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Hallo, wie gehen eure Liebsten (Ehepartner/innen, Eltern) mit eurer Angststörung um? Bei mir kann es keiner verstehen, was ich wiederum nachvollziehen kann. Werde aber teilweise auch als die Hysterische abgestempelt und wenn man Familie hat, die sehr auf Oberflächlichkeiten steht bzw Sorgen/Probleme nicht hören und sehen will, lebt man in 2 Welten. wollte mal fragen wie das bei euch so ist. Mich setzt es dann noch mehr unter Druck und erzeugt Stress.

21.12.2022 07:41 • 02.01.2023 x 1 #1


12 Antworten ↓


Mittlerweile haben es bei mir fast alle akzeptiert. Nachvollziehen kann es aber nur mein Papa, der hat selber lange in einer psychosomatischen Reha gearbeitet und weiß daher, dass die Krankheiten nicht ohne sind.
Meine Mama ist das genaue Gegenteil. Die kann das auch nach über 10 Jahren noch nicht verstehen und stempelt mich ab mit Alle haben schlechte Tage und kriegen ihr Leben trotzdem auf die Reihe. Da muss man halt durch , ich höre einfach nicht mehr richtig zu, wenn das Thema angesprochen wird.

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Reaktion Familienangehörige

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Schade, dass du dein Alter nicht angegeben hast, das hätte mich jetzt interessiert.
Gegen Unverständnis der Angehörigen hilft eigentlich nur Aufklärung und Information, so sie denn wollen.
Hast du *außer der Angstsymptomatik* noch andere psychische Probleme ? (z.B. Depression )
Wie lange hast du diese Probleme schon...und weißt du auch schon *warum* du das hast ?
Wie stark schränkt dich das ein in deinem Alltag ?

Zitat von Fatuu:
Die kann das auch nach über 10 Jahren noch nicht verstehen


Bei mir haben das auch nicht alle kapiert, auch nach 15 Jahren nicht. Leider. Im Gegenteil, die laden teilweise ihren ganzen Kummer auch noch bei mir ab. Wenn ich nicht so funktioniere, wie die sich das alle vorstellen, ist sowieso alles meine Schuld.

Zitat von Isalie:
Gegen Unverständnis der Angehörigen hilft eigentlich nur Aufklärung und Information, so sie denn wollen.


So sie denn wollen. Das ist wohl wahr. Bei mir will sich niemand dafür die Mühe machen. Damit will sich keiner beschäftigen. Ich spreche da auch schon lange mit keinem mehr drüber, hab ich eigentlich nie, ich will ja niemanden damit nerven. Hab meine Ärzte, meine Therapie, meine Medis und das ist auch gut so. Wenn ich mal etwas Verständnis benötige und erwarte und das mehrfach ganz lieb und nett mitteile, werde ich nicht gehört. Teile ich mich dann mal lautstark mit, was sehr selten vorkommt, wird von den anderen geschmollt und sich zurückgezogen, solange, bis ich mich entschuldige und selbst dann wird teilweise noch weiter geschmollt, solange, bis ich zu Kreuze krieche .

@Maivi hast du neben Angstzuständen noch was anderes ?

Eine sehr schwere Form von Migräne und megalauten Tinnitus.

Bei mir weiß es nur meine Mama, meine beste Freundin und mein Mann.
Mag es nicht großartig erzählen

Ich hatte bei meinem Papa auch mal eine PA und bin anstatt es ihm zu sagen, nach Hause gefahren.
Irgendwie traurig

Bei mir versteht es keiner...hab das Gefühl auch nur oberflächliches Verständnis. Rede auch nur mit dem Psychiater und der Schwiegermutter...sie versteht es. Ansonsten versuche ich aus den extremen Angstphasen selbst rauszukommen. Angespannt bin ich immer....

@OppSa geht mir genauso, ich bekomme zwar keine bösen Kommentare, sie sehen, dass es mir nicht gut geht aber drauf eingehen, kann irgendwie keiner..ich rede auch schon garnicht mehr darüber, was mich manchmal, wenns mir besonders schlecht geht, einsam fühlen lässt...

Ich habe nur noch zu 2 Personen aus meiner Familie Kontakt. Meine Eltern. Liegt aber auch daran, dass auch ganz viele einfach nicht mehr leben. Und zu dem Rest möchte ich auch keinen Kontakt haben. Sporadisch mal. Aber das ist auch sehr, sehr selten. Interessanterweise bin ich wohl nicht mehr die Einzige mit psychischen (diagnostizierten) Problemen. Ich war erst mal lange das schwarze Schaf....Tja, gab dann aber dann doch Generationen nach mir....

Also in meiner Familie wurden solche Dinge nicht besprochen. Ich habe früher immer gesagt da sind wir wieder; bei den Die unterm Teppich Kehrer. Ich hatte 2003 einmal eine Panikattacke vor meiner Tante (als sie noch lebte). Diese hat es dann direkt sämtlichen Leuten erzählt ja und dann mussten wir aus den Laden gehen, weil Madame eine Panikattacke bekommen hat. Ja, danke. Ich kannte die Menschen nicht mal... Dafür war mein Thema interessant genug. Aber nicht zum drüber sprechen.

Also mein Vater bekommt viel von meinen Ängsten ab (aber nicht mit), weil ich ihn ständig anrufe, wenn irgendwas ist. Ich gehe nicht ins Detail, sondern spreche nur über die Situation bzw. mein gerade Nicht Wissen. Alles rund um die Psyche, wie gesagt; kein Thema. Sondern es geht in einem 5 Minütigem Telefonat immer wieder um kann dies passieren, das passieren, und was ist wenn doch etc. Das dürfen aber keine emotionalen Themen sein. Eher so was wie mein Auto macht Probleme....
Eigentlich dürfte ich das nicht, da ängstlich anrufen. Ich habe sonst aber keine Ansprechpartner. Denn meine Eltern triggern mich auch enorm. Was mir aber scheinbar egal ist, wenn ich Angst habe. Das wirklich ungünstige hier dran; mein Vater hat das Talent, meine Ängste hochzutreiben. Und sei es mit einem banalen Scherz wie ja gut, vielleicht hat auch jemand mit dem Hammer einen Nagel in ne Leitung gehauen und zack, ist bei mir ein neues Angstthema offen...

Ansonsten; ich rede ganz ganz selten (real), wie es mir geht. Ich möchte auch wirklich nicht viel über meine Ängste sprechen, könnte ich es. So wie hier ist das für mich hilfreich. Real habe ich eine unglaubliche Angst ala einmal ausgesprochen, zack Angst / Panik etc. Das stresst mich...das drüber reden....
Ich habe das aber auch ein Stück weit eben genau so gelernt. Natürlich hatte ich immer mal wieder langjährige Partnerschaften. Oder auch mal kürzere. Da kam ich nicht immer drum herum und meine Ängste wurden schon deutlich. Naja, eigentlich mache ich eher so die Erfahrung, alles wird abgetan. Oder ich höre du doch nicht. Und dann ist meine Tür direkt wieder zu. Oder du musst dich mal wieder in den Griff kriegen...

Als ich Jünger war, empfand ich das mit den quasi fehlenden Angehörigen als wesentlich belastender und ich habe wirklich viele, viele Jahre versucht mir Gehör zu verschaffen (irgendwo müssen sie doch Emotionen haben und wissen wollen, was mich belastet etc). Hat lange gebraucht, um zu akzeptieren.... Jetzt bin ich damit fein. Es bedeutet letztendlich eine große Freiheit für mich und die Fähigkeit, mich zu distanzieren und auch abzugrenzen. Also abgesehen von den gelegentlichen Drama Anrufen meinerseits zu Alltagsthemen (Auto, Handwerkskram wie Heizung, Dusche oder oder).... Aber wie gesagt, sie werden da kaum an eine Angsterkrankung etc. denken, sondern eher Augen rollen....

Als ich mit Mitte 20 regelmäßig an Panikattacken litt, verschwieg ich das meiner Familie. Schließlich lebte ich in einer eigenen Wohnung seitdem ich 19 war. Wer wiederum davon wusste war mein damaliger toxischer Ex samt seiner Familie. Was soll ich sagen? Seine Schwester litt ebenfalls darunter, sein Vater sah das als Spinnerei ab und seine Mutter wollte mir helfen, indem sie mir immer wieder vermeintlich gutgemeinte Ratschläge gab. Und er? Ich glaube, er weiß bis heute nicht, dass er mit seinen Kontrollzwang mitunter die Ursache für meine Panikattacken war.

Ein Schlüsselmoment war, wo ich völlig fix und fertig war. Er gab sich natürlich völlig unfähig und ich fuhr ihn an, er soll mich zu meiner Mutter fahren. Er lieferte mich dort ab und ich hatte einen totalen Nervenzusammenbruch. Ich erzählte ihr alles und sie war da, hörte mir zu und hatte auch prompt Ideen, die mich unterstützen könnten.

Auch meine Stiefmama und mein Papa erfuhren später davon. Tja und heute kann ich offen darüber reden. Selbst meine Geschwister wissen, dass meine Ängste heute, vor allem durch Stress ausgelöst werden.

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Mira Weyer
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