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hexagon
Hallo,

ich habe ein Problem und hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

Und zwar ist es so, dass ich ziemlich große Angst vor paranormalen und übernatürlichen Wesen / Kreaturen und Dingen habe (z.B. Dämonen, Werwölfe, etc.). Die Wesen / Kreaturen haben häufig rot leuchtende Augen.
Teilweise ist es sogar so stark, dass ich, wenn ich meine Augen schließe, diese Wesen auf mich zurennen sehe und die Augen aufmachen muss, kurz bevor sie mich erreichen, weil ich es sonst nicht aushalten würde.

Wisst ihr, wie ich diese Ängste loswerde bzw. was ich machen kann, damit ich meine Ängste bewältige?

Vielen Dank für Eure Beiträge!

14.04.2016 22:42 • 21.05.2016 #1


31 Antworten ↓


M
Das ist jetzt vielleicht nicht mal ein Prozent so extrem wie bei dir. Aber vielleicht hilft dir die Geschichte ansatzweise. Deshalb möchte ich dir etwas aus meiner Erfahrung erzählen.

Ich habe seit Jahren eine große Angst vor Filmen, in denen Werwölfe vorkommen. Ich denke, ich weiß auch, woher das kommt. Ich habe als relativ kleines Kind im Wohnzimmer gestanden, als irgend eine Sendung lief, in der ein Ausschnitt aus American Werwolf gezeigt wurde. Und zwar gerade die Szene, wo er sich verwandelt. Von dem Zeitpunkt an hatte ich eine wahnsinnige Angst. Mein Vater musste mich an dem Abend noch in mein Zimmer begleiten, weil ich Angst hatte, dass da was ist.
Ich konnte mir selbst in späteren Jahren als Erwachsene nicht einmal das Video Thriller von Michael Jackson angucken, weil ich davor Angst hatte. Und ich hatte sogar vor so harmlosen Dingen Angst wie dem Film
t e e n Wolf oder einer Komödie, wo sich jemand in einen Hund verwandelt, wo nicht mal die Verwandlung gezeigt wird. Schlimm war es auch, als wir in der Schule das Buch die Verwandlung von Franz Kafka durchgenommen haben. Wo er sich in einen Käfer verwandelt. Das fand ich auch nicht gut.
Geträumt habe ich mal, dass alle um mich herum rote Augen haben, inklusive mir selbst. Als ich dann aufgewacht bin, musste ich wirklich in einen Spiegel schauen und mich erst mal davon überzeugen, dass ich keine roten Augen habe. Zum Glück hatte ich diesen Traum nur einmal.

Vielleicht gibt es in deiner Kindheit auch einen Vorfall, der dir Angst gemacht hat und jetzt immer noch tief sitzt.

15.04.2016 06:23 • x 1 #2


A


Angst vor paranormalen und übernatürlichen Wesen

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hexagon
Guten Morgen Molly,

danke für Deine schnelle Rückmeldung!

Ja, Du hast recht, jetzt wenn ich Deine Geschichte lese, kann ich mir vorstellen, woher diese Angst bei mir kommt.

Bei mir war es so, dass ich als Kind (ich schätze etwa 5 Jahre) im Fernsehen einen Ausschnitt vom Film Paranormal Activity gesehen habe. Das hat mich an dem Abend extrem verstört und ich konnte überhaupt nicht schafen. Beim leisesten Geräusch, welches ich gehört habe, z.B. ein beim Umdrehen knarrendes Bett o.ä., habe ich riesige Panik bekommen. Das ist heute nicht mehr so schlimm, aber grundsätzlich ist die Angst immer noch vorhanden.
Vor einiger Zeit war ich mal bei Freunden und im Fernsehen lief ein Werwolf-Film (aber eher so Comedy-mäßig). Obwohl mir bewusst war, dass das nur ein Film ist und es nicht mal besonders gruselig sondern eigentlich lustig war, konnte ich in der Nacht (ca. 23 Uhr) nur mit Panik mit dem Fahrrad nach hause fahren.

Du weißt Deiner Geschichte zufolge ja auch, was die Angst bei Dir ausgelöst hat. Hast Du inzwischen einen Weg gefunden, die Angst zu überwinden?

PS: Ich freue mich über weitere Anregungen und Meinungen!

15.04.2016 07:05 • #3


Vergissmeinicht
Hey hexagon,

begrüße Dich ganz lieb bei uns und wünsche Dir einen hilfreichen Austausch. Denke, Molly hat es schon gut erklärt und vielleicht solltest Du auf solche Filme in der Zukunft verzichten; mag sie auch nicht ansehen.

15.04.2016 07:13 • x 1 #4


hexagon
Ich habe den Film damals auch gar nicht absichtlich angesehen. Ich glaub es war so, dass ich in meiner kindlichen Neugier den Fernseher angemacht habe und dann lief das. Nach wenigen Minuten habe ich den Fernseher dann auch verstört wieder ausgeschaltet.

Ich schaue solche Filme wegen der erwähnten Angst absolut nie (außer eben die eine Ausnahme bei den Freunden).

Wie kann ich diese Angst bewältigen? Konfrontation?

15.04.2016 07:22 • #5


Vergissmeinicht
Hey hexagon.

Da es eine spezifische Angst ist und Du weißt wovor, denke ich, das die Konfrontaiton ein guter Weg ist. Nimm Dir einen Freund und schaue so einen Film bewusst und bis zum Ende an. Hey, es ist nur ein Film und wir sind lange aus dieser Zeit raus.

Viel Glück.

15.04.2016 07:31 • #6


M
Ich mag sowieso keine Horrorfilme. Find ich eklig. Da musste ich eigentlich nichts überwinden. Ich hab solche Sachen einfach nicht geschaut und gut. Das hat jetzt nicht irgendwie mein Leben beeinträchtigt oder so. Da gibt's ganz andere Dinge, die mehr nerven.
Je älter ich wurde, umso eher ja ich mich mal an die harmlosen Filme getraut. Vielleicht sollte ich die Szene wirklich mal als erwachsene ganz anschauen und dann wäre die Angst weg, aber das muss ich eigentlich nicht haben.

15.04.2016 10:46 • #7


hexagon
Ich habe nur das Gefühl, dass die Konfrontation dabei wenig zielführend ist. Egal welche Filme mit diesen Inhalten ich geschaut habe, es wurde dadurch immer nur schlimmer.
ich glaube, dass wenn ich den Film Paranormal Activity jetzt nochmal schaue, es ebenso schlimmer wird.

15.04.2016 16:27 • #8


Icefalki
Nicht so ganz ernst gemeint, aber wer weiß?

Da alles eh unrealistisch ist, verbünde dich doch. Anstatt Angst zu haben, sei der Magier, der das alles kontrolliert. Dreh den Spieß um. Mach sie dir untertan.

Wär doch ein Versuch wert. Wer sagt denn, dass die alle nur schlecht sind?

Na ja, war jetzt ein Versuch mit Querdenken.

15.04.2016 16:35 • #9


Hazy
Huhu, ich hatte das auch eine Zeit lang, aber irgendwie hat es sich dann gegeben. Dafür habe ich dann andere Ängste bekommen. Juhu

Aber paranormal activity ist doch gerade mal 8 oder 9 Jahre alt. Bist du erst 14?

Lg

15.04.2016 16:37 • #10


hexagon
Zitat von Icefalki:
Nicht so ganz ernst gemeint, aber wer weiß?

Doch, ist ernst gemeint. Wie kommt Du darauf?

Zitat von hazyhue:
Dafür habe ich dann andere Ängste bekommen.

Welche?

Zitat von hazyhue:
Aber paranormal activity ist doch gerade mal 8 oder 9 Jahre alt. Bist du erst 14?

Nein, ich bin 21 Jahre alt.
Aber du hast recht, irgendwie passt das mit den Zeiten nicht. Vielleicht war ich auch schon ein bisschen älter, als ich die Szene gesehen habe

15.04.2016 20:45 • #11


Icefalki
Hallo, kam falsch rüber. Meine Antwort bzw. mein Vorschlag war nicht sehr fundiert. So hab ich das gemeint. Mehr ein Gedankenspiel als Lösungsvorschlag.

Deine Probleme wollte ich damit nicht abwerten.

Tut mir leid, sonst krieg ich das besser hin.

15.04.2016 20:55 • #12


Hazy
Krankheitsängste kamen stattdessen. Auch irgendwie nicht besser.

15.04.2016 21:21 • #13


CompanionCube
Vielleicht hilft es dir ja Making of 's der genannten Filme zu schauen, wo du siehst welche Tricks zu Geräuschen/Bewegungen etc führen.

16.04.2016 16:38 • #14


hexagon
Vielleicht hilft es dir ja Making of s der genannten Filme zu schauen, wo du siehst welche Tricks zu Geräuschen/Bewegungen etc führen.
Ja, das klingt nach einer guten Idee. Ich habe mir dieses Video angeschaut, aber es hat nicht viel geholfen...
Youtube: Paranormal Activity Special Effects

Habt ihr eventuell noch weitere Ideen?

19.04.2016 10:03 • #15


hexagon
Wer den oben verlinkten Youtube-Clip gesehen hat, ahnt, dass es mir nicht geholfen hat.

Auch das Lesen von Werwolfgeschichten und Anschauen von Bildern, etc., also eine Konfrontation hat nicht geholfen. Dadurch ist das Thema nur noch mehr in meinem Kopf präsent und ich habe eigentlich eher noch mehr Angst. Sonst bin ich eigentlich immer nur durch Verdrängung damit klar gekommen.

Auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten zur Therapie habe ich folgendes entdeckt: http://forum.grenzwissen.de/showthread.php?t=2482
In diesem Thread ist ganz am Ende folgender Absatz zu finden:

In der Geschichte einer infantilen Neurose analysiert Siegmund Freud den Fall eines Wolfsmannes, dessen Kannibalismus durch Regression von einer höheren Stufe her in der Angst vor dem Wolf zum Vorschein gekommen ist. Bei der Angst, vom Wolf gefressen zu werden, handelt es sich unbewusst um die infantile Angst, vom Vater koitiert zu werden.
Der Psychoanalytiker Karl Abraham sieht deshalb im Phänomenen wie Lykanthrophie und Wolfsphobie einen deutlichen Verweis auf die frühe kannibalische Entwicklungsstufe der menschlichen Libido.

In meiner Kindheit gab es mal ein nicht so tolles Erlebnis mit meinem Vater, ich glaube, das könnte nach Freuds Beschreibung damit zu tun haben.

20.04.2016 17:01 • #16


wolke777
Hallo Hexagon,

habe mir mal deinen Thread durchgelesen und finde den Vorschlag mit der Konfrontation gegenüber deiner Angst vor Werwölfen am besten.

Ich denke, es ist eher kontraindiziert wenn du tiefenpsychologische Texte ließt, die allesamt gemein haben, dass sie null bestätigt bis kritisch diskutiert sind auch wenn auf dessen Autoren viel Aufmerksamkeit liegt. Und ganz im Ernst, findest du nicht auch dass einiges davon ziemlich wilde Theorie ist?

Versuche dich mit deinem Problem spielerischer auseinanderzusetzen, soll heißen nicht nur auf der Verstandesebene im Denken, mal zB ein Bild mit dem schlimmsten Werwolf den du dir vorstellen kannst (leichte Konfrontation, weil es ein eigenes Bild ist und sich nicht bewegt, was sonst selbstverständlich mehr Ängste schürt) oder etwas beruhigendes was mit Wasser (wenn du gar nicht mehr klarkommst) oder denk dir irgendwas anderes aus.

Ansonsten ist das Böse und Dämonische nicht wirklich immer als schlecht oder angsteinflößend zu bewerten. Als Mann finde ich bspw Frauen anziehend, die solche Anteile verkörpern, und damit steh ich nicht alleine da und ich kann mir vorstellen dass es sogar dir ähnlich geht.

LG

20.04.2016 20:43 • x 1 #17

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hexagon
Hallo wolke777,

danke für Deinen Beitrag.

Die Nacht von gestern auf heute war für mich wirklich der Horror. Ich konnte das Licht kaum ausmachen, und kein Auge schließen. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass ich mich umdrehen müsste, weil etwas hinter mir ist bzw. dass etwas auf mich zugerannt kommt, wenn ich meine Augen schließe.
Jetzt, wo ich mich näher mit meiner Angst beschäftige, fällt mir ein, dass ich selbst früher als Kind schon immer nur mit angeschaltetem Licht einschlafen konnte. Da war es allerdings die spezifische Angst vor Werwölfen noch nicht so stark ausgeprägt, es war eher so, dass ich mich vor der Dunkelheit allgemein gefürchtet habe, weil mich etwas holen könnte.

Das einzige, was früher gegen meine Ängste geholfen hat, war eigentlich die Verdrängung. Je mehr ich mich jetzt damit beschäftige und Werwölfe zeichne. etc, desto mehr Angst bekomme ich und desto unangenehmer wird es für mich.

21.04.2016 08:00 • #18


wolke777
Hallo Hexagon,

vielleicht ist es für dich besser zunächst doch an anderer Stelle, als mit der direkten Konfrontation etwas gutes für dich zu bewirken. Das soll nicht bedeuten, dass du zu schwach wärest oder irgendetwas anderes Negatives, das wäre totaler quatsch denn dass du hier schreibst und dich öffnest und dich jetzt auseinandersetzt und konfrontierst! mit deiner Angst, die dich schon so lange begleitet, das ist ein Zeichen von großer Stärke.

Wichtig ist, dir ganz bewusst klarzumachen, dass deine Ängste zu 100% irrational sind. Es war ein doofer Zufall, der in dem sich die Angst entwickelt hat. Ganz bestimmt reagiert jedes Kind auf solche Bilder ängstlich und wird verstört. Es ist ziemlich gut von dir deine Angst benennen zu können, solche Bilder können das ganze Leben unbewusst auf einen einwirken. Im Grunde hast du schon längst was geschafft.

Es gibt eine ganze Reihe von Hilfstechniken, die sehr einfach anzuwenden sind und mit denen du spielend leicht mehr Freiheit erhältst.
Zum Beispiel Affirmationen, das sind an dich selbst gerichtete positiv formulierte Glaubenssätze, wie z.B. ''Ich habe Vertrauen in mir und meine Umwelt'' oder ''Ich werde Vertrauen in mir und meiner Umwelt finden''. Im Netz findest du viele weitere Beispiele oder du denkst dir selbst etwas aus.
Dabei ist es immer besser, keine Wörter die etwas mit Angst zu tun haben zu verwenden.
Ein anderes Beispiel ist Konditionierung, das Erlenen neuer Reiz-Reaktions-Mustern. Bspw. ballst du deine Hände zu Fäusten wenn du dich bedroht fühlst. Das kann man sich vorher in einer entspannten Situation schon einmal antrainieren, Fäuste ballen und stark fühlen. Ein anderes Beispiel dafür wäre bei jedem Hände waschen, das abtropfende Wasser sinnbildlich als Ableiten deiner Ängste zu empfinden.

LG

21.04.2016 09:58 • #19


hexagon
Um Euch nochmal zu verdeutlichen, wie das aussieht, wovor ich Angst habe, habe ich mal verschiedene Bilder herausgesucht:

Werwölfe
Zombies, aber komischerweise nur manche
Puppen

Wo ich gerade die Bilder so heraussuche, fällt mir auf, dass meine Angst auch einen Teil mit den Augen bei den dargestellten Wesen zu tun hat. Also wenn sie einen so direkt anstarren, mit einem leeren, toten Blick. Ich weiß allerdings nicht warum.

21.04.2016 13:02 • #20


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Dr. Christina Wiesemann