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Wie lange hast du schon mit den Gedanken zu kämpfen ? Wie sieht dein Verlauf aus? Gibt es Tage an denen du normal bist ?

03.02.2019 16:41 • #21


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Das erste mal vor 15 Jahren war es akut einige Monate nach 1,5 Jahren nicht weiter störend.vor 10 war ging 3-6 Monate unddieses mal geht es bereits 4 Monate, wobei dieses Mal diese Art der Gedanken nicht so schlimm ist.
Hatte wie gesagt lange Ruhe und habe das Thema über Jahre völlig vergessen

Achso und Tage an denen ich normal bin gibt es zur Zeit nicht. Begleitet mich von morgens bis abends und ich kann mich nur schwer ablenken

03.02.2019 17:16 • x 1 #22


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Existentielle Gedanken bei Depersonalisation

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Ja die gleiche Angst hab ich auch, dass ich es glaube. Das ist fast schon paradox, dass ich es mir wünsche angst vor den Gedanken zu haben, weil sie dann eindeutig nicht meine Überzeugung sind. Ich glaube man muss diese Gedanken Stück für Stück abbauen. Ich versuche einfach wenn ich gerade einen Moment habe in dem ich an normales Zeug denke, mir jedes mal wenn der Realitätsgedanke im Kopf ist, zu sagen: was für ein dummer Gedanke.
Ich hab auch die Sorge dass ich irgendwann dran glaube, aber andererseits hatte ich auch schon Tage an denen ich mich sehr überzeugt gefühlt hab und bin dann trotzdem wieder davon runtergekommen. Ich glaube manchmal braucht das Gehirn mehr Anläufe um etwas zu verstehen. Wie beim Lernen.
Ich dachte erst: wenn ich den Gedanken einmal als nur ein Gedanke und nicht wichtig ihn zu verfolgen wahrgenommen habe dann ist alles wieder gut. Aber anscheinend muss mein Gehirn diese Lektion immer wieder lernen und ich hoffe irgendwann bleib ich auch dabei. Jetzt im Moment ist der Gedanke schon nicht mehr ganz so präsent aber kommt immer wieder mal hoch.

03.02.2019 17:40 • x 1 #23


N
Diese immer wiederkehrende durchdenken dieses Themas kenne ich auch. Das Problem ist, dass es sich da um einen Grübelzwang handelt. Man kann es drehen und wenden, man findet nie neue Erkenntnisse oder eine anhaltend zufriedenstellende Lösung, und deshalb ist es aus meiner Sicht destruktiv. Ich habe in der Vergangenheit festgestellt, dass manchmal erst der Abstand zu einem Thema ermöglicht die Dinge mit anderen Augen zu sehen. Von daher versuche ich in dieses gedankenkarussel gar nicht erst einzusteigen

03.02.2019 17:48 • x 1 #24


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Zitat von Neuroticus:
Das erste mal vor 15 Jahren war es akut einige Monate nach 1,5 Jahren nicht weiter störend.vor 10 war ging 3-6 Monate unddieses mal geht es bereits 4 Monate, wobei dieses Mal diese Art der Gedanken nicht so schlimm ist.
Hatte wie gesagt lange Ruhe und habe das Thema über Jahre völlig vergessen

Achso und Tage an denen ich normal bin gibt es zur Zeit nicht. Begleitet mich von morgens bis abends und ich kann mich nur schwer ablenken


Wenn du da schon mal rausgekommen bist, dann denke ich, dass die Chancen gut stehen, dass du da nochmal rauskommen wirst.

Zitat von AlinaMaria3988:
Ja die gleiche Angst hab ich auch, dass ich es glaube. Das ist fast schon paradox, dass ich es mir wünsche angst vor den Gedanken zu haben, weil sie dann eindeutig nicht meine Überzeugung sind.


Ja, das denke ich auch: Solange man noch Angst davor hat, ist man ja nicht der Überzeugung, weil wieso sollte ich dann bitte Angst davor haben? Für mich wäre es ja dann normal.

Da ich mich ( leider ) die letzten Tage wieder zu viel mit dem Thema beschäftigt habe und Kommentare gelesen habe wie Jedes mal wenn eine Tür zugeht, denke ich dass die Welt dahinter nicht mehr existiert .. Am Anfang dachte ich: ja cool, solange ich sowas nicht denke ist ja alles in Ordnung. Bis ich dann sooft und so intensiv darüber nachdenken musste, sodass ich heute davor Angst habe, entweder auch so zu denken, oder Angst vor der Tatsache habe, dass es wirklich so sein könnte. Ich komme nicht mal selber auf solche schwachsinnige Ideen, sondern ich lese sie und mache mir dadurch noch mehr Ängste und mache immer die Prüfung, nachdem eine Türe geschloßen wird, ob dies wirklich so ist. Das Selbe hatte ich bei der eingebildeten Schizophrenie, dass ich immer die Kommentare/ Symptome auf mich bezogen habe und dann auch schon Angst hatte, dass ich auch so denke. Obwohl ich eigentlich sicher war, nicht so zu denken, habe ich mich so reingesteigert und konditioniert, dass ich mir am Schluss nicht mal mehr selber trauen konnte.. Richtig absurd, aber wenn man sich so lange damit beschäftigt und die ganze Zeit daran denken muss, dann spinnt das Gehirn halt irgendwann mal.

Die gute Nachricht: Ich habe sehr viel über Menschen gelesen, welche eine GAS hatten und auch genauso wie wir, Angst vor Nicht-Realität der Welt oder der Nicht-Existenz der Menschen oder Solipsismus hatte und so, wie ich das beurteilen kann, sind fast alle ( 95% ) der Leute, mit der Zeit von diesem Thema weggekommen. Ich kann einfach gerade nicht rational denken, sodass mir diese Gedanken Angst machen, und ich vor allem Angst habe, dass ich diesen ganzen Mist glaube. Hätte ich vor 3 Monaten etwas zu dem Thema gelesen, dann hätte ich evtl. kurz drüber nachgedacht und hätte mit dem weitergemacht, was ich zuvor gemacht hatte. Nur jetzt, in diesem Zustand ist es einfach verdammt schwer, solche Gedanken nicht zu haben und ich weiß schon fast gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, diese Gedanken nicht zu haben, obwohl es bei mir erst einen Monat her ist.. Wenn ich mal eine etwas bessere Phase habe, denke ich mir oft: Was hast du da eigentlich für Gedanken?, oder ich vergesse kurz, dass ich diese Gedanken habe und kann kurz, für maximal 20 Minuten, so leben wie zuvor. Die Tage ohne Gedanken wurde bis vor 3 Tagen immer länger und besser, nur wurde ich lebensmittelbedingt etwas krank, sodass sich die Gedanken wieder verstärkt haben..

Hätte ich diese Gedanken nicht, wäre alles wieder beim Alten. Ich habe keine DR/DP mehr und ich fühle mich nicht irgendwie benommen, schwindelig oder komisch, sondern es sind nur diese besch***** Gedanken, welche mir das Leben echt schwer machen gerade. Andere Leute haben DR/DP, weswegen sich alles so irreal anfühlt, aber ich habe diese Gedanken einfach so? oder steckt da einfach die Angst dahinter? Wenn ich meine tiefe unsichere Angst besiegt habe, welche durch diese extrem Angst vor Schizophrene getriggert wurde, hören dann die Gedanken auch auf ? Ich habe diese, wie gesagt, erst seit ca. einem Monat, weswegen ich echt noch starke Hoffnung habe, dass sich die Gedanken wieder auflösen. Ich habe von Leuten gehört, welche erst nach Jahren in Therapie gegangen sind und ich habe meine Gedanken zeitgleich der Therapie entwickelt.. Ich hoffe dass begünstigt den Verlauf..

03.02.2019 19:37 • x 5 #25


N
Hi Respekta
Darf ich fragen was die Angst vor Schizophrenie bei dir ausgelöst hat?

03.02.2019 19:57 • #26


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Ich kann dich einfach so gut verstehen, Respekta. Mir geht es einfach ganz genauso. Die Gedanken sind einfach so stark. Ich glaube das Problem ist bei mir auch dass ich eine sehr starke Vorstellungskraft habe und mich total in den Gedanken hineinversetzen kann nicht ich selbst zu sein oder der einzige Mensch zu sein und alles andere ist erdacht. Ich glaube die Gedanken kamen bei uns beiden durch den Zustand und jetzt produziert das ängstliche Gehirn das immer wieder. Wie die Angst vor der Psychose, da hat mein Kopf auch alles als Anlass genommen mich immer wieder auf das Thema zu lenken.
Ich denke, diese Rückfälle sind normal. Ich denke die Gedanken sind schwer abzuschütteln weil man sie schon ein Stück weit verfolgt hat und deshalb zu vermeintlichen Schlüssen gekommen ist. Und unser Gehirn ist es gewohnt Dinge immer wieder hervorzuholen um sie zu Ende zu denken. Geht in dem Fall eben nicht weil es kein Ziel gibt. Und natürlich die Angst vor den Gedanken. Dadurch fallen sie noch mehr auf.
Mein Therapeut hat dieses Gedankenkreisen mit einem Zug beschrieben auf den man aufsteigt.und erst rollt er langsam, also könnte man am Anfang noch leicht abspringen aber wenn er erstmal in Fahrt kommt, dann geht es erstmal nicht mehr. Aber man darf nicht vergessen, dass man nicht für immer im Zug bleibt. Manchmal.müssen wir leider bis zur nächsten Station mitfahren und die Gedankenfahrt ist unangenehm.
Aber irgendwann können wir auch wieder aussteigen und uns auf den Weg zurück machen.

Wir kommen da wieder raus, vielleicht dauert es etwas und wir müssen es immer wieder versuchen, aber wir kriegen das hin, immer wieder zu uns zurück zu finden. Das hoffe ich einfach so sehr. Es sind doch auch nur Gedanken, da muss sich doch was machen lassen. Wenn es 95% geschafft haben, dann wir doch auch

03.02.2019 21:14 • x 2 #27


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Angefangen hat alles, als ich vor ca. 3-4 Monaten im Urlaub war und einen Sonnenstich bekommen habe.. Meine Freundin erzählte mir dann, dass im Nachbarhotel eine Woche zuvor, 2 Leute an den Folgen von dem Essen verstorben sind, was natürlich meine Angst extrem triggerte.. Da ich bis dato auch noch keinen Sonnenstich hatte, dachte ich, dass es an dem Essen liegt, weil ich neben Kreislaufproblemen dann auch noch Magenschmerzen, Übelkeit etc. bekam. Dadurch hatte ich so viel Angst, dass ich so eine Art Benommenheitsgefühl bekam und ich Idiot natürlich dann im Internet wieder sämtliche Szenarien durchgegangen bin und auch bei Schizophrenie gelandet bin. Ich habe auch leider, 3 Tage zuvor 2x an einem *beep* gezogen, da ich dachte, dass das ein wenig entspannt und ich mich dadurch mehr auf den Urlaub freuen kann ( war einen Tag vor dem Flug ).
Ich habe das überhaupt nicht vertragen und habe eine Art Panikattacke bekommen und wollte, dass der Zustand einfach nur noch aufhört.. 3-4 Tage danach war eigentlich auch wieder alles in Ordnung, bis ich eben den Sonnenstich hatte und dadurch alles wieder hochkam, auch das mit dem *beep* und dass Canna. Psychosen auslösen kann. Was ich natürlich nicht wusste, dass man dafür jahrelanger Konsument sein muss und dies vor allem im Kindesalter. Dadurch steigerte ich mich immer weiter rein, musste jeden Tag weinen, war komplett daneben und hatte einfach unendlich Angst, sodass ich sogar zeitweise nicht mal schlafen konnte. Als ich dann beim Therapeuten war vor ca. 2-3 Monaten, ging es wieder steil bergauf, sodass ich wirklich mal 3-4 Wochen normal war. Dann ging die Angst wieder los, ich war bei einem FEZ für Psychosen, dort wurde die Krankheit ausgeschlossen und dann las ich das mit dem Solipsismus, dachte mir noch nicht sooo viel dabei, bis ich einen Arbeitskollegen fragte, ob man wirklich nicht beweisen kann, dass man existiert und ZACK danach ging es richtig los mit den Gedanken, das war so um Weihnachten rum.. 2 Wochen wurde es immer schlimmer, dann wieder 2 Wochen besser und jetzt wird es wieder schlimmer.

Das einzige was noch gut funktioniert, ist das Schlafen, aber sonst geht es mir aktuell wieder richtig schlecht, weil ich die ganze Zeit an dieses Thema denken muss.. Es ist so nervig, den ganzen Tag diese Gedanken zu haben. Da du @Neuroticus schon mal rausgekommen bist von den Gedanken, kannst du dich in den Gedanken wiederfinden, als war das bei dir auch so, oder eher weniger schlimm? Und wie lange hattest du die Gedanken intensiv, also wirklich störend und du hattest damals schon ein Medikament genommen oder?

04.02.2019 08:08 • #28


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Hi Respekta,

Kann mich sowohl was die Entstehung, als auch die Symptome 100%ig wiederfinden.
Leidensdruck ist ja was sehr subjektives, aber bei mir gab es da irgendwann keine Phasen mehr in denen es mir gut ging. War den ganzen Tag wie in einer gedanklichen Dauerschleife gefangen und hab mich da immer weiter reingesteigert. Erst als wirklich gar nichts mehr ging, habe ich mit Medikamenten angefangen. Ich war sehr lange überzeugt davon, dass ich psychotisch bin, dann kamen irgendwann diese Gedanken. Geholfen hat mir damals eine sehr verständnisvolle Therapeutin, die mich immer wieder beruhigt hat, die SSRIs und der Abstand zu dem ganzen. Ich habe mich abgelenkt und versucht aus dem Kopf rauszukommen. Gedanklich habe ich immer wieder wenn diese Gefanken kamen gesagt : jaja dann ist es halt so. Bis diese Gedanken ihre Kraft verloren haben. Das hat schon ein paar Monate gedauert. Aber es wurde in dieser Zeit immer besser. Da wären dann Tage dabei in denen ich da fast gar nicht mehr dran gedacht habe.
Aber ich merke aktuell selbst, dass es kein Patentrezept für so etwas gibt.
Es wird wieder, da kannst du dir sicher sein

04.02.2019 09:54 • x 1 #29


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Ja ich werde definitiv ein SSRI nehmen, da es aktuell echt wieder schlimm wird und ich einfach keine Lust mehr habe, die ganze Zeit mich mit den Gedanken zu befassen.. Meine Gedanken drehen sich einfach 24/7 nur noch um dieses Thema und mit dem Leben, welches ich davor hatte, hat das überhaupt nichts mehr zu tun.. Was mir halt irgendwie so extreme Angst machst ist, dass ich früher, wenn ich so einen Gedanken hatte, mir dachte: was für ein Quatsch ! und schon war der Gedanke weg. Jetzt muss ich aber immer daran denken und kann nicht mehr zu 100% fühlen oder sagen, dass es eben nicht so ist.. das ist schwer zu beschreiben, ich weiß nicht ob du das kennst ? Ich konnte mit Sicherheit immer behaupten, dass das nicht so ist und jetzt habe ich irgendwie Zweifel, obwohl ich das nicht glauben möchte aber immer so eine Art Prüfung mache, ob ich das wirklich nicht glaube. Dadurch werde ich immer unsicherer, weil ich mich eben die ganze Zeit damit beschäftigen muss und das macht mir noch mehr Angst.. Wenn ich den ganzen Tag mir sage, dass mich meine Freundin nicht liebt oder ich die ganze Zeit drüber nachdenken muss, dann wäre ich denke ich auch irgendwann skeptisch.. Kennt ihr das ? Weil das ist echt das, was mir so unendlich Angst macht .. Hattest du Nebenwirkungen von den Tabletten? Ich würde nämlich nie meiner Freundin erzählen, dass ich Tabletten nehmen würde, weil sie absolut dagegen ist; sie versteht aber auch mein Problem nicht, was aber verständlich ist ..

Hattest du wieder eine Zeit danach, nach dem Tabletten, an den du wieder exakt so warst wie davor? Oder ist man trotzdem irgendwie eingeschränkt im Leben ? Alleine, dass ich mit der Krankheit zu kämpfen habe, ist schon schwer genug, aber dann auch noch die Angst, dass es nie wieder wird ist fast schlimmer..

04.02.2019 10:51 • #30


A
Zitat von Respekta:
Was mir halt irgendwie so extreme Angst machst ist, dass ich früher, wenn ich so einen Gedanken hatte, mir dachte: was für ein Quatsch ! und schon war der Gedanke weg. Jetzt muss ich aber immer daran denken und kann nicht mehr zu 100% fühlen oder sagen, dass es eben nicht so ist.. das ist schwer zu beschreiben, ich weiß nicht ob du das kennst ? Ich konnte mit Sicherheit immer behaupten, dass das nicht so ist und jetzt habe ich irgendwie Zweifel, obwohl ich das nicht glauben möchte aber immer so eine Art Prüfung mache, ob ich das wirklich nicht glaube. Dadurch werde ich immer unsicherer, weil ich mich eben die ganze Zeit damit beschäftigen muss und das macht mir noch mehr Angst.. Wenn ich den ganzen Tag mir sage, dass mich meine Freundin nicht liebt oder ich die ganze Zeit drüber nachdenken muss, dann wäre ich denke ich auch irgendwann skeptisch.. Kennt ihr das ? Weil das ist echt das, was mir so unendlich Angst macht.

So geht es mir auch. Ich war früher immer total skeptisch bei solchen philosophischen Ideen und hab immer gedacht: ich bin mir absolut sicher dass die Welt und ich, dass alles wirklich materiell da ist. Und deshalb fand ich diese Gedanken schwachsinnig. Ich hab mich einfach immer sehr darauf verlassen was ich glaube und jetzt macht mir da mein Kopf einen Strich durch die Rechnung in dem er alles immer weiter hinterfragt. Wenn ich mir zum Beispiel sage: Das ist nur ein Gedanke,dann folgt sofort von meinem Kopf: ja aber die Aussage ist auch nur ein Gedanke.

Ich weiß einfach nicht wie man da raus kommen soll. Ich hatte immer bei Dingen denen ich mir sicher war ein bestimmtes Gefühl der Überzeugung tief in mir. Aber wenn ich jetzt versuche zu denken: das ist nur ein Gedanke, den du niemals lösen kannst, dann fehlt dieses Gefühl. Das macht es so unheimlich schwer. Dieser Gedanke hat einfach an einer meiner tiefsten Überzeugungen gegraben und es ist sehr schwer damit fertig zu werden. Ich hoffe mein Therapeut kann mir da ein paar Tipps geben, denn ich weiß einfach nicht mehr weiter.

04.02.2019 12:21 • x 1 #31


R
Ja genau so geht es mir auch.. früher war ich immer davon überzeugt, mir trauen zu können aber jetzt kann ich mir irgendwie nicht mehr so trauen, ich denke das kommt auch bisschen von der eingebildeten Angst vor Schizophrenie weil ich mich da so reingesteigert habe und dadurch auch das Vertrauen zu mir bisschen kaputt gegangen ist.. das meinte auch mal mein Therapeut. Wie lange bist du schon in Behandlung und was sagt dein Therapeut dazu ? Meiner meinte nur, dass ich den Auslöser/ die Ursache von den Gedanken finden muss und dann daran arbeiten muss und wir herausfinden, ob es Zwangsgedanken sind. Ich habe halt Angst, dass ich nicht mehr so leben kann wie früher, weil ich mein Leben mit meiner Freundin, Freunde und Familie echt geliebt habe und das zieht irgendwie auch echt runter weil ich einfach leben will wie früher .. Wenn ich diese Gedanken nicht hätte, dann wäre ich exakt wie vorher.. Ich habe keine DR/DP sondern nur diese besch***** Gedanken.. wie lange hast du denn die Gedanken ?

04.02.2019 13:22 • #32


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Also bei mir war das so: Anfang Dezember ging die DR los und dazu kam das erste Mal dieser Realitätsgedanke. Da dachte ich dann ich werde verrückt weil ich an der Realität zweifle. Das hat zwar dazu geführt dass ich Angst vor der Psychose hatte, aber zugleich hab ich damit diese Vorstellung als einen Gedanken gesehen und konnte mich davon distanzieren. Die ganzen Wochen während ich Angst vor der Psychose hatte hab ich keine existentiellen Gedanken mehr gehabt, denn mein Kopf war schon genug beschäftigt. Das es jetzt wieder kam ist ca ne Woche her. Also kurz nach der Früherkennung kamen die Gedanken wieder, diesmal leider auch stärker, bzw diesmal hab ich leider mehr drüber nachgedacht. In Therapie bin ich seit Mitte Dezember 2018.

Ich kann total nachvollziehen was du schreibst. So ist es bei mir auch, ich war mir immer sicher wer ich bin und ich liebte mein Leben, und die Angst vor Psychose hat dazu geführt dass ich ja an meinem Verstand also auch an mir gezweifelt habe. Ich denke ich habe einfach so ein großes Bedürfnis nach Sicherheit und solche Gedanken sind ja die ultimative Verunsicherung. Vielleicht ist das ja der Kern dieser Gedanken. Dazu natürlich noch die ständige Kontrolle ob ich gerade normal fühle/denke.
Ich hab mir auch was überlegt, weiß aber noch nicht ob das funktioniert: ich hab mich ja sonst nie mit Philosophie beschäftigt und den Menschen immer in einem sehr biologischen Sinne gesehen. Jetzt hab ich mich mit philosophischen gedanken beschäftigt und es hat meine Denkweise beeinflusst. Vielleicht kann ich ja dagegen arbeiten indem ich mich wieder mehr mit der Wissenschaft beschäftige:) nur als kleine Idee

Aber im Prinzip muss ich an meinen zweifeln arbeiten und vor allem daran mit einem gewissen Maß an Unsicherheit zu leben.

04.02.2019 13:52 • #33


N
Also was die Tabletten angeht: jeder reagiert da anders und es ist auch nur ein Hilfsmittel. Es wird die Gedanken nicht wegzaubern, aber es erleichtert mir den Umgang damit. Ich habe Lange Paroxat genommen, einfach weil man es mir verschrieben hat. Es hat gewirkt aber gerade am Anfang hatte ich übel mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Erfahrungsgemäß geht ein großteil der NWs aber dennoch muss ich sagen, dass mit Escitalopram deutlich besser bekommt. Es dauert einige Wochen bis man eine echte Wirkung spürt. Mit Escitalopram habe ich tatsächlich keine Nebenwirkungen. Meine damalige Freundin (mittlerweile Feau) wusste lange nichts davon. Ich habe auch während ich die Medikamente genommen habe, ein Leben ohne Beeinträchtigung geführt und ja es war komplett weg, für eine sehr lange Zeit.

Ich fand den Punkt mit dem Selbstvertrauen gerade echt gut. Ich glaube das macht einen großen Teil der Erkrankung aus. Abstrakt gesprochen haben wir Gedanken und Gefühle, die wir nicht haben wollen, die Angst machen und die wir als nicht zu uns gehörend empfinden. Das verunsichert, bis man sich irgendwann selbst nicht mehr trauen kann. Irgendwann stellt man sich sogar selbst komplett in Frage...

04.02.2019 14:03 • x 1 #34


R
Danke für die ausführliche Antwort !
Ja ich werde definitiv am Donnerstag den Arzt fragen, ob er mir was verschreibt.. Warst du vorher beim Psychiater oder wer hat dir was verschrieben ?
Ich werde mich am Donnerstag bei einem neuen Allgemeinarzt vorstellen, welcher auch gleichzeitig Therapeut ist und ich denke der wird mir gut helfen können..

04.02.2019 17:21 • #35


N
Hört sich gut an. Bei mir war es ein neurologe/Psychiater.

04.02.2019 21:14 • #36


A
Hey, wie geht es euch heute, bei mir ist es heute leider wieder etwas schlimmer, was schade ist, da es gestern echt richtig gut ging.
Aktuell bin ich wieder in dieser Realitätsgedankenschleife gefangen, es ist einfach schrecklich. Die Gedanken sind einfach zu groß und zu furchtbar. Und dann hab ich nebenher auch immer noch diese Rest Angst vor der Psychose. Eigentlich hab ich ja die Bestätigung dass ich keine hab, aber trotzdem kommt mir immer wieder der Gedanke: Was wenn ich irgendwann tatsächlich glaube, es gäbe keine Realität und mich nicht mehr loseisen kann? Dann verliere ich den Realitätsbezug und werde doch noch verrückt.

Ich kann mit diesen Gedanken einfach nicht umgehen, es fällt mir auch in so einer Akutphase immer total schwer, diese Zweifel tatsächlich als Gedanken zu sehen und nicht als gegebene Tatsachen, weil sie einfach in mein gesamtes Denken eingreifen und so allgegenwärtig scheinen. Ich weiß, ich muss geduldig sein, aber es ist so schwer und ich hab immer noch so Angst mich in den Gedanken zu verlieren. Am Anfang war es immer noch so: Wenn ich wieder im Hier und Jetzt war, dann war wirklich alles ok. Jetzt bleibt immer die Unsicherheit bestehen und der Gedanke schwirrt weiter im Kopf herum. Ich hab das Gefühl momentan versuche ich immer den Gedanken zu verdrängen, aber so geht er ja nicht wirklich weg.

Ist es bei euch schon besser geworden?

05.02.2019 18:26 • x 1 #37

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Oh man das was du schreibst, das trifft zu 100% auf mich zu.. Ich habe heute einen etwas besseren Tag, d.h ich habe die Gedanken nur alle 4-5 Minuten, sonst jede Minute.. Wenn irgendwas passiert, dann kommt immer der Gedanke das könnte nicht echt sein.. oder das was ich mit der Türe erzählt habe, dass nachdem sich die Türe schließt, alles verschwindet usw. Richtiger Schwachsinn, aber die Angst hält den Gedanken am Leben. Ich habe mehrere Phasen am Tag, an denen ich gut drauf bin und weniger Gedanken habe ( alle 5 min ) und Phasen, in denen ich mich so reinsteigere, dass ich sie jede Minute habe. Und ja, die Angst, dass man den Gedanken wirklich glaubt, habe ich auch, weil mein Gehirn so verwirrt ist und das macht mir auch Angst. Mittlerweile habe ich fast mehr Angst, den Gedanken zu glauben, als Angst vor dem tatsächlichen Gedanken, denke ich. Richtig absurd eigentlich..
Ich versuche einfach mir immer zu sagen: Mache einfach so weiter wie bis jetzt, bis du dir wieder richtig vertrauen kannst . Das ist manchmal echt richtig schwierig und auch dieser Gedankengang macht mir Angst, aber ich weiß ja, dass ich aktuell irgendwie nicht ganz klar denken kann und weiß, dass ich vorher normal war. Ich zweifele wegen dem Zustand aktuell halt irgendwie viel und denke mir dann immer: so hast du vorher nicht gedacht, was ist nur los mit mir? und dadurch wird es gefühlsmäßig irgendwie schlimmer.

Ich habe heute erst gegoogelt, ob Verrückte wissen, ob sie verrückt sind, weil ich irgendwie auch immer noch bisschen Angst habe, jeden Moment die Realität zu verlieren und richtig abzudriften.. Naja ich hoffe, dass es mit der Zeit wieder weggeht und notfalls muss ich halt ein Medikament in Anspruch nehmen. Auch wenn ich den Text schreibe, kommt immer der Gedanken, dass das alles nicht wirklich sein könnte, was echt fast schon lustig ist, wenn es nicht so traurig wäre
Wenn ich abgelenkt bin oder irgendwie Panik/ Angst verspüre, dann kommt der Gedanke nicht, auch mal 20-30 Minuten nicht. Umso enttäuschter bin ich dann, wenn ich den Gedankengang wieder habe. Also ich versuche eigentlich aktuell so weiterzumachen, wie zuvor in der Hoffnung, dass sich das irgendwann auszahlt und ich wieder der Alte bin. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber ich habe mir genau einen Plan gemacht, was ich für Schritte unternehmen würde, wenn ich nicht wieder richtig zurück finde. ( Tagesklinik, Medikamente etc. )

Ich bin aktuell einfach zu tiefst verunsichert und da sind die Gedanken natürlich genau richtig, um noch mehr verunsichert zu sein/ werden.. Ich denke ich fühle mich exakt so wie du und kann genau verstehen, wie du dich gerade fühlst, wirklich.. Daher weiß ich auch, dass wenn von uns jemand wieder ins normale Leben findet, die andere Person hoffentlich dann auch wieder draußen ist

05.02.2019 20:32 • x 1 #38


R
Welche Diagnose habt ihr eigentlich bekommen? Ich habe die Diagnose generalisierte Angststörung, habe aber keine Panikattacken und die Beschreibung passt auch nicht so wirklich. Ich meine, einerseits habe ich schon eine Angststörung, das ist klar. Weil man sie nicht wirklich beschreiben kann, wird dann daraus eine GAS? Zwangsgedanken wurden mir auch nicht diagnostiziert ( bis jetzt ) und Depressionen auch nicht. Langsam mache ich mir nämlich auch ein wenig Gedanken, zwecks GAS, weil die Berichte, welche ich über diese Erkrankung lese, passen nicht mit denen von mir überrein, irgendwie.

05.02.2019 22:47 • #39


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Ich bin so froh jemanden gefunden zu haben, dem es auch so geht. Ich hab bisher noch keine Beschreibung gefunden die bei mir auch so gut gepasst hat. Am besten wir halten uns beide auf dem Laufenden

05.02.2019 23:39 • #40


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