Zitat von Icefalki:Man merkt, dass du noch keine richtige Angstkarriere hinter dir hast. Was auch gut ist. Aber solche Ängste erleben hier viele nonstop.
Stimmt, bei mir ist das nicht so, es ist eben situationsgebunden. Damals die anstehende Vollnarkose und eben diese Reiserei von Frau und Kind. Aber diesmal habe ich mich, ich möchte kein Eigenlob veranstalten, ziemlich gut aus der Affäre gezogen, auch wenn es wiederum so absolut belastend war, besonders vo der Reise.
Zitat:Interessant reagierst du auch damit, dass du auch nichts ändern möchtest, sondern das nächste Mal wieder in die gleiche Situation driftete, wie eben jetzt.
Ich will und werde zu keinem Arzt oder Therapeuthen und muss das mit mir selber ausfechten. ich denke, das ist der richtige Weg für mich. Vorübergehend Alk. und Dauerrauchen sind weniger gefährlich für den Körper als Psychopharmaka, in meinem Falle, da ich von Natur aus wirklich kein Suchttyp bin und das hat mir anfangs sehr gut geholfen. Ich habe zumindest den Alk dann abgesetzt und mir sogar diese bescheuerte Arbeit von Tagen gesucht.
Zitat:Ich weiss aus eigenem Erleben, dass Angst immer etwas mit Hilflosigkeit zu tun hat. Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein, Unfähigkeit mit bestimmten Situationen umgehen zu können. Bei vielen sind die sogar unbekannt, du weisst wenigstens, was dich in Todesangst versetzt.
Geheilt werde ich davon nie werden. Das bleibt immer so, lebenslang. Nur muss man Strategien entwickeln, wie man damit möglichst unbelastend umgeht.
Zitat:Ohne dir jetzt einen Vortrag halten zu wollen, ich persönlich würde mir für die Zukunft einen Schlachtplan zurechtlegen.
1. Sofern möglich, mit ins Land reisen. Muss ja nicht direkt dort sein, wenn das mit der Familie nicht funktioniert. In erreichbarer Nähe, wäre ja auch ok.
2. Was noch besser wäre, mit einem Psychologen diese klar erkennbaren Ängste besprechen. Es schadet keinem Menschen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Dein kurzfristiger Arbeitseinsatz war ja auch eine gute Strategie. Kannst ja mal darüber nachdenken, solange deine Angst noch erinnerbar ist.
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Danke Dir für diese Überlegungen!
Zu 1.
Wird nur bedingt funktionieren, eventuell gar nicht. Aber man kann überlegen, wie man einen Notfallplan wasserdicht macht. Zuerst wirklich ein Visum besorgen, dann kann man schnell los.Ich müsste noch genauer evaluieren, wie ich diese 1000km vom Flughafen bis zu der Stadt sicher schaffe, denn so ganz bin ich nicht überzeugt, dass dích dies ohne Zeitverlust schaffen würde. Ich muss mir eingestehen, dass ich mich, anders als ich es vorher glaubte, böse verfahren könnte, auch im taxi oder gerade auch in Bus oder Bahn und dann sonstwo lande.
Diese Ängste sind ja entstanden, da bin ich mir sicher, durch den jeweils für mich vollkommen unerwarteten Tod meiner Eltern.
Ich weiß noch, wie mein vater mich in der Grundschule plötzlich abholte, habe noch genau vor Augen, wie er vor 50 Jahren in die Klasse kam, mit der Lehrerin redete und mich aufforderte , wofort mitzukommen. Als wir im Klinikum waren, war meineMutter gerade schon (10 Minuten)verstorben. Ich kann mich an ALL diese Szenen minutengenau fast erinnern, was dann passierte, als wäre es gestern gewesen. Jede Sekunde weiß ich noch, wirklich. Und an den Abend darauf. Hat sich fest in mir eingebrannt, 50 jahre etwa später. Als Kind war ich zudem das totale Muttersöhnchen.
Ich bin mir sicher, dass meine derzeitige Angst der Abwesenheit meiner Familie genau darauf beruht. damals hätte ich NIE mit dem Tod meiner Mutter gerechnet, Eltern sterben nicht.