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Hallo,
ich leide seit ca. 5 Jahren an einer Angst- und Panikstörung, die Panikattacken habe ich mittlerweile im Griff, also so eine KRASSE Panikattacke kommt nur noch ganz selten, mehr ist es die Angst vor der Angst.

Trotzdem dreht sich mein ganzer Tag eigentlich um meine Angststörung.

Jetzt ist etwas neues dazu gekommen (ein Gefühl im Kopf/Geist/Psyche), was ich nicht wirklich einordnen kann.

Meistens kommt das Gefühl im Kopf eine Stunde nach dem aufstehen. Es ist sehr schwer zu erklären, aber ich versuch es mal:

Ich stelle mir eine Depression so vor wie das Gefühl das ich in meinem Kopf habe, ich habe aber KEINE negativen Gedanken dabei. Also ich bin nicht traurig, wie es bei einer Depression üblich ist. Ich hatte noch nie eine Depression, aber ich stelle mir eine Depression so vor wie das Gefühl das ich habe PLUS Traurigkeit etc.

Es ist wie eine Art dumpfer Filter in meinem Kopf. Er beeinflusst nicht meine Gedanken oder meine Laune, sondern ist einfach nur nervig. Man hat schon weniger Spaß an Dingen, weil das Gefühl halt einfach da ist. Nach ca. einer Stunde verschwindet das Gefühl wieder und das Gefühl ist weg. Man hat während des Gefühls nicht wirklich Lust mit jemanden zu reden oder so, weil es sehr störend ist.

Manchmal kommt das Gefühl auch während des Tages mal für eine Stunde und verschwindet dann wieder. Aber morgens, ca. eine Stunde nach dem aufstehen kommt es zu 95% jeden Tag.

Das habe ich jetzt schon 1 Jahr lang. Mal kommt es öfter, mal weniger.

Meine Vermutung ist, dass die Angststörung einfach chronischer geworden ist. Sie entlädt sich jetzt nicht mehr über so krasse gebündelte starke Panikattacken, sondern ist einfach verteilter auf den Tag vielleicht.

Kennt jemand so ein Gefühl, dass immer für ca. 1 Stunde bleibt und dann wieder weg geht? Schade, dass man Gefühle nur so schwer erklären kann.

Kennt das vielleicht jemand von euch?

15.09.2022 22:55 • 23.04.2024 x 1 #1


6 Antworten ↓


moo
Grüß Dich und willkommen,

in Episoden von Derealisation und Depersonalisation hatte ich ein ziemlich ähnliches Kopfgefühl. Deine Beschreibung trifft es ziemlich gut: dumpf und irgendwie filternd... Allerdings war mein Denken und logischerweise die Wahrnehmung stark beeinflusst. Nach 30-60 Minuten war das Ärgste vorbei, das dumpfe Kopfgefühl hielt aber z. T. den ganzen restlichen Tag über.

Zitat von Knallfrosch123:
Man hat während des Gefühls nicht wirklich Lust mit jemanden zu reden oder so, weil es sehr störend ist.

Während einer DR/DP ist es vielen Betroffenen nicht möglich, am normalen Leben teilzunehmen - je nach Stärke verliert man da u. U. auch sämtliche Bezüge zu bekannten oder vertrauten Personen. Ich habe sogar meinen Worten nicht mehr getraut, konnte ihren Klang nicht mit mir in Einklang bringen usw.

Ob es bei Dir DP/DR ist, kann ich nicht sagen. Angststörungen können mitunter die irrsten körperlichen Empfindungen provozieren. Etwas seltsam finde ich die präzise zeitliche Taktung, mit der sie bei Dir auftritt. Nimmst Du nach dem Aufstehen irgendwelche Medikamente, trinkst Du bald nach dem Erwachen Kaffee oder schwarzen/grünen Tee? Das würde z. B. bei mir ähnlich wirken. Koffein trinke ich nur noch mindestens 2 Stunden nach dem Aufstehen und immer mit einer kleinen Mahlzeit.

Zitat von Knallfrosch123:
Meine Vermutung ist, dass die Angststörung einfach chronischer geworden ist. Sie entlädt sich jetzt nicht mehr über so krasse gebündelte starke Panikattacken, sondern ist einfach verteilter auf den Tag vielleicht.

Interessante These. Darf ich fragen, ob Du bzgl. der Angst/Panik irgendwelche Medikamente nimmst? Warst/bist Du in Therapie?

16.09.2022 07:15 • x 2 #2


A


Komisches Gefühl im Kopf - was ist das?

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Drummerin
Hallo zusammen das Tjema passt ja mal super.
Ich seit einem Jahr auch komisches Kopf gefühl der Körper hat sich aber daran gewöhnt. Und seit Gestern Abend habe ich ein Gefühl dass komplett anderst ist. wie wenn ich 2 Schläge bekomme und ich Ohnmächtig werde. Das macht mir total Angst. Es kommt in Schüben und ist echt nervig. Habe am Donnerstag eh ieinen Kontroll Termin beim Arzt Blut Abnahme das passt ja dann wunderbar. Kennt das auch jemand von Euch ?
Vielen Dank

20.09.2022 08:13 • #3


Lilith8990
Zitat von Drummerin:
Hallo zusammen das Tjema passt ja mal super. Ich seit einem Jahr auch komisches Kopf gefühl der Körper hat sich aber daran gewöhnt. Und seit ...

Ich habe das Problem so ähnlich. :/

04.10.2022 23:22 • x 1 #4


Sorgenbaron
Lieber Knallfrosch123

Vielen Dank für deinen Beitrag und die tolle Beschreibung. Ja, dieses Phänomen ist nicht einfach zu beschreiben. Ich leide ebenfalls eine lange Zeit unter anfangs seltenen, nun aber häufigeren Panikattacken und Angstzuständen (meist Angst vor Krankheiten – in erster Linie Angst vor Krebs).

Zusätzlich kommt das von dir beschriebene Phänomen: Ziemlich genau eine Stunde nach dem Aufstehen kommt dieses komische Gefühl im Kopf, ein dumpfes Abtauchen. Zuerst dachte ich, „Brain Fog“ wäre eine gute Beschreibung, aber das triffts überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich bin vollkommen klar, kann mich gut konzentrieren und habe auch sonst keine Symptome. Da ist plötzlich einfach etwas in meinem Kopf, was totale Hoffnungslosigkeit und Antriebslosigkeit erzeugt. Ich muss mich zu allem aufraffen und es macht mir nichts mehr Spaß. Das hatte ich über die letzten Jahre immer mal wieder, so für 3-5 Tage – danach ein halbes Jahr Pause. Nun bin ich aber seit einem Moment permanent in diesem Kreislauf gefangen. Interessant ist auch, dass meine (sehr erfahrene) Psychotherapeutin keinerlei Ahnung von diesem Erscheinungsbild hat.

Bei mir kommt es auch darauf an, wie tief der „Abstieg“ jeweils ist. Das leichte komische Gefühl hält manchmal wirklich nur eine Stunde an – danach ist alles wieder gut. Leider kaskadiert sich der Abstieg auch immer wieder ein Level nach unten und hält dann auch 6 Stunden an – im worst case sogar bis zu 20 Stunden.
Da diese Erscheinung plötzlich und unmittelbar einsetzt, denke ich nicht, dass eine psychische Ursache vorliegt, sondern diese Situation rein körperlich ausgelöst wird. Evtl. durch Hormone? Vielleicht Cortisol? Ich werde mich einmal dahingehend untersuchen lassen.

Cortisol wird standardmäßig mit einem ACTH-Test untersucht (ACTH wird injiziert, Cortisol gemessen und gegen eine weitere Cortisol-Messung am Morgen verglichen). Werde das mal in Angriff nehmen – bin gespannt. Habe auch weitere Bluttest am Laufen.

Auch habe ich in letzter immer wieder einen hartnäckigen trockenen Reizhusten. Habe meinen Arzt gefragt, ob er einen Covod-19 Antikörper Test machen könnte: Hatte bisher noch keine echten Symptome aber vielleicht hatte ich Covid-19 ohne es gemerkt zu haben? Hat mein Arzt abgelehnt: Sei Quatsch: 90% hätten sowieso Antikörper und was nützt es, wenn man weiß, dass man es irgendwann einmal hatte. Auf jeden Fall wollte mein Arzt den Husten nicht untersuchen oder Röntgen, sondern sofort ab ins große Geschütz: CT …

Dr. Google ist hier auch überhaupt nicht hilfreich. Die Kombinations-Suche nach Cortisol, ACTH und Husten führt einen auf die Tatsache, dass das kleinzellige Bronchialkarzinom meist auch ACTH ausschüttet. Naja, das hat mich dann auch nicht gerade aufgemuntert.

Und bei dir – wie ist es dir in den letzten 4 Wochen so ergangen?

Merci und liebe Grüße
Till

21.10.2022 09:59 • #5


Berndderbrot
@Sorgenbaron Hallo Sorgenbaron! Ich habe ähnliche Symptome. Hat dein Cortisol-Test etwas ergeben bzw bist du weiter gekommen in der Sache? Wie ist es aktuell bei dir? Würde mich sehr über eine Antwort freuen. LG

Heute 12:38 • #6


Sorgenbaron
@Berndderbrot Hallo Bernd - Cortisol basal (7-9 h) war 474 mmol/l, also vollkommen im Rahmen.

Ich habe mein Problem gefunden und konnte es eliminieren. Hier ein kurzer Bericht:

Nach einer Blinddarm Operation 2015 hatte ich gelesen, dass der Appendix gute Darm-Bakterien bevorratet. So habe ich mit der Einnahme von Probiotika begonnen, welche ich nun 7 Jahre lang genommen habe. Immer wieder kam es zu mentalen Abstürzen und rezidivierenden abdominalen Schmerzen, die oft sonografisch ohne Befund abgeklärt wurden. Es liess sich ja auch alles einigermassen aushalten, bis vor 2 Jahren der Artikel Gute Bakterien gegen Depressionen der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel erschien. Ich habe mich an die Verfasserin gewendet, die mir dann mitgeteilt hat, dass ihre Probanden knapp 1 Billion Bakterien pro Tag einnahmen. Da ich wesentlich weniger genommen habe, verdoppelte ich meine tägliche Ration. Und das war fatal. Denn von da ab häuften sich meine psychischen Abstürze in Dauer, Intensität und Abständen dazwischen.

Jetzt fand ich den Bericht: Vernebeltes Gehirn durch Probiotika?, welcher besagt, dass Probiotika eine Fehlbesiedlung im Dünndarm ausmachen und dort Milchsäure produzieren können. Diese gelangt über den Blutkreislauf ins Gehirn und verursacht dann den Brain Fog. 4 Leute aus der Studie mussten sogar ihren Job aufgeben. Das kann ich nun gut verstehen. April bis Juli 2023 waren für mich die Hölle. Und wirklich nur noch erträglich mit Xanax (Tafil) und Seresta (Adumbran). Ach ja, mein Antidepressivum (Brintellix) hatte keinerlei Einfluss auf den Brain Fog, ich habe es abgesetzt. Nun nehme ich seit dem 13.8.2023 keine Probiotika mehr. Und tatsächlich geht es mir schlagartig wieder gut. Brain Fog und abdominale Schmerzen sind komplett verschwunden. Ich bin wieder ganz der Alte

Auch interessant ist die Tatsache, dass ich gemerkt habe, dass ca. 30 Minuten nach dem Aufstehen der Brain Fog einsetzte, vormittags immer schlimmer wurde und dann am Abend wieder verschwand. Zunächst vermutete ich einen Zusammenhang mit der HWS. Naja, der Brain Fog hat eben nicht eine halbe Stunde nach dem Aufstehen eingesetzt, sondern eine halbe Stunde nach Einnahme der Probiotika.

Ich hatte ja auch immer wieder den Eindruck, dass meine psychischen Abstürze rein somatischer Natur waren. Dass also in meinem Gehirn irgendwelche Chemie durcheinander geraten ist. Und genau das war der Fall. Das beruhigt mich jetzt ausserordentlich! Bei diesen enormen Nebenwirkungen (Ohne Benzodiazepine würden die unerwünschten Wirkungen zum Suizid führen) sollten Probiotika eigentlich rezeptpflichtig sein und nur unter ärztlicher Aufsicht und Beratung abgegeben werden dürfen.

Bleibt aber noch die Frage, wie die Milchsäure überhaupt den Darm verlassen konnte. Und bei dieser Frage stösst man immer wieder auf Leaky Gut und ich glaube, hierin liegt die Wurzel des Übels. Ob nun Milchsäure oder andere fiese Stoffe, die unbemerkt vom Darm ins Hirn wandern und dort dann Unheil jeglicher anrichten: Ich denke, es lohnt sich zu untersuchen, welche Stoffe als Ursache in Frage kommen und diese im Ausschlussverfahren zu eliminieren. Andererseits lohnt es sich auch, die Darmgesundheit zu verbessern. Und zwar in erster Linie durch Ballaststoffe. Hier bin ich noch dabei, mehr Erfahrungen zu sammeln.

Und bei dir? Welche Symptome hast du konkret? Hoffe, ich konnte dir eine Anregung geben

Liebe Grüsse
Till

Vor 16 Minuten • #7





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