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Bin mittendrin in der Depression, dazu Angstzustände, Herzrasen und hoher Blutdruck (trotz blutdrucksenkenden Medikamenten), Gedankenkarussell 24/7, Appetitlosigkeit. alles was dazu gehört.

Was ich noch schaffe ist zur Arbeit gehen, wenn auch manchmal ziemlich zerstreut und schlecht konzentriert, mache viele Flüchtigkeitsfehler, was manchmal echt peinlich ist.

Die Medikamente machen müde, Opipramol (morgens und abends) und Mirtazapin (am Abend) . wenigstens kann ich nachts ein paar Stunden schlafen damit.

Aber ansonsten schaffe ich wirklich fast nichts. Habe es mit Rausgehen versucht, obwohl ich sehr sportlich bin (oder besser gesagt war) keuche ich sobald ich ein paar Schritte mache, fange an zu schwitzen und muss resigniert wieder umkehren und mich heim auf die Couch flüchten.
Was macht ihr um den Tag zu überstehen? Kaffee oder andere Aufputschgetränke trinke ich nicht wegen meinem hohen Blutdruck. Hab auch versucht ne Viertelstunde was im Haushalt zu machen, dann ne Viertelstunde auszuruhen. das Ganze zu wiederholen..... aber meist bleib ich bei der zweiten oder dritten Runde auf der Couch hängen.

Möchte mal wieder den Haushalt auf Vordermann bringen, schaffe es aber nicht. Gibt es Tricks wie ihr euch motivieren könnt was zu reißen?
Freue mich über Anregungen und Hilfestellungen.

27.07.2025 20:30 • 29.07.2025 #1


27 Antworten ↓


Sich zwingen.

Zwing dich, rauszugehen. Wenigstens eine Runde um den Block. Nimm Begleitung oder Unterhaltung mit, wenn möglich, aber geh raus. Dreh nicht um, wenn du anfängst zu schwitzen oder andere Symptome verspürst.

Setz dir kleine, aber mit etwas Anstrengung erreichbare Ziele. Einmal am Tag eine Runde um den Block, gleich nach der Arbeit.

Ist dir Kaffee ärztlich verboten worden? Ich habe auch Bluthochdruck, aber darf Kaffee usw trinken. Jedenfalls die normalen Mengen, keine 2 Liter am Tag halt.

A


Was tun gegen bleierne Müdigkeit?

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Vielen Dank, drkingschultz!
Werde versuchen mir kleine Ziele zu setzen und beim Rausgehen nicht mehr umzudrehen.

Ich habe oft (vor allem wenn die Angst und die Gedanken besonders schlimm sind) keine Möglichkeit meinen Blutdruck runter zu bekommen. Trotz Tabletten (Betablocker und 2 Blutdrucktabletten) 160/110 ....da habe mir selber den Kaffee verboten.
Also ich trinke koffeinfreien Espresso, zum Glück schmeckt der genauso gut wie richtiger.

Du schaffst es zu arbeiten und den Tag durchzuhalten.

Da schaffst du auch eine Runde um den Block. Was dir da im Weg steht, ist nur die Angst. Körperlich ist das alles machbar.

Wenn Angst besonders schlimm ist, wird Adrenalin ausgeschüttet. Der Körper bereitet sich vor auf Angriff oder Flucht. Muskeln werden mehr durchblutet, Verdauung eingestellt, Blutdruck geht hoch. Wenn jetzt aber weder Angriff noch Flucht passieren, bleibt das ewig lange so.

Daher, gerade wenn die Angst schlimm ist und der Blutdruck hochgeht, dann rausgehen. Bewegung. Darf auch etwas anstrengend sein. Dadurch baust du Adrenalin ab, der BD geht wieder runter.

Die Depression kommt von den Angstzuständen und wird durch sie immer weiter verstärkt. Du brauchst vor allem eines, nämlich Ruhe. Dein Nervensystem ist total auf Sympathikus trainiert und kann nicht mehr von alleine zurückfahren. Die Depression signalisiert dir deutlich, daß sich dein Körper jetzt die Ruhe holen will, die er braucht, nach dem langen Raubbau durch den Dauerstresstrip. Der Zustand kann nur durch ein konsequentes und gezieltes Entspannungstraining wieder in Ordnung gebracht werden, dafür reichen dreimal am Tag natürlich nicht aus. Am besten stündlich ein Entspannungsverfahren lernen und immer wieder anwenden, bis du wieder ausgeglichen bist und glaub nicht, daß das von heute auf morgen geschieht, dafür braucht es viel Geduld und so lange, wie du den Stresslevel trainiert hast, brauchst du auch wieder, bis es wieder in die andere Richtung gut klappt. Ist wie ein Muskel, den man trainiert hat aber die Regeneration und Entspannung weggelassen hat, der ist nun dauerverkrampft und braucht jetzt wieder das Gegenteil, das er vergessen hat.

Danke Windy,
Ich habe so viel versucht mit Entspannung, das will einfach nicht klappen. Kann die Gedanken nicht stoppen und bei Atemübungen sind Blutdruck und Herzschlag oft danach höher als davor obwohl ich versuche mich voll darauf einzulassen. Was hat bei dir geholfen und war nicht so schwer umzusetzen für dich?

Da ich früher sehr viel Sport gemacht habe dachte ich das mich das wieder auf die Beine bringt, aber ich fühle mich wie eingerostet.
Ganz schlimm ist auch alleine zu Hause sein, sobald mein Partner das Haus verlässt geht der Panikmodus los

Dein Körper schreit nach Ruhe und du zwingst ihn aber zu Aktivitäten, das kann nicht funktionieren.

Du gehst arbeiten, das ist eine immense Leistung, vergess das bitte nicht!

Natürlich tut Bewegung gut, auch will man den Haushalt ordentlich haben, kann ich total nachvollziehen. Aber dein Körper braucht gerade etwas anderes. Gönn dir Ruhe! Zum Ausgleich gehst du 5 Minuten in die Natur. Nehm dir jeden Tag nur eine Sache vor, Montag Badezimmer, Dienstag Küche, Mittwoch eine Waschmaschine usw. Mehr nicht!

Ich denke auch, dass es für Dich nicht gut wäre, dich zu irgendetwas zu zwingen. Bewegung tut gut, wissen wir alle.
Die Arbeit bekommst Du irgendwie hin, dein Leben aber nicht? Da läuft was falsch.
Vielleicht bräuchtest du mal eine Auszeit, beantrage eine Kur, eine Reha....sprich mit dem Arzt, was er sagt.
Zitat von Muschelsucherin:
Trotz Tabletten (Betablocker und 2 Blutdrucktabletten) 160/110 ..

Wer hat dich so eingestellt? Ein Kardiologe? Wie ist denn der Puls so...das war immer eher mein Problem, der Puls.
Du hast also Opipramol und Mirtazapin....vielleicht genügt die bisherige Dosis noch nicht.
Dann die Blutdruck-Medikamente dazu.
Mache mal einen Wechselwirkungscheck mit deinen Tabletten. Das geht in der Apotheke, die machen das dann oder du kannst es auch online selber machen.
Google einfach *Wechselwirkungscheck*
Du könntest auch Eisenmangel oder ähnliches haben. Wann war das letzte Blutbild?

Danke euch allen für eure Beiträge und Ratschläge.
Einstellung der Blutdrucktabletten ist vom HA, funktionierte auch immer gut, aber bei Angst und Panik ufert mein Blutdruck immer total aus. Puls geht nur noch selten über 90 durch die Betablocker.
Wechselwirkung habe ich nicht, prüfe immer online und meine Apotheke schaut auch immer genau hin wenn sich was ändert in der Medikation.

Blutbild wurde gemacht und war soweit ok: Eisen, Magnesium, Schilddrüse,.....! Vitamin D müsste ich mal wieder testen lassen, nehme es aber regelmäßig. Hormone schwanken wegen Wechseljahren und Cholesterin ist zu hoch...verordnete Statine nehme ich nicht regelmäßig...hab Horrer vor den Dingern.

Zitat von Muschelsucherin:
Danke euch allen für eure Beiträge und Ratschläge. Einstellung der Blutdrucktabletten ist vom HA, funktionierte auch immer gut, aber bei Angst und ...

Okay, Wechseljahre.... Das kann sehr viel erklären.

Schau dir mal die Seite https://www.monsterwissen.de an. Hat mir sehr weiter geholfen, kann ich Dir wirklich nur ans Herz legen.

Zitat von Muschelsucherin:
Cholesterin ist zu hoch...verordnete Statine nehme ich nicht regelmäßig...

Das wäre aber schon wichtig. Das ist auch einer der Risikofaktoren bei Herz-Kreislauf-Problemen
Was nimmst du da? Atorvastatin? Ich habe gewechselt auf Rosuvastatin....das geht besser
Da geht es um die Blutfette.
Wußte ich vorher nicht so, Cholesterin kennt man.... aber nicht was das eigentlich ist.

Trigger

Erhöhtes Cholesterin verursacht Gefäßverkalkungen Atherosklerose. Hierdurch entstehen Verengungen und Durchblutungsstörungen. Weiterhin können atherosklerotische Plaques aufbrechen und so ein Blutgerinnsel verursachen, welches ein Gefäß verschließen kann, zum Beispiel bei einem Herzinfarkt.

Sind Durchblutungsstörungen jedoch schon weit fortgeschritten, drohen ernste Erkrankungen wie:

arterielle Verschlusskrankheit pAVK
koronare Herzkrankheit KHK
Herzinsuffizienz
Herzinfarkt
Schlaganfall


Zitat von Muschelsucherin:
Möchte mal wieder den Haushalt auf Vordermann bringen, schaffe es aber nicht. Gibt es Tricks wie ihr

Ich fuehle mit Dir ..

Ich habe jeden Tag nur eine Kleinigkeit im Haushalt gemacht.

Jeden Tag spazieren gegangen, auch wenn es schwer war, spaeter ging es deshalb besser

Zitat von Muschelsucherin:
bei Atemübungen sind Blutdruck und Herzschlag oft danach höher als davor obwohl ich versuche mich voll darauf einzulassen.

Lass´ bitte das messen. Damit hast du nur eine Spirale mehr, die sich dreht.
Und ich finde es kontraproduktiv, sich zusätzlich zur Arbeit (Alle Achtung!) noch zu etwas anderem zu zwingen. @Windy ist da schon am richtigen Dampfer.

Hole dir eine Haushaltshilfe (vorübergehend).....und deinem Mann oder Partner wird auch nicht gleich eine Brust wachsen, wenn ER mal was im Haushalt macht.






Kann er kochen? Wenn nicht, dann gibt´s mal Spiegelei auf Brot oder ein Tiefkühlgericht

@Muschelsucherin
Zitat von Muschelsucherin:
Gibt es Tricks wie ihr euch motivieren könnt was zu reißen?

Dich zu zwingen wäre komplett falsch. Dein Körper, Deine Selle und Dein Nervensystem sagen Dir gerade, dass etwas nicht passt. Das solltest Du ernst nehmen und Dich nicht drüberweg zwingen. Dann riskierst Du den kompletten Crash. Es ist im Moment nicht die Zeit, was zu rei0en, sondern sich Deine Druckpunkte anzuschauen.

Zitat von Muschelsucherin:
Aber ansonsten schaffe ich wirklich fast nichts.

Du gehst arbeiten. Und das frisst 100% Deiner Energie. Wenn Du das so beibehalten möchtest (was völlig o.k. ist, das habe ich auch so gemacht), dann musst Du Abstriche an den anderen Fronten machen. Beides geht im Moment nicht.

Zitat von Muschelsucherin:
mache viele Flüchtigkeitsfehler, was manchmal echt peinlich ist.

Ja, vielleicht, aber davon geht die Welt nicht unter. Das passiert anderen auch. Hier spricht schon ein selbstgemachtes, inneres Druckmuster aus Dir. Bist Du perfektionistisch veranlagt?

Zitat von Muschelsucherin:
obwohl ich sehr sportlich bin (oder besser gesagt war) keuche ich sobald ich ein paar Schritte mache, fange an zu schwitzen und muss resigniert wieder umkehren und mich heim auf die Couch flüchten.

Auch das ist normal, wenn die Psyche gerade die Grätsche macht. Ich kenne das auch. Damit will Deine Seele Dir sagen, dass jetzt nicht Bewegung, sondern Ruhe angesagt ist. Bewegung ist wichtig, ja. Aber in Ausnahmesituationen ist es wichtiger, erst mal auf den Körper zu hören.

Ich kenne das so gut. Da ist der innere Antreiber am Werk, der Dir ins Ohr flüstert: Du musst....!. Bewegung und Sport ist wichtig, also musst Du. Mach! Das mündet in einen inneren Kampf. Und der ist es, der uns so viel Energie kostet. Wenn du es schaffst, in die Beobachter-Position oder das bewusste Denken zu gehen und Dir zu sagen: Ja, Bewegung ist wichtig, aber ich entscheide jetzt, dass mein Körper dringender Ruhe braucht, damit es mir wieder besser geht., dann ist ein Stück des inneren Drucks weg und man gewinnt wieder ein Stückchen mehr Energie. Ich habe das schon mehrfach durch. Mein Körper hat in diesem Jahr sogar eine psychosomatische ISG-Blockade ausgebildet. Wenn ich mich in die Aktivität gezwungen habe, obwohl ich eigentlich wusste, dass ich Ruhe bräuchte, hat er voll die Blockade reingehauten. Ich stand dann da und konnte mich nicht mehr bewegen. Nachdem ich dem Ruhebedürftnis nachgekommen war (und damit wirklich im Reinen war), ging die Blockade von jetzt auf gleich wieder weg.

Zitat von Muschelsucherin:
Möchte mal wieder den Haushalt auf Vordermann bringen,

Warum? Und das meine ich jetzt wirklich ernst, weil auch hier wieder ein Druckmuster verborgen liegt. Wer sagt, dass der Haushalt auf Vordermann sein muss? Dein Mann? Deine Kinder? Oder ist es etwas, was Du gelernt, aber nie für Dich überprüft hast? Das ist wieder der Perfektionist, der das sagt. Eine gute Ehefrau hält das Haus sauber, Was sollen denn die Besucher denken, wenn es bei mir unordentlich ist. Ich bin nicht gut genug, wenn ich Beruf und Haushalt nicht unter einen Hut bekomme. Diesen Druck machst Du Dir nur selbst, Und das kostet Energie.

Was Du machen kannst, um in die Selbstwirksamkeit zu kommen: überleg, was Dir wirklich wichtig ist zu Hause. Was du unbedingt brauchst, um Dich wohl zu fühlen. Such Dir 7 Dinge raus und mach einen Plan für eine Woche, aber jeden Tag nur eine Aufgabe, die nicht länger als 10 oder 15 Minuten dauert. Der Rest bleibt liegen oder wird delegiert. Dann hast Du das Gefühl, trotzdem noch etwas geschafft zu haben, aber überforderst Dich nicht.

Danke euch allen für eure Antworten.
Mein Mann unterstützt mich ja mit der Hausarbeit: räumt auf, putzt, kauft ein, bereitet das Essen zu. Hat selbst einen Job der anstrengend ist, arbeitet oft mehr als 40 h die Woche.
Möchte bloß selber wieder funktionieren, zur Zeit liege ich, wenn ich nicht auf Arbeit bin, auf der Couch, habe Gedankenkreisen, Angstzustände, Herzrasen. Kann mich manchmal kaum rühren, jede Bewegung ist mir dann zu viel. Da möchte ich unbedingt wieder rauskommen, aber mir fehlt die Kraft, ich bin einfach nur müde und kaputt.
Gehe heute mit einer Freundin eine Runde raus, das habe ich mir fest vorgenommen.
Wahrscheinlich bin ich mit den Medikamenten nicht ausreichend aufgestellt, Termin beim Psychiater habe ich, muss mich aber noch ein paar Tage gedulden.
Was sich über so lange Zeit zur heftigen Depression entwickelt hat geht nicht einfach über Nacht wieder weg, das ist mir klar.

@Muschelsucherin
Wie viele Stunden die Woche arbeitest du?
Ist es eine Option die Arbeit etwas zu reduzieren? Oft kann man auch befristet in Teilzeit gehen und dann ggf. wieder hoch.
Ich weiß, das ist mit finanziellen Einbußen verbunden, aber manchmal lohnt es sich da echt zu prüfen, ob der Mehrwert an Energie den Verlust an Einkommen ausgleicht.
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Als bei mir die Wechseljahre los gingen, fing das, was du beschreibst, auch bei mir an.

Keiner kam auf die Wechseljahre, alles psychisch. Nur das Antidepressiva z. B. nicht helfen können, wenn dem Körper Östrogen und Progesteron fehlt.

Women on fire hat mir sehr geholfen, das Forum, welches ich dir empfahl sowie mein Frauenarzt (der jetzt leider in Rente gegangen ist) und ein Endokrinologe (spezialisiert auf Wechseljahre).

Lass deine Hormone unbedingt abklären, ich kanns nicht deutlich genug sagen.

Alles Gute

Danke , liebe Greta!
Ich habe mir in einem hiesigen Labor verschiedene Blutwerte, unter anderem auch Östrogen und Progesteron, bestimmen lassen. Das Progesteron war absolut im Keller, ich nehme jetzt Progesteron seit etwa vier Monaten ein, leider hat sich mein Zustand nicht wirklich gebessert, im Gegenteil, gerade befinde ich mich richtig im Abwärtstrend.

@Greta: nimmst zu zusätzlich zur Hormonersatztherapie auch noch Antidepressivum ein? Hast du das Gefühl die Hormone haben deinen Zustand deutlich verbessert bzw. sie haben dich wieder in die Spur gebracht?

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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