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1

L
Hallo zusammen.

Ich bin schon länger wegen Depressionen und Ängsten krank geschrieben und nehme auch Medis.
Nun soll ich eine Reha machen und einen Therapeuten aufsuchen.

Die Reha ist in Arbeit, den Therapeuten habe ich.

Jetzt hatte ich die 3 te Sitzung und es war der Horror!
Ich fühle mich schlecht wie schon lange nicht mehr, habe Schlafstörungen, Magenprobleme und bin total durcheinander.
Der Therapeut und ich reden total aneinander vorbei. Ich fühle mich unverstanden, werde kritisiert. Als ich erzählte, dass ich manchmal Ausreden erfinde, um von einem Treffen/Party zu flüchten, weil ich mich unwohl fühle und Panik aufkommt, schrie mich der Therapeut fast an, ich solle aufhören, meine Umwelt zu belügen, das sei der falsche Weg.
Ich denke, ein Therapeut sollte Vertrauen ausstrahlen und Verständnis für Sachen zeigen, über die man mit der Umwelt einfach nicht reden kann. Statt dessen läuft alles verkehrt.

Als ich letztens erzählte, ich fühle mich in meiner Beziehung eingeengt, weil ich manchmal Fluchtgedanken habe und der Druck innen so gross wird. Da kriegte ich als Antwort: Ja machen Sie nur so weiter. Dann wird Ihr Freund sie verlassen. Außerdem sehe ich bei Ihnen weder Angst noch Depressionen. Wie können Sie depressiv sein, wenn Sie Lust haben, auszugehen?

Da war ich platt. Anstatt dass der Therapeut mir meine Ängste nimmt und mich ermuntert, weiter an meiner Beziehung zu arbeiten, macht er mir Angst, mein Freund könne mich verlassen, wenn ich mich weiter so aufführe.

Ich finde den Therapeuten grob, unsensibel, ungeduldig und wenig empathisch. Zudem kommt mir das vor, als würde er mir unterstellen, ich simuliere nur - wahrscheinlich, weil ich während der Sitzung nicht heule. Ich fühle mich total mies, weil mein Therapeut mich weder versteht noch unterstützt.

Ich überlege nun, ob ich die Therapie abbrechen soll. Was soll ich da, wenn ich mich nach einer Sitzung total fertig fühle? Oder? Ich habe nur Angst, dass der Therapeut irgendwas für mich negatives an die KK weiter leitet. Der hält mich anscheinend für eine Simulantin. Er sehe bei mir weder Angst noch Depressionen, ich würde mir alles nur einbilden. Ich fühle mich total diskriminiert. Als wäre das gut, ein Leben mit 600 Euro im Monat, wovon ich Miete, Strom, Essen und sonst was alles bezahlen muss. Der Therapeut sitzt in seinem Ledersessel für 3000 Eur, hat eine Praxis wie ein Palast und erklärt mir, ich würde mir alles nur einbilden (wahrscheinlich weil ich in seinen Augen zu faul zum Arbeiten bin). Ich bin wirklich sauer und enttäuscht. Wenn ich die Therapie abbreche: Was darf der Therapeut an Informationen die KK weiter leiten?

Gruß
Lavendel

10.05.2013 12:52 • 06.06.2013 #1


20 Antworten ↓


P
Warum gehst du zu diesem Vollpfosten noch hin und lässt ihn Geld an dir verdienen?! Ich hätte ihm die Meinung gegeigt und wäre gegangen. Und wenn du das alleine nicht schaffst, dann nimm einen Angehörigen mit, der diesem Idioten mal für fünf Pfennig Bescheid sagt. Alternativ: Beschwerde bei der Krankenkasse. Man muss sich nun wirklich nicht alles bieten lassen.

10.05.2013 14:16 • x 1 #2


A


Stress mit Therapeut

x 3


P
Abgesehen unterliegt dieser Vogel der Schweigepflicht. Lass dich nicht einschüchtern! Wirklich nicht. Was will er denn der Kasse melden?! SOLL er doch mal machen. DEM würde ich helfen.

10.05.2013 14:18 • #3


Dubist
Meine Therapeutin machte einen so dermassen angenervten Eindruck von mir, das ich meine Therapie aufgeben mußte, leider.

10.05.2013 14:32 • #4


Dubist
Ist das nicht denen ihr Beruf, Geschichten sich anzuhören, die hatte keinen bock auf ihren job, leider.

10.05.2013 14:32 • #5


F
Wenn du dich nicht wohl fühlst dann würde ich wechseln.

Aber:

Zitat:
Als ich erzählte, dass ich manchmal Ausreden erfinde, um von einem Treffen/Party zu flüchten, weil ich mich unwohl fühle und Panik aufkommt, schrie mich der Therapeut fast an, ich solle aufhören, meine Umwelt zu belügen, das sei der falsche Weg.
Ich denke, ein Therapeut sollte Vertrauen ausstrahlen und Verständnis für Sachen zeigen


Das wird dir wohl auch ein anderer Thera sagen vielleicht nicht so direkt oder laut aber inhaltlich schon.

Nein ein Therapeut MUSS kein Verständnis für Vermeidungsverhalten zeigen.
Du nährst deine Ängste mit diesen Lügen und kein Therapeut wird das gutheißen.

Man macht eine Therapie, um Defizite zu erkennen und dazu gehört auch die Kritik am eigenen Handeln.


Alles Gute!

10.05.2013 14:38 • #6


Schlaflose
Zitat von Lavendel:
Jetzt hatte ich die 3 te Sitzung und es war der Horror!


Die ersten 5 Sitzungen sind doch sowieso nur zur Probe. Der Antrag bei der Krankenkasse wird erst danach gestellt. Also kannst du einfach sagen, dass die Chemie zwischen euch nicht stimmt und Schluss.

10.05.2013 14:47 • #7


eisblume44
so weit ich weiß, hat man ja 3 probe Sitzungen . wo du oder der Therapeut sehen kann, ob man miteinander arbeiten kann .. und ich glaube man muss noch nicht mal eine Begründung angeben warum man den/die ablehnt.
denn bringt ja nichts, wenn man da mit einem unguten gefühl hin geht uns soll ja da geholfen werden ..

ich stimme auch zu, das ein Therapeut dazu da ist uns Defizite auf zu zeigen, aber einen langsam da ranführt und nicht mit der brechstange .
denn unsere Umwelt setzt und schon genug zu .. also da kann ich natürlich nur von mir reden.

alles gute und viel kraft

10.05.2013 15:07 • #8


U
Wenn du dich beim Therapeuten nicht wohlfühlst, dann kann die Therapie an sich kaum erfolgreich sein.

Ich würde mir da aber keine Sorgen machen, dass er der KK irgendwas erzählt - allein schon wegen der Schweigepflicht und weil er sich selbst schon so unprofessionell verhält - an seiner Stelle wäre ich da vorsichtig^^

Also wenn man negative Dinge/Verhaltensweisen des Patienten anspricht, dann sollte das auch mit der dazugehörigen Sachlichkeit geschehen ...

10.05.2013 15:35 • #9


L
Zitat von FragileWings:
Wenn du dich nicht wohl fühlst dann würde ich wechseln.

Aber:

Zitat:
Als ich erzählte, dass ich manchmal Ausreden erfinde, um von einem Treffen/Party zu flüchten, weil ich mich unwohl fühle und Panik aufkommt, schrie mich der Therapeut fast an, ich solle aufhören, meine Umwelt zu belügen, das sei der falsche Weg.
Ich denke, ein Therapeut sollte Vertrauen ausstrahlen und Verständnis für Sachen zeigen


Das wird dir wohl auch ein anderer Thera sagen vielleicht nicht so direkt oder laut aber inhaltlich schon.

Nein ein Therapeut MUSS kein Verständnis für Vermeidungsverhalten zeigen.
Du nährst deine Ängste mit diesen Lügen und kein Therapeut wird das gutheißen.

Man macht eine Therapie, um Defizite zu erkennen und dazu gehört auch die Kritik am eigenen Handeln.


Alles Gute!


Wenn mir der normale Alltag schon soviel Stress bereitet, dass ich davon körperlich krank werde, hat das nichts mit Vermeidungsverhalten zu tun. Ich habe ein chronisches Dauerleiden, was irgendwann zu Magengeschwüren oder Magenkrebs führen kann, muss ständig Tabletten schlucken. Auch mein Gyn sagt, dass ich bei Kinderwunsch Probleme mit einer Schwangerschaft bekäme, weil meine Hormone ständig durcheinander sind. Ich bin gerade davon krank geworden, weil ich mich Situationen aussetzen musste, die für mich einfach zuviel waren. Ich bin nicht belastbar. Kritik ist nur dann sinnvoll, wenn sie konstruktiv zum Denken anregt und nicht wenn ein Therapeut, der gesund ist, von sich auf kranke schliesst und mich anschreit, dass er keinen Bock auf Therapiesitzungen mit mir hat.

10.05.2013 17:38 • #10


F
Das Anbringen von erfundenen Ausreden und vorgeschobenen Gründen empfinde ich auch als Vermeidungsverhalten.
Die Aussage, dass es falsch ist die Umwelt anzulügen, finde ich persönlich angemessen.
Du musst selbst wissen, ob du anderen Unwahrheiten erzählen möchtest, aber vielleicht gibt es ja doch noch den Weg für dich, ehrlich zu ihnen zu sein.
Sicher muss man nicht jedem x-beliebigen die ganze persönliche Story auftischen, aber man kann sagen: nein, ich kann nicht kommen und nicht etwas erfinden. So kommt man aus der Sache raus, ohne zu lügen.

So bekommen andere auch mit, wie es dir wirklich geht und können versuchen ganz anders zu helfen.

Nun hat er also doch geschrien und nicht nur fast? Dann solltest du ihn bei der entsprechenden Stelle melden, wenn das so war und einen anderen Therapeuten suchen.

Vielleicht gibt es eine Selbsthilfegruppe in deiner Stadt, meistens kann man da die Adressen von guten Therapeuten erfahren, mit denen andere schon gute Erfahrungen gesammelt haben.
Es passt nicht bei jedem gleich, aber so hat man schonmal einen Anhaltspunkt, wer störungsspezifisch behandelt.
Oder bei der Krankenkasse fragen, meist gibt es eine Liste mit Therapeuten aus der Nähe.


Weiterhin alles Gute!

20.05.2013 18:00 • #11


W
Also ich muss mal anmerken, dass es einen Unterschied zwischen Verständnis haben und gut heißen gibt. Ich würde einem Thera auf lebwohl sagen, wenn man mir nur unverständnis entgegen bringen würde. Da könnte man ja mit jedem darhergelaufenen über seine Probleme reden und würde die gleiche Reaktion bekommen. Nenene. Ein Thera sollte ja wissen, dass manches Verhalten in der Erkrankung begründet ist und der Patient meist gar nicht anders zu handeln weiß oder kann.
Das mit dem rausreden muss man auch immer abwägen. Du sagst selber, man muss nicht jedem seine Lebensgeschichte oder Probleme aufbinden und ich hab es gerade dieses WE erst wieder erlebt wie hartnäckig und verständnislos die meisten reagieren wenn man nur sagt Nein, ich werde nicht kommen. Es wird mehrmals gefragt warum. Darauf antwortet man wahrheitsgemäß Mir ist nicht danach oder Mir gehts nicht gut. worauf weiter versuch wird einen zu überreden oder dann gefragt wird, was man denn hat. Wenn man dann schon mehrmals verneint und auch sagt man möchte nicht drüber reden, halte ich eine kleine Notlüge oder Ausflüchte für völlig legitim. Sonst diskutiert man nämlich ewig und drei Tage und der andere ist womöglich noch sauer oder nimmts persönlich. Das ist dann auch nicht das wahre.
Insofern verlange ich schon Verständnis von einem Thera. Es steht ihm trotzdem frei und zu, zu sagen, dass ein bstimmtes Verhalten dennoch nicht gut ist und geändert werden sollten. Aber das sind finde ich zwei paar Schuh. Überhaupt ist das Verständnis der erste und beste Weg, dass der Patient vertrauen aufbaut und sich auf die Kritik und Vorschläge des Arztes überhaupt einlässt.

20.05.2013 18:12 • #12


F
Ich verlange auch Verständnis von einem Therapeuten, ich schreibe doch nirgends, dass ich kaltherzige und verständnislose Therapeuten vorziehe. Aber ich kann die Aussagen von dem Therapeuten verstehen, auch wenn sie in so einer Situation unangepasst vorgebracht wurden-nach den Erzählungen nach.

Man muss aber auch mal die Sichtweise eines gesunden Menschen sehen.
Stell dir vor, du möchtest mit jemanden etwas unternehmen und dieser bringt eine Ausrede nach der anderen hervor, dann hätte ich bald auch keine Lust mehr, diesen jemanden zu fragen. Ich würde dann davon ausgehen, dass kein Interesse vorliegt und mich zurückziehen.
Das wäre schade für beide Seiten, die eine Seite ist enttäuscht, weil Interesse fehlt und die Gegenseite sitzt alleine zu Hause und fühlt sich ebenfalls mies.

Wenn mir aber jemand sagt, dass ihm diese Situation schwerfällt und er sich unter vielen Menschen oder heute eben nicht gut fühlt, dann akzeptiere ich es und weiß Bescheid. Wahrscheinlich würde ich dann sogar fragen, ob wir dann etwas zu Hause machen sollen, als Alternative.

Und ganz ehrlich, wenn jemand die Aussage Es geht mir heute nicht gut, ich gehe nicht mit nicht versteht oder akzeptiert, willst du dich mit solchen Menschen wirklich weiterhin verabreden und treffen?
Also ich nicht....wenn ich vor einem Menschen nicht ehrlich sein kann oder mich unverstanden fühle, dann ist das ein Zeichen für mich, dass es zwischenmenschlich nicht passt.

Dennoch würde ich weiterhin immer die Wahrheit bevorzugen (wenn auch ohne persönliche Ausführungen), schon allein, weil ich mich dann besser fühle als mit einer Lüge und wenn es mein Gegenüber nicht versteht, dann weiß ich zumindest sofort, dass das niemand ist, mit dem ich in Zukunft meine Zeit verbringen möchte.

20.05.2013 18:27 • #13


W
Warum muss der andere die Vorschläge machen? Der Kranke kann auch selber vorschlagen sich zu Hause zu treffen wenn er nicht raus kann? Das muss nicht von der Gegenseite kommen dadurch dass man denen erstmal erzählt was los ist.
Für dich mag es hilfreich sein deinem Umfeld zu erzählen was los ist, womöglich auch mit dem Hintergedanken mehr support dadurch zu bekommen.
Aber nicht jeder Mensch hat dieses Vertrauen. Und bei Depressionen (was die TE hat) stellt sich das auch nochmal anders dar.
In meinem Fall (Beispiel vom WE) wollte ich überhaupt keine Gesellschaft und hatte das auch genauso gesagt. Der andere war aber der Meinung mir unbedingt irgendwie helfen zu müssen. Ist ansich furchtbar nett von ihm, aber hat mir in dem Moment wenig gebracht. Eher im Gegenteil. Und wie kam es dazu? Weil er als gesunder Mensch eine andere Sichtweiße hat und ihm das Verständnis fehlt. Das Verständnis kommt auch nicht wenn man den Leuten sagt was sache ist, weil sie es dann nicht eher nachempfinden können. Sie haben lediglich einen Namen zu dem Verhalten, aber das macht es wie gesgat nicht verständlicher.
Und wenn man schonmal den Mut hatte 2-3 engen Menschen zu sagen was Sache ist und die davon so überfordert waren, dass sie sich deswegen von einem zurück gezogen haben, dann erzählt man noch weniger worin das Problem liegt.
Man kann nicht erwarten das Freunde oder normale, gesunde Menschen solche Krankheiten verstehen (eventuell akzeptieren und sich drauf einstellen aber nicht verstehen). Dazu haben sie meist auch zu wenig wissen und selbst dann fehlt das nachempfinden (was bei sowas zum Verständnis dazu gehört) immernoch. Von einem Therapeut kann man aber von anfang an einen anderen Umgang erwarten. Und du hattest ja geschrieben, dass es Therapeut kein Verständnis aufbringen muss, insofern versteh ich dann nicht wieso du jetzt sagt, dass auch du Verständnis verlangst.

20.05.2013 18:37 • #14


F
Zitat:
Warum muss der andere die Vorschläge machen? Der Kranke kann auch selber vorschlagen sich zu Hause zu treffen wenn er nicht raus kann? Das muss nicht von der Gegenseite kommen dadurch dass man denen erstmal erzählt was los ist.



Wer sagt denn, dass der andere Vorschläge machen muss?
Ich habe geschrieben, dass ich einen Alternativvorschlag bringen würde, wenn mir jemand erzählt, dass er lieber zu Hause bleiben würde.
Wenn er aber alleine sein möchte, würde ich es akzeptieren.
Ich habe nirgends geschrieben, dass der andere den Vorschlag machen muss

Zitat:
Für dich mag es hilfreich sein deinem Umfeld zu erzählen was los ist, womöglich auch mit dem Hintergedanken mehr support dadurch zu bekommen.


Da liegst du falsch.
Ich habe geschrieben, dass ich immer versuche ehrlich zu sein, dazu zählt nicht die Erwähnung meiner Angsterkrankung. Man muss doch nicht gleich die Erkrankung in den Vordergrund schieben, nur um etwas abzusagen?
Das mache ich nicht um Support zu bekommen, sondern um mich nicht schlecht zu fühlen, denn mein Gewissen würde wohl sehr schnell anfangen, mich zu belasten.
Ich habe auch schon gelogen - wie wohl jeder von uns - und immer war fast immer nachteilig (bis auf 1-2 Ausnahmen, in denen ich behaupten kann, dass die Notlüge weniger Schaden als die Wahrheit angerichtet hat).. Ich bekomme den Gedanken dann einfach nicht mehr aus meinem Kopf raus. Das mag anderen anders gehen, wir sind ja alle sehr unterschiedlich.
Aber ich fahre einfach damit besser, keine Ausflüchte zu suchen.

Ich war gerade selbst in einer Situation, in der ich mir lange überlegt habe, eine gewisse Rolle zu spielen. Vorzugeben, dass mich etwas wirklich bewegt. Doch mir ging es damit nicht gut, ich rutschte auch sofort wieder ab, weil ich etwas getan habe, was ich nicht tun wollte.
Das ist nicht gleichzusetzen mit der Situation, eine Ausrede zu suchen, das ist mir schon klar. Aber sobald ich nicht ich sein kann, geht es mir schlecht und dazu gehört einfach auch, dass ich es nicht jedem Recht machen kann.
Seit ich mich gegen diese Rolle entschieden habe, geht es mir um Längen besser, ich mache große Fortschritte und wenn ich es damals durchgezogen hätte, sofort die Maske wegzuwerfen, hätte ich auch sicherlich keinen Rückfall,

Wenn mich Menschen aufgrund meiner Krankheit nicht mögen, muss ich das akzeptieren, aber ich muss mich eben auch mögen und ich kann es nicht, wenn ich nicht ehrlich bin.

Mag sein, dass es andere können, aber dann muss man auch akzeptieren, dass das nicht gut ankommt beim Gegenüber.
Wenn ich sage, ich möchte nicht hingehen ist das nicht gleichzusetzen mit: Ich habe eine Angsterkrankung und ziehe mich zu Hause zurück. Geht doch niemand etwas an, dass ich eine Erkrankung habe, ich bin nicht in der Rechtfertigungspflicht, wenn ich sage, dass ich heute nichts unternehmen möchte, weil es mir nicht gut geht.


Zitat:
Aber nicht jeder Mensch hat dieses Vertrauen. Und bei Depressionen (was die TE hat) stellt sich das auch nochmal anders dar.


Ich vertraue den wenigsten Menschen und genau bei diesen ist es mir egal, was sie von mir denken.
Wenn ich nicht an einer Veranstaltung teilnehmen möchte und sie es nicht verstehen, dann mache ich mir nicht die Mühe, mich zu erklären.

Zitat:
In meinem Fall (Beispiel vom WE) wollte ich überhaupt keine Gesellschaft und hatte das auch genauso gesagt. Der andere war aber der Meinung mir unbedingt irgendwie helfen zu müssen. Ist ansich furchtbar nett von ihm, aber hat mir in dem Moment wenig gebracht. Eher im Gegenteil. Und wie kam es dazu? Weil er als gesunder Mensch eine andere Sichtweiße hat und ihm das Verständnis fehlt. Das Verständnis kommt auch nicht wenn man den Leuten sagt was sache ist, weil sie es dann nicht eher nachempfinden können. Sie haben lediglich einen Namen zu dem Verhalten, aber das macht es wie gesgat nicht verständlicher.


Ich denke auch gesunde Menschen haben Respekt und wenn man ganz eindeutig sagt, dass man alleine sein möchte, dann verstehe ich nicht, warum man dann an der Sache dran bleibt.
Scheint dann so zu sein, als würde dein Bekannter nicht so wirklich akzeptieren, was du gesagt hast.
Was denkst du, warum das so ist? Würdest du es nicht akzeptieren, wenn dir jemand sagt, dass er nun alleine sein möchte? Würdest du dann auch ständig nachfragen und dranbleiben, obwohl nicht erwünscht?


Und wie gesagt; man kann auch ehrlich sein, ohne eine Diagnose zu nennen.
Ich finde das gehört sich so, die Entscheidung eines anderen ohne Wenn und Aber zu akzeptieren.
Wenn man sagt man hat keine Lust auf dieses und jenes, finde ich gemeinsame Überlegung schön, etwas anderes zu machen, aber wenn ich sage, ich möchte alleine sein, sollte das so angenommen werden.


Zitat:
Und wenn man schonmal den Mut hatte 2-3 engen Menschen zu sagen was Sache ist und die davon so überfordert waren, dass sie sich deswegen von einem zurück gezogen haben, dann erzählt man noch weniger worin das Problem liegt.


Das ist natürlich sehr schade, wenn man durch diese blöde Erkrankung Freunde verliert
Schade, dass sie nicht damit umgehen konnten. Natürlich ist es immer schwierig, sich in jemanden anderes hinein zu versetzen.
Oft fehlt die Erfahrung oder der Bezug zu einer Krankheit die man selbst nicht hat.

Zitat:
Man kann nicht erwarten das Freunde oder normale, gesunde Menschen solche Krankheiten verstehen (eventuell akzeptieren und sich drauf einstellen aber nicht verstehen). Dazu haben sie meist auch zu wenig wissen und selbst dann fehlt das nachempfinden (was bei sowas zum Verständnis dazu gehört) immernoch. Von einem Therapeut kann man aber von anfang an einen anderen Umgang erwarten. Und du hattest ja geschrieben, dass es Therapeut kein Verständnis aufbringen muss, insofern versteh ich dann nicht wieso du jetzt sagt, dass auch du Verständnis verlangst.


Ich würde auch nie erwarten, dass ein gesunder Mensch solche Krankheiten versteht.

Ich habe geschrieben, dass ein Therapeut kein Verständnis für Vermeidungsverhalten haben muss.
Er wird verstehen, warum es angewandt wird, aber er ist ja auch dafür da, dass man eben genau dieses Verhalten ablegt.
Mir wird gerade etwas untergeschoben, dass ich es gutheiße, wie sich der Therapeut verhalten hat, aber wie in meinen vorherigen Post mehrfach erwähnt, finde ich die Art und Weise, gerade zu Beginn der Therapie, unangemessen.
Aber kein Therapeut wird sich hinsetzen und befürworten, dass man anfängt Notlügen zu konzipieren, das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Mich selbst betrifft es nicht direkt und jeder kann das mit sich selbst ausmachen, aber ich denke man wird nicht glücklich damit, wenn man Dinge immer wieder vorschiebt.
Ich möchte niemand in irgendeiner Weise angreifen, der das anderes angeht als ich.
Wir sind alle verschieden und jedem hilft etwas anders, aber ich nehme mir einfach das Recht heraus, meine Sicht der Dinge hier zu schildern und ich finde die Aussage des Therapeutens inhaltlich gerechtfertigt, wenn das Ganze auch sicherlich sinnvoller an einem anderen Therapiestandpunkt und vor allem etwas empathischer angebracht werden könnte-ohne (fast) zu schreien..
Verständnis heißt nicht, alles gut zu heißen, da haben wir dann unterschiedliche Definitionsansichten.

Ich glaube jetzt habe ich alles doppelt und dreifach geschrieben, das liegt an der Uhrzeit, ich bin müde

Schlaft alle gut!

20.05.2013 22:09 • #15


W
Dann hab ich dich entweder falsch verstanden oder du hast dich unglücklich ausgedrückt oder beides.
In deinem ersten Post zu dem Thema hattest du nämlich geschrieben Nein ein Therapeut MUSS kein Verständnis für Vermeidungsverhalten zeigen. Du nährst deine Ängste mit diesen Lügen und kein Therapeut wird das gutheißen., wovon ich ausging, dass das natürlich deiner Meinung und Ansicht entspricht (warum sonst sollte man es schreiben?). Etwas später hast du diese Aussage widerrufen in dem du meintest, dass auch du Verständnis von einem Therapeuten verlangen würdest, d.h. dass er aus deiner Sicht eben doch Verständnis haben muss.
Das ist so in der Form widersprüchlich und verwirrend gewesen. Ich hatte deswegen ja extra betont dass es einen Unterschied zwischen Verschädnis haben und Gut heißen gibt, aber ok, jetzt weiß ich ja, dass das für dich gleichbedeutend ist obwohl das allein von der Definition leider falsch ist. Also nochmal, laut Definition hat Verständnis nichts mit Gut zu tun und Verständnis haben ist auch nicht gleichbedeutend mit gut heißend.
Verstehen oder Verständnis heißt nämlich nur einen Sachbestand begreifen zu können oder die Fähigkeit, sich in jemanden, etwas hineinzuversetzen, nach zu empfinden. Das impliziert nicht, dass man es gut heißt.

Ich bin auch dafür immer ehrlich zu sein, aber was, wenn die einzige ehrliche Antwort wäre Nein ich kann nicht ich bin Angstkrank und man das keinem oder zumindest der Person nicht sagen will? In dem Fall sind doch auch Sätze wie Mir geht es heute nicht gut und ähnliches auch nur Ausflüchte, wenn sie auch diesbezüglich trotzdem ehrlich sind (einem geht es ja wirklich nicht gut wenn man Panik bekommt weil man raus soll). Ich hatte nicht gemeint, dass man das blaue vom Himmel lügen soll, ganz und gar nicht, aber sowas sind eben letztlich auch nur Halbwahrheiten.
Und ich sehe es beim besten Willen nicht ein jedem zu erzählen Sorry ich kann nicht mitkommen weil ich Panik kriege oder Sorry ich kann heute nicht früher aufstehen, weil ich ein neuen Schub Depressionen haben nur weil dass die einzig wirklich ehrliche Antwort wäre. Da muss eben die Notlüge Mir gehts nicht gut herhalten oder ähnliches.

Zu meinem Bekannten, doch er hat es schon akzeptiert (nach einer Weile) aber a) weiß er nichts von den Erkrankungen und b) hat er derzeit vorallem meine aktuelle Trennung/Beziehungsende auf dem Schirm und Schlussfolgert daher auch, dass ich mich deshalb zurück ziehen würde. So gesehen fand ich seine Bemühungen eher nett, weil man doch den Eindruck hatte ihm sei was dran gelegen, auch wenn es für mich in dem Moment eher stressig war.

21.05.2013 00:39 • #16


F
Zitat:
jetzt weiß ich ja, dass das für dich gleichbedeutend ist obwohl das allein von der Definition leider falsch ist.



Sorry, aber ich lasse mir hier die Worte von dir nicht verdrehen.
Ich klinke mich gerne wieder ein, wenn eine sachliche Diskussion möglich ist und du nicht überall das hinein interpretierst, was du möchtest.
Mir kommt das alles zu festgefahren vor und mir fehlt gerade die Motivation, mich mit dir auseinanderzusetzen.
Ich hoffe, du kannst deine Depressionen bald besiegen.

Alles Liebe und Gute!

21.05.2013 16:29 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

W
Zitat von FragileWings:
Verständnis heißt nicht, alles gut zu heißen, da haben wir dann unterschiedliche Definitionsansichten.



Sorry, aber das hast du geschrieben.
Ich hab lediglich gesagt, das es nicht das gleiche heißt und auch nicht so definiert ist. Und entweder hast du dich hier falsch ausgedrückt oder du wolltest sagen das wir das unterschiedlich sehen, du ergo Verständnis haben und Gut heißen gleichsetzt.
Ich hatte mich im Vorfeld entschuldig falls ich dich falsch verstanden hatte. Aber darum hab ich extra gefragt und extra nochmal gesagt wie ich das sehe.
Das hier hast du geschrieben also verdreh ich da nichts. Oo man sollte schon wissen was man selber schreibt (und für den Fall das ich es falsch verstanden hatte/du dich missverständlich ausgedrück hattest hab ich mich wie gesgat im Vorfeld entschuldig, dazu hätte ein einfaches Ja war ein Missverständnis zwischen uns gereicht wenn wir doch die gleiche ansicht haben.

21.05.2013 16:37 • #18


S
Hallo, ich möchte nur zum Thema Therapeut etwas sagen. Ich weiß noch von meinem Therapieanfang, 5 Sitzungen sind als Probe, um sich zu beschnuppern, ob man miteinander reden kann. Das gilt für beide Seiten, hier habe ich den Eindruck, dass der Therapeut nicht will. Deshalb würde ich einen anderen aufsuchen, sonst geht die Therapie in die Hose...
VG
Sonnenschein54

21.05.2013 19:07 • #19


S
Hallo !
Ich finde nicht das du jedem auf die Nase binden musst das du an Panik und Ängsten leidest und finde es völlig in Ordnung das du dann mit einer Ausrede von zb Partys gehst, als dich zu quälen.
Nur denke ich aber man sollte immer Mal versuchen solch belastende Situationen aus zuhalten. Aber das nur so am Rande.
Ich rate dir sofort bei dem Therapeuten aufzuhören, denn eine für dich falsche Therapie kann schweren Schaden verursachen . Spreche da aus Erfahrung.
Wie sollst du dich bei solche einem Therapeuten denn soweit öffnen können, um dann auch nach und nach eventuell das eigene Verhalten, was eventuell die Beschwerden begünstig, herausarbeiten zu können ?!
Bei einem Therapeten muss man sich verstanden fühlen und Vertrauen aufbauen können , sonst hat das Ganze keinen Sinn. Nur für den Geldbeutel des Therapeuten . ; ) LG Sem

23.05.2013 17:19 • #20


A


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Mira Weyer