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Donnie_Darko
Wer kennt ihn nicht, der innere Kritiker der häufig ein A. ist, im schlimmsten Fall zum Mörder wird und versucht uns jedes Erlebnis zu vermiesen.

Ich habe bemerkt, wenn ich die Aussagen des inneren Kritikers mit anderen Menschen bespreche, nehme ich ihm seine Macht, da er gerne nur mit mir alleine sein will, da er genau weiß, dass andere Menschen seine Ansichten als offensichtlich unsinnig entlarven.

Aus diesem Grund habe ich den Thread erstellt, damit jeder schreiben kann was für einen Unsinn der eigene innere Kritiker ständig erzählt. Lasst uns gemeinsam unsere inneren Kritiker vorführen und sie in die Lächerlichkeit ziehen.


Beim Gedanken diesen Thread zu erstellen meinte mein innerer Kritiker:
Was du zum Thema denkst interessiert niemanden.
Der Thread wird eh untergehen und du wirst der Grund sein.
Jeder Beitrag den du hier schreibst ist ein Beweis, dass du mit deinem Leben nicht klar kommst.

04.05.2024 23:28 • 16.05.2024 x 8 #1


34 Antworten ↓


Y
Zitat von Donnie_Darko:
Wer kennt ihn nicht, der innere Kritiker der häufig ein A. ist, im schlimmsten Fall zum Mörder wird und versucht uns jedes Erlebnis zu vermiesen.

Ja das stimmt und der innere Kritiker hat mit der Kindheit zu tun..

Zitat von Donnie_Darko:
Beim Gedanken diesen Thread zu erstellen meinte mein innerer Kritiker:
Was du zum Thema denkst interessiert niemanden.
Der Thread wird eh untergehen und du wirst der Grund sein.
Jeder Beitrag den du hier schreibst ist ein Beweis, dass du mit deinem Leben nicht klar kommst.


Genau das Gegenteil... Ich finde das sehr mutig das Du so ein Thema eröffnest..Ich denke,dass ist ein Thema was zum Nachdenken anregt,Danke dafür...

04.05.2024 23:35 • x 3 #2


A


Gemeinsam den inneren Kritiker vorführen

x 3


Hotin
Zitat von Donnie_Darko:
Ich habe bemerkt, wenn ich die Aussagen des inneren Kritikers mit anderen Menschen bespreche, nehme ich ihm seine Macht, da er gerne nur mit mir alleine sein will, da er genau weiß, dass andere Menschen seine Ansichten als offensichtlich unsinnig entlarven.

Hallo Donnie_Darko,

ein wunderbares, wichtiges Thema hast Du meiner Meinung nach hier eröffnet. Ich hoffe das viele User
hier etwas dazu zu sagen haben.

Das Bild was Du hier beschreibst, kenne ich gut. Allerdings gibt es diesen inneren Kritiker für mich
gar nicht. Ich denke, die Angst, die Du da mit anderen Worten beschreibst, ist für uns manchmal hilfreich,
oft aber auch mehr als störend. Und macht uns manchmal ganz viel kaputt.

Wir denken überwiegend mit dem Teil unseres Gehirnes, den wir das unterbewusste Denken nennen.
Etwas Unsinniges, denkt unser Unterbewusstsein im Grunde nicht. Klug erscheint dass, was unser
Unterbewusstsein erzählt häufig aber auch nicht. Weil unser unterbewusstes Denken selten richtig
angepasst an eine Situation denken kann. Und weil es gar nicht logisch denken kann.

Wir können zwar nur sehr, sehr langsam, aber logisch und klug mit unserem bewussten Denken -
eigenständig nachdenken.
Das hat ungefähr die gleiche Qualität, wie wenn wir mit anderen Menschen sprechen.

Um in Deiner Sprache zu bleiben, kannst Du also selbst erkennen, falls Du das möchtest, wann
Dein Kritiker Dir etwas erzählt, was Dir überhaupt nicht helfen wird.

Die Lösung, wie Du Dich von Deinen Ängsten (von Deinem Kitiker) ein großes Stück weit befreien kannst,
besteht darin, dass Du Deinem unterbewussten Denken (Deinem Kritiker) sagst.
Ich höre, was Du sagst und was Du möchtest. Bewusst nachgedacht, entscheide ich mich aber in
dieser Situation gegen das, was Du mir sagst. Denn ich finde, im Gegenteil zu meiner früheren
Meinung weiß ich heute besser, was für mich gut sein wird.


Viele Grüße
Bernhard

05.05.2024 12:12 • x 2 #3


D
Zitat von Donnie_Darko:
Lasst uns gemeinsam unsere inneren Kritiker vorführen und sie in die Lächerlichkeit ziehen.

Der Ansatz wäre hilfreich, wenn der innere Kritiker etwas tatsächlich lächerliches anmerken würde. Doch was ist lächerlich? Etwas ins lächerliche ziehen, ist gerne auch abwertend angelegt. Wenn es genügen würde, etwas lächerlich zu machen, nur um sich damit nicht mehr auseinandersetzen, wäre das eventuell auch ausreichend. Lächerlich machen alleine ist aber nicht gleich widerlegen. Ich denke hinterfragen kann zu widerlegen führen, aber nicht aus dem Zweck des Widerlegens als solchem heraus.
Zitat von Donnie_Darko:
Beim Gedanken diesen Thread zu erstellen meinte mein innerer Kritiker:
Was du zum Thema denkst interessiert niemanden.
Der Thread wird eh untergehen und du wirst der Grund sein.
Jeder Beitrag den du hier schreibst ist ein Beweis, dass du mit deinem Leben nicht klar kommst.

Ich würde gerade bezüglich des Formulierten erst mal nicht von Hause aus direkt dies widerlegen und schon garnicht durch ein ins lächerliche ziehen.
Denn es könnte ja sein, dass es so kommen könnte. Also das Deine Gedanken zu dem Thema niemanden interessieren. Aber entscheidend ist, dass es eben auch das Gegenteil sein kann. Auch die beiden anderen Gedanken, könnten sich ja bewahrheiten oder eben nicht. Aber gerade der letzte Satz birgt ja nicht unbedingt potenzial um ins lächerliche gezogen zu werden. Oder zumindest ja durch die Äußerung gegenüber anderen die Frage aufwerfen, wenn es lächerlich ist, dass dieser Mensch meint, er käme mit seinem Leben nicht klar, was will er denn hier eigentlich.

Ich hatte es irgendwo schon mal geschrieben, dass ich der Meinung bin, dass es wichtig wäre die inneren Anteile angemessen und angebracht zu beachten und eben nicht in Extreme bei der Bewertung zu verfallen. Ins lächerliche ziehen, finde ich, wenn es pauschal angewendet werden sollte, auch eher extrem. Das hilft meiner Meinung nach eher genauso wenig wie ein weglächeln vom Unangenehmen, das man gerade empfindet. Denn es ändert ja die Situation nicht wirklich, könnte aber die Wahrnehmung Anderer verzerren und im schlechtesten Fall total umkehren.

Ich für meinen Teil mache ja nicht einen Gedanken ungedacht, nur weil ich ihn lächerlich finde, selbst wenn ich ihn tatsächlich so empfinde. Im Extremfall könnte ich mir vielleicht meinen Kritiker so weit abtrainieren, dass ich gänzlich unzugänglich für Kritik würde. Denn jegliche unangebrachte aber eben auch angebrachte und angemessene Kritik würde dann als lächerlich wahrgenommen werden können.

05.05.2024 12:49 • #4


K
@Donnie_Darko
Ich finde das eine gute Idee!

Mein innerer Kritiker meinte heute morgen: es bringt eh nichts.
(Zu etwas bestimmten, was ich vor hatte)

05.05.2024 15:23 • #5


ManicStreetP
@Donnie_Darko Ich denke zwar nicht, dass ein lächerlich machen des inneren Kritikers für mich die richtige Bezeichnung ist, aber ich kann ja zumindest mal aufschreiben, was mein innerer Kritiker so zu mir sagt.
Wenn ich etwas Witziges geschrieben habe, meint mein Kritiker, dass ich nicht witzig bin und andere Leute nur nerve. Wenn ich etwas Intelligentes geschrieben habe, meint mein Kritiker, dass ich ein Klugschei*er bin. Wenn ich was Nettes schreibe, meint er, ich sei ein Schleimer. Eigentlich ist mein innerer Kritiker nur dann zufrieden, wenn ich hier in diesem Forum gar nichts schreibe. Oder im realen Leben ist er es dann, wenn ich gar nichts sage.
So ungefähr ist das bei mir.

05.05.2024 19:04 • #6


Donnie_Darko
Eine kritische Einstellung mag wichtig sein, aber mein innerer Kritiker hat mit gesunder Kritik so viel gemeinsam wie eine bösartige Krebszelle mit einer gesunden. Wie man mit dem inneren Kritiker am besten umgeht habe ich auch noch nicht heraus gefunden. Er will aber definitiv nicht, dass ich mit euch darüber rede. Wie Eltern die ihr Kind misshandeln aber nicht wollen, dass das irgendjemand mitbekommt.

Neulich kam wieder ein Mensch auf mich zu und sagte: Lass uns doch mal treffen und miteinander reden.
Mein innerer Kritiker: Mit dir will niemand reden. Das wurde nur aus Höflichkeit gesagt. Du machst dich nur lächerlich wenn du das Angebot wahrnimmst.

05.05.2024 21:47 • x 1 #7


Hotin
Lieber Donnie_Darko,

was Du hier beschreibst, verstehe ich glaube ich sehr gut.
Allerdings frage ich mich immer. Wir beide sind schon einige Jahre alt und haben auch
zahlreiche Lebenserfahrungen gesammelt.
Macht es dann nicht Sinn, wenn wir immer dann, wenn es unsere Psyche betrifft, möglichst weniger
in einer vergleichenden Bildsprache sprechen?

Zitat von Donnie_Darko:
Lasst uns gemeinsam unsere inneren Kritiker vorführen und sie in die Lächerlichkeit ziehen.


Das, was Du Deinen inneren Kritiker nennst, ist eins der wichtigsten Gefühle, dass Du in Deinem
Kopf hast. Es ist das Angstgefühl (unsere Angst).
Und dieses so wichtige Gefühl willst Du nicht ernst nehmen. Warum willst Du versuchen, dieses
wichtige Gefühl auszulachen? Es in die Lächerlichkeit ziehen.
Ist es dann nicht schon vorher klar, dass Du damit ziemlich sicher scheitern wirst?

Zitat von Donnie_Darko:
Eine kritische Einstellung mag wichtig sein, aber mein innerer Kritiker hat mit gesunder Kritik so viel gemeinsam wie eine bösartige Krebszelle mit einer gesunden.


Hier hast Du vollkommen Recht. Es ist nicht die Aufgabe Deines Angstgefühles, gesunde Kritik
zu üben.
Es ist auch nicht die Aufgabe unserer Leber, die Aufgabe der Niere zu übernehmen.
Jeder Teil unseres Körpers hat eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen.

Zitat von Donnie_Darko:
Wie man mit dem inneren Kritiker am besten umgeht habe ich auch noch nicht heraus gefunden.

Dann versuche mal zu verstehen, welche Aufgabe unser Unterbewusstsein in unserem
Kopf hat. Und auch zu erkennen, welche Aufgabe unser Bewusstsein hat. Denn Dein
bewusstes Denken, dass kann, wenn Du es lässt, gesunde Kritik ausführen.
Und Dein bewusstes Denken, das kann Deine Angst ernst nehmen und dieses wichtige
Gefühl nach und nach immer mehr beruhigen.

Ich füge Dir hier mal einen Link ein, zu einem Beitrag von mir, mit dem ich versuche, mal zu
beschreiben, wie unsere Gefühle und unsere Gedanken ungefähr zusammenarbeiten.

agoraphobie-panikattacken-f4/gedankenkarussell-stoppen-tipps-wie-man-es-schafft-t123286.html#p3090546

Was ich dort beschreibe, ist keine Erfindung von mir. Hirnforscher beschreiben die Zusammenhänge
zwar etwas komplizierter. Das Prinzip ist aber etwa so, wie ich es versuche vereinfacht zu beschreiben.
Wenn Du daran interessiert bist, können wir darüber weiter reden.

Zitat von Donnie_Darko:
Neulich kam wieder ein Mensch auf mich zu und sagte: Lass uns doch mal treffen und miteinander reden.
Mein innerer Kritiker: Mit dir will niemand reden. Das wurde nur aus Höflichkeit gesagt. Du machst dich nur lächerlich wenn du das Angebot wahrnimmst.

In solchen Situationen solltest Du natürlich nicht hauptsächlich auf Dein Angstgefühl hören.
Du weißt doch schon vorher, wie es reagieren wird. Dein Angstgefühl kann dazu gar nicht ja sagen.
Die Angst kennt kein Ja, dann mach das doch.

Für eine gesunde und kritische Entscheidung darfst Du nicht Deine Angst fragen.
Dafür musst Du D
ein bewusstes Denken fragen.

06.05.2024 09:43 • #8


Feuerschale
@Donnie_Darko
ich finde das Thema gut.

Mein Kritiker erzählt mir ziemlich häufig, dass ich verrückt und nicht lebensfähig bin und mich fühle, und dass ich mich deswegen am besten NUR nach den anderen richte, die ja fähiger sind.

Ich versuch dann manchmal, auch in Therapie, den Rahmen rauszufinden, wozu diese Erfahrung gehört.
Oft ist es eine sehr alte.
Wenn es bei mir dann beim Kontext klick macht, kann ich - manchmal- sehen, ob es heute und in der akuten Situation wirklich noch so ist. Und die Vereinnahmung durch den Kritiker als Alleinwahrheit hört etwas auf.

Ich hab auch schonmal versucht, herauszufinden, was der Nutzen des Kritikers ist.
Ist nicht immer leicht. Er scheint irgendwie einen Nutzen hinbekommen zu wollen im sozialen, dass man im sozialen möglichst klar kommt oder unfallfrei bleibt.

Manchmal ist der Kritiker aber auch eine Art Introjekt, wo ich für andere verfügbare Masse war, und da kann ich gar nix gutes dran finden, dass ich nur klein gehalten und ohnmächtig oder wertlos bin.

Ich hätte da gerne zumindest noch eine Stimme oder Instanz in mir, die prüft und die letzte Entscheidung trifft, wenn das irgendwie geht.

Das könnte ein entgegnen sein von ok ich höre dich, einen Teil hast du recht Von was laberst du denn wieder?, ignorieren, bis hin zu einen sehr ungebetenen Gast rabiat rausschmeißen.

Von veralbern hab ich auch schonmal gelesen dass das gehen kann. Dass man z B verschiedene Stimmlagen macht, mit dem man die Stimme des Kritikers verzerrt oder indem man das ganze singt. Das zählt dann auch zum abschwächen.

06.05.2024 10:02 • x 1 #9


Hotin
Zitat von Feuerschale:
Ich hab auch schonmal versucht, herauszufinden, was der Nutzen des Kritikers ist.


Der Nutzen unseres Unterbewusstseins ist ziemlich sicher der, dass man sich dort einen Speicher
aufbaut, mit dem man ohne viel zu überlegen sofort weiß, wie man im nächsten Moment regieren soll.

Wir können nur deswegen so leben wie wir das machen, weil wir uns diesen Speicher selbst
gefüllt und damit aufgebaut haben.
Sind wir mit dem, was in unserem unterbewussten Speicher drin steht, nicht zufrieden,
dann sollten wir da etwas Besseres, Hilfreicheres hineinschreiben.

Zitat von Feuerschale:
Ich hätte da gerne zumindest noch eine Stimme oder Instanz in mir, die prüft und die letzte Entscheidung trifft, wenn das irgendwie geht.

Die hast Du doch.
Jeder Mensch hat diese Stimme. Das ist unser B
ewusstsein.

Mit Deinem Bewusstsein hast Du eben diesen Text hier geschrieben. Obwohl dabei auch Dein
unterbewusstes Denken bestimmt daran einen sehr großen Anteil hatte.
Was glaubst Du, wie Dein Text ausgesehen hätte, wenn den nur Deine unterbewussten Gedanken
geschrieben hätten?

Viele Grüße
Bernhard

06.05.2024 10:32 • x 1 #10


D
Zitat von Feuerschale:
Von veralbern hab ich auch schonmal gelesen dass das gehen kann. Dass man z B verschiedene Stimmlagen macht, mit dem man die Stimme des Kritikers verzerrt oder indem man das ganze singt. Das zählt dann auch zum abschwächen.

In Therapien gibt es verschiedene Methoden sich der einzelnen „inneren Anteile“ bewusst zu werden. Ob man Dialoge in unterschiedlichen Stimmlagen führt oder die Stühle wechselt, je nachdem „wer“ da gerade „spricht“. Das sind natürlich probate Hilfsmittel, sofern sie dazu führen letztlich bewusst zielführend zu Denken. Kognitive Diffusion ist ebenso eine Möglichkeit. Also mal die Gedanken vom Ich zu trennen um eben bewusst zu erkennen, dass es nur Gedanken sind. Den Gedanken als solchen, könnte man dann als zielführend oder eben nicht zielführend „entlarven“. Gelingt einem das und hält man trotzdem an einem nicht zielführenden Gedanken fest, wäre zu ergründen, weshalb das so ist und ob da nicht ein vermeintlicher Krankheitsgewinn eine Rolle spielen könnte, der wiederum ja einen Grund haben könnte, der einem selbst nicht wirklich bewusst ist. Letztlich ist die eigene Handlung ja das was ein wie auch immer geartetes Resultat zu folge hat und tatsächlich handelt der Mensch zu einem gewissen Grad unbewusst eher aus einem Gefühl oder aktuellen Bedürfnis heraus und kommt damit über den Tag, die Woche, den Monat, das Jahr und sein Leben ohne sich Gedanken über sein Tun zu machen. Anders ginge es ja wohl auch nicht, denn man stelle sich vor, jedwede Handlung erstmal durch die „inneren Instanzen“ schicken zu müssen, welche Arbeit das Hirn da zu leisten hätte.

So kann ich natürlich sagen was ich denke, in meinem inneren oder laut oder zu einem Anderen. Das alleine ist aber eben eine Aussage und erstmal nicht mehr und sagt über die Qualität der selben nichts aus oder ob sie zutreffend ist oder nicht.

Ich kann also sagen „ich bin nichts wert“ und eine Antwort darauf könnte sein „stimmt“ oder auch nicht.
Ich kann aber auch sagen „ich habe gerade den Gedanken, ich bin nichts wert“ und dann kann ich diesen Gedanken ziehen lassen, oder überlegen ob er jetzt gerade zutrifft oder nicht, oder ich teile das jemandem mit und derjenige könnte etwas dazu sagen, wobei natürlich nur derjenige das sagen wird, was er dazu meint. Das könnte sich mit dem decken, was ich gerne hören will, oder eben auch nicht.
Was aber diese Trennung von Gedanken und ich bewirken kann, ist ein objektives bewusstes bewerten des Gedanken als solchem.

06.05.2024 10:54 • x 1 #11


Reisende_
Zitat von Donnie_Darko:
Wer kennt ihn nicht, der innere Kritiker der häufig ein A. ist, im schlimmsten Fall zum Mörder wird und versucht uns jedes Erlebnis zu vermiesen. ...

Danke dafür, dass du so nett warst, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben hier mitzuschreiben. Ich habe während meiner Therapie versprochen immer 24 Stunden erst mal nachzudenken, bevor ich ungefiltert mein Senf abgebe.
Ich bin hier nicht deiner Meinung, dass der innere Kritiker lächerlich vorgeführt wird, sondern angeschaut wird, was er zu sagen hat. Ernst nehmen finde ich wichtig, weil meiner mich in die Isolation trieb. Er sagte: Lass das, das schaffst du eh nicht, die andere sind besser und dann kommt wieder einer, der dich schlecht behandelt, mies zu dir ist und dich runtermacht.
Ich habe ihm zum Teil auch recht gegeben, weil ich so einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn habe und warum sagt er das?
Draußen vor der Tür begrüßte ich Nachbarn freundlich. Sie rief laut zu ihrem Mann, was willste den mit der?
Ich habe mich zurückgezogen, weil sie in dem Moment genau das Richtige sagte und es mich ärgerte.
Ich habe mir Selbstvorwürfe gemacht aufgrund meiner gesundheitlichen Situation, meiner Behinderung und dass ich nicht mehr arbeiten kann.
Er ist kein A., vielleicht eher ein Ansporn, diese dumme Frau reden zu lassen und sich trotz der Behinderung, die man mir nicht ansieht, stark zu machen. Oft gehe ich auf solche Menschen zu und spreche so was an, manchmal habe ich aber keine Kraft mehr und ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück.

06.05.2024 13:55 • #12


Tintan
Der innere Kritiker hat die Aufgabe zu zerstören. Es ist ein natürlicher Prozess, so wie die Nacht den Tag zerstört. Er ist die Schwerkraft, der uns die Leichtigkeit nimmt. Er ist das Böse, dass das Gute vernichtet. Er ist der Teufel in uns.

Doch woher nimmt sich der Zerstörer die Kraft? Was gibt ihm die Macht, mit uns so umzugehen? Unsere Umgebung hat gute und schlechte Samen und beide gedeihen sie. Es ist wie mit einem Garten, der täglich bewirtschaftet werden muss, damit er nicht überwuchert wird. Aus diesem Prozess gibt es scheinbar kein Entrinnen, aber wer dem Unkraut keine Chance gibt, wird gute Früchte ernten.

06.05.2024 14:23 • #13


Donnie_Darko
Der innere Kritiker war in jungen Jahren hilfreich um mich vor anderen Menschen zu schützen. Er hat aber die Kontrolle behalten und ausgeweitet und schadet nun deutlich mehr als er nützlich ist. Dieser Thread ist eine von mehreren Optionen den Kritiker auf den Platz zu verweisen auf den er gehört. Ein Berater der ab und zu seine Meinung kund tun darf, aber kein Diktator der den ganzen Laden schmeißt.

Ein weiteres gutes Mittel wird sein, mich in Situationen zu begeben in denen ich relativ sicher sagen kann, dass die dann erworbenen Erfahrungen den Befürchtungen des Kritikers entgegen wirken. Häufig wehrt sich dann der Kritiker dagegen indem er Angst und Panik erzeugt.

Meiner Meinung bedeutet es aber nicht, dass der Verstand dann die Angst kontrollieren kann, sondern, dass ich angenehme Gefühle erzeuge die der Angst entgegen wirken. Nur mit dem Verstand gegen die Angst oder irgendein Gefühl angehen zu wollen, ist wie der Versuch durch das Lernen von Schach ein Pokerspiel zu gewinnen.

Heute möchte ich ein kaputtes Gerät reparieren. Der Kritiker sagt mir: Lass es. Du wirst es nicht schaffen und machst alles nur noch schlimmer.

06.05.2024 15:13 • x 2 #14


Hotin
@Donnie_Darko

Du hast sicher Recht. Der Verstand kann die Angst nicht einfach kontrollieren.
Im Gegenteil. Ein Mensch der versucht seine Gefühle völlig zu kontrollieren, wird sicher sehr bald größere Probleme bekommen.

Noch scheinst Du es nicht ganz verstanden zu haben, wie unser Denken abläuft.

06.05.2024 16:50 • #15


Donnie_Darko
Danke für euren Beiträge.

Ich hatte schon verschiedene Strategien verfolgt wie ich mit dem inneren Kritiker theoretisch umgehen könnte. Aber aktiv mit dem Unterbewusstsein zu arbeiten, in welchem der Kritiker auch enthalten ist, ist mir bis jetzt noch nicht gelungen. Das Unterbewusstsein gibt mir viele Informationen, aber ich kann auf dieses nur indirekt einwirken indem ich mein Leben verändere. Leider mag der innere Kritiker keine Veränderung. Zum Glück ist der innere Kritiker nicht die einzige Instanz die mein Handeln lenkt. Gefühlt steht das innere Kind als Gegenpol zum Kritiker dar.

06.05.2024 23:56 • x 2 #16


Nora5
Zitat von Donnie_Darko:
Wer kennt ihn nicht, der innere Kritiker der häufig ein A. ist, im schlimmsten Fall zum Mörder wird und versucht uns jedes Erlebnis zu vermiesen.

Hallo liebe Donnie Darko

Wow! DAS ist mal so richtig richtig mein Thema! Darf ich mich selber hier einladen?
Ouh, hier kann ich mich ja dann mal so richtig austoben

Das ist mein Thema schlechthin in der Psychotherapie, schon seit mindestens einem Jahr!
Rauswerfen, schreien und die Türe zuknallen, sagt meine Therapeutin, das, was der Kritiker sagt, sind Lügen,
es ist der Dreck unter den Fingernägeln, den wir über ein ganzes Leben eingesammelt haben

Mehr nicht und wertlos und unnütz ohne Ende!
Wenn ich darf, schließe ich mich hier seeeehr gern an

Liebe Grüße,
Nora

07.05.2024 00:01 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Hotin
Zitat von Donnie_Darko:
Aber aktiv mit dem Unterbewusstsein zu arbeiten, in welchem der Kritiker auch enthalten ist, ist mir bis jetzt noch nicht gelungen.

Da wirst Du Dich irren.
Das Unterbewusstsein ist ein entscheidemder Teil unseres Denken. Jeder Mensch arbeitet sowohl mit
seinem Bewusstsein und auch gleichzeitig mit seinem Unterbewusstsein.
Wir denken überwiegend unterbewusst, zu mehr als vielleicht 70 %. Wir glauben aber, wir denken bewusst.

In Wirklichkeit denken wir aber nur ganz, ganz wenig bewusst. Manchmal weniger als 10 %
Somit kannst Du sicher sein, dass Du ständig mit Deinem Unterbewusstsein arbeitest.

Zitat von Donnie_Darko:
Das Unterbewusstsein gibt mir viele Informationen, aber ich kann auf dieses nur indirekt einwirken indem ich mein Leben verändere.

Das ist völlig richtig. Unser Unterbewusstsein gibt uns ständig alle Informationen, die wir benötigen um
unser Leben zu steuern und alles, was wir sehen, hören und fühlen zu beurteilen.

Zitat von Donnie_Darko:
Leider mag der innere Kritiker keine Veränderung.

Das kannst Du so sehen. Stell Dir vor, Dein Unterbewusstsein würde vergessen wie man ein Treppe hochläuft.
Oder vergessen,wie man Fahrrad fährt.
Deswegen versucht unser Unterbewusstsein erst einmal alles so zu erhalten, wie wir es unserem Unterbewusstsein selbst gelernt haben.
Und das macht es scheinbar so schwierig, etwas zu seinem Vorteil zu verändern.

Zitat von Donnie_Darko:
Zum Glück ist der innere Kritiker nicht die einzige Instanz die mein Handeln lenkt.

Das ist der wichtigste Teil der Lösung. Wir haben eine Instanz, mit der wir ständig unser Denken
und Handeln beobachten und steuern können.
Das ist unser bewusstes Denken.
Bewusstes Denken ist allerdings oft nicht beliebt. Weil bewusstes Denken Fehler entdecken kann.
Und was mache ich, wenn ich vermute, ich habe vor langer Zeit einen Fehler in mein unterbewusstes
Denken eingebaut?
Dann kann es schwierig werden.
Akzeptiere ich das? Ändere ich das? Und wenn ja, wie ändere ich das? Warum soll ich das überhaupt?
Am einfachsten ist aber. Ich ändere nichts und lebe so weiter wie bisher.

07.05.2024 10:04 • #18


Donnie_Darko
@Nora5 Du kannst natürlich mitmachen. Hier sind alle willkomen, denn mein Kritiker mag keine Gesellschaft. Für ihn sind alle unbekannten Menschen eine Gefahr.


Wenn mein Unterbewusstsein nur alles erhalten wollen würde, hätte es mir nicht die psychischen Beschwerden gegeben, die mich dazu zwingen mein Leben zu verändern.

07.05.2024 15:23 • x 2 #19


Hotin
Zitat von Donnie_Darko:
mein Kritiker mag keine Gesellschaft. Für ihn sind alle unbekannten Menschen eine Gefahr. Wenn mein Unterbewusstsein nur alles erhalten wollen würde, hätte es mir nicht die psychischen Beschwerden gegeben, die mich dazu zwingen mein Leben zu verändern.


Das glaube ich eher weniger, dass Dein Kritiker alle unbekannten Menschen als Gefahr
einschätzt. Du, also Dein bewusstes Denken wirst sie früher mal als gefährlich eingeschätzt haben. Das wirst Du Deinem unterbewussten Denken gelernt haben.
Folglich macht es auch heute immer noch dass, was Du dort früher eingespeichert hast.
Es wäre ja sehr merkwürdig, wenn Dein Unterbewusstsein nicht Deinem Willen
gefolgt wäre.
Unser Unterbewusstsein macht fast alles, was wir möchten.

Die psychischen Beschwerden werden deswegen auftreten, weil Du mit Deinem
unterbewussten Denken zu wenig Glücksmomente erlebst.
Und weil Deine Gefühle Energie erzeugen, die Dein Körper nicht abbauen kann.
Somit wird es sich für Dich schwierig anfühlen, Dich zu entspannen.
Falls ich Recht habe, ist Dein Körper dadurch fast immer angespannt und verkrampft.
Und das fühlt sich verständlicherweise schlecht an.

07.05.2024 20:49 • #20


A


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