Pfeil rechts

K
Hallo,

Gott, wie mich dieses Gruppen-Therapie-Flair abschreckt...

Kurz gesagt: Ich glaube nicht daran, das es sowas wie Liebe überhaupt gibt. Ich bin jetzt fast Mitte 30 und habe für niemanden mehr empfunden als für meinen Hund oder ein Computerspiel.

Ich hab einfach Angst davor, mich jemandem zu nähern. Zu oft ist mir von den Menschen weh getan worden, so das ich nun vor dem Berühmten Nichts stehe... und da geht es echt tief bergab.

Achja, und bevor die Frage kommt beantworte ich sie direkt: Ich hasse mich selber. Ich bin dumm, hässlich, fett und langsam und gehöre in einen Dunklen, abgeschlossenen Raum wo ich die Welt nicht mit meiner Existenz belästige. (Wetten ich werd für solche Äusserungen rausgeworfen? Würds euch nicht übel nehmen)

16.09.2011 18:01 • 22.09.2011 #1


17 Antworten ↓


M
Hallo Kalle...

naja, auch wenn Dich dieses Gruppen-Flair abschreckt, biste trotzdem hier...

Du bist ja inkognito und den Kopf bekommst Du auch nicht abgerissen..

Dummheit kann ich bei Dir nicht erkennen, Rechtschreibung ist immerhin o.k.

Zum Rest kann ich mich nicht äußern, da ich Dich nicht sehe.

Die Frage, die sich mir stellt: Suchst Du denn die Liebe überhaupt? Also, das ist schon mal sicher: Keine Frau wird Dir vor´s Sofa fallen oder an der Tür klingeln, um Dich kennenzulernen.

Hast Du mal über eine Therapie nachgedacht? Du schreibst ja, dass Dir die Menschen (sicher auch Frauen) zu oft weh getan haben. Vielleicht waren es die falschen Menschen, denen Du im Leben begegnet bist? Was heißt vielleicht. Ganz sicher sogar...

Gibt es Gründe dafür, dass Du Dich selbst hasst? Welche Fehler hast Du im Leben gemacht? Nichts, aber auch gar nichts, sollte ein Grund dafür sein, sich selbst zu hassen. Wenn Du Dich selbst nicht annehmen kannst, wirst Du auch nicht bereit für die Liebe sein. Nimm Dich erst einmal so an, wie Du bist... Sollten da Schwierigkeiten auftauchen, dann ab mit Dir in die Therapie, damit Du endlich ein lebenswertes Leben führen kannst... Vielleicht auch mit einer Partnerin...

Allein mit einem Hund und einem Computerspiel - Sozialphobie?? Ändere das bitte, einfach nur Dir zuliebe... Du gehst Dir wahrscheinlich selbst auf den Leim... Würde mir auch so gehen, wenn ich keine sozialen Kontakte pflegen würde...

Überlege, was Du im Leben willst und gehe die Sachen an... Allein mit Gassi gehen und dem Joy-Stick in der Hand wird das nix... Stelle Dir einen Plan auf... Oder möchtest Du mit 30 schon versauern... Das Leben kann wirklich schön sein, glaub mir...

So... Lies bitte erst dreimal - bevor Du drauf haust...

Ich wünsche Dir einen schönen Tag.

Liebe Grüße

Marie

21.09.2011 07:58 • #2


A


Lohnt es sich überhaupt noch?

x 3


K
ok, beantworten wir es am besten Schritt für Schritt.

Nein, suchen tu ich nicht. Also nicht mehr so wirklich. Ich hab es wirklich versucht, aus meinem Einsiedler-Dasein auszubrechen. Ich ging zu Tanzschulen. Ja genau, mehreren. Aber überall hieß es: sorry aber wir haben derzeit keine Tanzpartnerin für Sie. Kommen Sie doch mit Ihrer Freundin oder Ehefrau her, dann lernen sie beide tanzen.
Als ich denen sagte das ich wegen der Chance jemanden zu treffen hin ging wurde ich meistens ausgelacht und darauf hingewiesen das sowas noch nie passiert sei.

Online-Chat? Versucht. Aber war nicht so mein Ding.
Online-Dating und Partnervermittlung? Zu 2 möchte ich zuerst antworten. Kennt jemand diese Garantie: Herzklopfen oder doppelt Geld zurück? Tja, so hab ich mir meine PS3 finanziert. Und Online-Dating hab ich gemacht. 20 Männer auf 3 Frauen (die alle zufällig mit der Veranstalterin das selbe Studienfach hatten und zusammen lebten) und am Ende gingen die Frauen alle nach der Veranstaltung und ließen uns allein.

Auf der Arbeit schließlich wurde mir von den Kolleginnen und Kollegen ganz höflich gesagt das ab 30 keine Frau mehr wirklich sucht und das ich es doch aufgeben möge. Kein Witz.

Zu den Menschen die mir begegnet sind... also von 4 Personen, die ich als meine Freunde bezeichnet hatte ist einer seit 3 Jahren dabei, mich zu verklagen und die Drei anderen haben NRW und Teilweise Deutschland verlassen. Alle anderen in Schule und Beruf hatten mehr Spaß daran, sich über mich lustig zu machen oder am Beispiel der Schulzeit, mich zu verprügeln und mir zu sagen wie S*****e ich bin.
Oder wie eben meine Klassenlehrerin es formulierte: Ein Versager wie du wird es nur zu einer Sache bringen und das ist ein Dauerkunde beim Arbeitsamt.

Tja, und was die Therapie angeht, ich hatte mehrere Hausärzte, die sich nebenher mit dem Hobby der Psychatrie befassten. Und alle, aber ausnahmslos alle haben mir geraten von Zuhause aus zu ziehen.

Auch auf der Arbeit, meinem Ex-Job, haben alle mir versucht das einzutrichtern.
Ich seh das aber nicht ein. Meine Eltern sind 60 Jahre alt, sind Rentner und mit etwas Pech nicht mehr lange zu leben.

Sollte ich in der Zeit niemanden kennen lernen werd ich einfach nach deren dahinscheiden irgend einen Stunt mit Gasflaschen und Benzin durchziehen und das Haus und meine Familie aus der Geschichte tilgen.

Mit etwas Glück lerne ich im Job jemanden kennen oder treffe jemanden auf der Straße. Sonst siehts übel aus. Aber anders kenne ich das ja nicht. So ist halt das leben. Hart und ungerecht.

21.09.2011 08:41 • #3


M
Mensch, Kalle...

Gib Dich bloss nicht auf... Warum??

Weil andere nicht in der Lage sind, Dir auch mal etwas Nettes zu sagen? Den Hausarzt, mit Hobby - Psychologie - streiche mal bitte gaaaaanz schnell aus Deinem Leben... Suche Dir einen Psychologen oder Psycho-Therapeuten, der erst einmal Dein völlig zertrampeltes Selbstbewusstsein aufmöbelt. Das ist auf jeden Fall machbar...

Falsche Freunde kennen wohl mittlerweile die meisten unter uns - mich nicht ausgenommen...

Und... Ausnahmen bestätigen die Regel... - Ich habe jemanden in meinem Bekanntenkreis, da wurde auch immer!! davon ausgegangen, dass er allein bleibt... Auch mit den Eltern zusammengwohnt, in einer Wohnung... Bis 35... Dann kam doch tatsächlich die große Liebe... Niemand hat das geglaubt... Mittlerweile mehr als nur glücklich verheiratet... Eigentumswohnung... und immer nur am Lächeln... (und vorher keine Freunde)...

Du siehst, es geht!! Wenn Du mit einer innerlichen, pessimistischen Einstellung - bewusst, oder unbewusst - auf die Menschen zugehst, wirst Du genau DAS ernten... Hört sich vielleicht komisch an, ist es aber nicht...

DU bist schließlich auch wer...! Egal ob Hartz IV oder stinkreich... Alle und jeder hat seine liebenswerten Seiten... Das ist so, da beisst die Maus keinen Faden ab...

Tu bitte etwas, damit Du mal durchatmen kannst...

Marie

21.09.2011 09:08 • #4


K
Marie, das klingt so leicht, ist aber im Umsetzen sehr schwer für mich.
Ich erwarte immer (und zwar ausnahmslos) das schlimmste von den Menschen.

Derjenige, der heute dein Bester Freund ist kann morgen schon dein Schlimmster Feind sein. Je weniger Angriffsfläche man den Feinden bietet umso besser.

Pausen mit den Kollegen verbringen? Ihnen womöglich erzählen was ich so privat mache? Ganz klarer Fall, wenn ich das mache verwenden sie es als Waffe gegen mich.

Ich Erste Person Einzahl! Nach mir kommt nur noch die Sinnflut!
Das war das Motto das meine Eltern mir seit dem Kindergarten vorgelebt haben. Gib dich nicht mit den Kindern in im Kindergarten/ in der Schule / während der Ausbildung ab. Du siehst sie für ein paar Jahre und dann sind sie für immer verschwunden.

Komisch... irgendwie haben sie Recht behalten...

Aber zum Thema heilung, was kann ich denn machen damit es mir besser geht? Damit es positiv weiter geht? Ich kann mir nicht vorstellen das ein Überbezahlter Spinner in einer Arztpraxis auch nur ahnen kann, was in mir vorgeht.

21.09.2011 09:26 • #5


M
Ich weiß, dass das leicht klingt - aber schwierig ist...

Wenn ich nicht selbst all diese Gedanken Fragen auch schon im Leben gestellt hätte, wäre ich wohl kaum in der Lage darauf einzugehen.

Eltern sind nicht Gott, Kalle... Das kannst Du Dir mal hinter die Ohren schreiben. Manchmal wissen Eltern nicht, was sie ihren Kindern überhaupt antun... Auch wieder - bewusst oder unbewusst -. Nimm Dein Leben endlich mal selbst in die Hand... Du bist ja alt genug. Was erwartest Du denn vom Leben? Was sind Deine Träume, was sind Deine Wünsche? Warum arbeitest Du nicht darauf hin? Warum nicht?? Weil Deine Eltern sagen, das lohnt sich alles nicht? Es lohnt sich immer, ein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren... Resignation ist ein schlechter Ratgeber...

Dating-Cafés, Chat... und... und... und... Vergiss es... Suche Dir Foren, in denen Du unter Deinesgleichen bist... Gespräche, in denen Du Dich nicht verstellen musst und in denen Du einfach nur Du sein kannst...
Gehe mal hier ins Einsamkeits-Forum... Dann wirst Du lesen, dass Du nicht allein bist... Es gibt viele - und meiner Meinung nach - werden es immer mehr Menschen, die an ihrer Einsamkeit fast verzweifeln und nicht wissen, wie sie aus dem Dilemma herauskommen sollen...

Was hast Du denn für einen Hund? Vielleicht kommst Du mit ihm ein bisschen unter die Menschen.. Es mag sein, dass sich nicht die große Liebe entwickelt... Aber immerhin, kann man sich austauschen, wird getröstet und kann vielleicht auch mal zusammen lachen oder einen Kaffee trinken...

Diejenigen, die Du für überbezahlte Spinner hälst (mit dieser Meinung bist Du übrigens nicht allein) können Dir ganz sicher auch nur vor den Kopf schauen... Wenn Du möchtest, dass Dir geholfen wird, dann sprich offen über Deine Probleme... Was hast Du denn zu verlieren? Vielleicht kann Dich jemand wenigstens auf einen Weg bringen, der für Dich akzeptabel ist. Die Bereitschaft dazu, liegt bei Dir... Wenn Du schon mit dem Gedanken spielst, dass Du niemanden in Deiner Privatsphäre herumschnüffeln lassen möchtest, dann brauchst Du das auch nicht angehen. Jeder hat schlechte Erfahrungen im Leben durchlebt und von Peinlichkeiten wollen wir mal gar nicht reden... Nimm an, akzeptiere und lasse los...
Nichts tun - ist auch keine Lösung, oder??

Weder Du, noch jemand anderer können die Vergangenheit ändern, aber wir selbst haben unsere Zukunft in der Hand...

21.09.2011 10:12 • #6


M
so ... erst mal zu Deinen ersten Fragen:

Ja, es gibt wahre Liebe, und sie lohnt sich sogar sehr!

ABER ...

Liebe kann nur der empfinden, der sie auch ZULÄSST. Und das funktioniert genau dann, wenn man weder sich selbst, noch die anderen Menschen grundsätzlich als Feind betrachtet.

JEDER Mensch kann LERNEN, sich selbst zu akzeptieren und JEDER Mensch kann LERNEN, positiver auf andere Personen zuzugehen. Das schafft nicht jeder ohne Hilfe und das schafft nicht jeder komplett ... aber zumindest weit genug, um aus der überdimensionalen Badewanne aus Selbsthass und Selbstmitleid, in der Du schwimmst, heraus zu finden.

Deine Eltern haben Dir vorgelebt und eingetrichtert, dass soziale Kontakte schlimm, gefährlich, vorübergehend und lästig sind ... das ist sehr, sehr schade und war definitiv der falsche Weg, aber inzwischen bist Du alt genug, um selbst für Dich zu entscheiden, dass die Wahrheit anders ist. Du lebst zum Glück nicht auf einer einsamen Insel, sondern in einer Welt aus Menschen, die Dir zum überwiegenden Teil erst mal neutral oder positiv entgegen treten werden. Was Du dann draus machst, liegt an Dir selbst.

DU bist in der Schule gemobbt worden ... auch das ist schlimm, aber auch damit kannst DU umgehen und abschließen. Vielleicht brauchst Du dafür Hilfe, aber dieses Kapitel ist abgeschlossen, während noch viele andere vor Dir liegen.

EIn ehemals guter Freund hat nun tierisch Zoff mit Dir ... auch das ist schlimm, liegt aber zum Teil vielleicht auch an Deinem beißenden Zynismus. Mit ein bisschen Kompromissbereitschaft und einem freundlichen Umgangston lassen sich viele Dinge regeln.

Ein Teil von Dir wünscht sich eine Partnerin, sonst hättest DU diese Frage nicht gestellt. Dafür ist es aber nötig, dass DU offener wirst und positive Gefühle auch zulässt, anstatt sie abzublocken. Fang einfach bei Dir selbst an. Ganz sicher hast Du nicht nur Schwächen, sondern auch Stärken! Mach Dir Deine Stärken bewusst und such Dir eine einzelne Schwäche von Dir aus, die Du aktiv versuchst, zu verbessern. Und dann geh auch die Menschen zu !

Noch ein paar Tipps mit auf den Weg:

Du lässt Deine Eltern nicht im Stich, wenn Du Dir eine eigene Wohnung nimmst. Du kannst die Beiden auch pflegen oder versorgen, wenn Du im Nachbardorf zu hause bist oder drei Straßen weiter wohnst. Nur musst Du dann halt auch selbst kochen und waschen ... aber das sollte kein Problem sein, denk ich.

Du vergibst Dir absolut nichts, wenn Du mit Deinen Kollegen über Dein Privatleben redest. Das ist völlig normal.

Es ist sehr nützlich, wenn ein Fachmann, der sich mit Menschen auskennt, Dir dabei hilft, Deine Gedanken und Gefühle so zu sortieren und auszumisten, dass Optimismus und Freude nicht mehr unter einem Wust aus Frust erdrückt werden. Mag sein, dass eine solche Hilfe die Kasse der Praxis füllt, aber sie füllt auch Dein Leben mit vielen kleinen Details, die es lebenswert machen.

In einigen Tanzschulen gibt es spezielle Single-Kurse. Dort wirst Du ohne Partnerin bestimmt nicht abgelehnt ... und ... für solche Kurse melden sich im Normalfall sehr viele Frauen an.

Ach ja ...

... ich habe meine große Liebe mit 42 gefunden und bin super-glücklich - obwohl ich vorher derb enttäuscht worden bin.

21.09.2011 11:28 • #7


V
Hallo Kalle,

die beiden andern haben ja schon, meiner Meinung nach, viel positives geschrieben, könnte ich gar nicht so, ist nicht meine Stärke.

Aus welcher Ecke kommst du denn? Vielleicht gibt es hier Forenmitglieder die auch daher kommen, ich kann mich auch täuschen aber das glaube ich nicht, die dich so nehmen wie du bist, die nicht von oben herabschauen, viele hier haben ähnliches erlebt und sind einsam und sehnen sich nach Freundschaft.

Lieben Gruß aus Hannover
Denis

21.09.2011 12:10 • #8


K
bei mir is es NRW. Mitten im Ruhrgebiet.

Tja, Tanzschulen kann ich erstmal vergessen. Arbeitslos zu sein begrenzt die Möglichkeiten.

Nein, meine Eltern sind keine Götter Aber wir leben zusammen in einem Haus und ich habe den großteil der Finanzierung des Altags übernommen. Zwei ganze Etagen gehören mir und ich hab sie mir entsprechend eingerichtet.

Was ich vom Leben erwarte? Ganz einfach: Garnichts. Ich hab es mir abgewöhnt so etwas wie Träume zu haben. Ganz einfach weil sie sich niemals erfüllen. Wozu es also versuchen?

Alles was ich will ist Stabilität, Kontinuität und Sicherheit. Und bisher habe ich nichts dergleichen erreicht.

21.09.2011 12:14 • #9


M
dann tu was dafür

Such Dir einen Job, lerne, Dich zu mögen und geh offener auf die Leute zu.

Kontinuität solltest Du lieber nicht auf der Ebene suchen, auf der Du Dich grade bewegst, sondern lieber auf einer fruendlicheren, lebensbejahenderen! Ändere die Dinge, die Dir selbst an Deinem Leben nicht gefallen, und schaff Dir dann eine Kontinuität, in der Du Dich wohl fühlst.

Bisher wusste ich nicht, dass Du keinen Job mehr hast ... es war ja die Rede von Pausen mit Kollegen und so. Versuche raus zu finden, warum DU Deinen Job verloren hast, such Dir einen neuen (der Arbeitsmarkt ist viel besser als noch vor einer Weile) und kapsle Dich in der neuen Stelle nicht von den Kollegen ab. Sowohl die Arbeit selbst, als auch der Kontakt zu den Kollegen, als auch das Gehalt schaffen Dir dann Stabilität.

Die Sicherheit Deines selbst gewählten Schneckenhauses wirst Du wohl aufgeben müssen für die Sicherheit, die Dir irgendwann dann ein erfülltes und glückliches Leben wieder geben kann.

21.09.2011 13:28 • #10


K
warum ich meinen Job verloren aka aufgegeben habe? ganz einfach: mobbing!
ausserdem war ich es mehr als leid in einem call-center meine zeit zu verschwenden. oh, und das gehalt war miserabel. 8,5 stunden bei 1200 brutto waren einschlechter witz

und das der arbeitsmarkt gut aussehen soll ist auch falsch. es ist schlimmer als jemals zuvor. 2 monate, 60 bewerbungen, 3 gespräche, nur absagen

21.09.2011 15:09 • #11


M
hmmmm ... okay

Das war dann wohl irgendwie auch wieder ein Teufelskreis in der alten Firma. Sehr häufig werden genau die Menschen gemobbt, die sich selbst nicht integrieren.

Natürlich ist das trotzdem fies und hilft Dir nun im Nachhinein auch nicht weiter ... aber bestimmt wirst Du in Zukunft feststellen, dass die Kollegen freundlicher mit Dir umgehen, wenn Du es selbst schaffst, mehr aus Dir heraus zu gehen, mehr von Dir preis zu geben, mehr ein Teil der Gruppe zu sein.

Sagen wir mal so: schlimmer, als es in der alten Firma war, kann es ja nicht werden, wenn DU Dein Verhalten änderst.

Bisher hast Du nichts von Dir preis gegeben und Dich auf keine persönlichen Gespräche eingelassen, um eben keine Angriffsflächen zu bieten. Das Ergebnis: Du bist gemobbt worden (und das wohl nicht nur einmal). Ob das nun so gekommen ist, WEIL Du Deine Schutzmauer aufgebaut hast, oder OBWOHL Du Deine Schutzmauer aufgebaut hast, sei dahin gestellt. Tatsache ist, dass DU genau die Reaktionen bekommen hast, vor denen Du Dich schützen wolltest.

Das heißt aber doch auch:

Wenn Du versuchst, Dein Verhalten zu ändern - offen auf die Menschen zu gehst, freundlich bist, in den Pausen mit den Anderen lachst und redest, Dinge aus Deinem Privatleben erzählst - hast DU nichts zu verlieren, aber sehr viel zu gewinnen.

Was ich damit meine, ist:

Mit Deiner alten Strategie (mürrisch, zynisch, abgekapselt) bist Du mehrmals auf den Bauch gefallen. Wenn Du es schaffst, Dich zu überwinden und zu ändern, kann es entweder genau so enden (was ich nicht glaube), oder viel, viel besser werden (was ich hoffe und auch glaube).

Sehr oft werden Menschen, die sich zurückziehen, mit niemandem zu tun haben wollen und nichts von sich preisgeben, als Fremdkörper und / oder Gefahr betrachtet. Leider werden genau diese Menschen dann auch öfter gemobbt, weil die Kollegen (oder eben Mitschüler) selbst unsicher sind und, das aber nicht zugeben wollen.

Was ich mir auch vorstellen kann (ohne, dass ich Dir jetzt vorwefen will, dass Du daran schuld hast, wenn die anderen Dich mobben) ist, dass das mit dem Mobbing bewusst oder unbewusst von beiden Seiten ausgeht und sich auch von beiden Seiten aus hochschaukelt. Dass DU auf die Kollegen agressiv wirkst und diese davon überzeugt sind, sich doch nur zu wehren. Auch solchen Kreisläufen nimmst DU den Wind aus den Segeln, wenn Du Dein Verhalten änderst.

Jetzt noch zum Thema Bewerbung:

Bewirbst Du Dich weiter bei Callcentern, oder allgemein für Bürojobs ?
Wie sieht es mit Telefonzentralen in großen Betrieben aus (z.B. Versandhandel)
Wie sehen denn Deine Bewerbungen aus ?

Eigentlich sieht es im Moment wirklich nicht so schlecht aus auf dem Arbeitsmarkt ... also, wenn Du einfach nur durchhältst und Dich weiter bewirbst, und wenn Deine bewerbungen ordentlich und seriös aussehen, bekommt Du bestimmt bald wieder eine Chance, die Dinge diesmal anders anzugehen.

21.09.2011 16:01 • #12


K
naja, ich hab eher versucht im Job offen und freundlich mit den Leuten umzugehen.
Zum Beispiel koche und Backe ich sehr gerne, also hab ich einfach mal einen Kuchen mit zur Arbeit gebracht.
Eine Kollegin sagte er schmecke S. und hat ihn entsorgt, trotz meines Protestes. Und als ich dann bei Zeiten ein Nimm2 nehmen wollte hat sie nach mir geschlagen und gesagt ich hätte Bakterien an den Händen und solle ihr nicht zu nahe kommen.

Warum ich das nicht gemeldet habe? Die Vorgesetzten haben mich gehasst und zwar alle. Und ich hab alle Mitarbeiter und Vorgesetzten gehasst und ihnen einen grausamen, schrecklichen Tod gewünscht. Am Ende auch Mündlich und Schriftlich.

Beruflich hab ich 5 Jahre in dem Center verschwendet und werde mich nie wieder in einem Bewerben. Mein Arzt ist dagegen, dank des Mobbings hatte ich einen Hörsturz und einen Nervenzusammenbruch.

Ich bin Gelernter Bürokaufmann, PC-Techniker und Elektro-Verkäufer.

21.09.2011 16:16 • #13


M
okay ... das klingt schon nach beidseitigem Hass. Gut, dass Du dort nicht mehr hin musst.

Wahrscheinlich ist es auch schwer, heraus zu kriegen, was sich zuerst entwickelt hat: Dein Hass auf Chefs und Kollegen, oder deren Mobbing gegen Dich. Hochgeschaukelt hat es sich mit Sicherheit dann beidseitig.

Von Deinen Ausbildungen her solltest Du eigentlich gute Karten haben. Am besten sind natürlich Jobs, bei denen gleich 2 Deiner Lehrberufe in das Profil passen (z.B. PC-Verkauf oder Sachbearbeiter in einem Online-Elektronik-Versand). Gerade im Verkauf kommt es natürlich immer auch auf das Erscheinungsbild und die Ausstrahlung an. Damit meine ich nicht hübsch oder hässlich (das ist immer subjektiv, und danach urteilen auch 90 % der Personalchefs nicht), sondern damit meine ich eine gepflegte Erscheinung und ein freundliches Auftreten.

Ich habe mich mit den Beurteilungen im Verkauf für meinen Verlobten erst vor kurzem ziemlich intensiv auseinander gesetzt und habe dabei heraus gefunden, dass es nicht von Bedeutung ist, ob der Bewerber dick, dünn, blond, oder rothaarig ist, ob er eine lange Nase, kleine Augen hat oder große Füße hat, aber sehr wohl darauf, ob die Haare gewaschen sind, die Klamotten zusammen passen und der Geischtsausdruck freundlich ist. Auch über die Gestik kann man in einem Bewerbungsgespräch viel erreichen, aber auch kaputt machen.

Das selbe gilt natürlich dann auch später für das Betriebsklima.

21.09.2011 16:45 • #14


K
naja, den Hass auf meine Mitmenschen habe ich seit der Grundschule. Einzelkinder sind so, sagten die Lehrer.

Und was den Beruf angeht so glaube ich nach 2 Monaten Arbeitslosigkeit nicht mehr daran, jemals wieder eine Anstellung zu finden. Alle guten Jobs kriegen eh immer nur die anderen und für Penner wie mich bleibt nur der Abfall zum fressen übrig.

Bin eben nur ein Bürokaufmann. Arbeitstechnischer Müll den keiner braucht. Und wenn mir jemand einen Job anbietet wette ich darauf das es wieder das typische sozialhilfeniveau ist, ohne chance sich auch nur so etwas einfaches wie einen neuen Fernseher zu leisten.

Und was das Thema wegziehen angeht, wie gesagt wohne ich im Haus meiner Eltern. Es gehört auch bereits mir. Und würde ich hier wegziehen so wäre ich ganz allein und würde überhaupt garniemanden mehr zum reden haben... nicht das meine Eltern gute Gesprächspartner sind aber sie sind immerhin da.

21.09.2011 17:01 • #15


M
also ... noch eine schnelle Antwort, bevor ich hier im Büro zusammen packe:

Auch ich bin Einzelkind, und ich bin genau das Gegenteil von Dir. Sehr oft bringe ich mein Umfeld zur Verzeiflung damit, dass ich in jedem Menschen erst mal das Gute sehe ... von allem anderen muss er mich erst lange überzeugen. Und selbst wenn mich ein Mensch mal davon überzeugt hat, dass er wenig gutes in sich hat, dann beziehe ich das nur auf den einen Menschen und übertrage es nicht auf andere.

Ich kann mir nichts vorstellen, was mich auf einen Menschen so wütend macht, dass ich ihm den Tod wünsche - und glaub mir, ich hab auch schon üble Enttäuschungen abgekriegt. Ich war auch richtig fertig deswegen, aber ich habe mich immer wieder auf die Menschen eingelassen ... ich bin überzeugt davon, dass die Wahrscheinlichkeit, Hass, Mobbing und Gemeinheiten von anderen Menschen zu erleben, viel größer ist, wenn ich selbst mit einer negativen Grundeinstellung durchs Leben und auf die Menschen zu gehe. Als Bürokaufmann bist Du kein Müll, sondern ein vielseitig einsetzbarer Mitarbeiter! Verkauf Dich auch so. und warum gibst DU die Jobsuche shcon nach 2 Monaten innerlich auf ? Das ist doch keine lange Zeit, um sich neu zu orientieren. Mein Süßer war fast ein Jahr lang auf der Suche, hat jetzt aber einen kalsse Job gefunden.

Also Kopf hoch und weiter suchen ... und ein bisschen was an Deinem Verhalten und Deiner meinung zur Menschheit an sich ändern, dann steht auch bald ein neuer Fenseher in Deiner Bude.

Und warum hältst Du Dich für einen Penner ?

21.09.2011 17:19 • #16


K
warum ich mich für einen Penner halte?

Kein Job, kein Geld, keine Freunde, keinerlei soziale Kontakte, kein Modischer Geschmack, zu dick, hässlich, dumm und dämlich... kurzum: total asozial

füge ich dann noch hinzu das ich noch niemals verliebt war und Themen wie flirten, küssen, ***, romantik usw als Urban-Legend abtue ergibt sich ein klares Bild:

Anwärter für den Darwin-Award

21.09.2011 17:35 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Also das mit dem Job geht ja nu erst seit 2 Monaten und kann sich jederzeit wieder ändern, dann sieht es auch mit dem Geld wieder besser aus.

Für Freunde und soziale Kontakte bist Du selbst zuständig. Wenn Du die anderen sozialen Wesen nicht mehr in erster Linie als potentielle Feinde betrachtest, kann sich das schneller ändern, als Du denkst.

Dinge wie modischer Geschmack, hässlich oder dick sind immer relativ und subjektiv. Erstens hat nicht jeder Mensch die selbe Vorstellung von Schönheit und Geschmack, und zweitens lassen sich diese Dinge auch ändern, wenn Du Dich selbst nicht damit wohl fühlst.

Vorab: nicht jeder steht auf Hungerhaken, nicht mal wenn es um den Lebenspartner geht ... was ganz normale soziale Kontakte und Freundschaften angeht, ist es völlig unwichtig, ob Dein Körper irgendwelchen Idealen entspricht oder nicht.

Der Punkt ist: Du solltest Dich entweder mit Dir selbst arrangieren, oder etwas an den Dingen ändern, die Dir nicht gefallen! Was an Dir findest Du hässlich (jetzt mal abgesehen von der Körperfülle)? Haarschnitt, Haarfarbe oder Bart kannst Du verändern. Klamotten, in denen Du Dich wohl fühlst, kannst Du Dir besorgen. Und wenn nu wieder das kein-Geld Thema kommt: es muss nicht gleich ne komplette Schrankbefüllung sein ... jeden monat mal ein Teil aus einem günstigen Geschäft, das sollte gehen.

Was Dein Gewicht angeht: lerne, Dich so zu lieben, wie Du bist, oder arbeite aktiv an Dir (weniger essen, mehr bewegen, evtl. walken, rad fahren, etc).

Dumm und dämlich bist Du sicherlich nicht ... das merkt man schon an der Art, wie Du schreibst ... eher verbittert und zynisch, aber das lässt sich ändern (nur musst Du selbst das tun).

Es gibt genau 2 Wege, um glücklicher zu werden und soziale Kontakte auch wieder genießen zu können:

1. Du konzentrierst Dich auf Deine Stärken (Du kochst und backst gerne, Du scheinst ein guter Zocker zu sein, Du tanzt gerne, Du bist ... zumindest schriftlich ... ziemlich eloquent, da gibts bestimmt noch viel mehr, von dem Du nur bisher nicht geschrieben hast) und fängst an, Dich darüber zu definieren und dafür zu mögen.

2. Du nimmst Dir nach und nach die Dinge vor, die Dich an Dir selbst stören und veränderst diese. Aber aktiv und selbst! Sprich, Veränderung statt Selbstmitleid.

22.09.2011 09:51 • #18


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Reinhard Pichler