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J
Hallo ihr lieben ,Ich bin völlig verzweifelt und muss einfach mal es von der Seele schreiben .Ich bin 31,weiblich und verheiratet. Habe drei wundervolle Kinder.Ich habe seit 14 Jahren kein Kontakt mehr zu meiner HerkunftsFamilie,Gewalt und Lügen waren an erster Stelle. Unsere Mutter (hab noch zwei Geschwister)hat uns als ich 16 war für einen Mann einfach verlassen .Meine Geschwister kamen zu Pflegefamilien und ich zog zu meinen Mann .Seine Eltern haben mich ganz lieb aufgenommen .Zu meinen Geschwistern besteht seit zwei Jahren auch kein Kontakt,weil die kleinste ständig irgendwelche hinterhältigen Sachen abzieht und irgendwann hat man einfach keine kraft mehr .Vorallem möchte ich meinen Kindern das nicht antun .Trotzdem fühle ich mich schlecht und einsam .hab nur noch meine Schwiegereltern. Ich hab keine Verwandtschaft mehr ,ich habe große Angst das meine Kinder irgendwann darunter leiden Weil ich ihnen leider keine Verwandtschaft bieten kann wie es andere haben .Und irgendwann haben sie nur noch uns....Der Gedanke macht mir irgendwie angst .Kennt das jemand ?Oder macht das gleiche durch und kann mich aufbauen ? LG

26.01.2017 13:13 • 31.01.2017 #1


6 Antworten ↓


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Schütze Deine Kinder, biete ihnen ein sicheres und stabiles Zuhause und integriere sie so weit wie möglich in deinen Freundeskreis, in die Gesellschaft und in das Leben. Das ist echt viel was Du tun kannst. Und bedenke, sie haben ja Verwandschaft - euch beide. Lebt mit den Kindern harmonisch. Denn das ist Verwandschaft aus erster Hand. Hier bilden sie einen wichtigen Teil der sozialen Kompetenz.

Aus meiner Sicht handelst du richtig, denn Kinder benötigen grundlegend Stabilität, Liebe und Harmonie. Und das ist sehr sehr viel Wert. Jeder der Gewalt, Instabilität oder Zwietracht in der Kindheit erlebt hat kann die das bestätigen.
Eltern haben es leichter Freunde zu finden, als andere. Durch den Kontakt zu anderen Eltern durch Schulaktivitäten, Vereine usw.. Sei auch da aktiv, dann kannst Du mehr Kontakte für deine Familie bekommen.

26.01.2017 13:58 • x 1 #2


A


Wer hat auch keine Verwandtschaft?

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J
Vielen lieben Dank für deine hilfreiche Antwort

26.01.2017 14:02 • #3


M
Damit schadest du nicht deinen Kindern. Du beschützt deine Kinder. Das würde jede Mama tun die ihre Kinder liebt. Ich habe auch kaum Verwandtschaft und wir kommen damit ganz gut klar. Meine Mutter und ihr Mann sehe ich einmal im Jahr das reicht auch. Sonst gibt es nur noch die Familie meines Mannes. Selten Kontakt. Wohnen alle weit weg. Also uns schadet das gar nicht im Gegenteil. Es ist gut so wie es ist. Besser so als wenn sie schlimme Dinge mit machen müssten.

Grüßle
Melanie

26.01.2017 14:06 • x 1 #4


J
Ich danke dir Melanie
Das ist sehr lieb von dir
Ich gehe nächste Woche zu einer Seelsorge.
Vielleicht bringt es was das ich meine Ängste verliere .....
Momentan fühle ich mich so als Versager,wenn ich meine Kinder ansehe und an die Zukunft denke könnte ich losie heulen .

26.01.2017 14:34 • #5


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Die Einsamkeit und die Sehnsucht nach dem wie deine Verwandschaft hätte sein sollen ist das eine. Die Wertschätzung von dem was Du deinen Kinder jetzt schon bietest das andere.

Es ist gut, dass du zur Seelsorge gehst. Deine Geschichte zu teilen wird dir den Leidensdruck mindern. Es auszusprechen fühlt sich entlastend an. Auch kann man Dinge emotional besser annehmen und verstehen, als wenn man etwas liest.

Es ist nicht die Frage ob Du denkst ob deine Kinder glücklich sind, sondern ob sie sagen dass sie glücklich sind. Glaube mir - sie werden in ihrem Leben Kinder kennenlernen, die es weitaus schlechter haben. Spätestens in diesem Moment werden sie es spüren was eine glückliche Familie für eine Bedeutung hat.
Denn Du hast in deiner Kindheit mit Sicherheit auch Eltern kennengelernt die liebevoll mit ihren Kindern umgegangen sind. Ich vermute mal, dass Du in diesem Moment gerne solche Eltern gehabt hättest.
Ich verstehe durchaus die immense Sehnsucht danach, dass die eigenen Eltern und Verwandten sich liebevoll um einen Kümmern. Mir hing das auch eine Weile nach.
Nur durch nach vorne schauen und die eigene Welt und Zukunft so zu gestalten, dass ich im Hier und Jetzt glücklich war, hat mir geholfen das fast komplett zu überwinden.

26.01.2017 14:56 • #6


A
Ich glaube nicht, dass man zwingend viel Verwandtschaft braucht? Deine Kinder werden sicherlich selbst irgendwann Freunde, Partnerschaften etc. finden und evtl. Nachwuchs zeugen. Nur weil es zeitweise vielleicht nur die eigenen Eltern an Familie für diese gibt heißt nicht, dass sie alleine enden müssen. Wenn Ihr sie zu selbstbewussten Menschen heranzieht müssten diese auch ohne einen größeren Verwandschaftskreis im Leben zurechtfinden. Erst einmal nur Euch zu haben ist vermutlich besser für diese als eine Verwandschaft, die so schlecht ist wie Du sie darstellst. Diese Menschen würden Eure Kinder womöglich mental runterziehen. Oder Euch, was sich dann aber vielleicht auch in Eurem Verhalten niederschlagen würde und dann wiederum in Eurem Umgang mit Euren Kindern. Dann lieber klaren Schnitt machen, die Verwandtschaft vergessen und sich auf die Kinder in einem gesicherten, positiven Umfeld konzentrieren.

Ich habe selbst keine Kinder aber ich hatte den Kontakt zu meinen Eltern (und damit zwangsläufig zu entfernterer Verwandschaft) abgebrochen eben weil mich schon der Gedanke an diese runtergezogen hat. Zwar bin ich einsam aber zumindest auch deren Schatten, den ich als belastend empfunden habe, los. Aber Eure Kinder werden wie gesagt ja nicht völlig einsam sein, nicht solange es Euch gibt und nicht solange Ihr sie nicht unbedingt mit Liebe erdrückt und einengt sondern Möglichkeiten lasst, selbst mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und Kontakte zu knüpfen.

01.02.2017 00:30 • #7





Dr. Reinhard Pichler