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195

D
Hallo an alle hier- danke, daß ich kommen durfte.
Ich bin 78 Jahre alt und ziemlich verzweifelt.

Aufgrund einer schweren Enttäuschung geriet ich vor einem Jahr in einen Zustand, der zu Verhaltensblockaden führte. Ich kann meine Wohnung nicht mehr verlassen -, so auch keinen Arzt aufsuchen. Bin auf fremde (teure) Hilfe angewiesen. Zwei erwachsene Kinder leben sehr entfernt und haben eigene Probleme, die keine Kontaktaufnahme zulassen.

Die konstante Angst blockiert auch die Konzentrationsfähigkeit meines Gehirns: es kam bisher zwar noch nicht zu Fehlleistungen, aber ich vergesse viele Dinge insbesondere aus der Vergangenheit.

Manchmal, wenn ich ein paar Worte gewechselt habe (Paketbote, Nachbarn), geht es mir für ein paar Stunden besser. Daher denke ich, daß mein totales Alleinsein viele körperliche und psychische Einschränkungen nicht nur unterhält, sondern auch auslöst und verstärkt.

Ähnliche Zustände - nicht so gravierend - sind von früher her bekannt. Viele Hobbies haben sie erträglich gemacht. Aber meine derzeitigen Blockaden (es geht einfach nicht) helfen mir jetzt nicht. Mein Schreibstil ist nicht mehr vorhanden. Alles andere sehe ich als sinnlos an. Insofern bin ich natürlich auch depressiv.

Ängste hatte ich mein Leben lang. Ich bin Kriegskind (Jahrgang 1935).
Aber was ich jetzt durchmachen muß, ist einfach fürchterlich.

Da ich mir vorstellen kann, was für Ratschläge eingehen, wollte ich mich hier eigentlich gar nicht anmelden. Doch vielleicht tut mir das Formulieren gut und helfen kleine Diskussionen ein wenig gegen das Alleinsein.

Danke fürs Lesen.

07.12.2013 20:23 • 26.01.2014 x 1 #1


443 Antworten ↓


Svenja69
Hallo deep-darkness,
mir geht es genauso wie dir, was die Einsamkeit angeht. Ich bin zwar erst 44, lebe aber seit meinem 30. Lebensjahr allein, ohne Familie oder Kinder. Mehrere langjährige Verlobungen sind gescheitert, und mein einziges Kind hab ich in der Schwangerschaft verloren...

Gute Bekannte hab ich nur 2, sie wohnen leider mittlerweile weiter entfernt...
man sieht sich nur ein paar Mal im Jahr.

Letztes Jahr wurde mein gesamter Wohnblock saniert, und sämtliche ältere Leute wurden dauerhaft umquartiert, um ihnen den Rückzug zu ersparen. Da die Nachbarn in meinem Haus alle zwischen 50 und 80 Jahre waren, bin ich die einzige, die wieder zurückziehen mußte (wollte in der anderen Wohnung bleiben, durfte aber nicht) und jetzt hab ich nur Fremde um mich, alle noch jung, in den 20ern, da bleibt keiner mal für nen Plausch auf der Treppe stehen... ein kurzes guten Tag ohne mich groß anzusehen, und schon stürmen sie an mir vorbei und in ihre Wohnungen.

Ich finde das ganz schlimm, daß eine über Jahre gewachsene Nachbarschaft auf derartige Weise zerstört wird, wegen dieser Sanierung... denn auch aus den anderen Häusern sind die alten Bekannten fortgezogen, viele sogar in andere Stadtbezirke, wo die Wohnungsgesellschaft ebenfalls Häuser hat. 2 meiner alten Nachbarn sind mittlerweile leider gestorben.

Nach meinem Bandscheibenvorfall vor 4 Jahren bekomme ich keine Arbeit mehr, niemand will einen chronisch Rückenkranken einstellen, der immer wieder zur Physiotherapie muß... die Tage sind seitdem so leer, unausgefüllt, und einsam. Seit dem letzen Jahr hab ich mit kaum einer Menschenseele gesprochen, außer mit der Frau an der Kasse und mit einem meiner beiden langjährigen Bekannten, der andere macht sich zur Zeit extrem rar.

Einsamkeit ist keine Sache des Alters, nein, nur der Lebensumstände...

Liebe deep-darkness, ich wünsche dir einen friedlichen Adventssonntag.

07.12.2013 20:50 • #2


A


Alt, allein, angstgestört und depressiv

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C
Glaubt mir euch geht es nicht alleine so, auch ich sitze fast immer alleine in meiner Wohnung und habe nur sehr wenig soziale Kontakte. Ich bin froh wenn ich etwas finde das mich beschäftigt und von der Einsamkeit ablenkt. Ein Teil davon ist seit wenigen Tagen dieses Forum. Ich schreibe dies damit ihr seht es geht euch nicht alleine so, ich weiß das löst das Problem nicht, aber vielleicht ist es etwas tröstlich zu wissen das man nicht alleine alleine ist.

Ich freue mich zur Zeit wenn ich hier für den einen oder anderen einen guten Rat habe, dann fühle ich mich wenigstens nicht ganz unnütz und hoffe das einfach der Dezember, der schlimmste Monat des Jahres schnell vergeht.

07.12.2013 23:53 • #3


R
Herzlich willkommen und wow, du bist 78 Jahre und treibst dich hier im Internet rum? Dann musst du aber doch noch ganz gut fit sein. Meine Mama ist 73 und hat sich immer gesträubt. Jetzt hat ihr Bruder ihr aber einen Laptop eingerichtet, damit sie mit ihm mailen und skypen kann. So ganz kann sie sich aber noch nicht damit anfreunden. Und Internet sowieso noch nicht so. Fühl dich hier einfach wie zu hause und lass uns an deinen Erfahrungen teilhaben. Freu mich drauf.

07.12.2013 23:59 • #4


D
Hallo Svenja69, Chaoslexikon und Rohdiamant ...,
für Euere anteilnehmenden Worte danke ich herzlich und wünsche Euch, daß Euer Leben erträglich sein oder werden möge.

Für mich möchte ich noch einmal näher beschreiben, daß nicht die Einsamkeit und die depressive Verstimmung mich am meisten belasten, sondern diese generalisierte Angststörung mit den Verhaltensblockaden. So ist es mir nicht möglich, mich ablenkend - wie früher - mit meinen diversen Hobbies zu beschäftigen.

Was mich am meisten stört, ist die Unfähigkeit, meine Wohnung weiter als bis zu meinem Briefkasten und zum Müll-Platz (10 m von der Haustür entfernt) zu verlassen.
Erschwerend kommen adererseits auch die altersbedingten körperlichen Einschränkungen (Krankheiten) hinzu.

Manchmal frage ich mich natürlich auch, ob ich eine neurotische Störung haben könnte: ich will nicht, also kann ich nicht.
Ich übe Ablenkung, Entspannung, lese Sachbücher und gebe mir moralische Ohrfeigen: aber alles bleibt quälerisch.

Sorry für das Gejammer.
Offline bin ich bemüht, meine wenigen Kontakt-Personen davon freizuhalten. Eben auch meine Kinder, die keine Vorstellung davon haben, was bei mir fehlläuft.

Und wieder: danke fürs Lesen !

08.12.2013 12:28 • #5


M
Hallo deep-darkness,
erst mal schön,dass du hergefunden hast,vielleicht hilft dir ja der
eine oder andere Tip hier,dass es dir wieder besser geht.

Ich selber leide seit über 10 Jahren an einer Angststörung,
wobei mir deine Zeilen sehr vertraut vorkommen...
in meinen ganz schlimmen Phasen konnte ich auch das Haus nicht mehr verlassen,
für mich war es schon eine Glanzleistung,wenn ich den Müll
raus bringen konnte.
Mein ganzes bisheriges Leben war futsch!
Was ich dir aber sagen kann:
es muss nicht so bleiben,du musst daran arbeiten.
Ich hab mich anfangs regelrecht gezwungen,immer wieder raus zu gehen,
immer ein Stückchen weiter,auch wenn es mir dabei noch so schlecht ging.
Später bin ich dann auch zur Therapie gegangen,hat mir unheimlich weiter
geholfen und mittlerweile arbeite ich wieder,fahre Auto,kann einkaufen etc....
alles ohne Medikamente!

Ich denke,dass auch bei dir familiär einiges im Argen liegt und ich glaube
du brauchst wirklich professionelle Hilfe,um das ganze aufzuarbeiten.
Mach langsam,nimm dir Zeit für dich und deine Angst!

08.12.2013 12:46 • x 2 #6


G
Hallo deep-darkness,

erst mal muss ich sagen,: Bewundernswert, dass du es mit 78 Jahren schaffst ein soziales Forum zu besuchen. - Da bist du in deinem Alter doch sehr Computer-Fit.

Du schreibst,: Aufgrund einer schweren Enttäuschung geriet ich vor einem Jahr in einen Zustand, der zu Verhaltensblockaden führte. Ich kann meine Wohnung nicht mehr verlassen -, so auch keinen Arzt aufsuchen. Bin auf fremde (teure) Hilfe angewiesen....

Wenn du weißt, dass es eine schwere Enttäuschung war, die diese Verhaltens-Blockaden ausgelöst hat, dann wird es deine Aufgabe sein, diese Enttäuschung zu verarbeiten.

Wenn du nicht raus gehen kannst, um eine Therapie anzugehen und auch niemand in dein Haus kommt, um das Problem zu lösen, dann kann dir hier geholfen werden, wenn du über diese schwere Enttäuschung schreibst.

08.12.2013 13:08 • x 1 #7


G
Ps.: AUFGEBEN IST NICHT!

08.12.2013 13:10 • #8


D
Hallo MitSouKo63 und Gina68,
Ihr seid sehr lieb.

Vorläufig muß ich sagen, daß mein hiesiges outing mich sehr unruhig macht.
Ich bin es nicht gewohnt, laut über mich zu sprechen.
Allein meine eigen-analytischen Selbstgespräche erzeugen ja immer schon Unruhe in mir.

Daher frage ich mich, ob es vielleicht falsch war, hierher zu kommen.
Auch melde ich Zweifel an:

Zitat MitSouKo63: Mach langsam,nimm dir Zeit für dich und deine Angst!
Zeit? - In meinem Alter?

und Zitat Gina 68: dann kann dir hier geholfen werden
? ? ? wie und wer ? ? ?

08.12.2013 13:23 • #9


M
Liebe deep-darkness,
du fragst dich,wie du dir Zeit nehmen sollst in deinem Alter....
deine Angst ist nicht von heute auf morgen über dich hergefallen,
da muss es vorher schon etliche Warnsignale gegeben haben,
(die man meist übergeht).
Angst ist listig,schwer loszuwerden und bedarf wirklich Zeit,Geduld
und hart an sich arbeiten...das ist nicht zu ändern!
Du kannst ja nicht von deinem Alter ausgehen,um gegen diese Angst anzukämpfen,
NIEMAND weiß wie lange er am Leben bleibt,
das lasse ich nicht gelten.
Je eher du was unternimmst,umso schneller wird es auch besser und ich denke,
der erste Schritt war schon mal sehr gut von dir:
du sprichst es endlich aus,
du tauschst dich mit anderen Leuten darüber aus,kriegst feedback und andere
Ansichten dazu,
bleib am Ball!

08.12.2013 13:30 • x 2 #10


G
Zitat von deep-darkness:
Hallo MitSouKo63 und Gina68,
Ihr seid sehr lieb.

Vorläufig muß ich sagen, daß mein hiesiges outing mich sehr unruhig macht.
Ich bin es nicht gewohnt, laut über mich zu sprechen.
Allein meine eigen-analytischen Selbstgespräche erzeugen ja immer schon Unruhe in mir.

Daher frage ich mich, ob es vielleicht falsch war, hierher zu kommen.
Auch melde ich Zweifel an:

Zitat MitSouKo63: Mach langsam,nimm dir Zeit für dich und deine Angst!
Zeit? - In meinem Alter?

und Zitat Gina 68: dann kann dir hier geholfen werden
? ? ? wie und wer ? ? ?

08.12.2013 13:33 • #11


G
Wer? Na ich zum Beispiel!

Selbstgespräche geben dir nur eine Antwort: Deine!

Ich laufe mindestens drei Freunde an und laber sie voll! Die eine sieht es genauso, wie ich und bestätigt mich. Der andere verdeutlicht mir die Angelegenheit mal in einem anderen Licht. Der dritte wäscht mir auch schon mal den Kopf und schmiert mir keinen Honig ums Maul. - Alle drei Gespräche sind mir sehr wichtig, - auch, wenn ich von meiner Meinung meist sehr überzeugt bin. Es hilft mir die Fazetten der Dinge zu sehen.

Dich hier outen lässt dich anonym bleiben. Und wenn du keine Möglichkeit zurzeit siehst anderweitig Resonanz zu erhalten, kannst du das hier durch uns. Manche machen ähnliches durch, wie du, andere haben ähnliches erfahren und sind über den Berg. Du wirst hier anderen durch deine Erfahrungswerte Hilfestellung leisten können und ebenso werden auch dir andere Hilfestellung geben und dir Wege und Möglichkeiten aufzeigen. Da du anonym bist und bleibst, können wir nicht vorbei kommen und dein Einsamkeits-Problem auf herkömmliche Weise mit einem Besuch zum Kaffee lösen. Uns bleibt nur die kommunikative Anteilnahme in Schriftform hier im Forum.

Es bleibt die Frage, was du willst. Willst du in dem Dilemma bleiben? Du wirst hier sagen können: Mir geht es schlecht, ich lasse den Kopf hängen! - Und du wirst tausende Antworten bekommen von Leuten, die sagen,: Mir geht es auch schlecht! Ich lasse auch den Kopf hängen! Oder möchtest du lieber die Antwort hören: Erkläre mir den Auslöser deiner Blockaden und ich will dir zuhören und versuchen mit dir einen Weg daraus zu finden! Ich falle sonst nicht mit der Tür ins Haus, aber du sagst selbst, Zeit ist Mangelware. - Und ich wünsche nicht, dass es irgend einem Menschen schlecht geht. Es ist grausam allein und einsam zu sein. Ich habe den Schmerz der Einsamkeit in meinem Leben erfahren und weiß, wie bitter er schmeckt.

08.12.2013 13:53 • x 1 #12


H
Hallo, deep-darkness,

allein dein Nick zeigt, wie finster es wohl in dir aussehen mag.

Ich bin sehr beeindruckt davon, dass du mit 78 den Weg hierher genommen hast! Meine Mutter ist zwei Jahre jünger und scheut den PC wie der Teufel das Weihwasser.
Und ich finde es klasse, dass du hier eine Möglichkeit gefunden hast, über deine Probleme zu sprechen. Allein das Darüber-reden macht es manchmal etwas leichter.
Ich bin ein Mensch, der immer jemanden braucht, mit dem er über seine Probleme sprechen kann. Meist mache ich das mit meiner Mutter, weil sie einfach am einfachsten zu erreichen ist, aber ein Gespräch mit einer Freundin ist immer noch nötig. Danach geht es mir immer etwas besser und alles sieht ein wenig besser aus, auch wenn das Problem weiterhin besteht.

Bei deinen Angstblockaden kann ich dir, mangels eigener Erfahrung, nicht groß helfen, aber ich kann, wie viele hier, einfach zu hören und hin und wieder mal meinen Senf dazu geben, genau wie Gina68 es hier schon erwähnte, du hörst hier noch andere Meinungen als deine eigene! ...und das ist manchmal richtig gut! Diese Meinungen könnten dir nicht immer gefallen, aber in jeder steckt ein Stückchen Erfahrung und auch Hilfestellung.

Laß den Kopf nicht hängen und zieh dich jetzt bloss nicht wieder zurück, nachdem du diesen tollen Schritt gewagt hast!

08.12.2013 14:42 • x 1 #13


D
Einsamkeit ist nicht mein vordergründiges Problem.

Jeder, der seit einiger Zeit die Medien zum Thema Kriegskinder verfolgt, wird erahnen können, was sich bei mir abspielt.
Ängste habe ich seit meinem dritten Lebensjahr mehr oder weniger immer gehabt. Blockaden jedoch erst seit 2009, mit einer Unterbrechung von einem Jahr durch ein positives Erleben, das aber eben dann kaputt ging. (Online kann ich das aber nicht näher beschreiben.)

Wiederum danke für alle Anteilnahme.
Weshalb nur tröstet mich nichts?
Bin ich zu anspruchsvoll oder zu narzißtisch, wenn ich mir Trost wünsche?

08.12.2013 14:48 • #14


H
Du musst hier auch nichts schreiben, was du nicht schreiben möchtest.
Laß dir Zeit, auch wenn du sagst, dass du sie u.U. nicht hast, manche Dinge benötigen sie einfach. Setze dich nicht unter Druck, denn dann geht gar nichts.
Und wenn du irgendwann einmal über deine Sorgen und Erlebnisse berichten möchtest, dann tust du es einfach.
Das ist das schöne hier, du bist anonym, keiner kennt dich, und du kannst kommen und gehen wann du willst!

08.12.2013 14:58 • x 1 #15


P
Ich habe mich lange Zeit mit dem Thema Kriegskinder sehr intensiv beschäftigt. Mein Vater hat das auch erlebt.

Es kann lange Zeit gut gehen mit diesem Hintergrund zu leben, mal mehr mal weniger gut.

Die Theorie besagt, das es einen im Alter wieder einholt, sprich sich der Zustand verschlechtert.

Hilfe? Schwierig. Nicht jeder kann darüber reden, manchen hilft es aber enorm es aufzuschreiben. (Für sich selbst oder die
die Familie - nicht öffentlich).

Ich denke aber dein derzeitiger Zustand resultiert aus der Verdrängung . Wiederum erzeugten schon die Gedanken daran ein
Unbehagen. Du brauchst ein Ventil für die Vergangenheit.

So in etwa sehe ich das.

08.12.2013 15:10 • #16


D
Ich weiß, daß der Krieg und insbesondere die Flucht entsetzlich waren.
Ich weiß es - und sehe mich in Gedanken zittern.

Dennoch seltsam: die Erinnerung an jene Zeiten erweckt heute keine Angstgefühle in mir.
Ich sehe die Ereignisse irgendwie in Bildern so, als wenn sie mich nicht beträfen.
Aber das Trauma Krieg hat damals eben einen irreparablen Schaden ausgelöst.

Schwere Ängste traten später wieder auf, als ich Kinder bekam. Und diese Ängste um die inzwischen längst erwachsenen Kinder habe ich bis zum heutigen Tage.
Unwetter im Norden: Panik um meine dort lebende Tochter.

(Wobei ich erwähnen möchte: typische 'Panik-Attacken' habe ich nicht.)

Und noch etwas: mein Vermeidungs-Verhalten (Bewegungs-Mangel) reduziert mehr und mehr meine körperlichen Kräfte.

08.12.2013 15:42 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

P
Zitat:
Ich sehe die Ereignisse irgendwie in Bildern so, als wenn sie mich nicht beträfen.


Vielleicht ein Schutz?

Aber im Unterbewußtsein sind die Ereignisse ja noch da und lösen die Ängste aus?

Zitat:
Aber das Trauma Krieg hat damals eben einen irreparablen Schaden ausgelöst.


Ja. Und jeder der dabei war ist anders damit umgegangen, meistens aber schweigen.

Du scheinst sehr vielseitig zu sein. Gibt es nichts, was dich daraus holen könnte?
Neue Interesse= neuen Sinn entdecken= Besserung?

p.s. ich mag H.Hesse, manchmal habe ich die Antworten da gefunden.

08.12.2013 15:55 • #18


D
Danke - primavera,

ich habe viele Interessen und Hobbys und immer wieder Lust, mich mit ihnen zu beschäftigen.
Leider kommt dann aber wohl die depressive Komponente zu Wort: wozu?

Heute müßte ich Haare waschen.
Was läuft ab?
Angst vor Schwindel, der mich in die Badewanne kippen lassen könnte und niemand merkt es.
Nun tatsächlich Schwindel, durch die Angst ausgelöst.
Trauer darüber, daß ich mich nicht im Griff habe.
Wiederum so ein (mühseliger) Tag des Kämpfens mit sich selbst.

Verstand - wo ist er?

Ab und zu motiviert mich resignatives Verhalten ein wenig:
'dann kippe ich eben in die Badewanne, irgendwann wird mich schon jemand finden'.
Und dann muß ich mich beeilen, das zu tun, woran mich meine Angst gehindert hat.
Auch so klappt es aber nicht immer.

08.12.2013 16:11 • #19


H
Zitat von deep-darkness:
ich habe viele Interessen und Hobbys und immer wieder Lust, mich mit ihnen zu beschäftigen.
Leider kommt dann aber wohl die depressive Komponente zu Wort: wozu?


Was für Hobbys sind denn das?
Erzähl doch mal, vllt findet sich etwas, was du auch, erstmal, von Zuhaus aus machen könntest! Und dem man einen Sinn geben kann.
Denn den scheinst du ja wirklich nicht mehr zu sehen.

Ich habe auch manchmal Tage, die sind sehr düster. Da möchte ich nur heulen und alle Leute von mir wegdrängen. Nichts macht mir Spaß und nichts kann mich erheitern.
Ausser meine beiden Wellensittiche. Und die Spatzen im Garten. Und die Tiere zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht.
Letztens war ich ähnlich düster drauf. Hatte mich aufgerafft, mein Motorrad ein letztes Mal vor dem angekündigten Schnee zu bewegen und stand in der Garage, als eine bildschöne Katze über den Hof lief.
Sie kam sogar zu mir, als ich sie rief. Zwar ließ sie sich nicht streicheln, aber sie zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht und hob meine Stimmung immens.
Sie saß eine ganze Weile bei mir und miaute mich laut an, während ich mich fertig machte. Dann trabte sie so gelassen wie sie gekommen war, wieder davon.

Hast du Haustiere?
Wäre ein Tier etwas für dich? Sie können dir soviel mehr geben als manche Menschen. Sie lieben dich bedingungslos und sie sind immer für dich da. Bewusst, oder unbewusst.
Und du hast jemanden, um den du dich kümmern kannst, um den du dich kümmern musst! So bekommt dein Leben vllt wieder einen kleinen Sinn!

08.12.2013 16:25 • #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl