Ich habe nur noch zu 2 Personen aus meiner Familie Kontakt. Meine Eltern. Liegt aber auch daran, dass auch ganz viele einfach nicht mehr leben. Und zu dem Rest möchte ich auch keinen Kontakt haben. Sporadisch mal. Aber das ist auch sehr, sehr selten. Interessanterweise bin ich wohl nicht mehr die Einzige mit psychischen (diagnostizierten) Problemen. Ich war erst mal lange das schwarze Schaf....Tja, gab dann aber dann doch Generationen nach mir....
Also in meiner Familie wurden solche Dinge nicht besprochen. Ich habe früher immer gesagt da sind wir wieder; bei den Die unterm Teppich Kehrer. Ich hatte 2003 einmal eine Panikattacke vor meiner Tante (als sie noch lebte). Diese hat es dann direkt sämtlichen Leuten erzählt ja und dann mussten wir aus den Laden gehen, weil Madame eine Panikattacke bekommen hat. Ja, danke. Ich kannte die Menschen nicht mal... Dafür war mein Thema interessant genug. Aber nicht zum drüber sprechen.
Also mein Vater bekommt viel von meinen Ängsten ab (aber nicht mit), weil ich ihn ständig anrufe, wenn irgendwas ist. Ich gehe nicht ins Detail, sondern spreche nur über die Situation bzw. mein gerade Nicht Wissen. Alles rund um die Psyche, wie gesagt; kein Thema. Sondern es geht in einem 5 Minütigem Telefonat immer wieder um kann dies passieren, das passieren, und was ist wenn doch etc. Das dürfen aber keine emotionalen Themen sein. Eher so was wie mein Auto macht Probleme....
Eigentlich dürfte ich das nicht, da ängstlich anrufen. Ich habe sonst aber keine Ansprechpartner. Denn meine Eltern triggern mich auch enorm. Was mir aber scheinbar egal ist, wenn ich Angst habe. Das wirklich ungünstige hier dran; mein Vater hat das Talent, meine Ängste hochzutreiben. Und sei es mit einem banalen Scherz wie ja gut, vielleicht hat auch jemand mit dem Hammer einen Nagel in ne Leitung gehauen und zack, ist bei mir ein neues Angstthema offen...
Ansonsten; ich rede ganz ganz selten (real), wie es mir geht. Ich möchte auch wirklich nicht viel über meine Ängste sprechen, könnte ich es. So wie hier ist das für mich hilfreich. Real habe ich eine unglaubliche Angst ala einmal ausgesprochen, zack Angst / Panik etc. Das stresst mich...das drüber reden....
Ich habe das aber auch ein Stück weit eben genau so gelernt. Natürlich hatte ich immer mal wieder langjährige Partnerschaften. Oder auch mal kürzere. Da kam ich nicht immer drum herum und meine Ängste wurden schon deutlich. Naja, eigentlich mache ich eher so die Erfahrung, alles wird abgetan. Oder ich höre du doch nicht. Und dann ist meine Tür direkt wieder zu. Oder du musst dich mal wieder in den Griff kriegen...
Als ich Jünger war, empfand ich das mit den quasi fehlenden Angehörigen als wesentlich belastender und ich habe wirklich viele, viele Jahre versucht mir Gehör zu verschaffen (irgendwo müssen sie doch Emotionen haben und wissen wollen, was mich belastet etc). Hat lange gebraucht, um zu akzeptieren.... Jetzt bin ich damit fein. Es bedeutet letztendlich eine große Freiheit für mich und die Fähigkeit, mich zu distanzieren und auch abzugrenzen. Also abgesehen von den gelegentlichen Drama Anrufen meinerseits zu Alltagsthemen (Auto, Handwerkskram wie Heizung, Dusche oder oder).... Aber wie gesagt, sie werden da kaum an eine Angsterkrankung etc. denken, sondern eher Augen rollen....
02.01.2023 23:07 •
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