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Nal62
Hallo zusammen! Ich (60) bin neu hier und versuche mein Problem zu beschreiben. Ich leide seit vielen Jahren unter Angst und Panik und Zwangsgedanken mit denen ich mehr oder weniger umgehen kann/konnte.
Ärzte, Blutdruck messen und Krankenhaus triggern die Angst.

Im Juni hatte ich einen Schlaganfall mit Ausfällen auf der rechten Seite. Es war der absolute Horror im Krankenhaus. Das Personal war sehr gestresst und unfreundlich war. Ich hatte panische Ängste. Ich wurde dort durchgecheckt.
Danach ging es in die Reha. Dort waren liebe Menschen und sogar das Blutdruckmessen klappte mit Normalwerten.
Ich kann nach der Reha wieder laufen und meinen Arm benutzen. Mir fehlt aber die Ausdauer und das Gleichgewicht. Arbeiten kann ich deshalb nicht. Psychisch geht es mir nicht gut.
Ich bin viel alleine, da mein Partner arbeiten geht und erst abends zurück ist. Ich habe zwar Therapien und kümmere mich um den Haushalt, gehe auch spazieren, aber ich fühle mich so allein mit meinen Gedanken und Ängsten nach dem Schlaganfall.
Ich sollte weiter regelmäßig meinen Blutdruck kontrollieren, da er nicht hoch sein soll. Das klappte zuerst sehr gut. 120/80 o.ä.! Bis zu dem Tag als ich Stress mit meinem Partner hatte und gemessen habe. Da war er 150/90. Ich habe mich dann so dermaßen hochgemessen, bis ich wieder in diesem Panikkreislauf war (189/115) und zum Arzt gegangen bin.
Meine Ärztin konnte mich beruhigen, aber seitdem habe ich höllische Angst vorm Messen. Gestern habe ich endlich nach 2 Wochen wieder mal gemessen 160/115.
Nun denke ich, dass ich vielleicht ständig so einen hohen Blutdruck hatte und davon der Schlaganfall kam und der jetzt auch immer zu hoch ist usw. Die Angstschleife ist wieder voll im Gange. Wie komm ich da wieder raus? Ich schaff das alleine nicht.
Ich habe nicht viele Freunde oder Bekannte, die Zeit für mich haben, leider. Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben und mich verstehen. LG und alles Gute

22.09.2023 22:56 • 24.09.2023 x 3 #1


38 Antworten ↓


Angstmaschine
Ich kann deine Ängste gut nachvollziehen und grade in deiner Situation ist die Angst vorm Blutdruck messen nochmal belastender.

Ich würde glaube ich nochmal mit der Ärztin reden. Vielleicht hilft eine 24 Messung um Klarheit zu bekommen. Dass der Blutdruck die ganze Zeit so hoch ist glaube ich eher nicht, denn bisher war er ja auch normal. Es wird viel mit der Aufregung und Angst beim Messen zu tun haben.

Im schlimmsten Fall müsstest Du etwas einnehmen oder neu eingestellt werden, falls Du bereits etwas gegen erhöhten Blutdruck nimmst.

Das ist alles kein Grund, jetzt in Panik zu verfallen, aber klären würde ich es auf jeden Fall. Wenn Du sicher ein kannst, dass dein Blutdruck ok ist, nimmt dir das schon mal eine ganze Menge Angst und Unsicherheit und dann wird auch das Messen wieder besser laufen.

Wie sieht es denn mit deinem Partner aus - habt ihr euch wieder vertragen?

22.09.2023 23:10 • x 1 #2


A


Angst nach Schlaganfall! Fühle mich allein

x 3


weyoun
@Nal62 Willkommen hier bei uns im Forum!

Ich hatte auch eine zeitlang mit massiven Ängsten vor Herzinfarkt/Schlaganfall usw. wegen zu hohem Blutdruck zu tun. Dummerweise ist das ein Teufelskreis, dessen einzelne Symptome sich gegenseitig verstärken.

Machst Du Entspannungsübungen? Sonst schau mal bei YouTube.

Nimmst Du Medikamente? Sonst sprich Deinen Arzt mal auf einen niedrig dosierten Betablocker o. ä. an. Nehme ich auch, obwohl ich es kardiologisch gesehen nicht müsste. Hält das Herz aber ganz gut im Zaum und trägt somit zur allgemeinen Beruhigung bei.

Zitat von Nal62:
meinen Blutdruck kontrollieren, da er nicht hoch sein soll.

...so einen Tipp einem Panikpatienten zu geben ist schon ...

Alles Gute für Dich!

22.09.2023 23:18 • #3


Nal62
Vielen Dank für eure Tipps. Ich werde den Arzt fragen.
Mit meinem Partner ist wieder alles gut

22.09.2023 23:35 • x 1 #4


Nal62
Ich mach Progressive Muskelentspannung

22.09.2023 23:36 • x 2 #5


Q
@Nal62 Musst du denn keine Medikamente nehmen durch den Schlaganfall, Betablocker, Blutverdünner usw.
Was sagen denn die Ärzte, wodurch dein Schlaganfall verursacht wurde?

22.09.2023 23:42 • #6


Q
@Nal62
Deine Ängste kann ich sehr gut verstehen. Man wird zwar schulmedizinisch behandelt, aber die psychische Relevanz im Alltag mit den Ängsten leben zu müssen, soll man dann ganz alleine bewältigen. Das geht mir auch momentan so. Ich hatte im Juni eine Attacke von Vorhofflimmern und bin in der Notaufnahmen gelandet. Komplett durchgecheckt und nichts gefunden, also Medikamente verordnet bekommen und erstmal abwarten und Tee trinken.

Mit den Ängsten wurde ich mir selbst zugeführt. Es wurde keine Hilfe gegeben. Zum Glück habe ich noch meinen Verhaltenstherapeuten wegen meiner allgemeinen Krankheitsängste.

Außerdem habe ich mir eine Ärztin gesucht, die mich zusätzlich nach traditioneller chinesischer Heilkunst wie Akupunktur und für mich speziell zusammengemischten Kräutern behandelt. Da wird der gesamte Mensch gesehen und das tut mir sehr gut.

Natürlich baue ich aber auch auf die Errungenschaften der Schulmedizin. Sollten sich die Anfälle häufiger wiederholen, werde ich eine Ablation machen lassen. Bis dahin versuche ich mich aufzubauen und abzulenken. gelingt mal mehr, mal weniger.

22.09.2023 23:57 • #7


Nal62
Du hast so Recht! Zuhause ist man dann alleine mit seinen Ängsten. Ich wünsche dir alles Gute!

23.09.2023 00:12 • x 1 #8


Nal62
Ich nehme Medikamente. Blutverdünner, Cholesterinsenker, Betablocker schon lange, Venlavaxin.
Aber jetzt habe ich panische Angst vorm Blutdruckmessen, was total wichtig für mich ist.

23.09.2023 00:16 • x 1 #9


Q
@Nal62 Das mit dem Blutdruckmessen kenne ich auch. Alleine vom Umlegen der Manschette hochgetriggert.
Ich habe mir jetzt ein ganz leises Handgelenk gerät von Omron gekauft, was keine Geräusche macht.
Es bleibt dir nichts übrig, als vorübergehend Pause vom Blutdruckmessen zu machen.
Das hat bei mir geholfen. Lass es mal eine Woche sein.

23.09.2023 07:54 • x 1 #10


Q
@Nal62 Denn dein Blutdruck wird auch nicht dauerhaft so hoch sein, sondern durch die Angst hochgetriggert und hochgemessen.
Ich habe zum Beispiel ein Weißkittelsyndrom. Beim Arzt ist er oft erhöht. Zuhause dann wieder komplett niedrig.

23.09.2023 08:02 • x 1 #11


Nal62
Dankeschön Quitzil für den Tipp! Omron, ich schau mal. Ich glaube auch nicht, dass mein BD ständig so hoch ist. In der Reha und danach war er zuhause top, oft sogar niedrig. Aber du weißt ja wie es mit der „Angst“ ist! Sie ist so stark und hat dich auf einmal wieder im Griff
Dieses viele Grübeln ist dann GIFT!

23.09.2023 09:21 • x 1 #12


Icefalki
Zitat von Nal62:
Ich habe mich dann so dermaßen hochgemessen,


Kenn ich alles auch. Ich kann ca. 30 mm/hg durch Aufregung jeglicher Art den Blutdruck pushen. Ist der durch Medis im absolutem Normbereich, geht er bis 150, wenn ich Gefahr wittere.

Und Arzt ist auch Gefahr, da dann Probleme rauskommen könnten. Das ist typisch für Angsterkrankung, und geht auch nicht weg.

Hat man dann ein wirkliches Problem, wird logischweise die Angsterkrankung losgetreten, und tata, welch Wunder und was passt perfekt zu uns? Bingo der Blutdruck, der bei allen dementsprechenden Erkrankungen gefälligst im Normbereich sein muss.

Mein Hausarzt hat zu meinem Mann gesagt: Die Medis werden das schon richten. Deswegen nehmen sie diese ja ein.

Deswegen, und da deine Werte auch perfekt eingestellt sind, lass den Mist, oder besorge dir ein Messgerät, das heimlich misst. Ich glaube, das gibt es. Oder mess eben nimmer.

Meine letzte 24 Stundenmessung hab ich nachts abgebrochen, weil ich mich derartig reingesteigert habe, dass da keine echten Werte haben rauskommen können. Ich wollte eigentlich die Dosis verringern, aber der Kardiologe konnte das anhand der Blutdruckwerte nicht befürworten.

Ich bin wegen etwas anderem jetzt im KKH und gestern war der bei 150/80, heute morgen nach dem Aufwachen bei 110/75

Ich vermute ich bin in Wirklichkeit bei max. 130. Mein zweiter Wert war schon immer gut.

Denk daran, wir nehmen ja deswegen die Medis und die helfen wirklich zuverlässig.

23.09.2023 13:35 • x 3 #13


Nal62
@Icefalki Ich danke dir für deinen Beitrag. Genau so ist es bei mir. Als ich im Krankenwagen lag war der BD bei 185/105 ca. Im Krankenhaus bei der Notaufnahme ging der auch nicht runter, da mich die Geräte so getriggert haben. Ich bekam aber nichts zur Beruhigung, trotz des Schlaganfalls ‍️. Morgens im Krankenhaus war der BD dann normal. 130/80. Ich war so froh, dass gleich meine Laune stieg. Nur zur Zeit kann ich schlecht damit umgehen, wenn der hoch ist, da bereits einen Schlaganfall hatte und ich Angst vor einem weiteren habe. Bluthochdruck ist eines der Risikofaktoren wie wir wissen. Ich muss aus dieser Angstschleife wieder raus.

23.09.2023 14:54 • x 3 #14


A
@Nal62 Ich hatte etwas ähnliches. Thema: posttraumatische Belastungsstörung. Vielleicht hilft Dir ja eine entsprechende Therapie. Bei mir hat es zumindest teilweise geholfen. Sprich einfach mal Deinen Arzt an.

23.09.2023 15:11 • x 2 #15


Q
@Nal62 Genau das ist wie bei mir auch eine Traumatisierung. Ich arbeite mit meiner Akupunkturärztin und meinem Verhaltenstherapeuten daran.
Ist aber ein steiniger Weg.
Blutdruckmessen ist bestens geeignet, einen zu triggern. Bei mir kommt dann noch die Angst vor der Arrythmieanzeige dazu, die jede Extrasystole als Herzrhythmusstörung angibt.
Das finde ich fast noch schlimmer, aber die Blutdruckangst kenne ich auch.
Als ich das mal vor ein paar Jahren ganz schlimm hatte, hat mich mein Therapeut beauftragt, das Ding für sechs Wochen in die Ecke zu schmeißen.
Das war die beste Maßnahme. Danach ging es.

23.09.2023 15:31 • x 2 #16


Icefalki
Zitat von Nal62:
Nur zur Zeit kann ich schlecht damit umgehen, wenn der hoch ist,


Du bist da nicht alleine. Es ist auch ein Unterschied, ob ich hypochondrisch bei normalen Parameter reagiere, oder nach einem echten Ereignis wie Schlaganfall oder Herzgedöhns.

Angst ist zwar überall gleich schlimm, bei Vorerkrankung aber nachvollziehbarer.

Ich kenne beides. Und muss sagen, das ändert sich auch nicht mehr. Man muss damit leben lernen, dass man in bestimmten Situationen immer mit Angst reagieren wird.

Dann ist es klug, sich nimmer mit der Thematik zu befassen. In unseren Fällen das Blutdruckgerät mal weit weg verstauen.

Was ich jetzt durch echte Erkrankungen gelernt habe ist: Wenn die Diagnose steht, eine Behandlung eingeleitet ist, dann steht man in der Überwachung, bekommt Medis, dass sich eben kein Vorfall mehr ereignen soll.

Aber wir Angsthasen sind so geflasht ob der Erkrankung, dass wir gar nicht erkennen können, dass uns ja schon geholfen wurde.

Geht mir auch so.

23.09.2023 15:34 • x 4 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Q
@Icefalki Sehr wahr gesprochen!

23.09.2023 15:38 • x 1 #18


Nal62
Gute Gedanken von dir. Bist du jetzt im Krankenhaus? Ich wünsche dir gute Besserung!

23.09.2023 15:48 • x 1 #19


Icefalki
Zitat von Nal62:
Bist du jetzt im Krankenhaus


Ja. Aber mir geht es gut. Hab jetzt eben viel Zeit, hier im Forum kluge Sprüche abzuliefern. Grins.

23.09.2023 16:03 • x 1 #20


A


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