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Sillent
Hallo,
bin neu hier, hab mich bis vor 1 Woche auch noch nie mit dem Thema befasst.

Ich vermute ich leide an einer Herzneurose.
Wie äußer sich das bei mir:
Letzte Woche Donnerstag ging ich in die Notfallambulanz bei uns im Krankenhaus, da ich extrem Schieß hatte das ich einen Herzinfarkt habe.
Ich hatte an verschiedenen Stellen in der Brust ein Stechen, das kam und ging immer wiedermal über 2 Tage hinweg.

Im Krankenhaus wurde dann mein Blutdruck beidseitig gemossen, ein Blutbild erstellt, ein Ruhe EKG gemacht.
Es ging mir aber im KH dann schon um einiges besser davor. Ich habe am Rücken mehrere Muskelverhärtungen die anscheinend bis nach vorne strahlen.

Nun durfte ich wieder nach Hause. Ich durch lebe nun aber immer wieder panische Situationen in denen ich glaub einen Infarkt zu haben.
Die krieg ich dann irgendwann in den Griff, habe nun auch einen Termin mit einer Psychotherapeutin vereinbart der ist aber erst in 3 Wochen.

Natürlich lässt mich das nicht ganz locker und ich such nach Auslöser für das Verhalten, da ich so eigentlich noch nie war.
Ich hab vor genau 1 Monat und 25 Tagen auf gehört zu rauchen, seit dem mach ich auch viel mehr Sport und das ganze mit meiner Apple Watch um meinen Trainingspuls zu checken und die Veränderung auf meinen Ruhepuls. So was wie Herzrasen hab ich eigentlich laut Aufzeichnungen beim Ruhepuls nicht. Ich habe eher einen Ruhepuls von unter 60, was mich übrigens auch schon suchen ließ was da schlimmes sein kann.


Denkt ihr das kann fast 2 Monate nach dem Rauchstopp noch davon kommen?
Ich suche irgendwie, auch nach Verhaltenstipps bei einer akuten Attacke. Aber nicht so was wie lass die Angst zu......., ich meine wie soll das den gehen. Ich hab ja Angst weil ich mich selbst hoch schaukle und mir etwas einbilde. Warum soll ich diesen Schein dann zulassen?


Ohhhhhh Mann das Thema macht mich echt fertig.

05.07.2017 15:42 • 11.04.2019 #1


22 Antworten ↓


---Jessy---
Alles fing letze Woche an und in drei Wochen hast du schon deine erste Therapie... glaube mir, du kannst sooooo froh sein.
Die Wartezeit beträgt 6 Monate im Normalfall.

Aber nun zu deinem Problem.
Du sagst du möchtest solche Sätze nicht hören. Verstehe ich kann ich auch voll und ganz nachvollziehen... aber:) gerade am Anfang ist es nicht zu verstehen warum das gut sein soll, es wird aber helfen.
Das geht aber nicht sofort sondern Stück für Stück. Bei einem guten Therapeut oder Therapeutin bekommt man tips an die Hand wie es gut funktioniert.

Du warst jetzt einmal im Krankenhaus und da wurde nichts gefunden. Das klingt doch schon einmal gut:)
Mache einen Termin beim Hausarzt. Es ist völlig in Ordnung sich einmal komplett durchchecken zu lassen. Damit dein Kopf sich immer wieder in Erinnerung rufen kann, das doch alles in Ordnung ist.
Vielleicht bekommst du ein langzeit ekg oder machst ein belastungs ekg.
Wenn nicht alle untersuchen gemacht wurden sind, wird immer wieder bei dir aufploppen, das es ja noch nicht richtig untersucht wurde, von daher einmal hin zum Arzt.

Sollte es eine Angst oder/und Panikstörung sein, dann ist diese fast ausschließlich mit einer Therapie behandelbar. Da selber raus zu kommen ist mehr als schwer und gelingt mit Sicherheit nur ganz ganz ganz wenigen.

05.07.2017 17:25 • #2


A


Extreme Panikattacken oder Herzneurose

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Jan_
Ich möchte dir mitteilen was ich in meiner Reha über Panikattacken gelernt habe, auch wenn ich selbst keine Erfahrung mit ihnen habe:

Wenn du dich selbst körperlich hochschaukelst, der Puls rast und du das Gefühl hast dass du erstickst; zunächst eine Feststellung: an einer Panikattacke stirbt man nicht.
Der Puls rast genauso wenn du Sport machst. Das hält der Körper aus.
Durch kurze flache Atmung gibt es weniger Sauerstoff und Kohlendioxid Austausch, dadurch hat man das Gefühl zu ersticken. Es hilft tiefer und langsamer zu atmen.

Als Übung, dreimal täglich zwei Minuten, damit es bei einer Panikattacke auch präsent und durchführbar ist: Eine Hand auf den Brustkorb, eine auf den Bauch, und dann in den Bauch atmen. Der Brustkorb brauch sich überhaupt nicht bewegen, der Bauch dafür umso mehr. Die Atmung verlangsamt und wird tiefer.

Die Konzentration auf den Atem durchbricht außerdem das Gedankenkarussell. Wenn du bemerkst dass deine Aufmerksamkeit vom Konzentrieren auf den Atem weg geht, dies zur wertlos Kenntnis nehmen und die Aufmerksamkeit zurück auf das Atemtraining bringen.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

06.07.2017 11:17 • #3


V
Hatte genau das selbe.
Bei mir ging das aber über Monate so, bis ich verstanden habe, dass wenn ich mich mehr auf das Herz fokussiere, desto mehr kommt die Angst.
Ich habe meinem Verstand kein anderes Thema gegeben. Aus diesem Grund dachte ich auch an nichts anderes mehr. Ich habe So gesehen auf einen Herzanfall gewartet. Aber mal ehrlich. Wenn du eine herzkrsnkheit hättest, würdest du keinen Sport machen können, Bzw nicht ohne Beschwerden.
Pass auf, dass du deine Symptome nicht googlest! Das macht alles nur noch schlimmer, da du dadurch deine Gedanken mit diesen negativen Gefühl verbindest und das Hirn auf Krankheit trainierst. Es geht aber auch in die andere Richtung, indem du mehr positive Dinge in dir aufrufst und mit einem guten Gefühl verbindest. Das Hirn lernt dadurch weniger die negativen Gedanken zu nutzen, da sie weniger gebraucht werden und diese als unwichtig abspeichert.

06.07.2017 13:32 • #4


Sillent
Hallo,
meine Angst ist eigentlich nicht das sterben selbst, sondern eher das ich sterbe wenn meine Frau am arbeiten ist und ich mit meinem Sohn(5) alleine zuhause bin.
Was macht er wenns mich einfach umhaut? Da spielt mein Kopf mir brutale Geschichten vor.

10.07.2017 08:27 • #5


HeikoEN
Mache Dir klar, dass die Psyche ganz MAßGEBLICHEN Einfluß auf den Körper bzw. das Nervensystem hat!

D.h., wenn Du Angst hast, auch unterbewusst, dann geht, wie schon die vorherigen Mitschreiber es darstellten, ein Karussel an Symptomen los.

Es ist sehr gut, dass Du relativ zeitnah professionelle Hilfe bekommst und sich solche Gedankenwege im Gehirn nicht festsetzen können.

Bis dahin, würde ich Selbststudium betreiben und so viel über die Erkrankung Angst lesen, wie Du kannst. Dann kannst Du mit dem Therapeuten bei vielen Dingen auf Augenhöhe reden und somit schneller zum Ziel kommen wieder angstfrei zu werden.

Ich bin sicher, Du wirst in der Zwischenzeit NICHT sterben. Ich bin sicher, Dein Sohn wird NICHT in das Problem kommen, welches Du katastrophisierend geschrieben hast. Solchen angstgetriggerten Gedanken begegnet man am besten, wenn man sie wirklich konsequent zu Ende denkt!

Das Du stirbst ist sehr sehr unwahrscheinlich. Selbst eine Bewusstlosigkeit ist unwahrscheinlich oder wurdest Du in der Vergangenheit mal einfach so bewusstlos? Selbst wenn, was macht Dein Sohn dann? Der sitzt neben Dir und wartet, dass Du wieder aufwachst nach 30 Sek., 1 Min. oder 10 Min.

Kennst Du http://www.ratgeber-panik.de ? Da findest Du ein ganzes Selbsthilfeprogramm mit vielen Nebenkapiteln zum Thema Herzneurose bzw. Angst ums Herz. Auch viele Dinge zum Ausdruck und in den Küchenschrank hängen, wenns ganz schlimm kommt.

10.07.2017 12:06 • x 1 #6


Schlaflose
Zitat von Sillent:
Was macht er wenns mich einfach umhaut? Da spielt mein Kopf mir brutale Geschichten vor.


Mit 5 ist er alt genug, dass man ihm beibringen kann, was er in solch einer Situation tun soll.

10.07.2017 14:47 • x 1 #7


HeikoEN
Zitat von Schlaflose:
Mit 5 ist er alt genug, dass man ihm beibringen kann, was er in solch einer Situation tun soll.

Du meinst, Vater reanimieren, stabile Seitenlage, Notarzt rufen und Hubschrauber bestellen?

10.07.2017 14:58 • #8


V
ich würde ihm aber nicht sagen, dass er den Notruf anrufen soll wenn Papa mal umkippen sollte.
Dann würde er sich selbst fragen, ob mit dir etwas nicht stimmt und das wiederum macht ihn selbst ängstlich.
Sag Ihm wenn dann, dass er zu den Nachbarn gehen soll, FALLS irgendetwas sein sollte.
Nicht auf deine Ängste beziehen.
Kinder die von Ihren Eltern Angst und Panik vorgelebt bekommen, neigen später selbst dazu eine Angst zu entwickeln und sich ständig zu sorgen, da sie es nicht anders gelernt haben

10.07.2017 14:59 • x 1 #9


frank1969
ich kann sillent so gut verstehen mir geht es nicht anders ....ich leide schon eiinige viele viele jahre unter dieser herzangst habe zig untersuchungen hinter mir , gehe zum sport mit angst gehe arbeiten mit angst(körperliche arbeit) ,,,,,habe angst genau wie er das mir etwas passiert wenn mein sohn 2 bei mir ist ....es ist so unvorstellbar alles aber wem sage ich das hier
ich habe vor 6 jahren erfolgreich eine therapie beendet aber im letzten jahr kam alles wieder (es war ein sehr sehr ungutes jahr für mich , 3 ungeplante ops, trennung, usw usw ) nun habe ich seit 3 wochen wieder eine therapie leider nicht bei meiner damaligen therapeutin die ist in rente.....ich suche verzweifelt nach auswegen die panik zu bekämpfen ...leider greife ich dazu nach den altbekannten hilfskrücken was ich nicht will aber manchmal finde ich keinen anderen weg ....

ich habe auch keinen sicheren ort für mich , die angst und panik begleitet mich im moment täglich mal mehr mal weniger , aber immer mit dieser hässlichen unruhe in mir

10.07.2017 19:06 • #10


HeikoEN
Gibt die Vorstellung es einmal bereits geschafft zu haben nicht ein wenig Kraft für einen neuen Anlauf?

Oft sind es ja mehrere Faktoren die zur Rückkehr von Angst führen...genauso ist ein Gesamtpaket, welches wieder hilft herauszukommen bzw. überhaupt eine Bewegung in den Zustand zu bringen.

Was hat damals geholfen? Wo lagen damals die äußeren und inneren Gründe für die Angst?

10.07.2017 19:15 • #11


frank1969
der prozess damals dauerte knapp 6 jahe bis ich das hinter mir hatte ....ausgelöst durch die insolvens meiner firma , ursprung das beschissene verhalten meines vaters in meiner kindheit.....
ich dachte auch ich kann aus den alten geschafften schöpfen , aber es geht nicht , ich bin natürlich weiter als damals und kann heut sofort drüber reden usw

nach meinung meiner therapeutin ist ein großer anteil des rückfalls , abgesehen von den ereignissen das absetzen von valocordin , das nahm ich ja auch fast 4 jahre am stück ...wenn auch wenig war es am ende doch zu viel

10.07.2017 19:22 • #12


Sillent
So,
ich hab nächste Woche am Donnerstag, einen Termin bei meinem Hausarzt für meine Vorsorgeuntersuchung.
Dann werde ich ihn nochmals darauf ansprechen, dort wird ja auch ein ganz normales EKG geschrieben.
Ich gehe nun auch zum Physiotherapeuten, der bringt momentan meine Wirbelsäule auf Vordermann, da die zimlich geschunden ist durch meinen Job als Programmiere

Mal schauen, was da raus kommt.

12.07.2017 13:56 • #13


H
ein 5 jähriger würde schon auf die Idee kommen zu den Nachbarn zu gehen, wenn der Papa am Boden liegt.. Solange ihr nicht gerade allein mitten im Wald wohnt würde ich mir da keine Gedanken drum machen. Und schon gar nicht mit dem kleinen darüber reden.. Der sollte sowieso so wenig wie möglich von den Ängsten mit bekommen, sonst wird er später unter den selben Ängsten leiden..
Ich würde zuerst mal die Pulsuhr nehmen und in den Müll schmeißen, ständig den Puls kontrollieren kann einen sehr schnell kirre machen. Bis zu deiner Therapiestunde kannst du dich ja schonmal mit dem Thema angst vertraut machen, bevor du deine Symptome googelst, googelst besser woher angst kommt..

12.07.2017 20:18 • #14


Nibru

10.04.2019 21:14 • #15


Strawberry11
Hallo Nibru,

ja, das ist immer total doof, wenn alle gleichzeitig Urlaub haben. So ein Mist!

Jetzt in der schweren Situation bräuchtest du wirklich Hilfe!

Mein Rat, wenn es dir denn irgendwie hilft, wäre Progressive Muskelentspannung.
Letztlich ist dir nur damit geholfen dich etwas zu entspannen.

Wann hast du die nächste Therapiestunde?

LG und alles Gute!

10.04.2019 23:33 • x 1 #16


petrus57
@Nibru

Als erstes würde ich mal das Blutdruckmessen sein lassen. Bei mir hat es vor gut 20 Jahren angefangen. Zum Schluss habe ich bis 100 mal am Tag gemessen. Jetzt bin ich davon fast weg.

11.04.2019 09:09 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Nibru
Hallo Petrus
Danke für deine Antwort:) ich habe es heute nicht mehr ausgehalten und mir ein Messgerät gekauft...
es ist schon wie ein Zwang. Ich habe erst am 30.04. wieder Therapie
Wie bist du von dem Messen weg gekommen?
Es ist wirklich schlimm und ich weiß ja auch das ich den Blutdruck als selbst durch das ständige messen erhöhe...
Ich brauche immer Sicherheit und Kontrolle das mir jemand sagt das alles in Ordnung ist ich kann mich nicht selbst beruhigen

11.04.2019 11:10 • #18


CiD80
Hallo,

ich möchte meine Antwort kurz dazwischen werfen, ich selbst habe mich mit apps und modernen Mist auf das Blutdruckmessen und Werte kontrollieren konzentriert. Bei mir hilft nur ein kompletter cut...
Alles Weg!
Die Angst vor der nächsten Attacke ist noch vorhanden, jedoch mit der Tatsache zu ertragen, dass ich vorherige auch überlebt habe...Bei einem Herzrasen Gefühl hatte ich einen Puls von maximal 78...Der Kopf spielt uns einen Streich!

11.04.2019 12:10 • x 1 #19


petrus57
Zitat von Nibru:
Wie bist du von dem Messen weg gekommen?


Das war gar nicht so einfach. Ist ja auch wie ein Entzug. Früher galt ja morgens mein erster Gedanke meinem Blutdruck. Habe peu a peu immer weniger gemessen. Am Besten man packt das Gerät außer Sichtweite.

Ich messe zwar heute immer noch öfters meinen Blutdruck aber er scheint im Moment nicht mehr so hoch zu gehen. Früher war er ja schon durch die Erwartungshaltung meist bei 160.

11.04.2019 13:43 • x 1 #20


A


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