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Pacinomino
Hey Leute,

Ich habe wieder furchtbare Angst einzuschlafen, ich fürchte mich davor weg zu sein und habe Angst davor, das etwas passieren könnte. Ebenfalls habe ich große Angst die Kontrolle abzugeben und mich auf den Schlaf einzulassen, es hat sich zu einer regelrechten Phobie entwickelt, ich will einfach nicht schlafen und bin jetzt auch schon über 30 Stunden wach. Mir sind heute morgen die Augen zugefallen, aber vor lauter Angst habe ich dagegen angekämpft und bin wach geblieben. Ich habe in meinen Leben schon viele Ängste gehabt, aber dies ist für mich gefühlt die schlimmste. Gibt es noch schlimmere Ängste? Sich auf den Schlaf einzulassen fühlt sich so an, als würde jemand mit einer Pistole vor mir stehen und jeden Moment Abdrücken. Was ist mit mir passiert? Wieso komme ich trotz Rationalität nicht mehr dagegen an? Ebenfalls träume ich auch immer klar und nehme meine Träume bewusst wahr. Gerade weil ich Angst habe nichts mehr mitzubekommen. Ich will nicht nicht sein. Und das hat es so schlimm gemacht. Kennt das jemand? Kann mir jemand helfen. Sorry dass ich rumheule, aber jeder hier der panische angst hat und dieses gefühl kennt, der wird mich hoffentlich verstehen. Bitte helft mir

23.07.2021 20:05 • 24.07.2021 x 1 #1


13 Antworten ↓


J
Sich hatte das auch. Hatte Angst einzuschlafen und war ganze Nacht wach. Aber das war vor paar Jahren. Ich sagte dann zu mir du musst schlafen weil du sonst zusammen brichst. Was ist mit den Kindern ? Wenn dir was passiert ? Alles ist gut und wenn du nicht wieder aufwachst dann ist das so, dann hast deine ruhe. Nicht wegen der Kinder sondern wegen der Angst. Allgemein habe ich mir gesagt wenn du umkippst kippst du um ! Kannst nichts machen. Seit dem geht es mit viel besser aber auch ich habe dafür Jahre ca 12 gebraucht


Leg dich hin schlaf. Es ist lebenswichtig oder geh in eine Klinik und lass dir da helfen da sind Leute die passen auf Dich auf. Ich hatte so stark Grippe 3 Tage nicht geschlafen. Ich hab halluziniert und war in der Klinik also psychatrie das war schlimm der Horror

23.07.2021 20:20 • x 1 #2


A


Ich kann nicht mehr! Schreckliche Angst einzuschlafen

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Draynur
Hey mir ging es letztes Jahr genau wie dir. Genau die selbe Symptomatik - die selbe Vermeidung. Das Problem ist eben, das wir Schlaf benötigen, ob dus willst oder nicht. Der Körper nimmt sich seinen Schlaf, deswegen sind dir auch die Augen zugefallen.
Ich kann deine Angst völlig verstehen - und es ist okay, Angst zu haben, wirklich.
Leider kann ich keinen wirklichen Tipp geben was du machen kannst - du kannst nur üben, das es keinen Grund gibt Angst zu haben vorm Schlafen. Selbst wenn ich manchmal selbst Angst habe, die Angst ist irrational. Und wenn man im Schlaf stirbt muss das bestimmt eine bestimmte ursache haben. Sowas passiert nicht einfach so, da bin ich mir sicher.

Was ich immer tue ist, mir einen Film oder eine Serie anzumachen, und einfach versuche mich zu entspannen. Meistens wache ich dann einfach ein paar Stunden später auf - und das konnte ich mir letztes Jahr auch nicht vorstellen.
Du kriegst das hin, das weiß ich. Du musst nur daran arbeiten, zu akzeptieren, was Schlaf ist und das wir Schlaf auch zum Überleben für eine normale Körperfunktion benötigen. Und am wichtigsten ist: Dir wird nichts passieren.

23.07.2021 20:26 • x 1 #3


Pacinomino
Zitat von Julie80:
Sich hatte das auch. Hatte Angst einzuschlafen und war ganze Nacht wach. Aber das war vor paar Jahren. Ich sagte dann zu mir du musst schlafen weil ...

Das ist schön, dass du mir geantwortet hast, ich bin um jede Antwort dankbar. Das ist auf jeden Fall schon mal beruhigt, dass du das in den Griff bekommen hast. Hast du diese Angst in all den Jahren, in denen du sie gehabt hast täglich gehabt? Das hält man doch im kopf nicht aus. Oder gab es auch Phasen wo es besser war?

Ich will nicht in die Klinik und hoffe, dass ich da dran vorbei komme. Hat dir persönlich denn der Aufenthalt in der Klinik geholfen? Was haben die dort mit dir gemacht?

23.07.2021 20:29 • x 1 #4


Pacinomino
Zitat von Draynur:
Hey mir ging es letztes Jahr genau wie dir. Genau die selbe Symptomatik - die selbe Vermeidung. Das Problem ist eben, das wir ...


Danke für deine Antwort, es ist schön sich verstanden zu fühlen. Es ist wirklich ein horrortrip, aber du wirst genau wissen was ich meine, das ist ein wahrer Teufelskreis. Ich möchte nicht dass es jetzt jedes mal so ist. Freut mich, dass es dir jetzt besser geht. Es ist crazy, denn früher habe ich mir auch nie Gedanken drüber gemacht aber der Verlust meines heißgeliebten kater, der hat diese Angst ins unermessliche verstärkt.

23.07.2021 20:33 • #5


moo
Zitat von Pacinomino:
Ich will nicht nicht sein.

Beschreibe mir Nichtsein.
Beschreibe mir Sein.
Schau in den Spiegel: was siehst Du? Jedes Wort führt in die Irre... Beende den Kampf.

Zitat von Pacinomino:
Kennt das jemand?

Ja, sehr gut.

Zitat von Pacinomino:
Gibt es noch schlimmere Ängste?

Ja: Die Angst vor einer endlosen Existenz.

23.07.2021 20:42 • #6


Pacinomino
Zitat von moo:
Beschreibe mir Nichtsein. Beschreibe mir Sein. Schau in den Spiegel: was siehst Du? Jedes Wort führt in die Irre... Beende ...


Danke für deine Antwort. Was meinst du genau damit? Würde mich über eine ausführlichere Antwort sehr freuen.

Ja kann mir sehr gut vorstellen, dass man sich in dieser angst der ewigen Existenz verlieren kann. Genau so ähnlich wir die Angst vor der Endlichkeit. Inwiefern ist für dich die ewige Existenz schlimmer als die Endlichkeit?

23.07.2021 20:47 • x 1 #7


W
Hey, ich kann deine Angst vor dem Einschlafen gut verstehen und nachvollziehen. Vor etwas über einem Jahr hatte ich beim einschlafen meine erste Panikattacke und seit dem war nichts mehr wie vorher. Ich mache schon eine ganze Weile eine Verhaltenstherapie und kann sowas nur empfehlen bei dem, was du beschreibst. Wenn du dich vor dem Schlafen drückst und es aufschiebst, fütterst du damit die Angst und kommst aus der Angstspirale nur schwer raus. Konfrontation ist bei sehr vielen Ängsten eine gute und hilfreiche Methode. Vielleicht würde es dir helfen, vor dem Schlafen eine Art Tagebuch zu schreiben über die DInge die dich beschäftigen und danach zu meditieren oder Progressive Muskelentspannung zu machen

23.07.2021 21:14 • x 1 #8


Pacinomino
Zitat von Whatever_:
Hey, ich kann deine Angst vor dem Einschlafen gut verstehen und nachvollziehen. Vor etwas über einem Jahr hatte ich beim einschlafen meine erste ...


Danke für diese Tipps, ich habe euch echt zu danken

23.07.2021 22:39 • #9


F
Du gibst die Kontrolle im Schlaf nicht ab. Ganz im Gegenteil: Du lässt nur das Wachbewusstsein ruhen, damit es sich sortiert, Gelerntes verankert und erfrischt wieder "arbeiten" kann nach dem Schlafen. Dein Körper macht genau das richtige. Du musst auch nicht deine Atmung und deinen Herzschlag kontrollieren. Du gibst keine Kontrolle an sie ab. Genau so ist es mit dem Schlafen. Der Schlaf ist eine wunderbare Einrichtung der Natur, denke an ein schlafendes Kätzchen. Ich glaube, die schlafen sogar mehr als Menschen. Es ist ein wohliger kuscheliger Zustand, der für dich da ist, nicht gegen dich. Die "Kontrolle" darüber ist seit Millionen von Jahren wunderbar eingerichtet und du kannst deinem Gehirn, Nervensystem und den Organen bezüglich Schlafen voll vertrauen. Und was noch beruhigend ist: wir müssen nicht mehr unter Bäumen oder in Höhlen schlafen, in Gefahr, von Wildtieren angefallen zu werden. Du kannst in unserer heutigen Welt sicher und sorgenfrei schlafen. Sich das mit negativen Gedanken des "Kontrollverlustes" und Angst vor "Schlimmem" kaputt zu machen, ist ein Luxus, mit dem man sich quält, wozu? Ich weiß nicht, ob es dir hilft, aber denke positiv über den Schlaf, seine wohltuende Wirkung, bewerte ihn als gut, nicht mehr als "Gefahr", er ist keine. Die negativen Gedanken sind eine Gefahr. Und an negative Gedanken sollte man die Kontrolle nicht abgeben.
Liebe Grüße

24.07.2021 00:01 • x 4 #10


Pacinomino
Zitat von Fauda:
Du gibst die Kontrolle im Schlaf nicht ab. Ganz im Gegenteil: Du lässt nur das Wachbewusstsein ruhen, damit es sich sortiert, Gelerntes verankert ...


Wow was für ein wunderbarer Kommentar, du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet. Ich habe genau solche schönen Worte gebraucht. Ich hoffe jetzt kann ich mich nach 40 Std wach sein besser fallen lassen. Bist ein wahrer Engel. Wünsche dir und allen anderen hier nur das beste

24.07.2021 00:06 • x 4 #11


J
Ich hoffe du schaffst es heute zu schlafen. Was mir hilft ist von 100 rückwärts zählen und wenn ich ein fehltet machen beim zählen dann fang ich bei 100 wieder an Schlaf gut vielleicht magst ja nachher berichten

Es wird nichts passieren

24.07.2021 00:53 • #12


Schlaflose
Zitat von Pacinomino:
Gibt es noch schlimmere Ängste?

Ja, die Angst davor nicht zu schlafen. Und diese Angst führt dazu, dass man tatsächlich nicht schlafen kann obwohl man totmüde ist. Und das ist auf Dauer die Hölle.

24.07.2021 07:15 • x 2 #13


moo
Zitat von Pacinomino:


Danke für deine Antwort. Was meinst du genau damit? Würde mich über eine ausführlichere Antwort sehr freuen.


Das direkt in Worte zu fassen ist, wie erwähnt, nicht wirklich möglich. Ich wollte Dich dazu motivieren, Dir über Sein und Nichtsein mal grundsätzliche Gedanken zu machen. Aus meiner bisherigen Erfahrung schätze ich die Unterscheidung zwischen diesen beiden Zuständen als sehr leidschaffende Illusion ein. Je stärker die Ich-Illusion blendet, umso verwirrter und ängstlicher der Geist.

Zitat von Pacinomino:
Inwiefern ist für dich die ewige Existenz schlimmer als die Endlichkeit?


Obschon wir (derzeit..!) in unserem Land verhältnismäßig komfortabel unterwegs sind, sehe ich das Erleben als nicht zufriedenstellend, ja sogar sehr leidhaft an. Wer nur kurz darüber kontempliert, wird zu dem selben Schluss kommen. Ich persönlich bin überzeugt von Erleben in Endlosschleife (heutzutage gerne als Wiedergeburt oder Reinkarnation betitelt), jedoch nicht von einem unabhängigen Ich oder Selbst, das erlebt.

Diese Endlosschleife ist für mich der stärkste Leidensfaktor und aber gleichzeitig der Antrieb, das Ende diese Schleife zu bewerkstelligen.

Zitat von Fauda:
Du gibst die Kontrolle im Schlaf nicht ab.


Danke Fauda für Deine umsichtschaffende Perspektive. Ergänzend zur Idee der Kontrolle:

Natürlich arbeitet der Körper medizinisch betrachtet für sich relativ autark und somit aus Sicht des Geistes verlässlich. Jedoch bringt m. E. der Begriff Kontrolle eine gewisse Unschärfe in den Komplex Geistiges-Körperliches. Vielleicht hast Du ihn deshalb in Deinem Beitrag in Anführungszeichen gesetzt?

Ich sehe in der Formulierung Kontrolle einen leider völlig irreführenden Ansatz, der jedoch stets den üblichen mensch-inhärenten Denkfehler, etwas (alles?) steuern zu können/müssen, zum Ausdruck bringt. Ich glaube, indem wir uns um das Kontrollieren von Jedwedem bemühen (und sorgen!), arbeiten wir uns an einem Bereich ab, der a) auf einer grundlegenden Unkenntnis aufbaut und b) deshalb nicht erreichbar ist.

Von der anderen Seite aus gesehen, empfinde ich gerade das Annehmen und Verstehen der Unmöglichkeit jeglicher Kontrolle als immens entlastend. Um bei dem Beispiel zu bleiben - die landläufige Behauptung Der Körper holt sich seinen Schlaf selber stimmt insofern, als damit verbildlicht wird, dass wir (der Geist) nichts dafür zu tun brauchen - ja, letzlich auch nicht dafür tun können. Das Annehmen (durch Verstehen, durch Einsicht) dieser Handlungsunmöglichkeit ist m. E. ein entscheidender Schritt in Richtung Erkenntnis. Diese Erkenntnis ist jener o. g. Bereich, an dem wir tatsächlich arbeiten können und letztlich auch müssen, sofern wir dauerhaften Frieden ermöglichen wollen.

24.07.2021 09:57 • x 1 #14


A


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