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Sogno
Ein herzliches 'Hallo' an alle

Zuerst möchte ich mich im Voraus bei all jenen bedanken, die sich Zeit nehmen werden um diesen Beitrag zu lesen, denn mir ist klar, dass mein Problem hier bereits in unzähligen Varianten geschildert worden ist. Nichtsdestotrotz möchte ich mir ein paar Dinge von der Seele schreiben, da es niemanden gibt mit dem ich darüber sprechen kann.

Ich habe die meiste Zeit meiner Lebens in Großstädten gelebt und hatte bis vor etwa zwei Jahren niemals ernsthaft mit dem Gefühl von Einsamkeit zu kämpfen, da ich vielfältig interessiert und einige aktive Hobbies habe. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich einige Dineg in meinem privaten Umfeld verändert. Das berifft natürlich auch viele andere Menschen. Irgendwie kam alles zum Stillstand. Erst jetzt, wo das gesellschaftlcihe Leben wieder aus dem Winterschlaf erwacht, wird mir bewusst, dass von meiner früheren Kontakten nichts mehr übrig ist. Es hat sich bereits vorher allmählich abgezeichnet, allerdings nicht in so einem extremen Ausmaß.

Vielleicht liegt es daran, dass auch ich mich teilweise verändert habe. Zu meiner Familie habe ich wenig bis gar keinen Kontakt, Beziehungen sind zerbrochen, Arbeit und Privatleben werden streng getrennt, mit meinem Mitbewohner ist nichts mehr anzufangen. Sobald ich versuche meine Fühler auszustrecken, renne ich auf Grund meiner mentalen und physischen Einschränkungen im Alltag gegen eine Mauer. Beides ist im Prinzip sehr schwach ausgeprägt, jedoch ausreichend um Fremde oberflächlich abzuschrecken. Da ich mit Alk., Nokotin und Menschenmassen nicht zurecht komme, verschließen sich automatisch viele Türen. Das gleiche gilt für Einladungen zu Parties usw. Solche Dinge liegen mir persönlich nicht.

Schlägt man dagegen einfach einen Sparziergang im Grünen, am Fluss, Bibliotheks- oder Museumsbesuch vor, erhält man dafür in der Regl nur schräge Blicke oder Kommentare. Die Oberflächlichkeit der heutigen Konsum- und Spaßgesellschaft bricht mir sprichwörtlich das Genick. Ich dachte, es würde mit dem Alter leichter werden, aber im Moment scheint das genaue Gegenteil einzutreten. Das Internet is zwar hilfreich, jedoch auch mit äußerster Vorsicht zu genießen, da die Anzahl an unseriösen, dubiosen Gestalen überwiegt. Foren sind in der Regel eher Kampfschauplätze, um sich gegenseitig an die Kehle zu gehen und sinnlose negative Meinungen zu posten.Natürlich möchte man nicht ständig über negative Dinge sprechen, aber sie komplett auszublenden ist ebenfalls falsch. Wie soll man Menschen helfen, wenn man nicht bereit ist zuzuhören?

Ich bin werde mit Sicherheit nicht in der Großstadt bleiben, sondern so bald wie möglich an einen gesünderen Ort ziehen. Wahrscheinlich meine alte Heimatstat in NRW. Einen genauen Plan gibt es zwar noch nicht, aber der Vorsatz steht. Ohne soziale Kontakte machte jedoch nichts wirklich Sinn oder Spaß. Ich hänge im Augenblick in einer sehr tiefen Depression fest. Schreiben hilft, aber es kann nur einen Teil kompensieren.Vielleicht finde ich hier Menschen, denen es ähnlich geht. Allein das Bewusstsein, mit seinen Problemen nicht allein zu sein, kann manchmal sehr hilfreich sein.

Meine Tür steht natürlich gleichfalls jederzeit offen, denn wer um etwas bittet muss auch bereit sein, etwas zurück zu geben. Das ist meine persönliche Einstellung.

20.06.2022 18:26 • 02.09.2022 x 8 #1


4 Antworten ↓


4_0_4
Zitat von Sogno:
Sobald ich versuche meine Fühler auszustrecken, renne ich auf Grund meiner mentalen und physischen Einschränkungen im Alltag gegen eine Mauer. Beides ist im Prinzip sehr schwach ausgeprägt, jedoch ausreichend um Fremde oberflächlich abzuschrecken. Da ich mit Alk., Nokotin und Menschenmassen nicht zurecht komme, verschließen sich automatisch viele Türen.

Je weniger man wie die breite Masse ist, desto mehr kann es sein das man ausgegrenzt wird.
Zusätzliche Sachen wie hier im Zitat beschrieben, verringern halt die Anzahl der Menschen kompatibel sind.

Kenne ich in etwas anderer/abgeschwächter Form ebenfalls und das bewirkt auch bei mir das ich weniger Kontakte irl habe.

20.06.2022 19:35 • x 1 #2


A


Einsamkeit in der Großstadt

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Mylenix
Ich glaub die meisten Menschen die es konsumieren kommen selber nicht mit Alk. und Nikotin zurecht. xP

Ich erinner mich an das Raucherzelt aus der letzten Klinik in Unna, da haben die Leute schön unter Regenschutz plaudern und qualmen können und als Nichtraucher will man da nicht unbedingt rein und das einatmen müssen, auch wenn man eig. gern dazugehören möchte, und schon wird man von der Gesellschaft ausgegrenzt.

20.06.2022 19:43 • x 4 #3


Sogno
@Mylenix Ja, es ist schon teilweise recht sonderbar, dass der Konsum von gewissen schädlichen Substanzen gesellschaftlich akzeptiert wird, andere dagegen nicht. Zum Glück hat sich die Situation für Nichtraucher durch das öffentliche Rauchverbot in den letzten Jahren sehr verbessert.

20.06.2022 19:49 • x 1 #4


Donnervogel
Zitat von Sogno:
Schlägt man dagegen einfach einen Sparziergang im Grünen, am Fluss, Bibliotheks- oder Museumsbesuch vor, erhält man dafür in der Regl nur schräge Blicke oder Kommentare


Du hast einfach noch nicht die richtigen Personen gefunden.....nicht alle sind so.
Einige sind auch anderst.
Vieleicht findest Du Sie genau an den Orten.
Ich wünsche es für Dich....

Zitat von Sogno:
Da ich mit Alk., Nokotin und Menschenmassen nicht zurecht komme, verschließen sich automatisch viele Türen


Wenn Sich eine Türe verschliesse öffnet sich eine Neue - das hast Du vielleicht schon gehört.
Weiter...man starrt zu oft auf die verschlossene Türe .....dabei entehrt einem die offene Türe....
Vielleicht muss man selbst auch ein Stück gehen um die Türe zu finden


Zitat von Sogno:
Die Oberflächlichkeit der heutigen Konsum- und Spaßgesellschaft bricht mir sprichwörtlich das Genick.


Zitat von Sogno:
Ich dachte, es würde mit dem Alter leichter werden, aber im Moment scheint das genaue Gegenteil einzutreten


Ich weis nicht wann es jemals einfach ist.
Für manche ist es einfach für manche schwierig.
Im Alter denke ich für mich es wäre in der Kindheit einfacher gewesen, aber ich glaube damals war es auch nicht einfacher.

Irgendwann unverhofft .... - gib niemals auf. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

02.09.2022 19:35 • x 2 #5





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