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widesea
Werde nächsten Monat Patient in der Schön Klinik Bad Arolsen sein.
Hat Jemand Erfahrungen mit dieser Klinik gemacht oder kann mir ein bisschen von seinem eigenen Aufenthalt berichten?

14.01.2015 20:38 • 18.02.2021 #1


53 Antworten ↓


mathilda03
Ohhh ist das nicht die klinik für panik und agoratheapie da sollte ich auch hin soll echt gut sein hab ich gehört....

15.01.2015 15:23 • #2


A


Schön Klinik Bad Arolsen - Erfahrungen?

x 3


Schlaflose

15.01.2015 16:59 • #3


H
Hallöchen,

ich war auch dort im Sept. 2013 für fast 5 Wochen wegen Panik +Agoraphobie.
War sehr zufrieden kann es so nur weiterempfehlen.
Weiß nicht ob es wichtig für dich ist. Regulär wird man im Mehrbettzimmer untergebracht, Einzelzimmer ist gegen Aufpreis möglich. Habe ich auch so in Anspruch genommen.
Klinik ist modern eingerichtet, sauber, die Angstellten/Therapeuten sehr nett, zuvorkommend. Habe jetzt aber auch nicht alle Therapeuten kennengelernt, kann da nur von mir sprechen.
Bei der Kantine/Essen wird unterschieden zwischen Kassen- und Privatpatient.
Manche Behandlungen ebenfalls, wie z. b. Biofeedback bekommt nur der Privatpatient, auch können diese zwei Einzelgespräche in der Woche beanspruchen. Kassenpatienten, habe zweimal die Woche Indikativgruppe (gruppentherapie) und einmal die Woche Einzeltherapie.

Natürlich gibt es sowohl für Privat- wie auch für Kassenpatienten noch viele andere Behandlungen während des Tages.
Wenn du sonst noch Fragen hast?
VG

18.01.2015 14:34 • #4


widesea
Oh, schön mal von Jemandem zu hören der schon dort war

Ich habe mir ebenfalls ein Einzelzimmer zusprechen lassen, jedoch gegen einen Aufpreis von 30€ pro Tag. Aber das ist es mir ehrlich gesagt wert!
Kannst du ein bisschen von deinem Tagesablauf berichten?
Wann hat man aufzustehen, hat man auch unter der Woche ein bisschen Freizeit so das man sich mal im Ort umgucken kann?

Wie läuft so eine Gruppentherapie ab?
Und vor allem, geht es dir besser jetzt nachdem du dort warst ?

Ich hoffe du kannst mir ein paar Fragen beantworten, ganz liebe Grüße

18.01.2015 18:01 • #5


H
Gerne, schreibe dir morgen mehr dazu ok? Bin jetzt leider etwas kurz angebunden.
Schönen Abend noch!
VG

18.01.2015 21:22 • #6


widesea
Alles Klar :0)
Dir auch einen schönen Abend!

18.01.2015 21:32 • #7


H
Hallöchen, komme leider erst jetzt dazu dir zu schreiben, war leider am Nachmittag an der Uni und war erst am Abend wieder zuhause.
Also zu der Klinik, wie schon erwähnt war ich zufrieden.
Schau mal an die Preise sind auch gestiegen, ich habe 2013 für ein Einzelzimmer 20 Euro bezahlt pro Tag. Du bekommst für jede Woche eine Art Stundenplan, der deine Sitzungen/Therapien enthält.
Zu der Therapie gehört: Sport/Walking, Einzel/Gruppentherapie, Kreativtherapie, da kannst du wählen zwischen Kunst und Musik. Dann gibt es noch Indikativgruppen in denen z. B soziale Kompetenzen trainiert werden. Man wird von Anfang an in eine feste Gruppe etabliert, das bedeutet nicht unbedingt, dass die Leute aus der Gruppe alle Therapien zusammen haben, nein, es ist eher so , das die Leute den bestimmten Therapeuten zugeteilt sind. Zudem findet morgens immer eine Begrüßungsrunde statt, Neulinge weden Willkommen geheißen, Abreisende verabschiedet. In dieser Runde werden kurz Neuigkeiten besprochen oder sonstige Dinge. Dann werden alle in die jeweiligen Therapien entlassen.

Zu der Gruppentherapie: Diese dauert etwa 100 Minuten, die Neuen sollen sich in der Runde kurz vorstellen. Dann wird von der Therapeutin angeboten, dass irgend jemand ein Thema in die Sitzung reinbringen kann, z. B. ein Thema das einen beschäftigt. Oder Aspeikte mit denen man Probleme hat. Z.b Neigung zum Perfektionismus etc. In der Gruppe wird das dann besprochen, jeder kann muss sich aber nicht beteiligen und seine Perspektive darstellen. Man lernt ebenso den Perspektivenwechsel und lernt die Dinge eben anders wahrzunehmen. Weil man auch hören kann, wie die anderen sich der Sache nähern würden. Man lernt aber auch, dass man nicht alleine ist mit seinen Problemen, dass viele eben das gleiche Problem haben. Man gibt sich Ratschläge, Tipps, das ganze wird von der 'Therapeutin moderiert und angeleitet.

Am Wochenende finden keine SEttings statt, da hat man frei.
Auch in der Woche hast du mal freie Stunden, aber das hängt davon ab, welche Therapien man erhält. Manche hatten mehr manche weniger Freizeit. Am Abend haben wir uns oft mit anderen in den Aufenthaltsräumen getroffen. Es wurde gepuzzelt, gemalt, gestrickt, Gesellschaftsspiele gespielt, unterhalten, gelacht etc. Es wurde nie langweilig.

VG

19.01.2015 23:43 • x 1 #8


widesea
Vielen Dank für deinen Bericht, da hab ich nun schonmal einen kleinen Einblick bekommen

LG

26.01.2015 01:03 • #9


H
Gerne Widesea, wann geht es denn los bei dir?
Also ich muss noch hinzufügen, es war mein allererster Aufenthalt in einer Klinik. Ich war noch nie im Krankenhaus, außer drei Tage zur Entbindung meines Kindes. Habe mir somit vor dem Antritt sehr schwer getan. Habe sogar bis zum Antritt überlegt, den Platz abzusagen. Aber was soll ich sagen, es war sehr bereichernd die Erfahrung. Du triffst dort auf viele Leute, kannst oftmals sogar Freundschaften schließen, du hast das GEfühl, du bist nicht die Einzige. Jeder hat seine Geschichte. Mit einigen habe ich noch heute Kontakt. Einen Tag nach der Entlassung bin ich wieder an die Uni, weil das Semester angefangen hat, soviel zur Wirkung;-) Man kommt gestärkt raus, ist zuversichtlicher. Habe aber danach noch mit der ambulanten Therapie weitergemacht.
Wegen was gehst du dorthin? Bei mir war es Burn out mit Panikattacken/Agoraphobie.

VG

26.01.2015 09:17 • #10


novemberrain
Hallo Hoperful,

kannst Du noch bitte berichten, was dort gegen die Angststörung getan wird?
Wie sah dafür das Therapieprogramm aus?

Liebe Grüße und vielen Dank vorab
november

26.01.2015 10:30 • #11


H
Hallo Novemberrain,

außer der Einzeltherapie, einmal der Woche und der Gruppentherapie gab es noch die spezifischen Gruppen, je nachdem welches Störungsbild vorlag. Bei mir war es dann die Angstgruppe (ebenfalls zweimal die Woche).
Die Gruppengröße lag bei 5-12 Personen, je nachdem wie viele Anreisen es gab, in dieser Gruppe gab es dann die Sozialphobiker, Betroffenen mit generalisierten Angststörungen und Leute mit Panikattacken.
ES wurde erstmal geklärt, woher kommt die Angst, der Verlauf von Ängsten.
Wie kommt es zu Ängsten und Panikattacken. Was kann man dagegen tun. Ein wichtiger Teil war die Planung von Expositionen. Es wurde eine Liste erstellt mit den Dingen vor denen man sicht fürchtet, von 1 bis 10. Und so ist man diese dann angegangen erst Situationen bei denen die Ängste am kleinsten ist, dann hochgesteigert zu Situationen die die total Panik auslösen können. Die Vorgehensweise wurde dann mit den Therapeuten abgeklärt und genau geplant. Man konnte diese erst mit Begleitung machen oder auch direkt ohne. Bei der nächsten Sitzung durfte man schildern, wie es verlaufen ist, es wurde dann reflektiert wie und warum es so verlaufen ist.

VG

26.01.2015 10:59 • #12


widesea
Los geht es mitte Februar, ich bin schon sehr gespannt. Zum Teil freue ich mich, auf der anderen Seite jedoch zweifel ich daran ob mir dieser Aufenthalt gut tun wird.
Ich bin 22 und rechne damit, dass dort niemand in meinem Alter sein wird, wie waren deine Erfahrungen? Sind dort eher ältere Menschen anzutreffen, oder ist das Publikum dort eher breit gefächert?

Ich gehe exakt wegen den gleichen Problemen hin, weswegen du dort warst; Panikattacken, gepaart mit Burnout/mittel gradige depressive Phase.

LG

26.01.2015 22:46 • #13


H
Das Publikum ist breit gefächert, von jung bis alt, alles vertreten!
Du wirst sehr schnell neue Kontakte knüpfen, keine Sorge!

26.01.2015 23:07 • #14


novemberrain
Danke liebe Huperful,

im Prinzip läuft es auch auf Konfronation hinaus.
Eigentlich macht eine Klinik genau das, was man auch alleine schaffen kann- sich der Angst stellen. Das dies viel Mut und Durchhaltevermögen verlangt-steht auf einem anderen Blatt.
In der Klinik wird einem dabei geholfen.

Bei einer ambulanten Verhaltenstherapie kann man das Pech haben, an einen Therapeuten zu geraten, der kein Expo Übungen durchführt, sondern nur redet und gute Tipps gibt.
Davon geht die Angst jedoch nicht weg.
Man muss schon selbst den A......hochkriegen, egal wie schmerzhaft es ist.

Liebe Grüße
november

27.01.2015 08:05 • #15


H
Hallo Novemberrain,

ich muss hinzu sagen, es war nicht die schlimmste Zeit als ich in der Klinik war, ich hatte da meine Angst schon im Griff.
Die Angststörung bzw. Burn out habe ich März 2013 bekommen, die ersten Wochen waren die schlimmsten, so ab Mai als ich die ambulante Therapie angefangen habe ging es berg auf. Aber dann im Sommer habe ich plötzlich für ein paar Tage einen miesen Rückfall, wo ich wieder so Angst hatte, zudem fühlt ich mich so niedergeschlagen, so traurig, dachte das Leben wär vorbei. Das hat mir total Angst gemacht, dann saß ich bei einer Therapeutin wie so ein Häufchen Elend und habe geweint. Sie hat mir dann daraufhin einen Klinikbesuch empfohlen. Ich habe noch einige Wochen überlegt, da ich noch nie weg war von meiner Familie. Was mich am meisten gequält hat, war der ständige Schwindel, das Benommenheitsgefühl und der fiese Kopfdruck, der wirklich jeden Tag am Nachmittag einsetzte, so als ob der normale Alltag einfach zuviel für mich wäre. Bei mir war es leider so, dass sich die Angststörung nicht bloß durch die Angst zeigte, sondern auch mit etlichen Körpersymptomen und Erschöpfung verbunden war, die waren einfach immer da, egal ob ich grad Angst hatte oder nicht. Irgendwann wurde es nach und nach besser, als ich angefangen habe diese Symptome zu akzeptieren und mich nicht so darauf fokussiert habe.
Du hast vollkommen recht, die klinik ist kein Wundermittel. Eigentlich sollte man das ambulante Setting vorziehen, weil man in seinem Umfeld bleibt. Aber bei mir war es grad wichtig, dass ich loslasse und die Verantwortung auch mal an andere übergeben kann, was ich nie konnte, mal raus aus dem Alltag und mal nur an mich denken. HInzu hatte ich Angst irgendwo allein zu bleiben, alleine zu übernachten, wo ich keinen kenne, auch wenn es eine Klinik war. Die Angst hat mir irgendwie das Gefühl gegeben, ich schaffe nichts allein, kann nicht alleine bleiben. Es hat mir damals irgendwo meine Selbstständigkeit genommen. Das war fürchterlich.
Zu den Expos, also wenn man in die Angstgruppe reinkommt, kann man sicher sein, dass einem auch Expos angeboten werden. Aber klar wenn jemand nicht bereit ist, wird es auch nicht gemacht.

VG

27.01.2015 09:12 • #16


mifimim
Hallo,
ich habe zwar keine Angststörungen aber ich bin 23 und gehe höchstwahrscheinlich auch im Februar/März in die Schön Klinik in Bad Arolsen. Bin über Google auf deinen Beitrag gestoßen.
Hab Dir eine PN geschrieben,

Liebe Grüße Miri

31.01.2015 18:25 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

H
HI Miri,

ok, habe noch keine PN erhalten;-)

LG

31.01.2015 18:33 • #18


mifimim
Oh nein, hoperful, ich meinte widesea damit. Hätte ich mal dazu schreiben sollen, sorry!
Aber deine Beiträge über die Schönklinik hab ich auch schon alle verschlungen
VG

31.01.2015 18:47 • #19


H
alles klar kein Problem
Wünsche euch weiterhin alles Gute und hoffe, dass der Aufenthalt dort zu eurer Zufriedenheit verläuft!
VG

31.01.2015 18:51 • #20


A


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