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carina88pl
Hallo meine Lieben
Ich bin neu hier im Forum, da es mir momentan sehr schlecht geht und ich mir etwas seelischen Beistand erhoffe. Ich bin 29 Jahre alt.
Bitte macht euch nicht lustig über mich. Es geht mir echt nicht gut im Moment.
Ich habe eine lange Geschichte und versuche, mich mal kurz zu fassen.
Vor ca eineinhalb Jahren hatte ich das erste mal Schmerzen und zwar in der Schulter. Mit diesen musste ich ca. 7 Monate herumlaufen, bis sich auf einem MRT Bild eine Entzündung in einem Knochen am Schlüsselbein zeigte. Nach einer Biopsie hieß es, ich hätte eine bakterielle Infektion dort gehabt und bekam Antibiotikum für 2 Monate. Danach war erst mal alles gut, aber nur ein paar Wochen. Danach fingen Schmerzen im Rücken an, ich hatte dauerne Menstruationsblutungen und Schmerzen in der Leiste. Monate und mehrere Krankenhausaufenthalte später wurde mir eine entzündliche rheumatische Erkrankung diagnostiziert. Da ich auch eine pustulöse Schuppenflechte an den Händen habe, wahrscheinlich eine psoriasis Arthritis. Habe auch ANA Körper und so was. Der lange unbehandelte Infekt im Körper hatte wohl eine Autoimmunerkrankung zum Ausbruch gebracht.
Mir wurde Kortison gegeben, es half nichts.
hinzu kamen immer mehr muskuläre Probleme und Schwächegefühle in Armen und Beinen, sowie Zuckungen und Schmerzen in den Händen.
Und nun zu meinem eigentlichen Problem. Eines Tages sah ich eine Doku über ALS und schlagartig war ich von dieser Erkrankung überzeugt, da ich mich in vielen Symptomen wieder fand.
Noch am gleichen Abend vor ca 7 Wochen ließ ich mich in die Notaufnahme der nächsten Neurologie bringen und wurde eine Woche aufgenommen. Ich hatte eine Lumbalpunktion, MRT Kopf und HWS, EMG, ENG und NLG, Sehnervuntersuchung, Belastungstests und noch so manches. Alles zu der Zeit ohne Befund. Ich wurde entlassen mit der Rheumadiagnose, die sich auch dort erneut bestätigte und dem Befund Somatisierungsstörung.
Ich war ein paar Wochen beruhigt, nun wird es immer schlimmer. Meine Unterarme fühlen sich schwach an, ich habe Schmerzen in den Händen und ständige Zuckungen in beiden Armen.
Mein Arzt meinte, es wäre wohl das rheumatische Probelm und verordnet mir jetzt ein Biologikum. Ich allerdings kann mir diese Schwäche und Zuckungen nicht erklären und die Versteifung der Muskeln. Ich bin wirklich so am Ende.

Ich habe so Angst vor ALS, da ich der Meinung bin, dass sich meine Muskulären Probleme nicht mit Rheuma erklären lassen und ja auch nicht auf Kortison und so ansprechen.
meine Frage: Kann es sein, dass das alles durch meine Panik kommt? Ich kann es mir nicht vorstellen, beobachte mich aber tatsächlich den ganzen Tag und spüre Zucken und Brennen in den Muskeln nach kleiner Anstrengung.

Ich würde mich über jede Antwort und Zuspruch freuen. Wünsche allen einen schönen Abend.
Eure Carina

06.06.2018 18:45 • 11.06.2018 #1


13 Antworten ↓


N
Hallo,

da auch ich eine schlimme Phase an ALS-Angst mitgemacht habe, kann ich dich denke ich aufklären. Es gibt nur ein einziges Symptom bei ALS und das ist Muskelschwund (und damit einhergehende Muskelschwäche). Zuckungen haben NICHTS (!) mit ALS zu tun. Und eine Muskelschwäche merkst du nicht dadurch, dass sich dein Arm heute schwach anfühlt, sondern beispielsweise daran, dass du die Kaffeetasse nicht mehr hochheben kannst. Es ist also keine gefühlt Schwäche - es geht einfach nicht mehr. Du leidest also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an ALS.

LG

06.06.2018 18:52 • #2


A


Schmerzen und Zuckungen in Armen / Händen - ist es ALS?

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M
Zitat von Neuro87:
Hallo,

da auch ich eine schlimme Phase an ALS-Angst mitgemacht habe, kann ich dich denke ich aufklären. Es gibt nur ein einziges Symptom bei ALS und das ist Muskelschwund (und damit einhergehende Muskelschwäche). Zuckungen haben NICHTS (!) mit ALS zu tun. Und eine Muskelschwäche merkst du nicht dadurch, dass sich dein Arm heute schwach anfühlt, sondern beispielsweise daran, dass du die Kaffeetasse nicht mehr hochheben kannst. Es ist also keine gefühlt Schwäche - es geht einfach nicht mehr. Du leidest also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an ALS.

LG

Ich kann das alles nur genauso bestätigen - Mein Opa hatte ALS und die Krankheit begann in den Extremitäten und zwar ganz außen, also in den Fingerspitzen. Erst über Jahre hinweg wanderte es immer weiter hoch. Er konnte nicht mehr greifen, die Hände waren steif und sowas. Gezuckt hat er nie, sondern die Muskulatur baut halt ab. Und das ist etwas, wo du dich definitiv nicht mehr fragst, ob oder ob nicht, sondern du kannst deine Hände und Arme einfach nicht mehr nutzen. Ich bin mir nach deiner Beschreibung auch sehr, sehr sicher, dass du kein ALS hast.

Und zu deiner Frage, was die Psyche so kann: Verdammt viel! Du kannst monatelang Schmerzen haben, wenn sie dir Angst machen und die Angst nicht nachlässt. Du kannst Atemnot verspüren, obwohl dein Blutsauerstoff tippi-toppi ist. Du kannst plötzlich nicht mehr schlucken und noch so unfassbar viel mehr. Das Problem ist die Angst, kein ALS.

Alles Liebe!

06.06.2018 19:19 • x 1 #3


carina88pl
Danke meine Lieben.
Das tut mir sehr leid, dass dein Opa tatsächlich betroffen war MaedchenNr1 und das hört sich wirklich irgendwie anders an als bei mir.
Ich habe je mehr ich mich darauf konzentriere und darüber nachdenke die Symptome plötzlich auch an der Wade und sonst wo.
Wenn ich richtig abgelenkt bin merke ich es manchmal nicht ganz so schlmm, aber es hat sich so manifestiert, dass gewisse Beschwerden immer da sind uns es kaum noch eine Minute am Tag gibt, wo ich mir keine Sorgen mache. Ich merke auch, dass meine ganze Lebensfreude überschattet ist, von diesen schlimmen Befürchtungen und das alles eh egal ist.
Ich habe bald einen Termin beim Psychologen Schwerpunkt somatoforme Störungen und hoffe, dass man mir helfen kann.

Wenn die Psyche das alles verursachen kann, dann ist das wirklich nicht zu unterschätzen.
Also wäre eine weitere Untersuchung erst mal nicht sinnvoll? Ich habe halt Angst, dass man das in meinem vielleicht frühen Stadium einfach noch nicht entdecken kann.

06.06.2018 20:12 • #4


N
Es gibt sowieso keine Untersuchung, die ALS bestätigen kann. ALS ist eine Ausschlussdiagnose, die man erst im Verlauf der Krankheit stellen kann. Ergo: Nein, bitte keine weiteren Untersuchungen. Du wurdest mehr als nötig untersucht und darfst dich bester (körperlicher) Gesundheit erfreuen.


Zitat von carina88pl:
Ich habe bald einen Termin beim Psychologen Schwerpunkt somatoforme Störungen und hoffe, dass man mir helfen kann.


Das klingt nach einem guten Plan. Eine Therapie wird dir helfen, deine Gedanken wieder in geordnete Bahnen zu lenken!

06.06.2018 20:15 • #5


M
Zitat von carina88pl:
Also wäre eine weitere Untersuchung erst mal nicht sinnvoll? Ich habe halt Angst, dass man das in meinem vielleicht frühen Stadium einfach noch nicht entdecken kann.

Du bist ja bestens untersucht und letzten Endes führt jede weitere Untersuchung nur noch weiter in den Teufelskreis. Niemand von uns wird jemals zu 100% sicher wissen, ob er gesund ist und mehr, als nötige Untersuchungen machen lassen, geht eh nicht und genau das hast du getan. Ich glaube, die Therapie ist eine wesentlich sinnvollere Investition deiner Zeit.

06.06.2018 20:16 • #6


Alex

07.06.2018 12:11 • #7


koenig
Nun habe ich mir tatsächlich einiges durchgelesen und wäre wenig beruhigt, da ich z. B. ein Mensch bin, dem gerne mal was aus der Hand fällt oder rutscht.

07.06.2018 12:42 • x 1 #8


Schlaflose
Zitat von koenig:
Nun habe ich mir tatsächlich einiges durchgelesen und wäre wenig beruhigt, da ich z. B. ein Mensch bin, dem gerne mal was aus der Hand fällt oder rutscht.


Es ist etwas völlig anderes, ob einem etwas aus der Hand fällt, weil man zu tolpatschig ist bzw. weil man etwas zu hastig macht oder ob einem einfach die Kraft fehlt. Ob du Kraft in den Händen hast, kannst du an vielen anderen Dingen testen.

07.06.2018 13:39 • x 1 #9


carina88pl
Geht mir auch so. Ich bin nicht beruhigter. Vieles Stelle ich tatsächlich fest, z.b. dass ich wenig Kraft und auch komisches Ziehen in den Händen habe und aufgrund dessen ständig was fallen lassen und total ungeschickt bin. Keine Ahnung, ob mir dir Kraft fehlt oder woran das liegt. Total komisch und dann verkrampfen immer die Unterarmmuskeln.
Und komisch ist auch, dass das mit den Händen nicht mal einen Tag besser ist. Das wird immer schlimmer. Keine Ahnung, ob das daran liegen kann, dass ich mich da rein steigere. Ich werde den Gedanken aber irgendwie nicht los

08.06.2018 08:46 • #10


koenig
Zitat von carina88pl:
Und komisch ist auch, dass das mit den Händen nicht mal einen Tag besser ist. Das wird immer schlimmer. Keine Ahnung, ob das daran liegen kann, dass ich mich da rein steigere


Ja, das wird wohl so sein. Das Gehirn kann nicht zwischen Realität und Gedanken unterscheiden. Wenn du ständig an die Krankheit und Symptome denkst, werden sie auch da sein oder scheinbar schlimmer werden.

08.06.2018 09:00 • #11


Schlaflose
Zitat von carina88pl:
Keine Ahnung, ob mir dir Kraft fehlt oder woran das liegt.


Das kann ein Arzt ganz leicht feststellen, indem er dem Patienten über Kreuz die Hände gibt und ihm sagt, dass er so fest wie möglich zudrücken soll. So kann festgestellt werden, ob die Kraft auf einer Seite schwächer ist als auf der anderen.
Außerdem kannst du das auch selbst testen, indem du z.B. eine schwere Einkaufstasche anhebst. Bei ALS könntest du das ganz sicher nicht. Sie würde dir einfach aus der Hand rutschen.

08.06.2018 13:47 • x 1 #12


carina88pl
Ok. Das geht schon noch mit einer Tasche heben. Ich habe das Problem, das die schwachen Hände und Beine halt auch Schmerzen. Heute bin ich beispielsweise ganz locker so ne dreiviertel Stunde spazieren gegangen. Danach konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten und mein Kreislauf war komplett am Ende. Die Beine haben gezittert und mir war schwarz vor Augen und ich sah Blitze. Hatte echt das Gefühl, es geht vor bei mit mir. Das kann doch nicht normale Unsportlichkeit sein denke ich.
Die Angst vor ALS hat mich momentan total im Griff.
Was könnte das sonst sein?

10.06.2018 21:27 • #13


Angor
Hallo

Du scheinst total verspannt zu sein, ein sehr häufiges Problem bei Ängstlern, kommt aber auch oft durch Fehlhaltungen bzw. falsches Heben usw.

Die Kraftlosigkeit läßt sich dadurch erklären, dass Verspannungen der Muskulatur und des Bindegewebes vorliegen.
Durch die Verspannung des Bindegewebes über der Muskulatur wird die Muskulatur quasi bewegungsunfähig, vermeintliche Schwäche in den Gliedmaßen ist daher die Folge.

Vermeintlich daher, weil es nichts mit irgendwelchen Erkrankungen, Muskelschwund oder so zu tun hat, die Muskulatur ist vorhanden, kann aber nicht richtig arbeiten.

Durch die Kraftlosigkeit kann es dann auch mal zum zittern kommen, Zuckungen sind wieder ein anderes Problem, hat aber auch mit Verspannungen zu tun, und zwar nennt sich das Muskelfaszikulation, lästig aber harmlos.

Nun, was tun bei den Beschwerden? Du hast ja schon einiges an Untersuchungen durch, und es ist nichts Schlimmes.
Mein Rat: Geh bitte zu Deinem HA, der wird Dich eventuell an einen Physiotherapeuten überweisen, auch die Einnahme von Vitaminen (besonders Vitamin B12 ) und Eisen ist hilfreich.

Wenn Du durch die Verspannungen schon Schmerzen hast, besteht Behandlungsbedarf, das müsste auch der Arzt einsehen.

Und mach bitte den Kopf frei von den Gedanken, dass es irgendwas Ernsthaftes ist, das ist es nicht.
Und bei der Wärme spinnt so mancher Kreislauf, die Angst tut dann auch noch ihr Übriges dazu.

LG Angor

11.06.2018 03:57 • x 1 #14


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