Hey Shivaree!Ich kenne das zu gut. Ich kann auch viele Sachen nicht mehr machen, aufgrund meiner Angst. Ich bin seit November in Therapie und es hat mir schon ein wenig geholfen. Ich nehme keine Medikamente, obwohl ich schon mal welche verschrieben bekommen habe. Ich möchte es aber ohne Medikamente schaffen. Das einzige was ich nehme sind meine Homöopathischen Notfalltropfen, falls ich ne Panikattacke habe. Die nehme ich auch kurz bevor ich außer Haus geh. Ich kann zwar schon einige Sachen außer Haus machen, trotzdem nicht alle.
Bei mir fing das alles vor 2 Jahren an, als ich ne schwere Darminfektion hatte um 3 Tage im Krankenhaus war. Seitdem habe ich panische Angst vor Krankheiten. Natürlich kann das nicht der alleinige Grund sein. Meine Mutter ist Alk. (auch seit kurzem in Therapie) und das belastet einem schon sehr, wenn auch nur unterbewusst. Ich habe panische Angst davor das ich ne schwere Krankheit habe und die unentdeckt bleibt. Ich lasse mich auch 3 mal im Jahr durchchecken. Wenn nicht sogar öfters. Blut abnehmen, EKG, Lunge abhorchen, Ultraschall ist alles schon Routine für mich. Ich weiß gar nicht wovor ich eigentlich genau Angst habe, denn es kommen viele Sachen dazu. Bzw. wie mein Therapeut so schön sagt Es sind alle Ängste miteinander verstrickt. Ich habe Angst das ich irgendwas mein Darm habe oder bei den Nieren, bzw. bei der Harnblase. Ich habe auch schon seit 2 Monaten Angst das ich was neurologisches habe, da meine rechte Pupille größer ist als die linke und ich erst in 3 Wochen Augenarzt Termin habe. Der Hausarzt meinte es sei nichts. Aber ich sehe es genau. Dann hab ich noch Angst das ich nen Gen-Defekt habe und werde mich auch mal erkundigen ob und wie man das untersuchen lassen kann. Tja, ich sollte weniger Dr. House gucken. Denn die ganzen Gen-Defekt Krankheiten machen einem noch mehr Angst.
Dann habe ich Angst falls es mir schlecht geht (Bauchweh, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen - sind die meisten Symptome), das mich jemand anders sieht und sich was blödes denkt. Und das ich mich blamiere besser gesagt.
Ich habe auch Angst vorm Versagen. Ich würde so gerne viele Ausbildungen machen und Kurse bzw. Seminare. Ich traue mich einfach nicht, da ich Angst habe ich werde wieder so oft krank bzw. gehe aufgrund meiner Angst nicht dorthin und dann werde ich rausgeschmissen, hab alles umsonst bezahlt und das geht wieder von vorne los. Deswegen werde ich whs. wenn ich mich traue mal mit Teilzeitarbeit anfangen. So als kleinen Einstieg. Und wenn ich dann noch ne Herausforderung suche, kann ich immer noch Vollzeit machen. Hätte da eh schon einiges in Aussicht.
Wütend macht es mich natürlich auch. Gleichzeitig fühle ich mich aber auch hilflos und von anderen missverstanden. Manchmal denke ich mir, ach gott, wie viele Leute in diesem Raum (wenn ich ausgehe z.b.) haben Panikattacken, whs. mehr als ich denke. Und dann wiederrum denke ich mir, die anderen sind so normal. Sie lachen, haben Spaß, machen wozu sie gerade Lust haben und ich kleines Menschlein sitze hier, gucke traurig und denke ständig daran zu welchem Arzt ich als nächstes gehen soll.
Leicht ist es eben nicht. Aber ich habe vor kurzem in einer Zeitschrift gelesen, das Menschen die Ängste haben oder hatten, stärker sind als die, die keine haben.
Jede schlechte Erfahrung macht einen stärker. Das versuche ich mir einzureden ich solchen Situationen. Manchmal bin ich von mir selbst überrascht, wenn ich eine Situation gut gemeistert habe. Und manchmal wenn ich mir denke, halb so schlimm, mach ich mit links, bekomme ich ne Panikattacke und fahr im schlimmsten Fall nach Hause oder zum Arzt bzw. ins Krankenhaus.
Es fällt mir auch schwer Termine einzuhalten bzw. auszumachen. Ich kann auch nie was versprechen, da ich immer Angst habe, das nicht halten zu könenn und das ich an diesem Tag krank bin oder einfach nur Angst habe. Deswegen ich mein meist-benutzes Wort, denke ich, vielleicht.
Naja, das war ein ziemlich Roman, was ich dort geschrieben habe.
Ob das überhaupt wer durchliest?
Naja.
Alles liebe becky