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Hallo,

irgendwie scheine ich in eine beklemmende Situation geraten zu sein. Der Anfang vom Ende begann in 2011. Ich wurde wegen einer Restrukturierung von einem liebgewonnenen Arbeitsplatz, wo ich Leitender Angestellter war, aus dem Gleichgewicht geworfen. Eine neue Stelle direkt im Anschluss hielt nicht lange, weil ich die Probezeit nicht überstand, weil meine Vorgängerin in der Übergabezeit noch heftig gegen mich intrigierte.

Also erst hatte ich kein Glück, und dann kam auch noch Pech hinzu: Es folgte eine Firma, wo von mir erwartet wurde, dass ich mich exakt so verhalte wie mein Vorgänger. Das war aber ein Haudrauftyp, und ich wirkte dort viel zu verständnisvoll. Ich hatte dort selbst gekündigt. Die nächste Firma gleich im Anschluss war am Ende meiner Probezeit pleite. Danach machte ich mich selbständig und hatte zwei schöne Projekte, wovon das letzte mich aber in die Nähe eines Burnouts trieb weil man als Unternehmensberater oftmals derjenige ist, der unliebsame Maßnahmen umsetzen muss. Ich nahm ab Mai Citalopram. Da fing ich an, extrem viel zu schlafen. An der Arbeit konnte ich nicht mehr länger als sechs Stunden pro Tag. Das ganze zog sich bis Ende Juli hin. Zwei Jahre lang ohne Urlaub kam ich in ein Projekt, wo ich aus bestimmten Gründen nur noch zu 10% ausgelastet war. Ich zog mich in mein Innenleben zurück und litt ziemliche Qualen.

Jetzt bin ich in abhängiger Beschäftigung über Zeitarbeit, weil es gerade keine Projektarbeit gab. Und es war wohl ein Fehler. Ich werde bei jeder halbwegs intelligenten Frage zurückgestutzt, nach dem Motto: Diese Fragen sind für Sie irrelevant, machen Sie erstmal Ihre Arbeit, Machen Sie sich doch nicht dauernd Notizen usw. Die Vorgesetzte merkt eben, dass ich eigentlich auf Ihrem Niveau richtig platziert wäre und reagiert bei jeder Gelegenheit patzig und egozentrisch. Für morgen habe ich angekündigt, wegen starker Rückenschmerzen zum Hausarzt und zur Orthopädischen Klinik zu gehen, und bin dafür noch ausgeschimpft worden. Klar würde man sagen: Was ist das denn für ein furchtbarer Betrieb? Aber leider konnte ich das vorher nicht wissen. Irgendwie habe ich das Gefühl, der Zug ist für mich jetzt abgefahren, und ich sehe alle Felle davonschwimmen. So wie früher wird es irgendwie nicht mehr, dass mir meine Arbeit Freude bereitet. Weil ich bei jedem Wechsel weniger Motivation habe, mich in alle Einzelheiten einzuarbeiten. Denn es dauert so oder so, und die Geduld kann ich nicht mehr aufbringen. Die Luft ist raus, und ich frage mich, wozu ich mich überhaupt noch anstrenge, wenn es sowieso nur noch über Zeitarbeit geht, wo man der letzte Dreck ist. Nebenbei habe ich auch zu viele Schicksale gesehen von Menschen, die es irgendwann nicht mehr gepackt haben.

Wenn ich mich krankschreiben lasse, ist alles vorbei: Zukunft, Familie, Haus. Alles weg. Alles nur heiße Luft gewesen.

01.11.2015 16:48 • 07.11.2015 #1


23 Antworten ↓


Hallo Entwickler,
irgendwie ist es interessant mal hinter die Kulissen zu blicken.
Ich hab mir jetzt mal dein Profil angeschaut, was ich meist nicht mache.
Deine Aussagen hab ich immer mit Spannung verfolgt, weil ich dachte da
sitzt einer der mal fast keine Probleme hat.
Nun hat sich Blatt aber etwas gewendet.
Zuerst mal, warum glaubst du das du deine Familie verlierst ?
Für mich momentan eigentlich das wichtigste, eine Familie ist doch immer oder fast immer in der Notsituation für einen da.
Du hast natürlich jetzt ein Alter, wo man nicht mehr so leicht unterkommt, vor allen Dingen in Wunsch Bedingungen.
Leider.
Ich kenne das von meinem Schwager her.
Das man depressiv wird ist leider auch nachzuvollziehen.
Ich weis leider auch, das man in jeder Beziehung ( was die Arbeit angeht ) zurückstecken muss.
Neues zu beginnen, heißt ja auch nach vorne zu blicken, du tust es ja auch um für deine Familie da zu sein.
Aber es geht ja in erster Linie um DICH, was willst du ?
Wenn die Luft raus ist und der Körper Alarm schlägt, musst du an erster Stelle an dich denken.
Hättest du Anspruch auf Krankengeld ? Vorübergehend ?
Welche Möglichkeiten wären noch vorhanden ?
Was würde dir alternativ noch Spaß machen ?
So das die Lust am Arbeiten wieder ein wenig vorhanden wäre ?
Ich würde dir lieber Antworten liefern.
Überleg mal.
Es war nicht alles umsonst.
lg boomerine

A


Am Ende des Berufslebens angelangt?

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Hallo boomerine,

ich bin im Moment ziemlich aufgewühlt. Bin gerade von Citalopram runter, renne seit gestern wie ein Wirbelwind durch die Wohnung, räume alles auf und mache alles sauber, aber auf der anderen Seite kommt wieder die Angst, nicht schlafen zu können. Erst am Freitag bekam ich einen ganz fiesen Anranzer, weil ich erst um 9:22 kam, obwohl man bis 10 Uhr kommen kann. Haben Sie im Stau gestanden? Ja. Komisch. Freitags gibt's normalerweise keinen Stau. Sowas habe ich in 30 Jahren Berufserfahrung noch nicht gehört. Die bezahlen ohnehin nur die Stunden, die ich da bin. Aber wenn ich um 17:30 noch da bin, heißt es gleich: Gehen Sie nicht so spät, sonst bekomme ich wieder Ärger mit dem Betriebsrat! Wäre ich aber um 17 Uhr gegangen, wäre es auch wieder falsch gewesen. Ab 17:30 darf nur noch die Leiterin da sein, sonst könnte es sein, dass sie in ein schlechtes Licht gerückt wird, wenn sie vor ihren Angestellten geht.

Ok, das sind profane Details. Mein Problem ist, dass ich mich gegängelt fühle. Ich bin normalerweise einer, der kaufmännische Projekte durchführt. Jetzt bin ich mal in einer Festanstellung, wo ich Sachbearbeiter sein muss. Die Leiterin merkt, dass ich mehr drauf habe, und verteilt Stiche, wie folgenden: Ich hatte den Eindruck, Sie hätten Angst vor HFM (ein Konsolidierungstool). Ich: Nein, ganz im Gegenteil, ich habe HFM-Erfahrung in vier verschiedenen Unternehmen. Sie: Ja, aber wie Sie das da vorgefunden bzw. umgesetzt haben, darüber wollen wir uns hier nicht unterhalten. Ob das smart war oder hemdsärmelig, interessiert nicht. Sie machen es genau so, wie wir es eingerichtet haben. Dabei habe ich das System noch nicht einmal gesehen. Ich war nur etwas überrascht, dass die auch HFM haben. Daraus schloss die Leiterin, dass ich Angst davor hätte. Also völlig übers Ziel hinausgeschossen. Als Vorgesetzte viel zu emotional. Man muss jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Insgeheim hoffe ich, dass ich kurzfristig ein neues Projekt kriege, mit entsprechenden Gestaltungsspielräumen. Ich lasse mich doch nicht wie ein Azubi behandeln. Davon abgesehen, sitzt mir da eine ca. 50-jährige Frau gegenüber. Die hat in diesem Unternehmen schonmal 24 Jahre gearbeitet, auch als Abteilungsleiterin. Irgendwann fiel sie vor einigen Jahren einer Rationalisierungswelle zum Opfer. Jetzt arbeitet sie da auch über Zeitarbeit, aber nur für drei Monate als kurzfristige Unterstützung. Was danach kommt, weiß sie nicht. Vielleicht Hartz IV, weil sie noch keinen Anspruch auf ALG 1 hat. Ist das nicht traurig, was hierzulande alles abläuft? Zu meiner Entlastung sehe ich ja schon viele strukturelle Probleme, und beziehe nicht alles auf mich selbst. Aber letzten Endes muss ich ja auch über die Runden kommen.

Ja, die Familie hält zu mir, aber da gibt es Dinge, die kann ich jetzt nicht erzählen, weil das zu weit führen würde.

Hallo Entwickler,
zum einen, kannst du vorübergehend, Citalopram wieder einschleichen, so das du wieder einigermaßen runterkommst. Der Zeitpunkt ist zwar ungünstig aber für dich wäre es im Moment für dich selber gut, wenn du etwas hättest, das dich persönlich auffängt.
Es gibt ja noch andere Medikamente, die nicht müde machen
Zum anderen, du wirst, so leid wie es mir tut, das sagen zu müssen, du wirst dich mit der Angelegenheit auseinander setzen müssen, wenn du einen Arbeitsplatz hast, mit einer Chefin die kaum älter ist, als du.
Du musst da einfach durch,
auf deutsch gesagt :
In der heutigen Zeit musst du dankbar sein, über einen Job,
wenn du überleben willst, Augen zu und durch.
Vor allen Dingen, wir sind in einem saublöden Alter, wo wir auch abgeschoben werden.
Wenn wir unseren Mund nicht halten können.
Mein Schwager musste dies leider auch lernen.
Ich hätte es auch im Berufsleben nicht mehr leicht.
Ich kann den Mund auch schlecht halten.
Ich hätte auch ein massives Problem.
Leider.
Such auf jeden Fall, nebenbei weiter, vielleicht ergibt sich noch was Neues,
das dir Spaß und Freude macht.

Mein Problem ist zusätzlich, dass ich hochfunktionaler Asperger bin. Das heißt, ich kann nicht sozial kommunizieren, auch wenn ich mir die größte Mühe gebe. Gehe ich auf Leute zu, drehen sie sich weg. Wenn ich nur meine Arbeit mache, heißt es, der redet ja nicht mit uns. Das ist ein Grundproblem, was ich überall habe. Dabei sehe ich gar nicht so aus. Ich will einfach nur mit Arbeit zugeschüttet werden, ohne dieses ganze Sozialgedöns. Ich sehe ja, wie viel die Chefin und ihre Busenfreundin an Zeit verquatschen, obwohl sie angeblich in Arbeit untergehen. Vermutlich ist das ständige Gequatsche über Belanglosigkeiten mit viel Gekicher auch für die Teil ihrer Arbeit und es würde ihnen was fehlen, wenn das stündliche Fellkraulen wegfiele.

Ja, ich muss da durch, aber trotzdem bleibt der fahle Beigeschmack, dass ich mir dreimal überlegen muss, wie ich Fragen stelle, um keinen falschen Eindruck zu hinterlassen.

Ich werde auf jeden Fall weitersuchen. Wenn man aktuell im Job ist, hat man jedenfalls viel bessere Chancen, zu Gesprächen eingeladen zu werden. Nur ist jetzt das Problem, eine Zeit dafür zu finden. Denn jede Abwesenheit führt für mich direkt zur Abwertung, auch wenn ich glaubhaft versichert habe, dass ich Rückenprobleme habe.

Aber eins interessiert mich noch: Warum bin ich NIE in einer Position, wo ich derart rumsauen kann, wie es Andere tun? Wenn ich mich nur annähernd so ausdrücken würde, wie es die zahlreichen Vorgesetzten tun, die ich kennengelernt habe, werde ich sofort übelst zurückgepfiffen, selbst wenn ich eigentlich in der Position sein müsste. Ich war ja auch ein paar Mal Chef. Aber irgendwie sagt meine Ausstrahlung, dass es mir nicht zusteht. Dieses Phänomen habe ich noch nicht ergründet.

Ach so: Und ich nehme Venlafaxin als Ersatz für Citalopram.

Lieber Entwickler, ich kann da von mir auch ein Liedchen singen. Was mir an mir aufgefallen ist, dass ich mit der Zeit irgendwie eine Bedrohung für die Chefs darstelle.

Bin ich erstmals längere Zeit in einem Unternehmen, werden mir jedes Mal mehr und mehr Verantwortung zugeschustert. Und am Ende will man mich dann loswerden.

Da geht schon mein ganzes Berufsleben so. Allerdings sind die Jahre länger als bei dir.

Mein Problem ist wahrscheinlich meine Problematik mit Autoritätspersonen , die ich dann nicht mehr achte. Und meine ständigen Verbesserungsvorschläge, die am Anfang gewünscht, dann als lästig empfunden werden.

Allerdings habe ich ein gutes Händchen bei den Kollegen, die mich achten, aber dann den Chef nicht mehr ansprechen.

Ich habe mich damit abgefunden, es liegt an mir. Im Gegensatz zu dir kann ich mir das leisten, weil mein Mann genügend verdient.

Aber es liegt an uns. Bei dir dein Asperger, bei mir meine Autoritätsproblematik.

Ist echt zum verzweifeln. Aber es bringt uns nichts, wenn wir andere verantwortlich machen. Entweder wir spielen das Spiel mit, oder wir erleben die Konsequenzen.

Ich versuche z.Zt. Mal wieder kleiner Brötchen zu backen. Mal gespannt, wie lange das gut geht.

hallo Entwickler,
kann es sein, das dein Umfeld aufgrund deiner Krankheit nicht mit dir klar kommt ?
Ich hab mich kurz in die Krankheit eingelesen.
Sowie du aus deinem sozialen Umfeld gerissen wirst,
oder anders gesagt, es ändert sich etwas, bist du nicht mehr derselbe.
Es ist doch im Grunde immer so, wenn einer Krank ist, die Krankheit kennt man zwar von hören und sagen oder auch nicht, haben die Leute ein Problem mit dir, weil sie nicht wissen, wie sie mit dir umgehen können / müssen.
Du müsstest dich doch mit deiner Krankheit auseinander gesetzt haben.
Ich weis es ist nicht immer nicht leicht, das macht man nur, wenn man wieder einmal richtig damit konfrontiert wird.
Und das ist in deinem jetzigen Fall wieder nötig.
Eines weis ich auch : Menschen können grausam sein.
Ich wünsche dir jetzt trotzdem noch einen schönen Abend
bis morgen boomerine

Eines noch, es ist und bleibt eine Krankheit.
Warum kann unsere Umwelt nicht lernen damit umgehen ?
Was hindert unsere Umwelt, sich damit zu beschäftigen ?
Beschäftigt man sich erst mit Krankheit, wenn man selber davon betroffen ist.
Es ist tatsächlich so.
lg boomerine

Hallo boomerine,

es ist keine Krankheit. Du hast es jetzt dreimal gesagt, und wenn ich wie meine Chefs wäre, hättest du dich damit abgeschossen.

Asperger ist aber nur eine Entwicklungsstörung. Und für mich ist es nichtmal das, weil ich nur ganz leicht betroffen bin, aber für die allermeisten Chefs reicht das schon. Immerhin haben 80% der Asperger keine Chance auf einen Arbeitsplatz, weil sie aus sozialen Gründen immer wieder anecken. Viele arbeiten sogar in Behindertenwerkstätten, um überhaupt irgendwo unterzukommen, obwohl sie da u.U. total unterfordert sind. Ich kenne einige Schicksale von Aspergern, die alle die gleichen Probleme haben. Und das ist für mich irgendwie auch eine Entlastung, weil ich die Schuld nicht auf mich allein schieben muss, denn das Ganze hat ja einen Namen. Man macht ja einen Gehbehinderten auch nicht dafür verantwortlich, dass er nicht richtig oder gar nicht gehen kann. Nur bei Aspergern sieht man die Behinderung eben nicht.

Übrigens habe ich es genau wie du mit einem Autoritätsproblem zu tun: In 2012 sagte mal ein Chef zu mir: Manchmal habe ich das Gefühl, Sie machen hier Rollentausch mit mir und Sie wollen mein Chef sein (sinngemäß). Das war aber auch berechtigt, weil der ein Krimineller war (er deckte einen Dro gen handelnden Betriebsrat jahrelang). Ich hatte in meinem Ehrgefühl die Stelle gekündigt und erfuhr zwei Jahre später, dass er ein halbes Jahr nach meinem Abgang entlassen wurde. Ich konnte es aber nicht ertragen, zu einem Kriminellen loyal zu sein. Jeder normale Neuronal-Typische hätte sich da wohl einfach untergeordnet.

Wobei ich auch glaube, dass es eher so ist wie Icefalki sagt.
Auch ich war wie Icefalki und Entwickler immer Mobbingatacken wegen meiner Fähigkeiten ausgesetzt. Auch Heute noch, obwohl ich in einer führenden Position bin. Wer Erfolg hat und auf seiner Arbeit gut ist, hat auch seine Feinde und nicht nur Freunde. Nur habe ich gelernt, damit umzugehen und entsprechend zu handeln. Allerdings bedarf es jedes Mal einer Analyse der Situation und dann muss ich eine entsprechende Handlungsstrategie finden.
Entwickler geht sehr viel zu Herzen, wenn er solchen Attacken ausgesetzt ist. Damit wird er leider auch zum Spielball.
Vielleicht sollten wir bei der Suche nach Lösungen das Asperger in den Hintergrund stellen. Ich kenne Entwickler sehr persönlich und weiß, dass er mehr Empathie hat, als manch anderer wo kein Asperger hat. Sorry Entwickler, dass musste ich jetzt einfach mal auch öffentlich schreiben Auch wenn es jetzt nicht direkt zum Thema gehört.

Entwickler, vielleicht können wir hier zusammen nach Lösungsstrategien suchen, die dir helfen mit der Situation umzugehen.
Das wir also gemeinsam die Situation Analysieren und nach Lösungen suchen. Wäre dies jetzt die Lösung, die du brauchst?

Zitat von Wolke P:
Entwickler, vielleicht können wir hier zusammen nach Lösungsstrategien suchen, die dir helfen mit der Situation umzugehen.
Das wir also gemeinsam die Situation Analysieren und nach Lösungen suchen. Wäre dies jetzt die Lösung, die du brauchst?

Hallo Wolke,

ja, ich brauche jetzt zwar eine Lösung, aber ich sehe da keine Hoffnung. Seit Ende 2011 weiß ich, dass ich Asperger bin, seit September 2013 habe ich die Diagnose, und in der ganzen Zeit habe ich alles mögliche an meiner Ausstrahlung verändert, aber letzten Endes bleibt alles, wie es ist.

Denn das Grundproblem ist, dass ich nie zu denen gehören werde, die das Sagen haben, egal wo ich auftrete. Meine Frau, die mich jetzt wohl genauso gut kennt wie meine Mutter, sagt selbst, dass ich kurzfristig wohl Eindruck erwecken könnte, aber nach einiger Zeit würden sie alle anfangen, mich zu hassen. Es nützt nichts, nach Erklärungen zu suchen, es ist einfach so. Denn es gibt etwas, wo ich nie von abrücken würde: Ich werde mich nie auf ihre verlogene Art einlassen, nie anfangen zu intrigieren und Gift zu versprühen. Und ich werde es auch nie abstellen können, ihre Wissenslücken und Widersprüche zu suchen.

Es gab da vor einigen Wochen einen wissenschaftlichen Artikel in einer Zeitschrift. Und jetzt gibt es auch einen Wikipedia-Eintrag dafür:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ambiguit%C3%A4tstoleranz

Da stand sinngemäß drin, dass es Menschen gibt, die Widersprüche im Erleben anderer Menschen umrechnen können, so dass sie den Widerspruch ignorieren oder gar nicht erst wahrnehmen. Und dann gibt es Menschen, bei denen hängt alles quer. So wie bei mir. Bei mir lügt jemand schon, wenn er absehbar ein Versprechen bricht, weil er es gar nicht halten will. Er selbst würde sich aber nie als Lügner sehen. Das ist jetzt ein simples Beispiel. Aber ein richtiger Asperger sieht zeitlebens nur die Diskrepanz zwischen Soll- und Istzustand. Und so ist das bei mir. Und das kann man nicht wegtherapieren. Das ist angeboren aufgrund der neuronalen Verdrahtung im Gehirn. Ich kann es natürlich, wenn ich will, noch auf die Spitze treiben, und meine Mitmenschen noch mehr festnageln auf das, was sie eigentlich tun sollten, z.B. wenn es darum geht, gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Da denkt der Asperger, er kann sich doch auf das Gesetz berufen. Aber Pustekuchen. Wenn er das sagt, wirkt es ganz anders, als wenn ein moralisch Flexibler das sagt. Warum, weiß ich auch nicht. Es liegt irgendwie eine andere Schwingung in der Luft.

Andersrum fällt es mir nicht leicht, die Widerspruchstoleranz runterzuschrauben. Das gelingt am leichtesten mit bewusstseinsdämpfenden Substanzen, aber ich kann wohl kaum während der Arbeitszeit trinken.

Dummerweise kommt bei mir noch etwas hinzu, was mir wohl desöfteren schon zum Verhängnis wurde: Es dauert lange, bis ich komplett neue Sachverhalte auch komplett verstanden habe. Ich bin ein Lerntyp, der nicht durch hören versteht, sondern durch innerliches Nachvollziehen. Am besten durch selbst erleben oder zumindest miterleben. Man kann mir 20 mal ein Märchen erzählen und ich würde es doch nur ganz rudimentär wiedergeben können. Das habe ich auch erst ziemlich spät begriffen. Im Studium habe ich gemerkt, dass andere viel mehr Stoff behalten als ich und war wütend auf mich. Ja und heute ist es doof, wenn ich Arbeiten kriege, die nur einmal im Monat anfallen. Bis die dann sitzen, geht die Probezeit dem Ende entgegen. Selbst, wenn ich mir Notizen mache, verstehe ich Wochen später nicht mehr, was ich damit gemeint habe.
Und wenn ich was erzählt kriege, stimmt die Taktung nicht mehr. Ich müsste öfters beim Erzähler die Pause-Taste drücken, und ein paar Plausibiltätschecks durchführen und könnte dann fortfahren. So konnte ich zum Beispiel in neun Monaten die komplette spanische Grammatik lernen, sämtliche unregelmäßigen Verben und einige Tausend Vokabeln. Nur so durch zuhören und mitreden wäre das undenkbar gewesen.

Der Asperger lebt eben primär in seiner Innenwelt. Was in der Außenwelt passiert, muss erst mühsam so konvertiert werden, dass es mit der Innenwelt kompatibel wird. Und das kostet Rechenkapazität. Während der NT (Neuronal-Typische) da beliebig viele Paralleluniversen am Laufen haben kann, die nicht unbedingt was miteinander zu tun haben müssen.

Mir ist gerade mal ein plastisches Beispiel eingefallen, was sich vor ziemlich genau 26 Jahren abgespielt hat. Ich war da bei der Bundeswehr in der Grundausbildung. Morgens um 6:30 musste der Zug also eine Anzahl von drei oder vier Gruppen antreten, um sich von einem Unteroffizier zum Frühstück in die Kantine (hieß irgendwie anders) führen zu lassen. Alleine hingehen war verboten, was schon lächerlich genug war. Jetzt war es aber so, dass dieser Uffz (Unteroffizier) verpennt hatte, weil er die Nacht durchgesoffen hatte. Die Zeit lief aber ab, denn um 7 Uhr war ja Dienstbeginn. Dann kam der um 6:45, führte den Zug oder Trupp da hin und nach 10 Minuten und drei bis vier Bissen ins Brötchen und der halben Tasse Kaffee rannten die anderen plötzlich alle davon, weil ja um 7 Uhr Dienstbeginn war. Nur ich blieb sitzen, aß mein Brötchen auf und trank den Kaffee aus. Es war ja schließlich der versoffene Uffz, der den ganzen Zeitplan durcheinander brachte. Ich kam dann also 5 oder 10 min zu spät und musste mich dann von dem versoffenen Uffz zusammenscheißen lassen. Die anderen schüttelten nur mit dem Kopf. Meine Erwartung war, dass sie augenblicklich den Respekt zu diesem Hauptschulabbrecher gänzlich verlieren, aber das war natürlich nicht so. Der hatte ja ein Abzeichen auf der Schulter. Ich verstand auch nicht, warum die nicht einfach ihren Zeitplan angepasst haben, weil es ja nicht ihre Schuld war, dass sie zu spät zum Frühstück kamen. Man stelle sich mal vor, ein Panzer steht im Stau, und nur weil er einen Marschbefehl hat, wälzt er die vor ihm stehenden Autos platt. Das geht doch nicht. Der muss warten.

Das ist also meine Art von Ungehorsam. Übertragen auf eine Fließbandarbeit, könnte es z.B. gar keine Alternative geben als seinen eigenen Plan wegen Versäumnissen von Vorarbeiten anzupassen.

Und so zieht sich das wie ein roter Faden durch mein ganzes Berufsleben. Manche Abteilungsleiter können sich aufführen wie die letzten Dreckschweine, können auf dem Flur mit ihren Assistentinnen über deren Körbchengröße reden (letzte Woche gehört) und den letzten schei. labern, und können kaum was falsch machen, ganz einfach, weil sie ein gewisses Ar. an den Tag legen. Jetzt könnte man ja denken, ich müsste das nur imitieren, aber dass das nicht funktioniert, leuchtet glaube ich ein. Es steht eben nicht jedem zu, selbst wenn man genau die gleiche Stellung in der Organisation hätte. Ich vergleiche das immer damit, dass ja auch nicht jeder Schauspieler für jede Rolle geeignet ist.

Noch ein Beispiel: Letzte Woche erzählte mir die Chefin zum dritten Mal, wie sie vor vier Jahren gelitten hat, als sie die Abteilung übernahm. Seit drei Jahren keine Bilanzprüfung mehr gewesen, die Buchhaltung ein einziges Chaos. Drei Jahre hätte sie 10 bis 15 Stunden am Tag gearbeitet, bis alles wieder in Ordnung war. Ganz am Rande ist das für mich ein absolutes no-go. So eine Abteilung würde ich nie übernehmen, weil bei mir im Kopf das gleiche Chaos ausbrechen würde. Nicht, dass ich es nicht bewältigen könnte, aber ich weiß, dass das heißt, am laufenden Motor zu reparieren, und da kann einfach zu viel schiefgehen.

Jetzt musste ich aber irgendwie Worte finden, um die Frau zu loben. Und das ist gar nicht so einfach. Wenn ich sage: Ich hätte das nicht geschafft, dann wertet mich das in ihren Augen ab. Ich tauge also nichts. Wenn ich sage: Waren Sie da manchmal nicht der Verzweiflung nahe?, dann werte ich sie ab, weil ich ihr unterstelle, dass sie nervenschwach wäre. So habe ich also einfach gesagt: Da muss man den Hut vor ziehen. Für mich war das am Freitag die beste Lösung. Aber anstatt ein Danke kam da nur: Nix mit Hut ab, es musste ja gemacht werden. Also wieder ein vor den Kopf stoßen, was ich mir in so einer Situation niemals erlauben würde. Mir würde man so eine Aussage sofort für übel nehmen. So einer Frau, Typ Kz-Aufseherin nimmt das keiner für übel, die macht es einfach.

Viele Jahre tröstete ich mich damit, dass ich einfach nur Pech hatte, dass es mal wieder Assis sind, mit denen ich zu tun habe. Mittlerweile weiß ich, dass die fast alle so drauf sind. Man kann kaum etwas sagen, ohne dass es persönlich genommen wird. Und wenn man nur was sachliches sagen will, fehlt das Persönliche. Ich komme mir vor, als würden mich andere wie einen unscharfen Stummfilm mit Untertiteln wahrnehmen. Da fehlen so'n paar wichtige Komponenten wie akustischer Ausdruck und HD-Bild. Aber wenn ich dann mit gestochen scharfem Bild, deutlicher Stimme und eindrucksvollen Gesten auftreten will, drehen sie sich weg und sagen, sie haben gerade keine Zeit. Um später zu sagen, der redet ja nicht mit uns. Ein Teufelskreis.

Eine Frage am Rande, ohne dich anzugreifen.
Du hast Asperger, wie bezeichnest du es ?
Du nimmst Citalopram für ?
Wie benennst du das ?
lg boomerine

Entwickler, jetzt bist du wieder voll in deiner Wut. Wut ist für den Augenblick gut, aber auf Dauer auf die ganzen Geschehnisse wütend zu sein, bringt dir jetzt nix. Da ist die Wut nicht gut. Die hast du dir jetzt wieder runter geschrieben und fertig. Du ziehst dich wieder selbst damit runter.
Ich weiß, dass du dich immer bemühst zu verstehen und das du das auch kannst. Es wäre wirklich besser bei deiner jetzigen Arbeitssituation zu verbleiben. Das du wieder verstehst und Lösungsstrategien findest.

Zitat von boomerine:
Eine Frage am Rande, ohne dich anzugreifen.
Du hast Asperger, wie bezeichnest du es ?
Du nimmst Citalopram für ?
Wie benennst du das ?
lg boomerine

Asperger hat man nicht, sondern ist man. Man hat ja auch nicht behindert, sondern ist behindert. Man wird mit einer anderen Hirnverschaltung geboren. Deswegen ist es ja keine Krankheit, sondern eine Eigenschaft.

Citalopram nehme ich nicht mehr. Es hat alles nur noch schlimmer gemacht. Meine ganze Leistungsfähigkeit hat gelitten.

Ich benenne das Ganze Hoffnungslosigkeit, weil in heutigen Arbeitsverhältnissen das Ausscheiden von Vornherein mit eingeplant ist. Wie bei Eheschließungen, wo manche Paare nach der Hochzeitsannonce schon Post von Scheidungsanwälten bekommen. Kein Witz. Das ist nicht mehr meine Welt.

@ Entwickler,
warum sind deine Worte so hart, irgendwie unfair.
Muss ich alles wissen ?
Ist das Wort Krankheit so schlimm ?
Weshalb must du jedes Wort und jeden Satz auf die Goldwaage legen ?
lg boomerine

@Entwickler

erst mal danke für die Beispiele. Anhand der Geschichte der Bundeswehr habe
ich erstmal verstanden wie ein Asperger denkt und fühlt.
Du kannst nicht reden und fühlen wie die anderen - das bist du nicht.
Aber das du immer aneckst in dieser Welt ist klar, die Spielregeln sind nicht deine. Weil du eben anders denkst und deine Logik dem im Wege steht.

Als Krankheit würde ich das nicht sehen, eher als ein anders sein.
Das dir Tabletten nicht helfen ist klar.

Keine Ahnung wie du das lösen kannst. Indem du nach deinen Regeln leben kannst. Arbeiten geht wohl am besten von daheim als Selbstständiger.
Als wütend empfinde ich dein Schreiben nicht, eher hilf- und ratlos.

Was meinst du mit nach einiger Zeit würden dich alle hassen?
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Zitat von Entwickler:

Noch ein Beispiel: Letzte Woche erzählte mir die Chefin zum dritten Mal, wie sie vor vier Jahren gelitten hat, als sie die Abteilung übernahm. Seit drei Jahren keine Bilanzprüfung mehr gewesen, die Buchhaltung ein einziges Chaos. Drei Jahre hätte sie 10 bis 15 Stunden am Tag gearbeitet, bis alles wieder in Ordnung war. Ganz am Rande ist das für mich ein absolutes no-go. So eine Abteilung würde ich nie übernehmen, weil bei mir im Kopf das gleiche Chaos ausbrechen würde. Nicht, dass ich es nicht bewältigen könnte, aber ich weiß, dass das heißt, am laufenden Motor zu reparieren, und da kann einfach zu viel schiefgehen.

Jetzt musste ich aber irgendwie Worte finden, um die Frau zu loben. Und das ist gar nicht so einfach. Wenn ich sage: Ich hätte das nicht geschafft, dann wertet mich das in ihren Augen ab. Ich tauge also nichts. Wenn ich sage: Waren Sie da manchmal nicht der Verzweiflung nahe?, dann werte ich sie ab, weil ich ihr unterstelle, dass sie nervenschwach wäre. So habe ich also einfach gesagt: Da muss man den Hut vor ziehen. Für mich war das am Freitag die beste Lösung. Aber anstatt ein Danke kam da nur: Nix mit Hut ab, es musste ja gemacht werden. Also wieder ein vor den Kopf stoßen, was ich mir in so einer Situation niemals erlauben würde. Mir würde man so eine Aussage sofort für übel nehmen. So einer Frau, Typ Kz-Aufseherin nimmt das keiner für übel, die macht es einfach.


Ich war jetzt nicht in der Lage, das alles zu lesen, mir ist nur das obige Beispiel aufgefallen. Ich finde Deine Bemerkung, Da muss man den Hut vor ziehen völlig in Ordnung. Ich empfinde aber auch ihre Antwort Nix mit Hut ab, es musste ja gemacht werden, im Gegensatz zu Dir, nicht als ein vor den Kopf stoßen. Bei vielen Menschen ist es ja so, dass es Ihnen peinlich ist und sie verlegen werden, wenn sie gelobt werden und sie dann versuchen, ihre Leistung herunterzuspielen. Das war hier bei ihr, denke ich mal, der Fall. Insgeheim hat sie sich sicher gefreut über die Anerkennung.
Kann es nicht sein, dass Du da etwas als feindselig und gegen Deine Person gerichtet interpretiert hast, was so gar nicht gemeint war?

Aber auch die beiden anderen Antworten Ich hätte das nicht geschafft oder Waren sie da nicht manchmal der Verzweiflung nahe wären okay gewesen.
Zuzugeben, dass man etwas nicht geschafft hätte, kann einen durchaus sympathisch machen und auch die Frage, ob sie da nicht manchmal verzweifelt gewesen wäre, empfinde ich nicht als Abwertung ihrer Person, denn in so einer Situation ist es kein Makel, auch mal zu verzweifeln.

Ich hab den Eindruck, dass Du Dir viel zu viele Gedanken machst, auch wirklich immer das genau Passende zu sagen und das kostet bestimmt unheimlich viel Kraft, die dann für anderes fehlt.

@tautröpfchen: Ich gebe dir mal ein anderes Beispiel, was mich tief verstört hat:

Ausgerechnet am ersten Arbeitstag hatte sich jemand vor den Zug geworfen und die ganze S-Bahnverbindung fiel für mehrere Stunden aus. Ich war völlig verzweifelt und musste sehen, wie ich mit der U-Bahn irgendwie an die Haltestelle kam, ab der wieder die S-Bahn fuhr. Das habe ich auch geschafft. Zu allem Überfluss fuhr die Ubahn aber auch nicht bis dahin, sondern es gab Ersatzbusse. Nur leider bin ich an jener Haltestelle in die falsche Richtung eingestiegen, weil ich einen Knick in der Optik hatte. Als ich dann 90 min später da ankam, sagte mir eine Kollegin, dass sie mich sowohl in dem Ersatzbus gesehen hat als auch an der folgenden S-Bahn-Haltestelle. Und sie wusste, dass ich es bin, weil sie beim Vorstellungsgespräch dabei war. Aber sie hat mich da bewusst auflaufen lassen, anstatt zu mir zu kommen und mich an die Hand zu nehmen. Und das sagte sie mir auch noch, dass sie mich da gesehen hat. Nur plötzlich waren Sie weg, war ihre Ausrede. Jetzt sag' mir mal: Wie soll ich so jemanden noch respektieren? Als ich das meiner Frau erzählte, meinte sie nur: Das ist typisch deutsch. Keine Solidarität, jeder gegen jeden. Soll der doch selber sehen, wie er ans Ziel kommt. Mir hilft auch keiner.

Oder meinst du, hier interpretiere ich auch zu viel rein:

Zitat von Entwickler:
@tautröpfchen: Ich gebe dir mal ein anderes Beispiel, was mich tief verstört hat:

Ausgerechnet am ersten Arbeitstag hatte sich jemand vor den Zug geworfen und die ganze S-Bahnverbindung fiel für mehrere Stunden aus. Ich war völlig verzweifelt und musste sehen, wie ich mit der U-Bahn irgendwie an die Haltestelle kam, ab der wieder die S-Bahn fuhr. Das habe ich auch geschafft. Zu allem Überfluss fuhr die Ubahn aber auch nicht bis dahin, sondern es gab Ersatzbusse. Nur leider bin ich an jener Haltestelle in die falsche Richtung eingestiegen, weil ich einen Knick in der Optik hatte. Als ich dann 90 min später da ankam, sagte mir eine Kollegin, dass sie mich sowohl in dem Ersatzbus gesehen hat als auch an der folgenden S-Bahn-Haltestelle. Und sie wusste, dass ich es bin, weil sie beim Vorstellungsgespräch dabei war. Aber sie hat mich da bewusst auflaufen lassen, anstatt zu mir zu kommen und mich an die Hand zu nehmen. Und das sagte sie mir auch noch, dass sie mich da gesehen hat. Nur plötzlich waren Sie weg, war ihre Ausrede. Jetzt sag' mir mal: Wie soll ich so jemanden noch respektieren? Als ich das meiner Frau erzählte, meinte sie nur: Das ist typisch deutsch. Keine Solidarität, jeder gegen jeden. Soll der doch selber sehen, wie er ans Ziel kommt. Mir hilft auch keiner.

Oder meinst du, hier interpretiere ich auch zu viel rein:



Das kann ich nicht beurteilen.
Wenn ich Dich recht verstanden habe, hat die Kollegin gesehen, wie Du im falschen Ersatzbus gesessen bist. Nun, da konnte sie wahrscheinlich nichts mehr machen, weil Du ja schon drin warst. Dann hat sie aber auch noch gesehen, wie Du anschließend an der Haltestelle der falschen S-Bahn gestanden hast. Und da hättest Du erwartet, dass sie zu Dir hingeht, Dich auf Deinen Irrtum hinweist und Dich mit zur richtigen Haltestelle nimmt.
Ich kann jetzt natürlich nicht wissen, ob es ihr zu umständlich war, zu Dir zu gehen und es ihr eigentlich auch egal war oder ob sie vielleicht doch überlegt hat und es noch vorhatte, Du aber plötzlich schon weg warst (wie sie gesagt hat).
Wenn sie Dir ohne große Umstände hätte helfen können und es nicht getan hat, war das natürlich kein anständiges Verhalten von ihr.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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