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M
Vor einigen Nächten bin ich entspannt eingeschlafen und schrecke kurze Zeit danach auf mit dem Gefühl mich nicht bewegen zu können. Bekam sofort ein Panikgefühl, bin aus dem Bett gesprungen und wie wild in der Wohnung umher gelaufen. Meine Arme und Beine fühlten sich an wie eingeschlafen. Hab meinen Mann geweckt, der mich ins Krankenhaus gefahren hat. Dort stundenlang alles gecheckt, ohne Befund. Man gab mir Diazepam und meinte es sei nervlich bedingt. Ich muss dazu erwähnen, dass ich gerade eine schwere Zeit habe, viel Stress und Streitigkeiten mit meinem Exmann. Die Aussage der Krankenhausärzte beruhigte mich nicht und ich erlebte Tage der Hölle danach. Fühlte überall Taubheit und Kribbeln, dann war es wieder weg. Achtete auf alles, jeden Pieks in meinem Körper. Konnte nicht schlafen, musste immer wieder aufstehen um mich zu vergewissern, dass ich mich noch bewegen kann. Montags dann zu meiner Hausärztin, die mich schon jahrelang kennt und meine Panikzustände auch. Hatte jetzt lange Ruhe und erinnerte mich zurück an alle Krankheiten, die ich schon durchlebt habe in meinem Kopf..,HIV, Hirntumor, Zungenkrebs, Lungenkrebs usw...ein Drama! Jedes Mal schrecklichste Symptome und absolute Einschränkungen in der Lebensqualität. Meine Ärztin bat mich, für diese stressige Zeit ein Antidepressivum einzunehmen. Das habe ich getan und es tut leider nur sehr langsam seine Wirkung. Hoffe auf baldige Besserung. Auch wenn ich weiß, dass es die Nerven sind, bleibt immer dieser Restgedanke ob es nicht doch etwas Schlimmes sein könnte.

02.04.2017 19:48 • 05.04.2017 x 1 #1


49 Antworten ↓


F
Hallo MiriPiri,

Du wirst jetzt etwas Geduld haben müssen,bis das Antidepressivum anschlägt.
Wichtig wäre ein Notfallmedikament,denn die innere Unruhe (besonders beim Einschleichen des Antidepressivums) kann extrem belastend sein.
Es gibt da z.B. Perazin oder Promethazin,das reduziert die körperliche Unruhe und dadurch auch die Ängste.
Es hilft einem,zur Ruhe zu kommen und dass man auch mal wieder eine Nacht durchschläft.
Am besten hilft Tavor aber ich würde es erst mit Perazin oder Promethazin probieren,das kann Dir Dein Psychiater oder auch Deine Hausärztin verschreiben.
Ansonsten versuche,Dir mehr Ruhe zu gönnen und Dinge zu tun,die Dir gut tun.

Dein Glück ist ja,dass Du weisst,wo es herkommt und dass es auch wieder vergeht,wenn der grösste emotionale Stress überstanden ist.
Mir helfen in solchen Situationen auch entlastende Gespräche mit Menschen,denen ich vertraue und die mir nahestehen.

Alles wird wieder gut,es wird nur etwas Zeit brauchen,überfordere Dich nicht und mach Dir keine Schuldgefühle,Du kannst nichts dafür.
Wenn Du kannst,weine,das entlastet ebenfalls sehr.

Ich kann Dir noch ein Hörbuch empfehlen,mich beruhigt es in unruhigen Zeiten sehr und es enthält wertvolle Informationen zum Thema Angst:

http://www.panikattacken-loswerden.de/k ... s-hoerbuch

Und es gibt ein gutes Selbsthilfebuch,dass in Krisenzeiten eine echte Hilfe ist:

Gefühle verstehen,Probleme bewältigen von Doris Wolf und Rolf Merkle

03.04.2017 08:40 • x 2 #2


A


Panik seit fürchterlicher Nacht

x 3


M
Bei über der Hälfte aller Patienten sind Antidepressiva unwirksam, entweder weil zu viele Serotonin-Rezeptoren in einer Hirnregion
vorkommen, oder einfach weil es bei ihnen keine Wirksamkeit entfalten kann und der Patient auf deutsch gesagt zu intelligent dafür
ist. Diese Medikamente täuschen den Organismus oder versuchen es, dann ist man schön in Watte gebauscht und/oder hat eine Art
Placebo Effekt. Bei Benzodiazepine etwas anders, aber die machen dich wider rum abhängig und Willenlos. Ist alles großer Mist!

Das welches wirklich Hilfe bringt und lang zeitig verspricht ist Therapie und nochmal Therapie. Ambulant oder Stationär ist dabei
wurscht auch Reha (Kur) ist sehr effektiv. Psychotherapeutische Medizin in Einzel oder Gruppentherapie am besten beides und das
eigene Interesse daran zu arbeiten, auch Selbsthilfegruppen!

03.04.2017 08:50 • x 1 #3


F
@minos

Und da geht sie wieder los,die Angstmacherei vor Medikamenten.
Als hätte man als Betroffener nicht schon genug mit Ängsten zu tun.

Ich persönlich wäre froh gewesen,wenn mir diese Angsmacherei erspart geblieben wäre,dann wäre mir u.U. auch die Psychiatrie erspart geblieben.

Medikamente sind dazu da,eine Therapie (die ich ebenfalls als unerlässlich erachte) zu unterstützen.

D.h,erst einmal eine Grundstabilität herzustellen,die es dem Betroffenen/der Betroffenen überhaupt erst möglich macht eine Therapie wahrzunehmen und einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen.

Man muss den Menschen doch erst einmal dort abholen,wo er steht.

Wenn Du es geschaftt hast,minos,ganz ohne Medikamente auszukommen,herzlichen Glückwunsch!

Manch einer braucht sie aber als Ersthilfe und ich finde es unverantwortlich,diesen Weg zu negieren,nur weil es nicht DEIN Weg war.

03.04.2017 09:40 • x 4 #4


M
Und das wir auch so weiter gehen weil man es nicht oft genug sagen und davor warnen kann! Außerdem ist es der neuste Stand
amerikanischer Studien mir der Unwirksamkeit (über 50%) bei Antidepressiva, was Benzodiazepine angeht finde ich es eher von
DIR (um auch mal schreien zu dürfen) unsagbar Verantwortungslos anderen deine Erfahrungen mit Pudding und Sahne zu
präsentieren! Mag sein das du Tavor unsagbar gut findest weil es dich schön ruhigstellt, aber davor zu warnen weil es die Psyche
nur einnebelt und absolut keinen therapeutischen Sinn macht ist auch eine Tatsache. Tavor wird mittlerweile als Standard
von den Neurologen und Hausärzten verschrieben weil sie keine Zeit haben für aufwendig geführte Psychotherapie und weil
der Patient so schön brav seinen Alltag bewältigt ohne Arbeitsunfähig zu sein und sich kaum bewegen muss! Da finde ich es sehr
angebracht immer wieder die Frage zu stellen wollt ihr Hilfe oder euch betäuben, letzteres geht auch in der Kneipe!

03.04.2017 09:50 • x 2 #5


F
@minos

Du wirst es nicht glauben aber das Tavor konnte ich inzwischen absetzen und ich habe nicht vor,ein Leben lang Medikamente zu nehmen.
In Krisenzeiten habe sie mir allerdings wieder zu etwas verholfen,was man halbwegs wieder Leben nennen kann.
Auf mein gesamtes Leben gerechnet habe ich vielleicht 2 Jahre unterstützende Medikamente benötigt (hauptsächlich ein Antidepressivum) und das ist bei meinem Lebensalter (37 Jahre) wohl akzeptabel.
In 6-8 Wochen gehe ich in eine psychosomatische Klinik,für diesen Aufenthalt habe ich die letzten Wochen gekämpft.

Das ist mein letzter Kommentar hier dazu denn die TE muss selbst entscheiden,was sie machen möchte.

03.04.2017 09:59 • #6


M
Der kommende Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik wird dir die Augen öffnen zumal dort Medikamenten Abhängigkeit
auch behandelt wird. Mit 37 Jahren 24 Monate Medikamente mit psychogener Wirkung ist für dich akzeptabel? Ich hoffe du
kommst in eine Klinik wo das kritisch betrachtet wird! Und das der TE selber verantwortlich ist was er/sie macht ist richtig,
Medikamente in sich rein fressen wird ihr hoffe ich erspart bleiben insofern man eine gewisse Intelligenz voraussetzt.

03.04.2017 11:17 • #7


F
Da kann ich Dich beruhigen.
Mein Mann und ich waren diesen Donnerstag zu einem Vorgespräch in der betreffenden Klinik,in die ich gehen werde.
(Es ist die Schön Klinik in Bad Bramstedt,eine psychosomatische Reha.)
Die Ärztin,die das Gespräch mit mir führte riet mir sogar dazu,das Perazin weiter einzunehmen,das ich aktuell noch benötige.
Diese Klinik führt keine Medikamentenentzüge durch,deswegen nennt sie sich auch psychosomatische - und nicht Entzugsklinik.

Der TE traue ich durchaus zu,sich eine eigene Meinung zu bilden.
Dass Du hier in Deiner Not noch an ihre Intelligenz appellierst...traurig!

03.04.2017 12:28 • #8


M
Das ist schon mal unrichtig da es keine Entzug Kliniken im eigentlichen Sinn mehr gib, schon sehr
lange nicht mehr! Soziopsychosomatisch Fachklinik! Und da wird auch Medikamentenentzug
durchgeführt, die sogenannten Ballerburgen für Alk./Dro./Medikamente sind ausgestorben.
Und wenn du wüsstest was Antidepressiva machen müsstest du dich auch deiner Intelligenz stellen
und zugeben das nur ganz wenigen Menschen mit diesen Medis therapeutisch geholfen werden kann,
es tut mir ja Leid aber so ist der aktuelle Wissensstand!

03.04.2017 12:37 • #9


Angor
Ich finde es eine Frechheit, praktisch allen, die hier Medis nehmen, mit Deiner Bemerkung zu unterstellen, wir würden Medis in uns reinfressen. Und wir sind durchaus intelligent zu wissen, dass es keine Dauerlösung ist, sondern für viele ist es erst mal die Möglichkeit, aus dieser Angst-oder Depriphase rauszukommen. Teilweise muss man monatelang auf einen Therapieplatz warten, soll man sich so lange rumquälen?

MiriPiri, lass Dich nicht verunsichern. Was Du da zuerst beschrieben hast, das Du wach geworden bist und Dich nicht bewegen konntest, nennt sich Schlafparalyse, ist eigentlich normal, wenn man schläft, aber es kommt schon mal vor, dass man es kurz im wachen Zustand erlebt, wenn man eigentlich am einschlafen ist.

Ich hatte das als Jugendliche, wo ich viel Stress in der Ausbildung hatte, und ich wusste nicht was es war und es hatte mir Angst gemacht.

Jetzt weiss ich dass es harmlos ist, man kommt aus dieser Starreja wieder raus, nur nicht in Panik geraten, Dir passiert gar nichts.

LG Angor

03.04.2017 13:00 • x 2 #10


yellow_belly
Ich misch mich mal ein und @MiriPiri3112 ist wahrscheinlich schon lange aus dem Thema raus, schade eigentlich.

@minos
Bitte mal die Foren Regeln lesen! Freundlichkeit, bringt mehr als ständige Kritik. Du brauchst ja deine Meinung nicht zu ändern, nur weil ein anderer User eine zur deine konträre Meinung hat.
Zitat von minos:
Und wenn du wüsstest was Antidepressiva machen

Unterlas doch doch einfach diese unterbewußten Drohungen. Wenn du so stark bist ohne Medis zurecht zu kommen, freut mich das für dich.

Ich schlage mich auf die Seite von @Flame
Zitat von Flame:
In Krisenzeiten habe sie mir allerdings wieder zu etwas verholfen,was man halbwegs wieder Leben nennen kann.

Was spricht dagegen. Okay meine Krise dauert nun auch schon etwas länger, aber wenn ich mich stabil fühle werde ich meine Medies wieder Stück für Stück reduzieren. Bis dahin ist mir die chemische Keule lieber, also der aktuelle Zustand. Ich denke es spricht auch absolut nichts gegen ein Notfall Medi. Warum sollte das schädlich sein? Natürlich ist es eine Art der Vermeidung, aber dafür kommt man aus dieser Spirale raus. Wie kasteien uns hinter wieder genug.

03.04.2017 13:01 • x 2 #11


M
Wo steht hier das ich allen dies unterstelle? Mach deine Augen auf und lese dich hier Tag ein Tag aus
durch und du wirst schnell erkennen müssen was hier ab geht! Das hier viele sind die ihre Medis mit
Zeitbegrenzung einnehmen habe ich nicht verneint. Dennoch ist es eine Tatsache das AD in über 50%
der Fälle nicht wirken und dennoch eingenommen werden. Aber deine Reaktion ist mir nicht unbekannt,
ich kann es sogar verstehen, aber ich heiße es weder gut noch halte ich mich zum Thema verdeckt oder
zurück, warum auch!

@yellow_belly
habe ich und? Ich lasse hier meine Kritik ab weil es hier nur so zugeht, wie in einer Apotheke. Drohen?
Wem drohe ich? Kannst du zwischen den Zeilen lesen dann lese aber richtig. Es geht hier schon lange nicht
mehr um die zeitlich begrenzte Vergabe von Dro. oder unwirksamen Medikamenten. Es geht um eine
Kostenexplosion die der Allgemeinheit angerechnet werden, was sich hier der einzelne damit antut ist
mir persönlich wurscht. Jeder hat das Recht zu machen was er möchte, sogar sich zu vergiften.

03.04.2017 13:27 • #12


yellow_belly
Zitat von minos:
Dennoch ist es eine Tatsache das AD in über 50%
der Fälle nicht wirken und dennoch eingenommen werden.

Das ist wie mit der Werbung, da sind 50% des Budgets auch zum Fenster rausgeworfen. Nur kann dir keiner sagen, welche 50% das sind.

03.04.2017 13:31 • x 1 #13


M
Zitat von yellow_belly:
Das ist wie mit der Werbung, da sind 50% des Budgets auch zum Fenster rausgeworfen. Nur kann dir keiner sagen, welche 50% das sind.


Nur das es keine Werbung ist sondern der Pharmastrich. Bin zwar nicht ganz konform damit aber
der User singularis mit seinem Beitrag 23.03.2017 17:24 trifft es da schon ziemlich genau!

03.04.2017 13:54 • #14


Schlaflose
Zitat von minos:
Bei über der Hälfte aller Patienten sind Antidepressiva unwirksam,


Selbst wenn das so wäre, andersherum gesagt sind Antidpresssiva bei fast der Hälfte der Patienten wirksam. Warum soll dann niemand welche nehmen?
Wer sie langfristig nimmt, obwohl er keine Wirkung spürt, ist selbst Schuld.

Zitat von minos:
der Patient so schön brav seinen Alltag bewältigt ohne Arbeitsunfähig zu sein und sich kaum bewegen muss!


Ich nehme seit 18 Jahren welche, mir helfen sie, mir geht es gut, ich habe lebensfreude, ich kann arbeiten UND bewege mich. Regelmäßiger Sport gehört für mich seit 20 Jahren zu meinem normalen Alltag.

03.04.2017 18:34 • x 3 #15


M
Nun denn herzlichen Glückwunsch, seit 18 Jahren da wird sich jemand erfreuen, hast alles richtig gemacht
Bewegen? Ich meinte damit nicht den Sport!

03.04.2017 20:03 • #16


Gerd1965
Zitat von minos:
Nun denn herzlichen Glückwunsch, seit 18 Jahren da wird sich jemand erfreuen, hast alles richtig gemacht
Bewegen? Ich meinte damit nicht den Sport!


Richtig gemacht oder doch falsch?

Nun du erwähnst die fürchterlichen Kosten für die Allgemeinheit bei Medikamenteneinnahme, womöglich helfen sie nicht und sind umsonst.
Ich habe deine Beiträge nur oberflächlich überflogen, seit ca. 20 Jahren leidest du. Wurdest mit AD, Valium, Opi und wer weiß was noch alles gefüttert und machst seit ca. 20 Jahren Therapien (stationär und ambulant).
Wirkung? nun zumindest diese, dass du dich seit Monaten wieder in Dauertherapie befindest. Gut, kostenmäßig ist das was komplett anderes, denn es ist ja für dich und da ist das Teuerste gut genug.
Ich will damit gar nicht mit dir eine Diskussion herauf beschwören, aber du bist genauso therapierestistent wie die 50% der Patienten, bei denen die AD nicht wirken.
Ich finde, man kann auf alle Fälle entschlossen auftreten, nicht aber wenn man im selben Boot sitzt und immer knapp vor dem Kentern sitzt.
Ratschläge erteilen und andere, die eine abweichende Therapiesicht haben zu denunzieren ist in diesem Fall vollkommen falsch und verunsichert die Hilfesuchenden.
Das ist meine Meinung über dieses Thema und nicht diskutierbar.

03.04.2017 20:42 • x 2 #17

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Schlaflose
Zitat von minos:
Nun denn herzlichen Glückwunsch, seit 18 Jahren da wird sich jemand erfreuen, hast alles richtig gemacht
Bewegen? Ich meinte damit nicht den Sport!


Wer wird sich erfreuen? Ich tue es auf jeden Fall, denn mir geht es sehr gut. Was meintest du denn, wenn nicht Sport?

03.04.2017 20:46 • x 1 #18


M
Leute, wenn lesen dann aber bitte richtig. Seit 1998 und dann 6 Jahre ambulante Therapie und Ende. Drei Monate Medi in der Begin Phase und Ende. Kosten, ich bin privat Versichert und Selbstzahler! Rückfall 2016 und 4 Wochen Medi die nichts brachten also Abbruch. Panikstörung ist nicht mein derzeitiges Therapieziel, Ich bin in einer Gesprächstherapie wegen der Trennung von Frau und Kindern. Irgendetwas vergessen, Nein.

04.04.2017 08:58 • #19


Gerd1965
Dann wünsche ich dir alles Gute. Gesprächstherapie ist genauso wichtig und wertvoll wie in bestimmten Fällen die medikamentöse Therapie.
Wenn du schon deine Frau verloren hast, aber die Kinder sollten dich als Vater weiterhin haben können, bitte bedenke das!

LG

Gerd

04.04.2017 13:10 • x 1 #20


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