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F
Hallo ihr Lieben,
ich lese schon eine Weile immer mal mit.
Leide unter einer Angststörung, speziell Krankheitsangst.
Im Moment ist die Angst vor Alzheimer ganz stark. Angefangen hat alles vor ein paar Wochen damit, dass ich etwas bestellt hatte, nicht gleich brauchte wahrscheinlich irgendwohin gelegt habe und nun finde ich es im Haus nicht wieder. Zu der Zeit hatte ich auch Schlafstörungen, da ich immer Angst hatte, ich ersticken im Schlaf (auch so eine Baustelle) Dann paar Tage später habe ich gesehen, dass ich den Ketchup anstelle in das Gemüsefach in den TK-Schrank drunter gelegt habe. Danach das volle Programm: Google, im Fernsehen einen Bericht einer jüngeren betroffenen Frau gesehen, die Alzheimer hatte, seitdem geht es steil bergab. Ich bin in der Angst gefangen.

Heute morgen habe ich ne Waschmaschine angestellt und den leeren Wäschekorb nach oben getragen und dann vor die Haustür anstelle auf die Treppe gestellt. Wieder volles Kopfkino.

Passwörter usw.kann ich mir merken. Hausarzt hat Test gemacht, danach alles okay.

Er hat mich krank geschrieben. Sagt, das sei nicht so, dass ich das habe, ich soll runterkommen , mich ausruhen.

Nehme seit 15 Jahren Antidepressiva. Trotzdem immer wieder Krankheitsängste.

Bin beruflich und familiär eingespannt. Habe Angst, meine Arbeit, Freund zu verlieren.
Mein Opa starb an Alzheimer, darum habe ich ganz massive Ängste.

Meine Umgebung belächelt das. Ich erzähle auch nur Wenigen davon. Mein Freund findet meine Angst völlig unbegründet.

Vielleicht geht es jemandem ähnlich oder hat einen Tipp, wie ich rauskomme.
Fahre auch gleich zu meiner Psychiaterin.

Danke an Euch.

Feechen

09.03.2022 09:32 • 14.05.2022 #1


8 Antworten ↓


rednaxela
Schau doch mal hier, das ist das Sammelthema dazu:
angst-vor-krankheiten-f65/angst-vor-demenz-alzheimer-t56583-60.html

09.03.2022 11:00 • x 1 #2


A


Angst Alzheimer, Schusseligkeit, Vergesslichkeit

x 3


GoodFriend
Im Alter zwischen 30 und 44 erkrankt jährlich ca eine Person aus 20.000 an Alzheimer. Die Krankheit existiert in deinem Alter eignetlich so gut wie gar nicht. Wenn du im Internet von einer jungen Person liest, die daran erkrankt ist, solltest du dir bewusst machen, dass sich solche Berichte schnell finden lassen, nicht weil sie tatsächlich häufig passieren, sondern weil im Internet Erfahrungen aus einem Pool von über 80+ Millionen Menschen (deutscher Sprachraum), geteilt werden. Da findet man schnell etwas, das eigentlich nichts mit der Realität zu tun hat. Du wirst auch schnell von Lottogewinnern lesen, auch die gibt es regelmäßig, aber kennst du tatsächlich jemanden, der mal einen sechser im Lotto hatte? Stress, ausgelöst durch Ängste und Sorgen, verursacht schnell kongitive Leistungseinbußen. Vielleicht ist es auch nur ein Vitaminmangel. Wie dem auch sei, Alzheimer ist es wohl kaum.

09.03.2022 15:22 • x 3 #3


F
Ja, das stimmt schon und klingt sehr logisch.
Und doch denke ich dann, ich bin diejenige, die es trifft.
Es frisst sich regelrecht fest.
Gestern war es besser, da kam mir der Gedanke auch abwägig vor und ich habe das selbst nicht verstanden, wie ich das denken kann.
Muss irgendwie doch mit Hirnchemie zu tun haben.
Bin im Moment krank geschrieben und daher habe ich auch Zeit zum Nachdenken.
Weiß nicht, ob arbeiten doch besser wäre, aber ich habe Angst, Fehler zu machen.
Traue mir selbst nicht mehr..., nichts mehr zu.

10.03.2022 15:29 • #4


GoodFriend
Ich habe seit 2 Jahren ein schlechtes Gedächtnis. Zum Teil vergesse ich absurd viel. Es beunruhigt mich nicht wirklich, weil in solchen Fällen harmlose Ursachen absolut überwiegend sind. Stress alleine kann zu massiver Beeinträchtigung des Gedächtnis führen.

10.03.2022 15:35 • x 1 #5


F
Da hast du Recht.
Wobei du fast 10 Jahre jünger bist als ich und das Risiko steigt ja mit dem Alter.
War heute nochmal bei meiner Psychiaterin.
Sie meint , das kommt von der Angst und Depressionen. Sie hat auch noch einen Screening Test auf Demenz gemacht, nach dem ich keine Auffälligkeiten habe. Volle Punktzahl, dass alles ok ist.
Sie meinte, wenn ich möchte, kann ich zur absoluten Absicherung in der Gedächtnissprechstunde vorsprechen, wobei das erst ab 50 ist. Ich bin 43.
Dann gings wieder los mit dem Kopfkino, was wäre wenn...

Ach, und mit den Antidepressiva soll ich etwas hochgehen. Sie sagte, such bei Einnahme kann es zum Wiederauftreten v. Depressionen kommen, wenn belastende Umstände dazukommen.

Ich hatte schon gemerkt, dass die letzten Monate nicht einfach waren, Anforderungen Job, Mobbing, aber ich dachte immer, das geht an mir vorbei.
Hatte oft traurige Gedanken, aber nicht gedacht, dass ich ieder depressiv werde. Da funktioniert habe ich ja gut...

Sorry, bisschen lang geworden.

11.03.2022 11:42 • #6


Kareen
Demenzen in jungen Jahren gibt es , aber die sind Erbkrankheiten. Dass dein Opa Alzheimer hatte, zählt nicht dazu...du leidest unter massiven Ängsten und steigerst dich da rein, aber glaub mir, Schusseligkeiten hat jeder... und du bist gesund

02.04.2022 09:05 • x 1 #7


Hotin
Hallo feechen,

Zitat von feechen:
Traue mir selbst nicht mehr..., nichts mehr zu.

Du scheinst Dich in einer starken persönlichen Krise zu befinden.

Zitat von feechen:
Heute morgen habe ich ne Waschmaschine angestellt und den leeren Wäschekorb nach oben getragen und dann vor die Haustür anstelle auf die Treppe gestellt. Wieder volles Kopfkino.

Schlimm finde ich so etwas nicht. Es passiert schon mal. Es zeigt im Grunde, dass Du derzeit ziemlich
nervös, vielleicht auch sehr überlastet bist.

Zitat von feechen:
Weiß nicht, ob arbeiten doch besser wäre, aber ich habe Angst, Fehler zu machen.

Die meisten von einer Angststörung betroffenen Personen haben hauptsächlich Angst davor,
etwas falsch zu machen, Fehler zu machen.

Das führt dazu, dass man alles, was man macht und auch vor allem alles, was man denkt, immer
mehrfach überprüft. Für etwas, wofür andere 1 Stunde benötigen, brauchen Menschen mit einer
Angststörung meisten zwei bis drei Stunden. Verständlicherweise fühlen sie sich danach durch das
ständige Überprüfen mächtig kaputt und erschöpft.
Mit Gedachnisverlust oder sogar Alzheimer hat das fast nie etwas zu tun.

Zitat von feechen:
Mein Freund findet meine Angst völlig unbegründet.

Das ist verständlich. Er kann ja nicht nachfühlen, wie unsicher Du in Deinen Entscheidungen bist.
Und selbst wenn Du versuchst das zu erklären wird es noch schwer zu verstehen sein.

Zitat von feechen:
Vielleicht geht es jemandem ähnlich oder hat einen Tipp, wie ich rauskomme.

Wenn Du mit Deiner Angststörung besser zurechtkommen willst, ist es wichtig, dass Du Dich
nicht davor fürchtest, wenn Deine Ängste mal stärker werden. Schließlich lassen sie auch mal
wieder nach. Und habe auch wenig Angst davor, dass Dir Fehler passieren.
Alle Menschen machen häufig Fehler. Die meisten Fehler kann man problemlos korrigieren,
wenn man sie erkennt. Und das korrigieren braucht viel weniger Kraft und Zeit, als dieses
ständige sich selbst Überprüfen.

Viele Grüße

Bernhard

03.04.2022 12:44 • x 2 #8


F
Hallo ihr Lieben,
6 Wochen hing es nun wieder besser, hatte ja 2 Demenz Tests bei Ärzten gemacht, die keinen Anhalt für diese Krankheit gaben.
Seit gestern ist die Angst leider wieder da. Eine Kollegin sagte so dahin, dass ich in letzter Zeit bisschen vergesslich wäre. Auslöser war, das ich vergessen hatte, Geld zum Geburtstag eines Kollegen dazu zu geben. Sie musste mich erinnern.
Eine andere Kollegin sagt allerdings, das stimmt nicht. Nun ist es so, dass ich auch wirklich den Kopf voll habe. Nicht nur mit ständigen Terminen der Kinder, auch mit verschiedenen Arbeitsaufgaben und natürlich immer noch Krankheitsängsten.
Die gehen einfach nicht weg.
Schwitze ich nachts, ist es gleich Krebs.
Habe ich Schmerzen im Bauch, dasselbe.
Jeden Tag was anderes.
Schlimm.
Leider stehe ich immer noch auf der Warteliste des Therapeuten.

Habt ihr eine Strategie, einen Tipp?
Danke .

Das hat mich total getriggert.
Ich hatte mit dem Thema abgeschlossen.

14.05.2022 17:17 • #9





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