Marie04
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ich bin wegen meiner generalisierten Angststörung, Sozialphobie und Krankheitsängsten seit einer Woche in einer STÄB-Behandlung (stationsäquivalente Behandlung).
Dabei werde ich Zuhause psychiatrisch betreut, weil ein stationärer Klinikaufenthalt für mich aktuell nicht möglich ist – wegen der fehlenden Betreuung meines Kindes.
Täglich kommen Fachpersonen wie Ärzte, Psychologen oder Therapeuten zu mir nach Hause. Sie bleiben 1 Stunde. Es gibt Gespräche, Übungen, bald auch Expositionen. Morgen kriege ich noch ein EKG. Diese Hilfe tut mir sehr gut, mein Zustand hat sich bereits stabilisiert.
Nun soll ich mit einem Medikament starten. Zur Wahl stehen Opipramol (Empfehlung meiner ambulanten Psychiaterin) oder Escitalopram (Vorschlag des STÄB-Teams). Nach einigen Gesprächen mit dem Oberarzt des Teams und viel innerem Ringen und Lesen hier im Forum habe ich mich für Opipramol entschieden, da mir die möglichen Nebenwirkungen für mich persönlich etwas besser aushaltbar erscheinen und auch die Wirkung mich hoffen lässt, dass es mir bald noch viel besser geht und ich mehr an mir arbeiten kann als ohne.
Heute Morgen – obwohl ich das Medikament noch nicht mal genommen habe bin ich aufgewacht mit eiskalten Fingern, gleichzeitig heißen, schweißnassen Füßen, einem sehr niedrigen Puls (was ich sonst nie habe), starkem Schwindel und dem Gefühl, keine Luft zu bekommen. Das Luftproblem hatte ich nun eigentlich seit Tagen nicht mehr, nun ist es zurück und ich könnte wirklich heulen.
Es waren Symptome, die ich so in Kombination (vorallem der niedrige Puls in Verbindung mit der Angst nicht richtig atmen zu können) noch nie erlebt habe. Sofort dachte ich: Herzinfarkt? Lungenembolie? Gleich Ohnmacht? Es musste was ernstes sein! Ich konnte kaum klar denken, Panik stieg auf.
Der Puls stieg dann irgendwann auch, was mich seltsamerweise dann wiederum beruhigte. Der restliche Tag verlief dann komischerweise ruhig, ich habe heute verdammt viel geschafft und bin sehr weit mit dem Auto gefahren, worauf ich auch stolz bin. Ich wollte und habe mich Nicht für den gesamten restlichen Tag in diese morgendliche Angstspirale reinziehen lassen und meinen ganzen Tag deswegen geändert, sondern das geplante Programm trotzdem durchgezogen.
Aber die Medikamentensache bleibt natürlich. Ich würde am liebsten doch alles bleiben lassen, aber dann weiß ich nicht ob mir das Medikament nicht doch geholfen hätte. Aber die Angst davor ist so groß. Es ist, als ob mein Hirn sich schon vorher anhand der heutigen Symptome wieder extrem dagegen wehrt, indem es mir neue Körperempfindungen präsentiert.
Wie soll ich das bloß nach der Einnahme aushalten wenn ich jetzt schon vorher halb durchdrehe? Ich werde auch nicht dazu gezwungen, es steht mir frei ob ich es dann tatsächlich nehme oder nicht. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Kennt das jemand von euch? Ging es euch ähnlich vor der ersten Einnahme? Ich freue mich über jede Rückmeldung, Erfahrung oder aufbauende Worte.
Liebe Grüße!️
20.05.2025 20:09 • • 26.05.2025 #1