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Hallo,

normalerweise bin ich im forum der leute mit krankheitsängsten unterwegs. aber mich plagt hin und wieder die angst vor dem alleinsein.
wie ich gelesen habe, seid ihr meistens ständig allein: wohnt allein, habt keine freunde oder bekannte etc.

bei mir ist das nicht ganz so. aber auch ich hab ängste.
wie heute.
bin seit 1 stunde alleine und das noch für ganze 5 lange tage.
na und -werdet ihr sagen.
ich weiß, bei euch geht es um mehr als ein mehrtägiges alleinesein.

bitte seid trotzdem nicht böse auf mich, dass ich hier mit diesem pille- palle anfange.
ja, es mag nichtig sein, aber ich kann mit dieser aprupten einsamkeit nicht umgehen. sie lähmt mich.
ich lebe in einer festen beziehung und mein partner muß für 5 tage geschäftlich verreisen.
er ist grad weg und ich sitze hier und heule mir die augen aus - vor selbstmitleid und vor angst, ihm könnte etwas passieren.
immer wenn ich länger (und 5 tage sind für mich verdammt lang !) alleine sein muß. ich kann da nichts aktives machen.
bin wie gelähmt. hocke meistens vorm fernseher, aber ablenken kann mich das auch nicht. aber ich muß ständig irgendwas laufen haben,( radio, tv....), damit es nicht so still im haus ist.
bin ständig am grübeln und rechne ständig die zeit rückwärts (noch 5 tage....noch 4 Tage...).
vor ein paar wochen ist auch noch unser familienhund gestorben, der mir auch sehr fehlt.

wenn ich weiß, dass ich bald allein sein werde, dann habe ich schon tage vorher eine unruhe und eine traurigkeit in mir, was sich dann zu einer panikattacke hochschaukeln kann.

zum glück bin ich berufstätig, aber ich habe morgens schon das miese gefühl im bauch und mag dann gar nicht aufstehen.
wenn ich dann abends in das leere haus komme ......ein alptraum!

bin deshalb bei euch gelandet weil ich wissen möchte, wie ihr dieses alleinsein angeht. würde gern eure erfahrungen lesen, wie es war, als ihr die ersten tage alleine wart. was habt ihr getan, gedacht ?
ich hab einfach keine kraft, was aktives zu tun und die zeit sinnvoll zu nutzen.
aufgaben wären schon genug zu erledigen...

zu allem unglück bekomme ich jetzt auch noch dumpfe schmerzen unter dem linken rippenbogen.
ohje, allein und krankheitsangst.
das wird echt schwer.

viele grüße
schnuffi

01.02.2009 20:39 • 04.02.2009 #1


8 Antworten ↓


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Hallo Schnuffi, mir ist es wie dir jetzt vor ein paar Monaten ergangen.
Allerdings war mein Partner drei Wochen weg, weit weg. Ich hab mir bevor mein Partner gefahren ist, schon die Augen ausgeheult. Diese Angst, ihm passiert was oder mir hat mich ständig begleitet. Ich kann dir leider nur einen Tipp geben für jetzt oder für das nächste Mal: Ich hab mir vorher schon einen Plan bzw. Wünsche aufgeschrieben, was ich in der Zeit tun möchte, wenn ich alleine bin, wie z.B. einen Wellness Tag zu genießen, CDs sortieren, Bilder sortieren und ein Album gestalten, kochen bestimmter Gerichte etc.. Außerdem hab ich meine Freunde aktiviert, auf mich aufzupassen und mit mir viel zu unternehmen aber es darf dadurch kein Stress entstehen. Trotz aller meiner Bemühungen hatte ich ein paar Angst- und Panikattacken aber ich hab es überlebt Das war nicht leicht, hat mir aber gezeigt, dass ich es auch allein durchstehen kann. Ich bin gespannt, auf das nächste Mal, allein. Für mich wird das immer eine Hürde bleiben. Viele Grüße Angsthos

01.02.2009 21:27 • #2


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Allein und wie gelähmt

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Danke, angsthos

ich hatte wirklich gedacht, ich bin der einzige mensch, der solch wirklich blöden ängste hat.
die leute, die ständig einsam sind, die hätten allen grund zum klagen und ich mach wegen ein paar tagen so einen aufriss.

ich habe mir natürlich auch schon dies und das vorgenommen.
aber die ersten beiden abende muss ich ganz einfach in meiner gewohnten umgebung sein und mich zurückziehen dürfen, wann immer mir danach ist. soll heißen, ich leg mich ins bett und ziehe die decke über die ohren.
nicht, das das wirklich helfen würde.
aber das bedürfnis ist ganz einfach zu stark.

aber alle achtung, wenn du es tatsächlich geschafft hast, den dir selbst auferlegten plan abzuarbeiten.
solange es hell ist, hab ich auch immer noch elan. aber sobald es dunkel wird, da setzt bei mir so eine aktivitätssperre ein und ich wünsche, das der abend so schnell wie möglich rum geht. und die nacht sowieso.

als dein partner diese lange zeit weg war, warst du da zu hause auch allein,oder waren kinder oder freunde um dich rum?
ich für meinen teil bin jetzt ganz allein.

vielen lieben dank nochmal
für deine schnelle, aufmunternde antwort.

schnuffi

01.02.2009 22:16 • #3


V
Man kann auch einsam sein, obwohl man stets unter Leuten ist, aber gut ok das ist ein anderes Thema...

Ich bin auch total ungern allein, deshalb schau ich, dass ich möglichst immer Leute um mich habe. Wenn es aber trotzdem mal vorkommt, dass alle Mitbewohner für längere Zeit weg sind schau ich immer, dass ich irgendwo bei Bekannten für eine Weile übernachte. Geht eben nicht immer, aber wenn es klappt umso besser

Wenns nicht geht ists halt echt doof.
Panik hatte ich deswegen bis jetzt noch nicht, aber immer ein ziemliches Unwohlsein...

02.02.2009 03:04 • #4


Sokratessa
hallo Schuffi,
mir gehts ziemlich ähnlich,
ich bin auch nicht wirklich allein, verheiratet zwei erwachsene Kinder,
mein Mann war jetzt eine Woche krank zu Hause, seit heut morgen arbeitet er wieder und ich bin einsam, ich muss all meine Kraft zusammen nehmen, um irgend etwas zu tun, dabei fehlts mir wirklich nicht an Arbeit im Haushalt, aber ich hab einfach zu nichts Lust, ich will nicht allein sein.
An die nächste Woche darf ich sowieso nicht denken, da ist er nämlich auch auf Geschäftsreise. Im Gegensatz zu dir nervt mich unser Hund ungeheuer, weil der ständig seinem Herrchen nachjammert.

02.02.2009 11:48 • #5


S
Hallo vabitas und sokratessa,

danke für eure ehrlichkeit. stimmt, so richtig einsam sind wir ja eigentlich nicht, aber wir können nicht allein sein oder den genauen grund dafür nennen. ich hab halt auch nur so ein mulmiges gefühl im bauch, was meine aktivitäten lähmt.
sicher könnte ich auch zu bekannten oder familie (eltern etc.) aber das würde ich nur im äußersten notfall tun.
verstehen kann ich es aber trotzdem, wenn du die chance dafür nutzt, vanitas.
sokratessa hat es da vielleicht leichter. oder kriegst du auch sowas wie panik, wenn du länger allein bist. habe das eher so verstanden, dass du gern gesellschaft hast, ganz allgemein.
ich für meinen teil brauche meine festen bezugspersonen, das ganz enge umfeld sozusagen. wenn mich dann andere bekannte in der zeit besuchen um mir gesellschaft zu leisten, dann ist mir das oaradoxerweise gar nicht so recht und es kostet mich im gegenteil kraft.
ja, ich weiß, das klingt undankbar.
aber hier kann man wenigstens mal ehrlich seine schwächen aussprechen.

habt eine schöne, angstfreie woche!
viele grüße
schnuffi

03.02.2009 20:26 • #6


Sokratessa
hallo Schnuffi,
also irgendwie hast du mich richtig und falsch gleichzeitig verstanden. Ja ich liebe es in Gesellschaft zu sein, wenn mein Sohn und seine Freundin zum Essen kommen und noch 2 Stunden plaudern, herrlich.
Aber diese Gesellschaft beschränkt sich leider auf sehr wenig Menschen, die gesamte Verwandtschaft seh ich lieber von hinten bzw. eben gar nicht. Der Kontakt mit den Nachbarn geht auch nur kurz über den Gartenzaun, aber bitte nicht näher.
Insofern bin ich also meistens allein und genau das hasse ich so, dann muss immer die Verkäuferin aus dem Supermarkt oder der Versicherungsvertreter, Kaminkehrer, Apothekerin, alles was mir halt in die Quere kommt für ein Plauderminütchen herhalten.
Ich würde unheimlich gern den ganzen Tag Kaffee trinken, eine Zig. rauchen und ratschen, ratschen, ratschen über Gott und die Welt, oder stundenlang Kartenspielen, nur ich find einfach nicht die richtigen Leut dafür.

04.02.2009 10:26 • #7


I
Zitat von Sokratessa:
ratschen über Gott und die Welt, ... nur ich find einfach nicht die richtigen Leut dafür.

Wirst Du denn nicht mal von den Zeugen Jehovas heimgesucht? Die wissen doch alles über das System der Dinge.

Hat hier jemand JEHOVA gesagt??

04.02.2009 13:22 • #8


S
hallo sokratessa,

nee, is klar.
hab dich doch richtig verstanden, mich vermutlich nur schlecht ausgedrückt. denn mir geht es wirklich ähnlich.
bin eigentlich ein sehr kommunikativer mensch, brauch auch im job mein team , damit ich mich wohlfühle. aber dann auch wieder meine ruhe und halte deshalb auch einige leute bewußt auf distanz. will mich nicht zu weit auf andere einlassen. es fehlt wohl die wirkliche beste freundin. aber die zu finden ist für uns angsthasen nicht ganz leicht.

gruß
schnuffi

04.02.2009 20:55 • #9





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