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Rúna
Trigger

Tod



Liebe community,

vor ein paar Tagen habe ich erfahren, dass der Mensch, der mir viel Gewalt angetan hat ( vor allem psychische Gewalt) verstorben ist.
Zuerst stand ich unter Schock. Dann habe ich notwendiges organisiert, funktioniert .(Erbe ausschlagen, Dokumente beschaffen usw). Und jetzt wo Ruhe eingekehrt ist fühle ich mich schlecht. Rational weiß ich, dass sich sehr viele Probleme durch seinen Tod lösen. Und vor allem, brauche ich nie wieder Angst zu haben, dass er plötzlich vor meiner Tür steht! Aber ich fühle es nicht.
Ganz im Gegenteil! Ich bin total reizbar, weinerlich, erschöpft, schreckhaft.
Solange ich beschäftigt bin, bin abgelenkt. Jedoch fühlt sich alles im Moment so hohl an.
Sobald Ruhe eingekehrt kommt dann wieder Erschöpfung und ich würde mich am liebsten verkriechen.

Ich versteh das nicht. Es ist nun endgültig vorbei, der Mensch ist tot, ich brauche nichts mehr vor ihm nicht mehr zu fürchten.
Warum geht es mir dann gerade so schlecht?

Heute 14:25 • 21.04.2024 x 3 #1


14 Antworten ↓


Rosenzauber
@Rúna jetzt fällt erst mal die ganze Anspannung von dir ab. Alles was du erlebt hast ist ja noch in dir. Es braucht Zeit um zu heilen. Gibt dir Zeit und langfristig wird es dir bestimmt besser gehen. Ich drücke die Daumen

Heute 14:31 • x 1 #2


A


Täter gestorben - mir geht es schlecht

x 3


Tuffie1
Hallo,

ich denke du hast eine Abhängigkeit mit dem Täter Dame als du die Zeit mit ihm ausgesetzt warst ,eine Abhängigkeit aufgebaut . Das machen sehr viele Opfer aus Schutz . Weil das ganze einfach nicht begreiflich für die Seele ist .
Eine Abhängigkeit kann auch gelöst werden . Loslassen

Heute 14:31 • #3


Ferrum
Das Buch ist geschlossen worden. Lass dir viel Zeit, bis du dich beruhigt hast.

Heute 14:37 • #4


F
Liebe @Rúna, nachdem Du davon schreibst, das Erbe ausgeschlagen zu haben, gehe ich davon aus, dass es sich bei dem Täter im einen nahen Verwandten von Dir gehandelt hat. Du hast also sehr Schlimmes in Deinem Leben erleiden müssen.
Ich bin zwar nicht vom psychologischen Fach, allerdings nicht ganz unerfahren. Meines Wissens nach verursacht der Tod eines nahen Verwanden ausnahmslos Gedanken. Dies liegt darin begründet, da der Tod alleine ein finaler Abschluss ist. Alles andere ist es nicht, auch wenn man es immer sagt. Dies gilt in Deinem Fall natürlich umso mehr, da Deine Erfahrungen mit diesem Menschen traumatisch waren und diese jetzt automatisch wieder hochkommen. Ich spreche hier explizit nicht von einer Retraumatisierung, weil ich nicht glaube, dass das hier der richtige Ausdruck wäre, da (wie Du selbst schreibst) solche schlimmen Übergriffe eben NICHT mehr geschehen können. Aber dass der Tod eines Menschen Dich beschäftigt, zeigt, dass Du, im Gegensatz zum Täter selbst, emphatisch bis. Also bitte, gräme Dich nicht und mache bitte nicht den Fehler, Dich jetzt komisch zu finden, oder Dich selbst dafür zu hassen. Diese völlig normalen Gedanken gehen vorbei.

Heute 14:37 • #5


Kaffeefee
Hi!
Trotz der Vorgeschichte, hast du eventuell eine Art Schock, weil du die Nachricht unerwartet bekommen hast. Mit dem Tod, auch, wenn du keinen Kontakt mehr hattest oder aus guten Gründen wolltest, geht auch die Option verloren, sich auszusprechen bzw. diese Person kann sich nicht mehr für ihre Taten bei dir entschuldigen, Reue zeigen.Vielleicht hatte dein Unterbewusstsein darauf gehofft. Erklärungen, Reue, Entschuldigungen, Lösung in der Zukunft.
Es könnte auch mit reinspielen, dass diese Person zwar sehr gestört und böse zu dir war, aber noch eine andere Seite mit positiven Eigenschaften hatte, die dich prägten und du trauerst um diese bzw versuchst dagegen zu steuern. Emotional bist du vielleicht gerade überfordert, was verständlich wäre.

Das sind nur spontane Gedanken und meine eigene Erfahrung.Nichts davon muss auf dich zutreffen.

Heute 14:55 • x 2 #6


Rosenzauber
@Kaffeefee sehr gut geschrieben gerade wenn es ein Angehöriger war gab es vielleicht auch gute Momente. Und gerade bei Missbrauch wünschen Opfer dem Täter manchmal vielleicht sogar schlechtes und wenn es dann tatsächlich eintritt könnte etwas wie schuld auch eine Rolle spielen. Nur als Gedanke.

Heute 15:11 • x 1 #7


Kaffeefee
Zitat von Rosenzauber:
@Kaffeefee sehr gut geschrieben gerade wenn es ein Angehöriger war gab es vielleicht auch gute Momente. Und gerade bei Missbrauch wünschen Opfer dem Täter manchmal vielleicht sogar schlechtes und wenn es dann tatsächlich eintritt könnte etwas wie schuld auch eine Rolle spielen. Nur als Gedanke.

Bei (kleineren Kindern) ist das idR so. Das Verhalten der Eltern beziehen sie auf sich, dass sie Schuld sind oder nicht wertvoll genug. Kinder denken nicht, dass Mami und Papi sch. sind und zur Therapie sollten, sondern dass sie nicht richtig sind. Deshalb ist Missbrauch in der Kindheit auch besonders schädigend, weil da Abgrenzung so schwer ist.

Heute 15:20 • x 1 #8


Rosenzauber
@Kaffeefee Schuld empfindet man auch als erwachsener wenn man traumatisiert wurde.

Heute 16:31 • x 1 #9


Kaffeefee
Zitat von Rosenzauber:
@Kaffeefee Schuld empfindet man auch als erwachsener wenn man traumatisiert wurde.

Ja. Ich meinte auch nur, dass diese Schuld eben als Kind gepflanzt wurde und nicht, dass man die nur als Kind empfindet. Das Bewusstsein darüber hat man als Erwachsener, als kleines Kind ist das noch nicht möglich.

Heute 16:55 • #10


Rosenzauber

Heute 17:06 • #11


Rosenzauber
@Kaffeefee Man kann das Bewusstsein haben die Schuld bleibt fürs Leben.

Heute 17:07 • #12


Kaffeefee
Zitat von Rosenzauber:
@Kaffeefee Man kann das Bewusstsein haben die Schuld bleibt fürs Leben.

Wahrscheinlich. Ich werde es mir daher nicht anschauen. Fühle momentan genug Schuld. Wenn das Video dann sagt, dass geht eh nie wieder weg, ist das eher weiter destabilisierend. Auch für andere wie eventuell die Threadstellerin.Wie soll man da noch Hoffnung haben?

Heute 17:30 • #13


Rúna
Danke für die lieben Antworten.

Ich fühle mich nicht schuldig. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich eher Angst, wieder auf Unverständnis zu stoßen.
Ich habe in der letzten Zeit angefangen mich zu öffnen und anderen Familienmitgliedern von dem Tod zu erzählen, würde eventuell bedeuten, dass ich gefragt werde, wie es mir damit geht. Aber da ich nie mit der Familie über die Geschehnisse gesprochen habe, müsste ich lügen.
Ich denke das wäre auch okay in Anbetracht der Lage. Aber in emotionaler Not zu sein und sich nicht zu zeigen, die Maske auf zu haben, ist ein ziemlicher Trigger für mich.

Und nur damit keine Missverständnisse auftreten. Er war kein Verwandter.

Heute 17:47 • #14


Rosenzauber
@Kaffeefee das Video hilft Menschen mit Traumatisierung. Nicht im Gegenteil.

Gerade eben • #15


A


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