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Nani87
Hallo an Alle,

Ich bin erst heute auf dieses Forum gestoßen und hoffe hier versteht mich jemand.

Ich bin seit Mittwoch leider von meinem Freund getrennt und leide sehr stark darunter.
Im März wären wir zwar erst ein Jahr zusammen gewesen aber es war an sich eine schöne Beziehung und bekanntlich sieht man erst viel zu spät was man verloren hat.
Ich hatte nicht so viel Glück mit den Männern vorher und er ist wirklich ganz anders gewesen. Anstatt das zu genießen, waren ständig schlechte Gedanken in meinem Kopf und immer diese Verlustangst.

Zu meiner Geschichte muss ich kurz erzählen dass ich vor ihm in einer 4 jährigen Beziehung war, wir standen kurz vor der Hochzeit. Ich habe mich schon ein halbes Jahr vorher gefragt ob ich noch so glücklich bin und ob es für die Ehe reicht, bis mir auffiel dass wir uns auseinander gelebt hatten. Wir machten nichts mehr zusammen, hatten uns nichts mehr zu erzählen, wurden nicht mehr intim und lebten nur noch wie Bruder und Schwester zusammen. Zwei Monate vor der Hochzeit traf es mich wie ein Schlag und wir trennten uns.Die schon komplett fertige Hochzeit abgesagt und mit 33 bei der Schwester eingezogen und der Traum Pu.* einfach zerplatzt.

Ich habe selbst nicht gemerkt dass mich dieses Erlebnis wohl doch mehr geprägt hat als ich dachte.

In meiner jetzigen Beziehung habe ich oft Streit provoziert in dem ich nicht wollte dass er zu oft allein weg geht, aus Angst er könnte ohne mich mehr Spaß haben, ich habe mich sofort zurück gestellt gefühlt wenn er mal nicht mit mir geplant hat. Wenn wir mal keinen Sex hatte, hat mir mein Kopf sofort gesagt jetzt fängt es wieder an, bald verlässt er dich. Ich verstand überhaupt nicht warum ich so bin, konnte selbst nicht damit umgehen, da ich in den Beziehung vorher so nicht war und er sich so viel Mühe gegeben hat und so viel tolle Dinge getan hat.
In ein zwei Streiterein habe ich, vor lauter Überforderung durch meine eigenen Gefühle, ihm an den Kopf geworfen wir passen nicht zusammen es ist besser wir trennen uns. Es gab mir das Gefühl es wäre besser ich beende es bevor er es eh bald tun würde. Sehr schnell bereute ich diesen Gedanken aber und konnte mit Gesprächen wieder alles retten.

Nun ja bis den Mittwoch, wir hatten wieder Streit wegen mir, weil ich mich zurück gestellt und unwichtig gefühlt habe. Ich packte meine Sachen weil ich wollte dass er um mich kämpft, wie dumm, er war überhaupt nicht in der Situation um dies tun zu müssen.
Als ich wieder klar denken konnte bereute ich diesen Schritt und wollte es rückgängig machen. Er blieb aber bei dieser ungewollten Entscheidung mit der Begründung er kann das nicht mehr, was ich wirklich verstehen kann.
Für mich brach eine Welt zusammen und ich empfinde richtig tiefen Schmerz.

Ich setze mich seit Donnerstag mit mir selbst auseinander und weiß Dank dem Internet jetzt (leider erst jetzt) das ich wohl massive Verlustängste und eine Angststörung entwickelt habe.
Die Angst wieder eine Beziehung zu führen die so läuft wie die mit der geplatzten Hochzeit.

Ich habe versucht meinem letzten Freund zu sagen was mit mir los ist und dass ich daran arbeiten möchte aber ich komme nicht mehr an ihn ran.

Jetzt hier zu sitzen und zu wissen dass man selbst alles kaputt gemacht hat und diesen Punkt vor dem man die aller größte Angst hatte, selbst herbeigeführt hat ist schier unerträglich!

Kann mir jemand sagen wie ich meine Verlustängste besiegen kann. Ist jemand sowas ähnliches passiert und wie geht man damit um?
Ich habe das Gefühl durch zu drehen!

Liebe Grüße

19.02.2022 19:15 • 20.02.2022 x 4 #1


3 Antworten ↓


J
@Nani87 vielen Dank! Ich denke Du wirst das überstehen, es wird eventuell etwas dauern aber wenn Du wieder etwas zur Ruhe kommst und in dich kehrst, dann wirst Du dich irgendwann ganz sicher besser fühlen weil Du nicht das selbe noch mal erleben wirst.

Ja das mit dem Alleine sein ist nicht einfach und schon gar nicht schön und wie heißt es doch, Freunde sind die, die auch da sind wenn man eine Weile nicht funktioniert, daran erkennt man das - leider auch in negativer Weise

20.02.2022 10:15 • #2


A


Verlustängste haben mich meine Beziehung gekostet

x 3


moo
Willkommen Nani,

Zitat von Nani87:
Jetzt hier zu sitzen und zu wissen dass man selbst alles kaputt gemacht hat und diesen Punkt vor dem man die aller größte Angst hatte, selbst herbeigeführt hat ist schier unerträglich!

Erst mal würde ich nicht ausschließen, dass Du nicht doch sogar richtig gehandelt hast. Denn dass er sich jetzt nicht mehr auf ein remake einlassen will, erscheint mir ehrlich gesagt verdächtig.

Indem Du alles als Deine Schuld interpretierst, machst Du bereits denselben Fehler wieder - Du traust Deinem Urteil nicht.

Du hast Dich entschieden, dass es besser ist Dich zu trennen, als mit der Verlustangst weiter zu leben. Stehe erstmal zu dieser Entscheidung. Lerne daraus!

Zitat von Nani87:
Kann mir jemand sagen wie ich meine Verlustängste besiegen kann.

Ängste muss man nicht besiegen, sondern verstehen.

Indem Du verstehst, dass man nichts und niemanden besitzen kann - nicht mal sich selbst. Freiwilligkeit hat weniger mit Wille sondern mit Freiheit zu tun. Wer jemanden braucht, um sich gut zu fühlen, ist nicht frei. Wer, um sich gut zu fühlen, jemanden braucht, der einen braucht, ist nicht frei.

20.02.2022 13:09 • x 1 #3


S
Du könntest eine Therapie machen, das hilft Dir zu sehen, wieso Du so reagierst.

Ich kann Deinen Freund verstehen, das hört sich leider sehr anstrengend an. Hol Dir Hilfe.

20.02.2022 14:30 • #4





Dr. Reinhard Pichler