Hallo,
ich weiß gar nicht wieso ich beim surfen über das forum hier gestolpert bin. nun hab ich mich ne stunde eingelesen und stelle fest, das viele von euch hier auf einem elendigen trip seit, der euch aus der sche...... nicht raus führt, sondern alles noch verschlimmert. kriegt mal den hintern hoch, stellt euch den problemen und hört auf euch bedauern zu lassen oder gegenseitig zu bedauern. falls jetzt hier einer meint, das ist aber ein ganz schlauer,der weiß gar nicht wovon er redet, dann kann ich euch den zahn ziehen. im vergleich zu vielen von euch hatte ich meine ersten panikattacken in einer zeit, wo fast kein arzt den mist kannte. also hab ich leider das komplette programm durch gemacht. es ging los als ich 20 war, warten an kassen sorgte bei mir auf einmal für unruhe, schweißausbrüchen etc. dann kamen immer weitere symptome dazu und am höhepunkt ca. vier jahre nach auftreten der ersten symptome, gab es nur einen ort an dem ich noch ohne attacken leben konnte. mein bett. es war die hölle, körperliche schmerzen, herzjagen, sehstörungen, lähmungserscheinungen und am anfang noch der doktorentrip. ich kenne glaube ich jeden internisten im bergischen land. ich hatte so gehofft, das man endlich einen herzfehler bei mir findet, irgentwas greifbares das die symptome erklären kann. aber nichts. alle werte waren egal was untersucht wurde perfekt. und keiner dieser stümper kam auf die idee, das da die psyche nicht mitspielt. und dann kam er, mein lebensretter. (keine ahnung ob man hier namen nennen darf, aber ich mach das mal, weil der mann einen orden verdient hat.)der Mann heißt mainz und führt in solingen eine allgemein praxis. ich lernte ihn nachts um vier kennen als ich mal wieder einen notarzt brauchte. symptom, extremes herzrasen, ergebnis: puls: 75. seine diagnose: erzählen sie mal was da bei ihnen abgeht. hab ich gemacht. 6 (kein Spaß, sechs Stunden), seine diagnose: agrophobie, angststörung. kannten seine kollegen halt alle noch nicht. weitere vorgehensweise, neurologe, gabe von einem pflanzlichen beruhigungsmittel und beginn einer amitryptylin therapie. und dann hat er mir noch erzählt, was für ein armer kerl ich bin. hatte ich erwähnt das in diesen 8 jahren seit dem ersten symptom ein völliger soztaler abstieg durchgezogen wurde?! scheidung, verlust des berufes, soziale isolierung. ich habe oft monatelang außer meinen eltern und meinem bruder keinen mehr gesehen. ich bin dann also auf beileidstour gegangen und alle haben mir bestätigt, was ich doch für eine arme sau bin. nur einer nicht, Dr. Mainz das genie. der hat meinen bruder quasi auf mich angesetzt und eine konfrontationstherapie in scharf gemacht. der höhepunkt war, das mein bruder mich ca. 10 km von zu hause aus dem auto geworfen hat und ich sehen mußte wie ich weiterkam. das gefühl das ich das geschafft habe ohne zusterben, die körperlichen symptome ausgehalten habe, hat dafür gesorgt das ich wieder auf die reihe kam. mein bruder hat mich dann noch an den haaren in meine geliebte badmintonhalle gezogen und so habe ich peux a peux den mist in den griff bekommen und mein leben neu gestartet. heute, 10 jahre nach heilung habe ich viel erreicht. ich betreibe telemarketing unternehmen und habe ca. 150 mitarbeiter, ich bin wieder verheiratet, habe einen extrem süßen kleinen jungen und der sport leidet nur noch unter meiner familie und der vielen arbeit und nicht mehr unter meiner krankheit. ja, angststörungen habe ich hin und wieder noch. in ganz bestimmten situationen, warteschlnagen halt. ich begrüße sie dann freundlich und zeige ihr den mittelfinger, weil diese elende phobie keine chance mehr hat meine botenstoffe oder besser noch mich zu beherrschen. für mich ist das ein spiel geworden, wie lange brauche ich bis die schweißausbrüche weg sind. eine minute, zwei minuten?
also ihr lieben, mir brauch keiner zu erzählen, wie dreckig es euch geht....... nur hört auf mit dem gegenseitigen bedauern. stellt euch den situationen und vor allem freut euch auf dieses extrem gut gefühl, wenn ihr eine situation durchgestanden habt. konfrontiert euch ständig damit und ihr werdet euch wundern, wie schnell das selbstvertrauen wieder da ist und dieses selbstvertrauen sorgt dafür, das ihr die eigentlcihen probleme, die die phobie ausgelöst haben, in den griff bekommt und ihr ins leben zurück findet. ich wünsche euch viel kraft dabei und vor allem viel spaß an diesem gut gefühl, wenn eine phobie besiegt wurde..............
torsten
04.07.2007 22:01 •
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