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Lu-Ann
Was soll das nur?
Es ist zum Verzweifeln! Unsere Tochter hat einen "netten, kleinen Kinderinfekt" mit nach Hause gebracht. Laut Kinderärztin ein viraler Infekt mit Rhinoviren, wie es hier gerade die Runde macht. Nach zwei Tagen zu Hause darf die Kurze wieder in den Kindergarten. Ich habe seit heute Halsschmerzen! Panik! Mein Rachen ist wund und nun habe ich die ganze Zelt das Gefühl, mein Rachen würde so stark anschwellen, das ich dann Ersticken muss. Ein lapidarer Halsinfekt, trocken, rau, Zeugs aus der Nase, das da hinten runter läuft, Halsschmerzen nur beim Schlucken (danke paracetamol!) und ich Dreh am Rad. Versuche mich zu beruhigen. Habe heute tatsächlich 4 Liter getrunken! Vielleicht hätte ich zwischen all das Wasser und Tee auch einen Schnap. schummeln sollen. Zur Desinfektion und zur Beruhigung meiner Nerven
Ach nein - da hätte ich ja dann Angst, dass der Alk. die Schleimhäute reizt und ich dann erst recht ersticke! Ich gönne mir selber nicht mal mehr den kleinsten Spaß. Was mache ich nur damit? Wie kann ich endlich wieder entspannter und realistischer mit "normalen Krankheiten umgehen? Wie komme ich wieder zurück zu einer normalen, realistischen Einschätzung von Symptomen?
Ich bin diese ewige Panik so leid! Und dieses ewige Hinterfragen von Symptomen und Gezwicke! Kann ich nicht einfach mal was hinnehmen. Und abwarten, was kommt? Muss ich denn nur immer den Teufelskreis anschieben?
Eigentlich weiß ich es ja besser - aber bisher komme ich einfach nicht zu mir durch

24.06.2021 23:36 • 15.08.2021 x 6 #1


41 Antworten ↓


Gordon123
Hallo, immer wenn ich so etwas lese und etwas schreiben möchte, komme ich mir vor wie ein Feuerwehrmann, der versucht, einen Waldbrand mit einer Gießkanne zu löschen.
Bei diesen Ängsten musst du den ersten Schritt machen und deine irrationale Seite bekämpfen.
Du weißt es ja besser, also versuche das ganze rational zu betrachten.
Wie wahrscheinlich ist es, dass ein kleiner Infekt dich wirklich gefährdet?
Schau dir deine kleine an, geht nach zwei Tagen wieder in den KG.
Du bist mehr als dein innerer Hypochonder, also lass dich von ihm nicht verrückt machen.
Konzentriere dich auf deine kleine und lass dich von ihrer kindlichen Art faszinieren und eventuell auch inspirieren, wir Erwachsenen denken manchmal echt zu viel

25.06.2021 00:17 • x 3 #2


A


Hypochonder hoch 10!

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Lu-Ann
Danke, Gordon! Der Vergleich mit der Gießkanne und dem Waldbrand passt perfekt! So fühlt es sich auch an der erste Schritt gegen meinen inneren Hypochonder - den gehe ich jedes Mal aufs Neue! Und kaum ist ein Thema erledigt, wie der vergangene Nacht zugeschwollene Hals, folgt am nächsten Tag dann ein neues Spiel. Heute ist dann die Lunge dran. Ein immer wieder beliebtes Thema meines verdrehten Kopfes. Es drückt im Rücken und schon glaubt mein Hypochonder-Geist ich muss was akutes, schlimmes an der Lunge haben.
Wie geht man denn diese Schritte wieder und wieder? Wie erklärt man dem Geist, das der Körper gesund ist? Das ich dazu hier bin um ein gutes, erfülltes Leben zu leben? Was fehlt, das ich mich an so was festbeißen muss? Was wäre, wenn ich wirklich krank wäre? Was wäre die Konsequenz? Ist das nicht furchtbar unfair gegenüber denen, die wirklich schwer krank sind? Die nicht die Angst vor der imaginären Krankheit fühlen, sondern es eine reale Angst ist?
Ich möchte das nicht! Ich möchte nicht in Angst leben! Ich möchte nicht, dass mein angsterfüllter Geist irgendwann wirklich den Körper krank macht!
Aber wie? Wo führt der Weg lang?

25.06.2021 22:21 • #3


Gordon123
Ich denke du machst dir zu viele Gedanken.
Als Kinder waren wir unbeschwert und plötzlich ist man erwachsen....
Man hat selber Kinder, muss arbeiten, der Spaß wird weniger und die Monotonie mehr.
Erwachsen sein ist Pflicht, Verantwortung und Sorgen, gepaart mit etwas Abwechslung, wenn man denn mal Kraft dafür hat.
Man lebt vor sich hin und irgendwann kommt die Frage ob das alles war, an diesem Punkt beginnt häufig die Angst und das innere Weltbild gerät ins wanken.
Aber was wäre wenn wir uns nicht ständig gedanken machen würden und stattdessen den Moment genießen würden?
Diese Frage habe ich mir oft gestellt und ich versuche aktiv zu leben.
Du wirst nie an den Punkt gelangen in dem alles ok ist, der Erwachsene Körper hat meistens irgendwelche wehwechen, das ist bei normalen Menschen ganz normal.
Ziehe Kraft aus dem Lächeln deiner Tochter und den netten Worten von Freunden und Verwandten, suche dir etwas mit dem du entspannen kannst, genieße den Moment.
Aber egal was es ist, mache etwas, aktiv und bewusst.
Gehe laufen, fahrrad fahren, online skaten oder entspanne bei einem guten Buch.
Der innere Hypochonder wird nicht verschwinden, aber du kannst ihn in seine Schranken weisen, nur du kannst das.
All die Energie, die man zum grübeln und sich sorgen aufwendet, nutze sie für etwas lohnenederes.

25.06.2021 22:39 • x 4 #4


Lu-Ann
Das klingt so herrlich einfach!
Ich werde versuchen mir das mehr anzunehmen. Solche Worte braucht man doch hin und wieder! Danke dafür!

25.06.2021 22:46 • #5


Gordon123
Du schaffst es

25.06.2021 23:13 • #6


Sarahlein
Hallo ihr Lieben, mensch tut das so gut zu lesen das man WIEDER nicht ALLEINE mit solchen Problemen ist..

Hatte eine ganze Weile Ruhe vor meinem inneren ich, meiner verrückten Hilde... so habe ich mein verrücktes ich genannt..
Auch ich finde es recht interessant das mit der Gießkanne und dem Waldbrand, denn genau das ist das problem, viel erledigen mit wenig Aufwand. Und das funktioniert nicht.
Ich habe letzte Nacht im Krankenhaus verbracht weil es mir wirklich nicht gut ging, hatte mir auf der Arbeit (einen Tag zuvor) sushi gegönnt und das war mir aber nicht sehr gut bekommen.... Schreckliche Magen schmerzen und darm schmerzen, es war echt so schlimm das ich zum HA bin und der mich gleich ins Kh weitergeleitet hat.
Mein Bruder hat mich darauf hin dann ins Krankenhaus gefahren und ich kann euch sagen, was mir Gedanken in den Kopf geschossen sind... vielleicht ist es das Herz, meine Liebe Tante ist an einem hinter Wand Infarkt gestorben und hatte wohl auch solche Schmerzen vorher.
Was ist wenn ich gerade während der Fahrt auch einen Infarkt erlebe und oder im Auto kollabiere ... Natürlich wusste ich das ich mir den Magen verdorben hatte aber in dem Moment viel mir das rationale Denken einfach viel zu schwer und die Angst wurde immer größer... Aber je näher wir dem KH kamen um so schlimmer wurde es, warum auch immer.
Endlich dort angekommen in der Notaufnahme, wurde ja direkt geholfen und untersucht... EKG geschrieben,blut entnommen, Blutdruck etc und so weiter und so fort.
Im Endeffekt waren meine entzündungswerte sehr stark angestiegen und man dachte sofort an Blinddarm.
Wurde den ganzen Tag auf Diät gesetzt und ich hatte weder getrunken noch gegessen. Es ist erstaunlich wie und was der Geist, der ja krank ist, mit einem anrichten kann...
Bei mir ist es leider das Problem das ich panische Angst habe vor dem Tod und das spüre ich jeden Tag, jeden Tag mit dieser Angst.... Ich weiß manchmal einfach nicht mehr wie ich das alles machen soll..... Liebe Grüße an alle, wird bestimmt auch alles wieder gut werden

26.06.2021 02:27 • x 1 #7


Sarahlein
Was ich vergessen habe zu erwähnen, es war alles in Ordnung, Herz gut, Blutdruck etwas zu hoch aber nicht dramatisch. Bis auf die entzündungswerte war auch alles gut soweit...

26.06.2021 02:30 • x 2 #8


Lu-Ann
Hallo Sarahlein!
Wir beide stellen ja nicht zum ersten Mal fest, dass man mit so einer Problematik nicht alleine ist
Das du dir dazu nun auch noch so einen fiesen verdorbenen Magen einfängst, ist natürlich besonders gemein! Schön, dass es dir besser geht und die Untersuchungen alle nichts ergeben haben!
Bei mir ist es andersrum - um so näher ich an Ärzte und das Krankenhaus komme, um so ruhiger werde ich

Und am Ende gilt für uns: alles ist gut! Wir sind gesund! Bis auf die ein oder andere Macke
Fühl dich mal gedrückt!

26.06.2021 10:01 • x 1 #9


Sarahlein
Hallo meine liebe, vielen Dank, ein dicker Drücker zurück... Ja mal wieder wurde mir Gesagt, es ist alles in Ordnung.....
Das hält jetz wieder ne Zeit lang ... Dann kommt vielleicht ein neues wehwehchen .... Ganz liebe Grüße....

26.06.2021 10:38 • #10


H
Wir machen uns unsere Probleme selber. Im Prinzip ist das von unserem Verstand normal an das zu denken was wir aus unserer Erfahrung in diesem Moment am Schlimmsten finden um uns zu schützen. Wir müssen eben nur lernen eine richtige Distanz dazu einzunehmen und nicht alles zu glauben was der da oben uns liefert. Er meint es ja auch nicht böse

Das Grübeln kommt zustande wenn man sich in einer Situation befindet die man nicht beherrscht oder kontrollieren kann. Wir triggern unseren Verstand dann dazu an uns eine Information aus unserer Erfahrung zu liefern. Findet er nichts sinnvolles zu einer Situation dann macht er eine Katastrophe daraus. Die Katastrophe macht uns dann Angst bis die Situation vorbei ist oder wir eine andere Information oder Lösung dazu bekommen.

26.06.2021 18:44 • x 1 #11


SweetButPsycho1
Zitat von Lu-Ann:
Was soll das nur? Es ist zum Verzweifeln! Unsere Tochter hat einen netten, kleinen Kinderinfekt mit nach Hause gebracht. Laut Kinderärztin ein ...

Huhu

Bist du in Therapie?

26.06.2021 18:55 • #12


Lu-Ann
@Sarahlein Ich drücke dir feste die Daumen, das die nächste Runde schön lange auf sich warten lässt und du jetzt Zeit hast, Kraft zu schöpfen!
Mich strengen diese Episoden immer unglaublich an und ich genieße die Ruhe dazwischen immer sehr!

26.06.2021 19:58 • x 1 #13


Lu-Ann
@SweetButPsycho1 Aktuell nicht. Habe aber einen neuen Platz in Aussicht. Ich war auch schon häufiger in Therapie, war auch schon stationär in einer psychosomatischen Klinik. Dort habe ich sehr, sehr viel über mich und meine Gefühle und Gedanken gelernt. Aber ein Ende nimmt es nie. Ich kenne die Theorie. Ich kenne die Ursachen. Aber steckt man erstmal wieder drin, ist der Weg aus der akuten Situation hinaus recht schwer

26.06.2021 20:02 • #14


SweetButPsycho1
Zitat von Lu-Ann:
@SweetButPsycho1 Aktuell nicht. Habe aber einen neuen Platz in Aussicht. Ich war auch schon häufiger in Therapie, war auch schon stationär in einer ...

Ja das ist wie eine Dauerschleife, ich kann dich verstehen.

Ich stecke gedanklich öfter mal in der Kindheit fest, das ist definitiv nicht angenehm, aber ich kann mich ablenken.

Das ist etwas, das du unbedingt lernen solltest. Ablenkung, egal was es ist. Spazieren gehen, Sport machen irgendwas, meinetwegen Wäsche waschen, Haus putzen .

Mit irgend etwas kommt man da raus.

Hattest du schon einmal begleitend Medikamente?

26.06.2021 20:08 • #15


Sarahlein
@Lu-Ann.... Ich danke dir ganz herzlich für deine lieben Worte.
Ja die Zeit wischen den Attacken oder diesen doofen Gefühlen und Gedanken genieße ich zum Teil, aber im inneren Moment wartet man ja eher drauf wann die nächste wieder kommt

27.06.2021 18:11 • x 1 #16


Sarahlein
@HellfireOne.. Genau so ist das aber auch... Die Gedanken machen uns angst und sorgen... Nicht der Körper.. Der Körper reagiert auf die Gedanken... Gefühle sind da, die man in verschiedensten Situationen umsetzen muss /kann/will wie auch immer.
Meine Mama sagt immer und da geb ich ihr recht, wenn ich den ganzen Tag an salzigen Geschmack denke und/oder ich bilde mir es ein das es salzig ist, dann wird das auch so kommen...
Ist vielleicht be doofe Erklärung aber so ist es.
Eine Freundin von konnte irgendwann nicht mehr laufen, weil ihr kopr ihr das gesagt hat.

Und dann ist da noch das Problem das schlechte Momente oder schlechte Menschen oder schlechte Erfahrungen immer eher in den Gedanken bleiben als ein schöner Moment, oder eine schöne Geschichte oder der gleichen.
Last but not least, geb ich da völlig recht das wir in der Hinsicht uns die Dinge selbst antun... Und trotzdem schafft man es doch immer wieder auf die richtige Bahn zu kommen ...
Wir schaffen das

27.06.2021 18:17 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

H
Zitat von Sarahlein:
@HellfireOne.. Genau so ist das aber auch... Die Gedanken machen uns angst und sorgen... Nicht der Körper.. Der Körper reagiert auf die Gedanken... ...


Ich denk auch dass wir das schaffen. Mir wurde mal gesagt dass auf einen negativen Gedanken fünf positive Folgen müssen um ihn zu neutralisieren. Es geht aber auch wenn man die Gedanken wahr nimmt und sie als Gedanken identifiziert ohne sie zu bewerten. Es sind ja nur Lösungsvorschläge.

27.06.2021 18:25 • x 2 #18


Lu-Ann
Es ist immer wieder wie ein HamsterRad. Ich laufe und laufe und gehe dagegen an, aber irgendwie komme ich einfach nicht von der Stelle. Und das obwohl ich gefühlt im Bereich Therapien, Bewältigungs- und Entspannungstechniken schon ein alter Hase bin.
Und immer wenn ich meinem Kopf rational erklärt habe, das alles gut ist, kommt plötzlich wieder so ein ganz kleines, leises "und was wenn? daher.
Und schon sind die körperlichen Symptome und Angstgedanken noch präsenter und bedrohlicher als vorher.

28.06.2021 20:04 • #19


Sarahlein
@Lu-Ann... Ohje, das ist aber ein großes hamsterrad das wir uns da aufgetragen haben.... Darf ich mal fragen wie deine Symptome so sind, oder es sich bemerkbar macht?

Bei mir ist es das stechen, dieses Gefühl in der magengrube, dieses gefühl das irgendwie irgendwas nicht stimmt, dieses gefühl der enge, leere... Und das geht dann ne weile und sobald ich unbewusst abgelenkt bin, ist es ale wäre nichts gewesen

28.06.2021 20:15 • x 1 #20


A


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