Niemanden zum Reden

Hallo!

Ich bin über die bekannte Suchmaschine auf diese Seite gestoßen. Ich muss mich mal bei euch ausheulen.

Ich bin 37, Mama von 3 Kindern, lebe in einer Patchworkfamilie und bin das zweite Mal verheiratet. Aufgrund meiner Vergangenheit war ich schon zweimal in Therapie. Nach einiger Zeit nachdem das komplette Scheidungsdrama durch war bekam ich wieder psychische Probleme. Angst - Depressionsstörung gemischt. Ich nehme Venlafaxin 150 mg und es hilft mir in der Regel sehr gut. Mit der Zeit bin ich mutiger geworden, sage das was ich denke, aber trotzdem hab ich zeitweise, je nach Tagesform immer noch Hemmungen Sorgen und Probleme anzusprechen.

Zwischen meinem Mann und mir begann letzte Nacht ein Streit. Er ist 6 Jahre jünger. Ich habe ihn dazu ermutigt einem Verein beizutreten da ich finde das man auch mal Zeit zum durchatmen braucht. Ich gehe für gewöhnlich nicht weg. Ich muss dazu erwähnen das sich bei meinem Mann eine Eifersucht ausgeprägt hat während der Zeit meiner Scheidung. Seiner Meinung nach könnte ich ja zurück gehen. Jedoch hat er auch einige Dinge gemacht mit denen ich absolut nicht klar komme. Das Problem ist einfach, egal wie oft ich versuche das zu klären, es aus der Welt zu schaffen, ich komme nicht an ihn ran. Er fällt mir sofort ins Wort, geschweige dann darüber nachzudenken oder sich zu entschuldigen. Jedes Mal lasse ich es dann beruhen und fresse es in mich hinein, aber es lässt mich nicht los weil es unausgesprochen ist. Letzte Nacht hatte ich das erste Mal die Möglichkeit nach rund 2 Jahren etwas mit meiner Nichte und ihrem Partner zu unternehmen. Ich bat ihn mich zu fahren. Das tat er natürlich nicht. Ich war so unglaublich traurig und wütend zugleich. Meine Emotionen sind so hoch gekocht das ich ein zweites Mal die Dinge angesprochen habe die mich belasten. Ich weiß, nicht der richtige Zeitpunkt, aber es überkam mich einfach. Was mich noch einmal so mürbe macht ist das ich niemanden habe mit dem ich darüber reden kann. Die Bekannten die ich habe, da käme nichts produktives bei rüber oder sie sind mir nicht so vertraut.

Ach ich fühle mich so unglaublich einsam, so hilflos, so enttäuscht. Ich könnte und würde am liebsten nur weinen. Und diese Stimmung zerfrisst mich.

Vielen lieben Dank das ich mich ausheulen durfte!
Alles Liebe, Mona

Zitat von Coco1984:

Hallo! Ich bin über die bekannte Suchmaschine auf diese Seite gestoßen. Ich muss mich mal bei euch ausheulen. Ich bin 37, Mama von 3 Kindern, lebe in einer Patchworkfamilie und bin das zweite Mal verheiratet. Aufgrund meiner Vergangenheit war ich schon zweimal in Therapie. Nach einiger Zeit nachdem das komplette ...

Hallo Mona, das kann ich verstehen, dass Du bei dem komplexen Sachverhalt Gesprächsbedarf hast und auch brauchst. Das ist sicherlich nicht ganz so einfach, hier aus der Ferne etwas fundiertes dazu zu sagen. Was mir gleichwohl auffällt ist, dass Du offensichtlich länger Dich zurück nimmst, also deine Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle und das kann und ist dauerhaft nicht zielführend. Da scheint es mir an Gegenseitigkeit und eventuell Empathie zu mangeln...wie geschrieben, aus der ferne nur eine Vermutung!

Viele Grüße

Hallo Jimmy!

Vielen lieben Dank für deine Antwort! Ja, deine Vermutung kann gut sein. Mich macht diese Situation einfach nur fertig. Ich bin so erschöpft. Es ist ja nicht nur das sich das auf den Moment beruht. Die Folgen, also meine Gedanken und Gefühle hinterher, da habe ich echt mit zu kämpfen. Ich bin eh nicht gerade selbstbewusst. Viele Dinge hängen mir halt im Kopf. Und wenn ich keine Antworten bei einem Gespräch erhalte wird das auch nicht besser. Es ist letztendlich egal in welchen Momenten ich was anspreche. Ich weiß schon im Vorfeld auf was es hinaus läuft. Natürlich hatte er eine schlimme Kindheit, durfte nie Schwäche zeigen. Aber das muss er ja nicht bei mir oder den Kindern anwenden. Und wenn man es alleine nicht schafft sollte man sich Hilfe suchen. Das ist keine Schande. Nach der schrecklichen Zeit der Scheidung, Diskussionen um die Kinder etc ging es mir auch sehr schlecht. Nachdem alles überstanden war kam alles hoch. Ich konnte es selbst nicht mehr verarbeiten und habe mir Hilfe geholt. Und das war die richtige Entscheidung. Glaube mir, ich könnte noch viel mehr schreiben, aber das würde total viel werden mir tut es schon gut wenn mir jemand zuhört. Den Menschen dem ich am meisten vertraue, meinem Mann, darüber kann ich nicht mit ihm reden. Und Freunde auch nicht. Familie habe ich ebenfalls nicht, außer meine Kinder. Ach ich weiß auch nicht mehr weiter

Liebe Grüße!

@Coco1984
Liebe Mona, dafür brauchst Du dich nicht bedanken, sehr gerne!

Das ist genau der Punkt, es ist nicht nur jetzt sondern es wird immer wieder aufkommen. Nein es ist weiß Gott keine Schande sich Hilfe zu holen, im Gegenteil. Der entscheidene Punkt ist es selber zu erkennen und zu zulassen. Erst dann wird es auch fruchten.
Mir ging es auch so, aus meiner Kindheit habe ich viele Altlasten gehabt die ich nicht gesehen oder wahrnehmen wollten. Dann kam ein schmerzhaftes Ereignis (Trennung) und ich habe mir Hilfe geholt. leider hat mir diese Altlasten aus der Kindheit, im Nachhinein betrachtete, sehr viel in meinem Leben verdorben und das letzte führte auch leider darauf zurück. Wie Du sicherlich dann auch selber weißt, ist es eben nicht einfach, sich mit sich selber auseinander zu setzen aber es ist die Grundvoraussetzung damit alte Verhaltensmuster aufgebrochen werden und erst dann, wenn man mit sich im Reinen ist, ist man auch bereit, wie soll ich sagen, das Leben zu genießen und eventuell zu teilen.

Du kannst gerne und immer schreiben, wenn Dir danach ist, ich weiß zu gut wie es ist keinen zu haben, sowohl Familie, Freunde etc. und auch wenn ich nicht viel tun kann, zuhören geht immer und manchmal vielleicht auch eine schlaue Antwort

Liebe Grüße

Wir Frauen halten leider zu oft aus, hab das auch mal mitgemacht.

Dein Körper fängt aber schon an, Dir zu zeigen, dass das Fass bald überläuft, also pass auf Dich auf.

Du hast im Moment Psychologische Hilfe, wenn ich das richtig verstehe? Das ist schonmal gut.

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