass du dich in Vereine integrieren kannst?
Und die Gedanken an Job und Freundin sind für dich miteinander verbunden und lösen eher Beklemmung, vielleicht auch Unsicherheit, Angst oder Traurigkeit aus, weil du aktuell nicht absehen kannst, wie sich das für dich verwirklichen könnte?
Zitat von DP80:Das Problem sind einfach die Umstände. Das sitzen zwischen zwei Stühlen. Wenn ich jetzt wüsste, es wird hier vor Ort weitergehen, kann ich schon direckt loslegen.
Was du hier geschrieben hast, verstehe ich so, dass du vielleicht eine Art Zielkonflikt haben könntest - einerseits wäre das eine gut und andererseits aber auch etwas anderes - und beides zusammen geht irgendwie nicht gleichzeitig, aber gar keins davon ist auch keine Option - kann man das so in etwa beschreiben? Falls ja, kann ich mir gut vorstellen, dass dich das lähmen könnte, weil du vielleicht den Eindruck hast, dass die optimale Lösung noch nicht gefunden ist und jede mögliche Lösung bislang zumindest eine dir wichtige Sache nicht gut genug berücksichtigen würde - passt das so ungefähr?
Zitat von DP80:Gerd, so wie du schreibst, weist du gar nicht, was wirkliche Probleme sind. Alle die keine Behinderung haben, können gar nicht wissen, was bestehende Probleme sind.
Wenn du das so schreibst, vermute ich mal stark, dass du dir wünschst, dass deine Situation durch deine Behinderung wahrgenommen und anerkannt wird... für dich ist es eine besondere Situation, die andere bzw. Nicht-Behinderte in der Weise nicht haben... Mich würde eigentlich mal interessieren, ob du noch andere Behinderte kennst - mit deiner Behinderung oder auch einer anderen Behinderung - und ob du sagen würdest, dass Behinderte generell größere Schwierigkeiten haben? Ich kenne mich da wirklich nicht aus und sicher ist es aber auch abhängig von Art und Grad der Behinderung inwieweit es leichter oder schwieriger ist, oder? - Vielleicht klingt das auch naiv für dich, weil du denkst, dass es Behinderte immer schwer haben? Aber frage mich, ob das immer so sein muss? Wobei man dafür natürlich zumindest ideale Bedingungen in der Umgebung und Gesellschaft bräuchte, so dass volle Integration da wäre, was ja heute wirklich nicht der Fall ist, denke ich. (das Stichwort Inklusion fällt mir dabei auch ein)
Trotzdem: Wie leicht ist für dich eigentlich der Umgang mit Nicht-Behinderten?
Viele Grüße
HerzGeist