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Hallo,
Aufgrund von diversen Problemen in meinem Leben wollte ich mal eine Psychologische Diagnose erstellen lassen (um zu sehen ob eine Erkrankung / Persönlichkeitsstörung etc dahinter stecken könnte)
Jetzt weiß ich, dass man schnell mit Medikamenten ruhiggestellt wird, worin sich mir die Frage stellt wohin ich da am besten gehen sollte wenn ich ersteinmal nur eine Diagnose möchte, und danach dann weitersehen will?
soll ich mich vom Hausarzt zum Psychologen oder Psychiater überweißen lassen? und worauf sollte ich achten (nicht dass ich nur ruhig gestellt werde)?

01.12.2021 12:06 • 01.12.2021 #1


10 Antworten ↓


rednaxela
Hey @Pat1992 ,
ich vermute, dass du beim Psychiater gewesen bist? Die verschreiben schnell Medikamente, das ist wohl wahr.
Grundsätzlich hast du zwei Optionen:

1.: Du wendest dich erstmal an deinen Hausarzt mitsamt deinen Problemen. Psychische Probleme KÖNNEN körperliche Ursachen haben. Diese werden vom Hausarzt idR erstmal ausgeschlossen mit div. Untersuchungen, bevor er eine Überweisung zum Psychotherapeuten abgibt (außer deine Schilderung ist so klar psychisch, dass es fast keiner Untersuchung bedarf).

2.: Du vereinbarst direkt einen Termin bei einem Psychotherapeuten. Dieser hört sich dich in Ruhe an und stellt eine Verdachtsdiagnose. Diese wird im Laufe der Sitzungen dann bestätigt und behandelt. Wenn er der Meinung ist, es sind zusätzlich Untersuchungen nötig (aus dem unter 1. genannten Grund) wird er dich zusätzlich noch an deinen Hausarzt verweisen.

In beiden Fällen und Falls es zum Psychotherapeuten kommen sollte (keine Angst, diese dürfen eh keine Medikamente verschreiben) hast du wiederum zwei Möglichkeiten:

1.: Du telefonierst Listen ab. Entweder durch suchen nach Therapeuten in deiner Umgebung, oder durch Listen deiner Krankenkasse (meisten haben die so Telefonlisten im Angebot, wende dich dazu an deine Krankenkasse) oder dein Hausarzt kann dir da weiterhelfen (meiner hatte zB Namen und Telefonnummern aller Therapeuten in der Umgebung, die er mir mitgegeben hat)

2.: Wenn du eine Überweisung vom Hausarzt hast (es geht glaube ich auch ohne, dauert nur länger), hier drauf achten, dass eine Dringlichkeitscode drauf ist, an die Telefonnummer 116117 wenden. Das ist die Telefonnummer der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Menschen dort sind super nett und vermitteln dir innerhalb weniger Wochen einen Termin in deiner Nähe zu einem Erst-/Akutgespräch bei einem Therapeuten. Dies ist kein Garant für einen Therapieplatz, je nachdem wie ausgelastet die Therapeuten so sind, allerdings, so meine Erfahrung, tut es gut sich mal eine Stunde lang mit einem Therapeuten ausgetauscht zu haben. Dieser stellt dann ebenfalls eine Verdachtsdiagnose und gibt dir Ratschläge, wie du erst mal weiter verfahren kannst.

Hier ist ggf. eine Kombination der Möglichkeiten sinnvoll.
Ich selbst bin folgenden Weg gegangen:
Hausarzt. Dieser hat mich untersucht, Psyche festgestellt und eine Überweisung mitgegeben. Damit habe ich über die 116117 einen Termin bekommen zu einem einmaligen Gespräch. Gleichzeitig hat mir mein Hausarzt eine Liste mitgegeben, die ich abtelefoniert habe und so auch einen Therapieplatz bekommen habe.

LG

01.12.2021 12:19 • x 1 #2


A


Zu wem muss ich für eine Diagnose?

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Schlaflose
Zitat von Pat1992:
Jetzt weiß ich, dass man schnell mit Medikamenten ruhiggestellt wird, worin sich mir die Frage stellt wohin ich da am besten gehen sollte wenn ich ersteinmal nur eine Diagnose möchte, und danach dann weitersehen will?

Bei psychischen Problemen kann nicht schon nach einem Gespräch eine gesicherte Diagnose gestellt werden. Dazu muss man regelmäßig zur Therapie gehen und im Laufe der Zeit kristallisiert sich erst heraus, wie die Diagnose genau lautet.

01.12.2021 15:09 • #3


I
Zitat von Pat1992:
Jetzt weiß ich, dass man schnell mit Medikamenten ruhiggestellt wird

Also ruhig gestellt wird so schnell keiner, das klingt ja wie in einem Horrofilm,
ist ein Vorurteil und eine ganz fiese Formulierung. Solche Äußerungen machen mich wütend.
Demnach müßte ja, ich schätze mal ein Drittel des Forums ruhig gestellt sein.
Belese dich mal bzgl. Antidepressiva oder Neuroleptika.

01.12.2021 17:32 • x 3 #4


S
Psychologe oder Psychotherapeut, ein Psychiater verschreibt vorrangig Medikamente, wobei manche auch Therapie anbieten aber der Schwerpunkt liegt auf der Verschreibung, da sie sich dort besser auskennen.

01.12.2021 17:35 • #5


P
Danke für die vielen Antworten.
bisher war ich noch nicht bei einen Psychiater (habe nur damals mal eine Tagesklinik besucht die ich aber Abgebrochen habe weil ich Angst hatte / Angst vor Gruppen etc)

Wegen den Medikamenten habe ich sehr oft gelesen, dass man mit Medikamenten süchtig gemacht wird etc (hab mich da wohl verrückt machen lassen) auch wegen den nebenwirkungen mach ich mir Sorgen.

Ich wollte auch ersteinmal zum Hausarzt, nur weiß ich garnicht was ich den erzählen soll, da ich so eine palette an Problemen hab und ich garkein klaren Gedanken mehr fassen kann.

Eigentlich wollte ich den Hausarzt nur sagen dass ich diverse Psychische Probleme habe die ich selbst garnicht alle greifen kann. Und eine Psychologische Diagnostik durchführen lassen will.
Nach allem was ich mir jetzt durchgelesen habe denke ich, dass ich eher zum Psychotherapeuten gehen will... soll ich da den Hausarzt fragen ob er mich dorthin überweist, (nicht dass er dann doch zum Psychiater überweist?)

01.12.2021 20:35 • #6


Schlaflose
Zitat von Pat1992:
Wegen den Medikamenten habe ich sehr oft gelesen, dass man mit Medikamenten süchtig gemacht wird etc (

Das bezieht sich nur auf Beruhigungsmittel, die zu der Gruppe der Benzodiazepine gehören. Diese werden auch oft als Dr.og.en missbräuchlich eingenommen. Die eignen sich nur als Notfallmedikamente oder kurzzeitige Einnahme.
Antidepressiva und Neuroleptika, die als Dauermedikation bei psychischen bzw. Psychiatrischen Erkrankungen verschrieben werden, gehören nicht dazu.

01.12.2021 21:02 • x 1 #7


S
Zitat von Pat1992:
Wegen den Medikamenten habe ich sehr oft gelesen, dass man mit Medikamenten süchtig gemacht wird etc (hab mich da wohl verrückt machen lassen)


Nein, das ist wieder so ein Vorurteil von früher.

Nebenwirkungen kannst Du natürlich haben, das ist klar.

Die Medikamente dienen zur Unterstützung. Eine Therapie sollte man schon durchziehen, sonst weiß man doch gar nicht, wie man das am besten in Zukunft anders handhabt, welche Skills man anwenden kann etc etc.

01.12.2021 21:03 • x 1 #8


rednaxela
Zitat von Pat1992:
dass man mit Medikamenten süchtig gemacht wird etc (hab mich da wohl verrückt machen lassen) auch wegen den nebenwirkungen mach ich mir Sorgen.

Das ist völliger Humbug.
Auch die Sorgen zu den Nebenwirkungen. Dazu habe ich dir vor ein paar Wochen in deinem anderen Thema aber auch schon geantwortet, kannst du da nachlesen.


Zitat von Pat1992:
soll ich da den Hausarzt fragen ob er mich dorthin überweist, (nicht dass er dann doch zum Psychiater überweist?)

Siehe meine Antwort weiter oben. Da habe ich dir die Möglichkeiten aufgezählt.

01.12.2021 21:04 • x 1 #9


P
Danke für die Antwort.
Sorry falls ich einiges mehrmals erwähnte, bin in letzter Zeit irgendwie komplett durch den Wind.

01.12.2021 21:15 • x 1 #10


S
da sind wir dann schin zu zweit

01.12.2021 21:26 • x 1 #11


A


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