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Ich bin mal Opfer von Gewalt geworden… und ich bin ein junger Mann, trainiere schon seit Jahren Karate, halte mich fit…

Ich meine das folgende jetzt nicht böse, falls es hier jemanden gibt der solche Meinungen vertritt.

Mir fällt auf, dass es recht viele Leute gibt die sagen „Ich habe keinerlei Angst Opfer von Gewalt zu werden, denn ich würde mich ja wehren“. Oft sind das Menschen, die keinerlei Kampfsport oder auch überhaupt keinerlei Sport betreiben.

Es geht bei meiner Frage nicht um Gespräche wo ich über meine Erfahrungen mit Gewalt berichte, sondern um normale Gespräche zu verschiedenen Themen.

Ich finde diese Meinung total naiv, weil sich viele Menschen, die Opfer von Gewalt wurden, natürlich gewehrt haben…

Ich habe mich dadurch, dass ich Opfer von Gewalt wurde, oft meiner Würde beraubt gefühlt, als ob ich eine Schande wär.

Ich denke, dass es anderen auch so geht. Daher finde ich diese Meinung natürlich überhaupt nicht gut. Ich finde sie sogar echt schädlich. Gleichzeitig gestehe ich natürlich jedem seine Meinung zu.

Wie geht ihr mit diesem Konflikt um?

Gestern 10:11 • 17.05.2025 x 1 #1


27 Antworten ↓


Hallo. Du bist keine Schande und musst dich überhaupt nicht schämen. Wie du schon sagst kann absolut jeder Opfer von Gewalt werden egal ob Mann, Frau, mit jahrelanger Kampfsporterfahrung oder ohne... Es sind oft Situationen die aus dem Nichts entstehen und einen völlig überrumpeln und keiner kann sagen wie er in der Situation reagieren würde. Manche verfallen regelrecht in eine Schockstarre, manche wehren sich vielleicht aber haben nicht genug Kraft, oder Hemmungen oder anderes..Vor allem wenn es mehrere gegen einen sind. Nun ist es ja einerseits gut dass nicht alle Menschen total verängstigt rum laufen. Ich verstehe es eher so dass die Menschen vielleicht ein bisschen uneinsichtig sind und wenig Verständnis haben. Ich denke man darf es den Leuten nicht übel nehmen. Der eine geht sehr unbedacht durchs Leben und der andere ist sehr vorsichtig. Es gibt auch viele die Angst vor solchen Situationen haben und Pfefferspray oder ähnliches dabei haben.
Was genau meinst du jetzt mit Täter Opfer Umkehr?

A


Wie mit Täter-Opfer-Umkehr umgehen?

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Mir ist nicht so ganz schlüssig, wie das was Du geschrieben hast zu der Themen Überschrift passt. Auch finde ich es schwierig, die einzelnen Deiner Aussagen in einen Kontext zum Thema zu setzen.

Wer gewaltsam ohne es zu provozieren angegriffen wird, ist für mich persönlich erst mal Opfer und bleibt das natürlich auch, selbst wenn er sich bei dem Angriff zur Wehr setzt. Dabei wäre eventuell die Frage, wann die Gegenwehr vielleicht überbordet und ob das dann noch angemessen gewesen sein könnte. Aber dazu brauche es konkrete Beispiele um sich selbst eine Meinung bilden zu können und das wäre dann eben auch nur eine Meinung. Und bei Meinungen wäre zunächst mal wichtig, jedem zuzugestehen, dass er eine eigene haben darf.

Wie etwas unabhängig von einer Meinung rechtlich zu bewerten wäre, dafür gibt es entsprechende Gesetze, die vor Gericht angewandt werden sollten und es hoffentlich auch tatsächlich werden.

Von Täter Opfer Umkehr spricht man eher dann, wenn eben der Täter sich als das Opfer darstellt, ohne es tatsächlich zu sein. Oder wenn jemand seine Tat rechtfertigen will, indem er sich als Opfer bestimmter Umstände erklärt, die es gegebenenfalls auch gab, aber die trotzdem die Tat nicht rechtfertigen können.

Daher wird es wohl generell keine allgemeine Regel geben, wie mit Täter Opfer Umkehr umzugehen wäre und immer der konkrete Einzelfall genau unter die Lupe genommen werden müssen, meiner Meinung nach. Gerichte sollten das tun. Ob es so ist, dass weiß ich nicht.

Ich meinte das mit der Täter-Opfer-Umkehr so, dass es Leute gibt, die meinen Opfer von Gewalt sind es selbst schuld.

Sie hätten zu wenig selbstbewusst gewirkt, sich nicht gewehrt, hätten wehrlos gewirkt.

Frauen, die Opfer von sexueller Gewalt wurden, wird oft vorgeworfen sie hätten sich aufreizend gekleidet.

Hier steht mehr darüber: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Täter-Opfer-Umkehr

Um Gerichte oder die rechtliche Bewertung geht es hier nicht.

Hi, erstmal tuts mir leid ,dass du gewalterfahrungen machen musstest
Das hinterlässt Spuren.
Ich finde die Aussage das Opfer wäre schuld schon sehr vereinfacht.
Ich habe zb auch Angst nachts hier in der Gegend alleine auf der Straße zu sein.
Einfach weil viel passiert, man teilweise für 50 Euro Bargeld zusammengeschlagen wird oder ein Messer am Hals hat.
Die Opfer werden zum Teil willkürlich gewählt.
Du bist zur falschen Zeit am falschen Ort.
Ich bin zb dazu noch zierlich . Dass ich körperlich unterlegen wäre, sieht man natürlich.
Ich mag daher ein besonders leichtes Opfer sein, aber ich würde mir keine Schuld daran geben, wenn wer auf mich los geht.
Oft treten die Täter ja auch in Gruppen auf und drangsalieren dann einzelne.
Diese Täter -Opfer -Umkehr ist eher eine perfide Masche der Täter, um die Verantwortung von sich zu schieben.
Keiner hat das Recht irgendwen zu verprügeln oder zu bedrohen.
Recht haben und vor Gericht recht zu bekommen, sind leider 2 paar Schuh.
Wie sollte man dann außerdem emotionale Gewalt diskutieren?
Auch hier greifen gewisse toxische dynamiken.
Also wer so eine Behauptung aufstellt ( Opfer ist schuld), denkt meiner Meinung nach ziemlich eindimensional bis borniert
Wir reden ja hier von grundlosen Übergriffen.
Nicht Situationen wo das Opfer gezielt provoziert hat oder selbst Gewalt angedroht hat. In so fällen eskalierts dann oft.
Eine harmlose angelegenheit endet dann im Krankenhaus- oder auf der Polizeiwache….

Ich glaube, dass das schwer zu beurteilen ist. Jeder reagiert anders, aber ich denke, dass man auch ausstrahlen kann, dass man sich nichts gefallen lässt. Sicherlich ist das keine Garantie, dass man kein Opfer wird, aber ich denke, dass unsichere Menschen in der Öffentlichkeit eher Opfer werden könnten.

Zitat von Frittensauce:
Mir fällt auf, dass es recht viele Leute gibt die sagen „Ich habe keinerlei Angst Opfer von Gewalt zu werden, denn ich würde mich ja wehren“. Oft sind das Menschen, die keinerlei Kampfsport oder auch überhaupt keinerlei Sport betreiben.

Ich habe keine wirklich große Angst, Opfer zu werden, allerdings weiß ich, dass ich es trotzdem werden könnte. Vor allem wüsste ich nicht, wie ich in so einer Situation wirklich reagieren würde. Ich weiß, dass ich zu 99 Prozent keine Chance hätte, in der Theorie würde ich trotzdem versuchen mich zu wehren, aber ich weiß nicht, ob ich in der Praxis nicht eher erstarren würde.

@Islandfan ja, das ist sicher möglich dass sich Täter denken, dass eine -zb eher unsicherer Person -ein leichteres Opfer ist.
Ich finds nur kritisch das als „ Schuld“ auszulegen.
Bei schuld denke ich eher an aktiv gesteuerte Verhaltensweisen, zb Provokation.
Ansonsten ist es ja einfach das ausnutzen der - subjektiv empfundenen- Überlegenheit dem Opfer gegenüber.survival of the fittest sozusagen….
Da müsste der Fragesteller vlt. Fallbeispielen nennen.
Ich hab jetzt spontan aus dem Bauch geantwortet…..
Geht irgendwie gegen meinen Gerechtigkeitssinn

Also Schuld gebe ich der Person, die Opfer wird, nicht. Schuld ist der Angreifer.

@Frittensauce Leider passiert das sehr oft - sogar, dass Menschen Mitleid mit den Tätern haben oder viel mehr über die Täter berichtet und geredet wird. Du machst es richtig: Benennen ! Laut sein und die Sprache ändern. Person X vergewaltigt Person y - besser Person y wurde von Person x vergewaltigt. Nur ein Beispiel, dass Sprache sehr stark ist.

Ich denke, dass diese Annahme vielleicht von Personen kommen könnte, die noch nicht in eine solche Situation gekommen sind.
Ich, selbst Opfer von sexueller Gewalt, bin der Meinung, man war zur falschen Zeit, am falschen Ort und geriet an die falsche Person.

Ich habe mich davor schon öfter selbstbewusst verteidigen können und auch danach. In dieser einen Situation gelang es mir leider nicht.

Natürlich verfolgt einen das Geschehene. Man fragt sich ja, wieso einem das passiert ist, wie man das hätte verhindern können, ob man anders reagieren hätte können.
Nein, konnte man nicht, sonst hätte man es ja getan.

mich macht Täter Opfer Umkehr oder Bagatellisierung oft wütend.
Ich mache mir bewusst, dass ich vielleicht in anderen Situationen kein Opfer bin, aber in dieser einen war ich es und Schuld ist allein der Täter.
Ich habe solche Aussagen meist von Leuten gehört, die sich da nicht hinein versetzen konnten.

Das ist aber oft ein Problem.
Viele können sich auch nicht in eine Angststörung hinein versetzen, es sei denn sie haben schon mal drunter gelitten.

Ich würde sagen - siehs als Unverständnis und lenke auf ein anderes Thema um, wenn es in einem Gespräch darum geht.

Liebe Grüße
Wolken

Zitat von Frittensauce:
Ich meinte das mit der Täter-Opfer-Umkehr so, dass es Leute gibt, die meinen Opfer von Gewalt sind es selbst schuld.

Zitat von Frittensauce:
Sie hätten zu wenig selbstbewusst gewirkt, sich nicht gewehrt, hätten wehrlos gewirkt.

Frauen, die Opfer von sexueller Gewalt wurden, wird oft vorgeworfen sie hätten sich aufreizend gekleidet.

Die Beispiele, die Du nennst, machen ja das Opfer nicht zum Täter. Denn dann wäre ja die bloße Tatsache, dass jemand Da ist, schon ein Grund demjenigen Gewalt anzutun ohne diesem dann zuzugestehen, das Opfer zu sein. Moralisch betrachtet können die genannten Beispiele da auch nicht standhalten. Dennoch gibt es natürlich abgesehen von tatsächlichen Tätern, Menschen deren Moralverständnis vielleicht so defizitär ist, das sie behaupten, das Opfer wäre selbst schuld gewesen und der Täter hätte garnicht anders handeln können, als die Tat zu begehen. Was soll ich sagen, die gibt es und da wäre die Frage wohl angebracht, wie jemand moralisch tickt. Ginge es aber Primär darum eine Schuldzuweisung zu erbringen und das ist meinem Verständnis nach noch keine Täter Opfer Umkehr, also dass der Täter das eigentliche Opfer wäre, wäre das was anderes. Lediglich das Opfer bekäme dann die Schuld an der Tat des Täters zugeschrieben, beging aber ja initial keine Tat.

Klassisches Beispiel für eine Täter Opfer Umkehr ist in der Begründung Putins für den Krieg gegen die Ukraine zu finden. Und ja, viele Russen glauben das Russland das Opfer ist. Was soll man dazu sagen?

Übrigens der Link funktionierte bei mir nicht, daher habe ich das was in Wiki steht, jetzt nicht gelesen.

Ich glaube es geht um etwas anderes.
Solte ein Mann von 190cm und 90 Kilo in der Lage sein sich so zu wehren das ihm nichts geschied wenn ihn ein 160cm 58 kg bedroht oder ist er selbst Schuld wenn er sich die Hukke blau prügeln lässt.?
Nein, ist er in meinen Augen nicht!


Es gibt 1000 Gründe warum auch ein Mann wie ein Baum sich nicht wehren kann! Und dann zu sagen: Hättest ja ... ist Schwachsinn. Ich glaube das ist worum es Fittensauce geht.

Zitat von Frittensauce:
Ich bin mal Opfer von Gewalt geworden… und ich bin ein junger Mann, trainiere schon seit Jahren Karate, halte mich fit… Ich meine das folgende jetzt nicht böse, falls es hier jemanden gibt der solche Meinungen vertritt. Mir fällt auf, dass es recht viele Leute gibt die sagen „Ich habe keinerlei Angst Opfer von ...

Hallo,

ich bin eine Frau und auch schon Opfer von Gewalt geworden.Man muss es erlebt haben,um es zu verstehen.
Diese Hilflosigkeit,Todesangst praegt dich fuer's Leben.

@Mariebelle

Ja ...!
Und dabei ist es völlig egal ob M/W, Groß oder Klein!

Der Angreifer ist Schuld!

Zitat von Kara-velle:
@Mariebelle Ja ...! Und dabei ist es völlig egal ob M/W, Groß oder Klein! Der Angreifer ist Schuld!

Und darueber kann man nicht theorisieren.
Der Moment der Gewahlt kann einen laehmen,in Schockstarre versetzen u innerlich abspalten..

Die Täter Opfer Umkehr meint eigentlich was ganz anderes und ist ein Begriff aus der Trauma Ecke Richtung Narzissmus.

Du hast mich provoziert,gereizt,hast es selbst verschuldet.
Das wird vielen Frauen zur Last gelegt.
Das ist die Taeter-Opfer Umkehr.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Sonnenzauber:
Die Täter Opfer Umkehr meint eigentlich was ganz anderes und ist ein Begriff aus der Trauma Ecke Richtung Narzissmus.

Narzissmus ist wieder son Ding. der Narzisst ist ja immer der Held oder das Opfer…

@Disturbed moralverständnis ist sicher auch ein Punkt.
Bei einigen hab ich das Gefühl, dass denen jegliches empfinden für Gerechtigkeit , richtig/ falsch abhanden gekommen ist.
Fast alsob man in einer anarchischen bubble lebt.
Hier ums Eck haben 3 minderjährige einen Obdachlosen derart zugerichtet, dass er Monate im Krankenhaus lag und fast nicht überlebt hätte.
Mich macht das einfach wütend.
Das sind soziopathische Züge.

Eine Verrohung...

A


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