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Denis417
Guten Morgen,
mir geht es schon seid längerer Zeit nicht sonderlich gut. Ich bin 26 Jahre alt und leide seit 2020 an Hypochondrie und habe im Moment eine ganz schlimme Phase.
Ich habe mich 2020 und 2021 von beinahe jedem Arzt im Umkreis untersuchen lassen.
Ich habe wieder seit längerem mit Magen Darm Beschwerden zu kämpfen und dann auch noch in den letzten paar Monaten 3-4 Kilo an Gewicht verloren.
Das bekräftigt nur noch stärker meine Ängste und ich bin im Moment wieder dabei von einem Arzt zum nächsten zu pilgern. Eine Darmspieglung hatte ich im Mai 2020, welche ohne Befund war, da ich damals das erste mal Blut in der Toilette und am Klopapier hatte. Eine Magenspieglung hatte ich erst im August 2021, welche ebenfalls ohne Befund war. Nun habe ich seit Wochen /Monaten wieder Probleme im Analbereich. Ständig juckt und brennt es mal wieder. Vor zwei Wochen war ich diesbezüglich beim Proktologen, welcher mir die Salbe Postericort verschrieben hat. 2020 habe ich diese auch mal geholfen nur diesmal nicht. Das steigert natürlich meine Angst. Zudem habe ich heute Morgen beim eincremen einen kleinen Knubbel bemerkt und jetzt bin ich nur noch panisch. habe gleich um 12 Uhr wieder einen Termin beim Proktologen.
Ich bin auch heute fest überzeugt, dass das alles mit meiner Kindheit zusammen hängt, da meine Eltern relativ gefühlskalt waren und meine Mutter narzisstischer. Ich wurde so oft schlecht geredet und meine Eltern haben sich fast jedes Wochenende gestritten, sodass ich teils massive Ängste bekam. Zudem wurde bei mir zuhause fast nur über negatives gesprochen und über Krankheiten wurde auch sehr oft gesprochen (was zum Teil heute noch oft der Fall ist).

Ich bin momentan wieder völlig am Ende. Opipram habe ich eine Zeit lang auch eingenommen, was jedoch keine besondere Wirkung bei mir gezeigt hat. Meine Freundin ist zwar immer für mich da, aber ich möchte sie ja auch nicht nur damit belasten, zumal ihre Mutter vor kurzem an Darmkrebs erkrankt ist. Sie benötigt da meine mentale Unterstützung und das ist mir bewusst. jedoch fühl ich mich immer nur gefangen in meinen Gedanken und Male mir nur noch das schlimmste aus.
ich möchte so einfach Nicht mehr leben, es ist eine Qual. Ich schlafe schlecht, esse ohne Appetit und kann einfach nicht mehr. Ich würde am liebsten aufgeben, denn diese materialistische und Geld verblendete Welt macht mich ebenfalls depressiv.
Man hat das Gefühl, dass man nirgends mehr seine Ruhe hat.
Aber meine Freundin braucht mich, aber ich projiziere wieder mal alles auf mich bezüglich der Krankheiten und bin schon wieder dabei zu versagen.

Danke an alle die es bis hier hin gelesen haben!

10.02.2022 09:50 • 15.02.2022 x 1 #1


60 Antworten ↓


Icefalki
Das hört sich ziemlich depri an. Hypochondrie gehört therapiert. Gehst du in Therapie?

Und logisch ist auch, dass du jetzt auch Darmkrebs hast, da dieses Thema natürlich gerade intensiv hochkocht.

Denk mal daran, wie das bei anderen ankommt: Die Schwiegermutter hat nun wirklich einen echten Befund und muss sich allem stellen. Und der Schwiegersohn kommt dann mit seiner Hypochondrie ums Eck. Geht gar nicht.

Ich schreibe dir das so knallhart, um dich mal bissle zu schütteln. Diese ganzen Ängste nerven nicht nur dich, sondern auch andere. Und wie deine Schwiegermutter nun Therapie im Krebsbereich starten muss, wäre deine Therapie im psychischen Bereich sinnvoll. Oder?

10.02.2022 11:29 • x 3 #2


A


Wieder in der Dauerangst gefangen

x 3


Denis417
Hallo,
danke für die Antwort. Ja ich weiß ja was gemeint ist und ich starte auch bald eine Therapie. Ich war auch schon bei einigen Psychotherapeuten, da habe ich mich allerdings nie so wirklich für voll genommen gefühlt.
Ich verarbeite das ja auch zum größten teils alles mit mir selber.
Ich versuche stark zu bleiben, aber diese psychische Geschichte ist wie ein Virus der nicht auskuriert werden kann. Es ist einfach zum kotzen, dass die Lebensqualität so dermaßen darunter leidet..

10.02.2022 12:16 • x 1 #3


Hotin
Hallo Denis,



Zitat von Denis417:
und leide seit 2020 an Hypochondrie und habe im Moment eine ganz schlimme Phase.

Zitat von Denis417:
Ich habe wieder seit längerem mit Magen Darm Beschwerden zu kämpfen

es tut mir Leid, weil es Dir im Moment nicht gut geht. Was Du beschreibst glaube ich gut verstehen zu können.
Starke Ängste, Hypochondrie, Magen. und Darmbeschwerden gehören meistens sehr eng zusammen.
Da ist es oft nicht einfach, dem Kreislauf, der sich gebildet hat zu entfliehen.

Zitat von Denis417:
Ich bin auch heute fest überzeugt, dass das alles mit meiner Kindheit zusammen hängt, da meine Eltern relativ gefühlskalt waren und meine Mutter narzisstischer.

Das finde ich gut, wenn Du der vermutlichen Ursache schon etwas näher gekommen bist.

Zitat von Denis417:
Opipram habe ich eine Zeit lang auch eingenommen, was jedoch keine besondere Wirkung bei mir gezeigt hat.

Opipram ist in Deiner Situation sicher angebracht. Es dient zur Beruhigung. Welche besondere Wirkung
hattest Du denn erwartet?
Zitat von Denis417:
Ich würde am liebsten aufgeben, denn diese materialistische und Geld verblendete Welt macht mich ebenfalls depressiv.

Bitte gib nicht auf, sondern suche Deinen eigenen Weg.
Was genau macht Dich denn an dieser materialistischen Welt depressiv?

Zitat von Denis417:
aber diese psychische Geschichte ist wie ein Virus der nicht auskuriert werden kann.

Ich finde, es ist alles andere als ein Virus - glücklicherweise.
Aber ich habe eine Ahnung, was Du meinst.
Du kannst nach und nach versuchen zu verstehen, wie wir Menschen mit unseren Gefühlen umgehen.
Besonders entscheidend ist dabei, wie wir mit unserem Gefühl Angst umgehen.
Denn unsere Angst scheint fast überall in unseren Gedanken aufzutauchen. Deswegen sprichst Du von
einem Virus als Vergleich.

Mit der Hilfe von Therapiegesprächen sollte Dir ein anderer Blick auf Deine Angstgefühle ein gutes Stück voranhelfen.

Viele Grüße

Bernhard

10.02.2022 12:48 • x 3 #4


Icefalki
Zitat von Denis417:
wirklich für voll genommen gefühlt.


Nimmst du dich etwa auch für voll? Du weisst ja, dass deine Ängste total übertrieben sind, von daher liegt der Fokus auf der Minderung derselben. Was kann mir nützen, diese unlogischen Ängste zu minimieren?

Bei uns dreht sich alles um Angst, Angst vor....... Sprich, die echte Krankheit heisst Angst. Was tun wir definitiv um diese Problematik zu ändern?

Und warum hat man sie? Warum fürchtet man dermassen um sein Leben?

Solche Gedanken bringen dich weiter. Nicht, ob eine Veränderungen im Körper nun ein Zeichen einer ernsthaften Erkrankung ist. Also auch Gogglen unterlassen.

Auch überlegen, ob man sich mit Erkrankungen Aufmerksamkeit holen möchte? Denke auch über solche Dinge nach, wenn du in der Schleife hängst.

10.02.2022 12:57 • x 1 #5


E
Heute muss ich einmal keinen Vorredner recht geben. Eure Antworten klingen ganz schön hart. Ich kann die Gedankengänge ganz gut nachvollziehen. Klar möchte man nicht in Hypochondrie verfallen man weiß um seinen Blödsinn aber man kann nicht raus aus seiner Haut. Man hat Symptome die echt sind wie bei richtigen Erkrankungen nur eben nicht organisch. Es kann einem der 1000 Arzt sagen es ist nichts, man kann es nicht verarbeiten da man ja die Symptome hat. Das schlimme ist man ist total schnell trigger anfällig. Ich hatte viele Jahre Ruhe dann ist mein Vater an Bauchspeicheldrüsen Krebs verstorben ganz plötzlich nie etwas gewesen oder das ein Arzt etwas gesehen hat und dass ist dann wieder der Beweis für einen Hypochonder das Ärzte etwas übersehen. Meistens sind Menschen Hypochonder die Angst vor Kontrollverlust haben. Den Krankheiten bedeutet die Kontrolle zu verlieren. Da muss man ansetzen und los lassen lernen. Sich damit befassen. Ich hatte wieder Ruhe jetzt Huste ich seit einem Jahr, bin wurde ausgiebig untersucht nichts gefunden, nächste Woche zur Bronchoskopie und was ist ich habe Angst das etwas übersehen wurde ich Lungenkrebs habe.

10.02.2022 13:06 • x 5 #6


GoodFriend
Darmkrebs existiert in deinem Alter im Grunde nicht. Darmkrebs wächst außerdem sehr langsam, der taucht nicht von heute auf morgen auf. Der Befund deiner letzten Darmspiegelung ist so gesehen immer noch aktuell, nicht umsonst heißt es, dass man sich danach 10 Jahre keinen Kopf machen braucht. Vielleicht hast du Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Candida. Ganz sicher liegen deine wahren Probleme im Bereich deiner Psyche und die Dinge die du über dein Familienleben schildest, haben ganz sicher sehr viel damit zu tun!

10.02.2022 14:18 • x 3 #7


Hotin
Zitat von Ankergirl:
Denn Krankheiten bedeutet die Kontrolle zu verlieren. Da muss man ansetzen und los lassen lernen.

Ich finde, Du hast Recht. Man muss etwas lernen, wenn man gegen die Hypochondrie ankommen will.

Zitat von Ankergirl:
Es kann einem der 1000 Arzt sagen es ist nichts, man kann es nicht verarbeiten da man ja die Symptome hat.

Merkst Du, wie Du Dir hier wiedersprichst?
Es geht nicht um das Verarbeiten. Man sollte lernen, mit seinen Gefühlen völlig anders umzugehen.

10.02.2022 14:21 • x 1 #8


E
Zitat von Hotin:
Ich finde, Du hast Recht. Man muss etwas lernen, wenn man gegen die Hypochondrie ankommen will. Merkst Du, wie Du Dir hier wiedersprichst? Es geht ...

Leidest du darunter? Ich ja schon seit über 10 Jahren. Man kann die Aussage im Kopf nicht verarbeiten. Der Arzt redet und in dem Augenblick kommen schon die Zweifel. Vielleicht hat er etwas überlesen. Vielleicht nicht alles untersucht. Meistens geht aber immer etwas voraus. Bei mir das ich 3 Menschen bis in den Tod begleitet habe. Ich finde es immer blöd wenn Menschen die daran nicht leiden dass so abzutun. Wenn das nur so einfach wäre.

10.02.2022 14:42 • x 1 #9


Denis417
Danke nochmals für die zahlreichen Antworten. Es ist tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist.
Jeden Tag nach dem aufstehen kämpft man gegen seine Symptome und gegen diese Stimme im Kopf. Bei der Darmkrebs Geschichte habe ich das auch gedacht. Bis eine Arbeitskollegin mir vor kurzem erzählt hat, dass eine Bekannte von ihr Darmkrebs bekommen hat, obwohl sie vor knapp einem Jahr bei der Spieglung war. Deswegen bin ich dadurch wieder unruhiger geworden. Mir ist bewusst, dass Krankheitsängste im Grunde was mit dem gestörten Uhrvertrauen haben. Das innere Kind ist hier meines Erachtens auch von großer Bedeutung. Ich bin dabei alles Stück für Stück aufzuarbeiten, aber es ist halt ein echt schwieriger Kampf.
Das Gehirn hat sich das ganze jetzt antrainiert und deswegen ist es so schwierig von diesem Teufelskreis wegzukommen. Ich kann mich kaum noch daran erinnern wie es ist ohne Sorgen durch den Alltag zu laufen..

10.02.2022 15:48 • x 1 #10


GoodFriend
Zitat von Denis417:
Danke nochmals für die zahlreichen Antworten. Es ist tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Jeden Tag nach dem aufstehen kämpft man gegen ...

Wenn der Darmkrebs kurz nach der Spiegelung, oder selbst wenige Jahre danach, entdeckt wurde, dann nur weil er bei der ersten Spiegelung übersehen wurde. So oder so, ist sowas total selten. Es gibt hier keine hundertprozentige Sicherheit. Auch ein Radiologe übersieht mal was, aber das sind Ausnahmen. Ein großer Fehler den der Hypochonder macht, ist ständig nach absoluter Gewissheit in Form von Sicherheit zu suchen, alles ausschließen zu können, usw. Das ist im Vorfeld zum scheitern verurteilt. Ein weiterer Fehler ist sich an absoluten Ausnahmeerscheinungen zu orientieren, wo Leute dann tatsächlich eine schwere Krankheit hatten. Schau lieber auf die tausenden anderen, die täglich in diesem Land mit solchen Beschwerden zum Arzt gehen und die Ursache total harmlos ist.

10.02.2022 15:58 • x 5 #11


Denis417
Ich weiß, dass es das richtige ist, aber es ist halt echt schwierig.
Man denkt halt in den Momenten, dass man ja dennoch betroffen sein könnte, obwohl die Chance sehr gering ist. Auch wenn ich gedanklich wirklich versuche mir die Symptome klein zu reden, gelingt das leider nicht lange und die Unruhe baut sich dann auf.

10.02.2022 23:03 • x 1 #12


Sümy
@Denis417 ich kann dich echt gut verstehen denn genauso gehts mir auch … ständig bin ich bei Ärzten das nervt einfach das belastet mich so sehr da ich auch ein Kind habe muss ich funktionieren… Therapie hab ich seit halbes Jahr bringt nichts … ich hoffe dass ich iwann mal so werden kann wie ich mal war

10.02.2022 23:46 • x 2 #13


E
Bei mir ist es immer so wenn jemand sagt das passiert so selten. Nur 1 von 1000 dann denke ich mir vielleicht bin ich da der 1ne. Wer sagt das ich nicht die Person bin wo etwas übersehen wird. Mit welchem Recht soll ich mir sicher sein dass es jemand anderen trifft. Ich hasse diese Erkrankung, ich habe da schon solche Qualen gelitten. Dann ist es wieder wie weg geblasen und dann wundern geht es von vorn los. Ich weiß nicht wie es euch beiden geht bei mir ist dann auch der Gedanke was ist wenn dann wirklich etwas ernstes ist, wie stelle ich das fest
Als mein Vater starb hatte ich 1 Jahr Herzrhythmusstörungen nur ausgelöst durch die Hypochonderie. Die hat man auch gesehen. Ich bin 1000 Tode gestorben. Mit einem Mal war es Schlag artig weg. Ich suche immer noch die ultimative Antwort. Meine Depression und Zwangs Gedanken alles weg. Nur der sch. ist geblieben. Und ich hasse mich dann richtig selber dafür.

11.02.2022 00:10 • #14


Sümy
@Ankergirl ja das denke ich mir auch vielleicht bin ja die 1 Prozent wer weiß…
Aber ich bin schon so geworden dass ich mich auf den Tod vorbereitet habe … weil wenn es passiert dann passiert es dann krieg ich halt die Krankheit das ist dann mein Schicksal. Ich hab eigentlich kein Angst vor Tod ich hab nur Angst um mein Kind ich hab Verantwortung oder dass ich irgendwie quälen muss ach echt sch.e

11.02.2022 00:37 • x 2 #15


E
@Sümy vor meinen Kindern hatte ich das Problem nicht. Das fing bei mir alles mit der Geburt meines Sohnes an. Das steigerte sich dann mit der Geburt meiner kleinen Tochter.

11.02.2022 01:17 • x 1 #16


Denis417
Es ist wirklich schlimm.. das mit der Gewichtsabnahme hat mich auch ungemein gestresst.. aber ich habe meiner Freundin gefragt, ob sie die Waage wegräumen kann und mir selber einen Wiege verbot erteilt. Ich muss auch unbedingt lernen die Sachen zu akzeptieren wie sie sind. Man kann im Leben sowieso kaum was kontrollieren.
Ich würde so gerne einfach wieder leben ohne all diese Dauer Ängste..

11.02.2022 06:21 • x 2 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Lina60
Es tut mir leid, dass einige von Euch so viel mitmachten , und wie Du @Denis417 grad mitmachst wegen der peinigenden Ängste. Auch ich denke, dass der Ursprung in der Kindheit zu suchen ist. Doch ich frage mich, wie viel Kraft Du im jetzigen Zustand hast, der Bedeutung der Ängste mit Hilfe einer Therapie entgegen zu wirken. Wie Sümi schreibt, ist sie seit einem halben Jahr in Therapie und sie leidet immer noch. Ich weiss nicht ob Du @sümi auch medikamentös behandelt wirst (?)
Jedenfalls könntest Du Denis417 Dir überlegen, ob Dir ein angstreduzierendes Psychopharmaka akut helfen könnte, damit Du erst mal eine Basis hast und ein wenig ruhiger werden kannst.

Ich selbst bin keine Hypochonderin, doch als ich anfangs Jahr in einer traumatischen häuslichen Situation gefangen war, und zugleich ständig den Bluthochdruck messen musste ( weil ich einen neuen Blutdrucksenker einschlich), bekam ich bei zu hohen Werten auch Panik. Einmal rief ich sogar den Notfallarzt an, der mich beruhigte und mir ein Tavor empfahl.
Vor zwei Wochen endete meine Situation ( verarbeitet ist sie natürlich noch bei weitem nicht !) und seither ist es mir wieder gelungen, meinem Bluthochdruck nicht mehr die Macht über mich zu geben.

Noch kurz zur Gewichtsabnahme: ich bin kein Arzt, doch bei viel Stress kann sich das schon auf das Gewicht auswirken. Die einen essen mehr als sonst und nehmen zu , und die anderen bringen kaum was runter und nehmen ab. Das kommt oft vor und ist nicht bedenkenswert.

11.02.2022 10:29 • x 2 #18


Hotin
Zitat von Ankergirl:
Leidest du darunter?

Nein, unter Hypochondrie leide ich nicht. Ich könnte dann ja auch nicht darüber schreiben, wenn
ich das Problem selbst hätte.

Zitat von Ankergirl:
Ich finde es immer blöd wenn Menschen die daran nicht leiden dass so abzutun. Wenn das nur so einfach wäre.

Ich tue es nicht ab. Wie kommst Du darauf? Und ich habe auch nicht gesagt, es sei einfach dieses
hypochondrische Denken abzustellen.

Zitat von Ankergirl:
Der Arzt redet und in dem Augenblick kommen schon die Zweifel. Vielleicht hat er etwas überlesen.

Überlege bitte einmal, was Du hier schreibst.
Das von Dir beschriebene Problem ist ein Effekt, den man von einer ganz anderen Seite betrachten muss.

Du bist irgendwann zu einer Überzeugung gekommen. Die heißt. Bei diesen Symptomen muss ich
eine bisher nicht erkannte Krankheit haben.
Nachdem Du jahrelang Deiner Überzeugung gedanklich
gefolgt bist, ist Deine Überzeugung derart mächtig geworden, dass Du nicht mehr davon los kommst.

Du gehst zu einem Fachman, einem Arzt.
Du akzeptierst aber keine andere Meinung mehr, als Deine eigene Meinung.

So geht es bei Menschen die unter Hypochondrie leiden.
Bei Menschen die sich in einer Angststörung verlieren.
Bei Impfgegnern.
Bei religiösen Fanatikern.
Bei politischen Fundamentalisten.
Bei Alk.
Bei Medikamentenabhängigkeit
Bei anderen Abhängigkeiten
Bei Ärzten, die abgehoben nur ihre eigene Sichtweise sehen.
Bei Menschen, die andere Menschen foltern.

Diese Menschen haben alle eins gemeinsam. Sie wollen oder können nur noch ihre
eigene Meinung sehen und als richtig anerkennen.

Es ist wie eine starke, ernstzunehmende Sucht.

Deshalb glaube ich hast Du Recht. Es ist sehr schwierig von dieser Denkweise wieder
los zu kommen.
Psychologen und Therapeuten sollten viel häufiger die wesentlichen Elemente der
Suchttherapien in ihre Behandlungen einfließen lassen.

Jedenfalls möchte ich Dir Mut machen. Wenn Du es willst, kannst Du es schaffen, Deine
geistige Freiheit und Unabhängigkeit wieder überwiegend zurück zu bekommen.

Wenn Du also ein nächstes Mal zu einer Untersuchung gehst, dann sei offen für die
Aussagen des Mediziners. Wenn Du sowieso keine Antwort akzeptierst, die etwas anderes als
Deine eigene Überzeugung aussagt, dann spare der Krankenkasse das Geld für die Untersuchung.

Nutze Deine Zeit für angenehme und wichtigere Dinge und suche und finde auf anderen Wegen
für Dich mehr Zufriedenheit.

Und falls Du die Zeit und die Kraft dazu hast, dann informiere Dich mal über die Ursachen
und Zusammenhänge zwischen unserer Psyche und körperlichen Symptomen und ihren
sich daraus ergebenden negativen Auswirkungen.

11.02.2022 11:21 • x 3 #19


E
@Hotin ich bin ein total toleranter Mensch, wenn wir uns treffen würden, kämst du nie zu dem Gedanken dass etwas nicht stimmt. Ich akzeptiere ständig andere Meinungen und bin da auch total entspannt. Das bedeutet auch nicht das der Mediziner schlecht ist, aber in dem Moment kannst du nicht aus deiner Haut. Mir geht es zum Beispiel darum was ist mit meinen Kindern. Ich selbst bin mir in der Hinsicht Tod egal. Und das abtun war nicht auf dich bezogen sondern auf die Gesellschaft. Ach der Hypochonder der hat nichts, dieser wird weit aus weniger akzeptiert als jemand mit einer Depression. Der Hypochonder wird belächelt. Wie auch bereits geschrieben ist auch der Gedanke da warum sollte ich nicht der 1 sein von den 1000 die z. B. eine Überempfindlichkeit eines Medikament bekommt. Das Problem ist in der Kindheit zu suchen ist. Ich persönlich bin schon früh mit dem Thema Krankheit und Tod konfrontiert worden und das hat sich verfestigt.

11.02.2022 12:50 • x 3 #20


A


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